Relativitätstheorie - Fakultät für Physik und Astronomie - Universität ...
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176 Kosmologie<br />
Um die Rotverschiebung beschreiben zu können, betrachten wir ein Photon, das zur Zeit tE<br />
emittiert wurde <strong>und</strong> nun zur Zeit t0 registriert wird. Anschließend vergleichen wir es mit einem<br />
Photon, das einen kurzen Augenblick später tE + δtE ausgesendet wird. Wir können annehmen,<br />
dass in der kurzen Zeitspanne δt der Skalenfaktor unverändert bleibt, der Weg beider Photonen<br />
also gleich ist. Zur Berechnung verwenden wir die zuvor erhaltenen Ergebnisse (8.12) <strong>und</strong><br />
(8.13).<br />
� t0+δt0<br />
0 =<br />
tE+δtE<br />
cdt<br />
R(t) −<br />
� t0<br />
tE<br />
� t0<br />
χ =<br />
tE<br />
cdt<br />
R(t) =<br />
� t0+δt0<br />
t0<br />
cdt<br />
R(t) =<br />
� t0+δt0<br />
tE+δtE<br />
cdt<br />
R(t) −<br />
cdt<br />
R(t)<br />
� tE+δtE<br />
tE<br />
cdt δt0 δtE<br />
= −<br />
R(t) R(t0) R(tE)<br />
(8.28)<br />
(8.29)<br />
Betrachtet man nun einen Lichtimpuls, dessen Periodendauer δt ist, so erhält man die Relationen<br />
ν0R(t0) = νER(tE) = const.<br />
λ0<br />
λE<br />
= R(t0)<br />
= const. (8.30)<br />
R(tE)<br />
Mit dem Verhältnis z = δλ λ0<br />
λ = − 1 lässt sich die Rotverschiebung des Lichts einfach beschrei-<br />
λE<br />
ben. Setzt man hier das Verhältnis der Skalenfaktoren ein, so erhält man die von Hubble gef<strong>und</strong>ene<br />
Beziehung, wenn man die kosmische Expansion linear nähert:<br />
z = R(t0)<br />
R(tE) − 1 = R(t0) − R(tE)<br />
R(tE)<br />
Wobei H0 = c ˙R<br />
R<br />
= R(t0) − R(tE) (t0 −tE)c ˙Rc<br />
≈<br />
(t0 −tE)c R(tE) R (t0 −tE) = H0(t0 −tE) (8.31)<br />
die sogenannte ”Hubble-Konstante”, oder besser der Hubble-Parameter zum<br />
heutigen Zeitpunkt ist. Wir erhalten ihn auch, wenn wir <strong>für</strong> den Skalenfaktor eine Taylor-Entwicklung<br />
anlegen:<br />
R(t) = R(t0)+c ˙R(t0)(t −t0)+ 1<br />
2 c2 ¨R(t0)(t −t0) 2 +... = R(t0) � 1+H0(t −t0)− 1<br />
2 q0H 2 0 (t −t0) 2 +... �<br />
(8.32)<br />
Man nennt dann q0 den Dämpfungsparameter. Es gilt q0 = − ¨R(t0)R(t0)<br />
˙R(t0) 2 . Setzen wir dies nun mit<br />
t = tE in (8.31) ein <strong>und</strong> entwickeln diesen Bruch dis zur zweiten Ordnung in t, so erhalten wir<br />
mit Hilfe der Gleichung <strong>für</strong> die Entfernung eines kosmischen Objekts in der FRW-Metrik, bei<br />
der wir R(t) im Nenner des Integranden bis zur ersten Ordnung entwickeln die verallgemeinerte<br />
Hubble-Relation:<br />
z ≈ H0<br />
c D + (1 + q0)H 2 0<br />
2c2 D 2<br />
(8.33)<br />
Mit Hilfe dieser Berechnungen erhalten wir eine erste Näherungen <strong>für</strong> das Alter des sichtbaren<br />
Universums sowie dessen Ausdehnung (auch Weltalter <strong>und</strong> Welthorizont genannt).<br />
Für das Alter des Universums T0 erhält man also mit einer linearen Näherung:<br />
T0 = H −1<br />
0<br />
Für die Entfernung des Horizonts ergibt sich:<br />
� � T0<br />
T0 cdt<br />
D0 = R(t0) dχ = R(t0)<br />
0<br />
0 R(t)<br />
(8.34)<br />
(8.35)<br />
Dies ist die maximale Entferung, in der Dinge mit uns kausal verb<strong>und</strong>en sein können. Über<br />
den Bereich hinter dem Horizont können wir nur spekulieren, da mit ihm die Rotverschiebung<br />
Haye Hinrichsen — Allgemeine <strong>Relativitätstheorie</strong>