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Relativitätstheorie - Fakultät für Physik und Astronomie - Universität ...

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8.3 Unser Universum 179<br />

der Helligkeit der Linie folgt dann mit Hilfe einer empirischen Beziehung die absolute<br />

Helligkeit <strong>und</strong> somit der Abstand des Planetarischen Nebels. Auf diese Weise erreicht<br />

man Entfernungen von bis zu 30 Mpc.<br />

5. Tully-Fisher-Relation: Die Tully-Fisher-Relation stellt einen Zusammenhang zwischen<br />

der Rotationsgeschwindigkeit von Spiralgalaxien <strong>und</strong> ihrer Leuchtkraft, d.h. ihrer absoluten<br />

Helligkeit her. Die Rotationsgeschwindigkeit lässt sich aus der Verschiebung der<br />

Spaktrallinien der Galaxie in ihren Spiralarmen bestimmen. Die empirisch gef<strong>und</strong>ene Beziehung<br />

besagt, dass die Leuchtkraft mit einer bestimmten Potenz β der maximlaen Rotationsgeschwindigkeit<br />

ansteigt. Mit dieser Methode lassen sich insbesondere sehr große<br />

Entfernungen bestimmen: ihre Reichweite beträgt etwa 150 Mpc.<br />

6. Supernovae Typ Ia: Supernovae vom Typ Ia entstehen, wenn ein Weißer Zwerg in einem<br />

Doppelsternsystem von seinem Partner Materie aufnimmt. Diese sammelt sich in<br />

einer Akkretionsscheibe. Nähert sich die Masse des Weißen Zwergs <strong>und</strong> der ihn umgebenden<br />

Materiewolke die Chandrasekharschen Grenze, so kommt es zum Kollaps des Sterns<br />

<strong>und</strong> einer sehr hellen Explosion, die zeitweise die ganze umgebende Galaxie überstrahlen<br />

kann. Wegen des immer etwa gleich ablaufenden Vorgangs haben diese Ereignisse immer<br />

die selbe absolute Helligkeit. Außerdem lassen sie sich von ”gewöhnlichen” Supernovae<br />

dadurch unterscheiden, dass sie eine besondere Helligkeitskurve im Verlauf der Zeit zeigen:<br />

Das Leuchtmaximum ist viel schärfer als bei Supernovae vom Typ II <strong>und</strong> liegt immer<br />

im selben Fraquenzbereich. Somit lässt sich auch die Rotverschiebung gut messen. Mit<br />

Supernovae dieses Typs lässt sich prinzipiell das gesamte sichtbare Universum vermessen,<br />

also Entfernungen von über 200 Mpc.<br />

Wir haben nun einen recht guten Rahmen, in dem wir Entfernungen im Weltraum vermessen<br />

können. Haben wir hiermit erst einmal die Rotverschiebung z mehrerer Objekte in Abhängigkeit<br />

ihrer Entfernung D bestimmt, so können wir aus den erhaltenen Daten auch über die Rotverschiebung<br />

Entfernungen bestimmen. Allerdings gilt es hier zu beachten, dass sich unsere Erde<br />

selbst bewegt, <strong>und</strong> es somit zu einem Dopplereffekt kommt: Zu einem bewegt sich unsere Erde<br />

um die Sonne, diese bewegt sich um des galaktische Zentrum, unsere Lokale Gruppe bewegt<br />

sich auf das Zentrum des Virgo-Galaxien-Haufens zu <strong>und</strong> dieser wieder scheint auf vom sogenannten<br />

Großen Attraktor, einem Superhaufen, angezogen zu werden. Diese Eigenbewegungen<br />

lassen sich jedoch recht gut an Hand des Dopplereffekts in der kosmischen Hintergr<strong>und</strong>strahlung<br />

bestimmen <strong>und</strong> somit bei Berechnungen berücksichtigen.<br />

8.3.3 Modellierung unseres Universums<br />

Wir wollen nun die Friedmann-Gleichung (8.27) noch ein wenig umschreiben <strong>und</strong> dabei den<br />

Hubble-Parameter einbauen, so wie sie meistens in der Literatur formuliert ist. Dazu setzen wir<br />

wieder die Materie- bzw. Strahlungsdichte <strong>für</strong> die Konstanten KS <strong>und</strong> KM ein, außerdem ersetzen<br />

wir die Kosmologische Konstante folgendermaßen:<br />

Λ<br />

3<br />

8πG<br />

= ρV<br />

(8.42)<br />

3c2 Dabei können wir ρV als eine Art Energiedichte des Vakuums interpretieren. Wie diese zu verstehen<br />

ist, ist allerdings noch sehr strittig. Lösen wir nun nach ˙R 2 auf, so lautet die Friedmann-<br />

Haye Hinrichsen — Allgemeine <strong>Relativitätstheorie</strong>

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