Relativitätstheorie - Fakultät für Physik und Astronomie - Universität ...

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10 Mathematische Grundlagen Kern und Bild sind Teilräume von V bzw. W, die den sogenannten Dimensionssatz erfüllen: dim � ker(A) � + dim � img(A) � = dim(V ). (1.8) Die Dimension des Bildraums wird als Rang der Abbildung bezeichnet: Außerdem gilt die Ungleichung rank(A) = dim � img(A) � (1.9) rank(A) ≤ min(dimV,dimW). (1.10) Eine lineare Abbildung kann nur dann vollen Rang rank(A) = dimV haben, wenn der Bildraum genug Platz bietet, wenn also dimW ≥ dimV ist. 1.3.2 Darstellung linearer Abbildungen Sei A : V → W eine lineare Abbildung und seien {ei}, {f j} Basen von V bzw. W. Ein Vektor v ∈ V und dessen Bild w = A(v) ∈ W kann in diesen Basen durch v = v i ei und w = w j f j (1.11) dargestellt werden, wobei die Komponenten durch v i = e i (v) und w j = f j (w) gegeben sind. Wegen der Linearität von A ist A(v) = A(v i ei) = A(ei)v i , (1.12) wobei A(ei) ∈ W ist. Dieser Vektor lässt sich über der Basis {f j} in Komponenten A(ei) = A j (ei) � �� � =: A j f j i (1.13) darstellen, also ist A(v) = A j i vi f j. Ein Vergleich mit A(v) = w = w j f j ergibt, dass die Komponenten der Vektoren durch w j = A j i vi (1.14) aufeinander abgebildet werden. Diese Abbildungsvorschrift wird mit Hilfe einer Matrix wie z.B. � w1 w2 � � A1 = 1 A1 2 A13 A2 1 A22 A2 �⎛ v ⎝ 3 1 v2 v3 ⎞ ⎠ (1.15) mit der Rechenregel “Zeile mal Spalte” schematisiert. Lineare Abbildungen sind also für vorgegebene Basen als Matrix darstellbar. Haye Hinrichsen — Allgemeine Relativitätstheorie

1.3 Lineare Abbildungen 11 1.3.3 Basistransformationen Unter einer Transformation versteht man einen Isomorphismus, der das zu beschreibende Objekt umformt. Grundsätzlich gibt es zwei verschiedene Arten von Transformationen: • Aktive Transformationen, mit denen das zu beschreibende Objekt manipuliert, also beispielsweise gedreht oder verschoben wird. • Passive Transformationen, die zwischen verschiedenen Darstellungen vermitteln, wobei das zu beschreibende Objekt unverändert bleibt. In der linearen Algebra interessieren uns vor allem lineare Transformationen. Vektorraumautomorphismen, also lineare Abbildungen, die durch quadratische Matrizen beschrieben werden, sind aktive Transformationen, da sie gegebene Vektoren auf neue Vektoren abbilden. Davon zu unterscheiden sind passive lineare Transformationen, die zwischen verschiedenen Darstellungen vermitteln. Da eine Darstellung durch die Wahl der Basis festgelegt ist, handelt es sich also um Basistransformationen. Im folgenden betrachten wir eine Basistransformation, mit der eine Basis ei auf eine andere gestrichene Basis {e ′ i} abgebildet wird. Die neuen Basisvektoren müssen sich als Linearkombination über den alten Basisvektoren darstellen lassen, d.h. ei → e ′ i = ek ˜M k i (1.16) wobei ˜M die entsprechende Transformationsmatrix ist, deren Determinante ungleich Null sein muss. Während ein Vektor v ∈ V unter solch einer (passiven) Basistransformation unverändert bleibt, ändern sich jedoch seine Komponenten. Wegen v = vkek = v ′i e ′ i = v ′i ek ˜M k i erhält man durch Koeffizientenvergleich vk = v ′i ˜M k i . Daraus folgt das Transformationsgesetz für die Komponenten wobei M = ˜M −1 ist. v i → v ′i = M i jv j Merke: Wenn die Vektorkomponenten v i sich mit der Matrix M transformieren, müssen sich die Basisvektoren mit der Matrix M −1 transformieren und umgekehrt. (1.17) Basistransformation linearer Abbildungen: Ebenso transformiert sich die Darstellung einer linearen Abbildung A : V → V . Wenn w = Av ist, lautet die entsprechenden Darstellungen gemäß Gl. (1.14) in der ungestrichenen und der gestrichenen Basis w j = A j ivi , w ′ j ′ j = A iv′i (1.18) wobei A j i und A′ j i quadratische Matrizen sind. Wegen v′i = Mi jv j und w ′i = Mi jw j ergibt sich das Transformationsgesetz A ′ j i = M j k Ak ℓ ˜M ℓ i (1.19) oder kurz A ′ = MAM −1 . Nochmals sei darauf hingewiesen, dass die Basistransformation die lineare Abbildung als solche nicht verändert, sondern lediglich ihre Darstellung. Haye Hinrichsen — Allgemeine Relativitätstheorie

1.3 Lineare Abbildungen 11<br />

1.3.3 Basistransformationen<br />

Unter einer Transformation versteht man einen Isomorphismus, der das zu beschreibende Objekt<br />

umformt. Gr<strong>und</strong>sätzlich gibt es zwei verschiedene Arten von Transformationen:<br />

• Aktive Transformationen, mit denen das zu beschreibende Objekt manipuliert, also beispielsweise<br />

gedreht oder verschoben wird.<br />

• Passive Transformationen, die zwischen verschiedenen Darstellungen vermitteln, wobei<br />

das zu beschreibende Objekt unverändert bleibt.<br />

In der linearen Algebra interessieren uns vor allem lineare Transformationen. Vektorraumautomorphismen,<br />

also lineare Abbildungen, die durch quadratische Matrizen beschrieben werden,<br />

sind aktive Transformationen, da sie gegebene Vektoren auf neue Vektoren abbilden. Davon zu<br />

unterscheiden sind passive lineare Transformationen, die zwischen verschiedenen Darstellungen<br />

vermitteln. Da eine Darstellung durch die Wahl der Basis festgelegt ist, handelt es sich also um<br />

Basistransformationen.<br />

Im folgenden betrachten wir eine Basistransformation, mit der eine Basis ei auf eine andere<br />

gestrichene Basis {e ′ i} abgebildet wird. Die neuen Basisvektoren müssen sich als Linearkombination<br />

über den alten Basisvektoren darstellen lassen, d.h.<br />

ei → e ′ i = ek ˜M k i<br />

(1.16)<br />

wobei ˜M die entsprechende Transformationsmatrix ist, deren Determinante ungleich Null sein<br />

muss. Während ein Vektor v ∈ V unter solch einer (passiven) Basistransformation unverändert<br />

bleibt, ändern sich jedoch seine Komponenten. Wegen v = vkek = v ′i<br />

e ′<br />

i = v ′i<br />

ek ˜M k i erhält man<br />

durch Koeffizientenvergleich vk = v ′i ˜M k i . Daraus folgt das Transformationsgesetz <strong>für</strong> die Komponenten<br />

wobei M = ˜M −1 ist.<br />

v i → v ′i = M i jv j<br />

Merke: Wenn die Vektorkomponenten v i sich mit der Matrix M transformieren, müssen sich die<br />

Basisvektoren mit der Matrix M −1 transformieren <strong>und</strong> umgekehrt.<br />

(1.17)<br />

Basistransformation linearer Abbildungen:<br />

Ebenso transformiert sich die Darstellung einer linearen Abbildung A : V → V . Wenn w = Av<br />

ist, lautet die entsprechenden Darstellungen gemäß Gl. (1.14) in der ungestrichenen <strong>und</strong> der<br />

gestrichenen Basis<br />

w j = A j<br />

ivi , w ′ j ′ j<br />

= A iv′i (1.18)<br />

wobei A j<br />

i <strong>und</strong> A′ j<br />

i quadratische Matrizen sind. Wegen v′i = Mi jv j <strong>und</strong> w ′i<br />

= Mi jw j ergibt sich<br />

das Transformationsgesetz<br />

A ′ j<br />

i<br />

= M j<br />

k Ak ℓ ˜M ℓ i<br />

(1.19)<br />

oder kurz A ′ = MAM −1 . Nochmals sei darauf hingewiesen, dass die Basistransformation die<br />

lineare Abbildung als solche nicht verändert, sondern lediglich ihre Darstellung.<br />

Haye Hinrichsen — Allgemeine <strong>Relativitätstheorie</strong>

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