Relativitätstheorie - Fakultät für Physik und Astronomie - Universität ...
Relativitätstheorie - Fakultät für Physik und Astronomie - Universität ...
Relativitätstheorie - Fakultät für Physik und Astronomie - Universität ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
154 Sternmodelle<br />
rotierenden Systeme werden als mögliche Emittenten von Gravitationswellen untersucht.<br />
7.3 Dynamische Lösungen der Feldgleichungen<br />
Wir wollen nun untersuchen was passiert, wann <strong>und</strong> wie es zu einem Gravitationskollaps kommt.<br />
Zunächst wird mit Hilfe der inneren Schwarzschildmetrik die Stabilitätsgrenze bestimmt, jenseits<br />
derer ein Kollaps unvermeidlich ist. Um den Kollaps als zeitabhängigen Vorgang zu beschreiben,<br />
benötigen wir eine dynamische radialsymmetrische Lösung der Feldgleichungen.<br />
Man kann mit dieser Lösung allerdings nicht nur kollabierende Sterne, sondern auch kollabierende<br />
Galaxien (mit Sternen als Teilchen) <strong>und</strong> sogar das gesamte Universum (mit Galaxien als<br />
Teilchen) beschreiben.<br />
7.3.1 Innere Schwarzschildmetrik<br />
Wir berechnen nun die Darstellung des metrischen Tensors innerhalb einer radialsymmetrischen<br />
Masseverteilung. Wiederum benutzen wir den Ansatz (7.4)<br />
ds 2 = −A(r)dt 2 + B(r)dr 2 + r 2 (dθ 2 + sin 2 θ dφ 2 ), (7.41)<br />
mit reellen positiven Funktionen A(r) <strong>und</strong> B(r), die durch die Feldgleichungen bestimmt sind,<br />
allerdings jetzt mit einem nichtverschwindenden Energie-Impuls-Tensor. Der Himmelskörper<br />
sei dabei durch ein perfektes Fluid gegeben, d.h. wir gehen von Gl. (6.24) aus:<br />
T µν = (ρ + p)u µ u ν + pg µν . (7.42)<br />
Wir wollen ferner annehmen, dass es sich um einen statischen Himmelskörper handelt, dass<br />
also die räumlichen Komponenten der Vierergeschwindigkeit u 1 ,u 2 ,u 3 verschwinden. Wegen<br />
u µ uµ = u 0 u0 = c 2 folgt daraus<br />
u 0 = c/ � A(r), u0 = −c � A(r) (7.43)<br />
Man kann nun mit elemtaren Methoden die Feldgleichungen lösen. Das wichtigste Resultat<br />
ist die Oppenheimer-Volkoff-Gleichung – eine Integro-Differentialgleichung <strong>für</strong> den Druck als<br />
Funktion des Radius:<br />
wobei<br />
dp(r)<br />
dr<br />
= −GM(r)ρ(r)<br />
r2 �<br />
1 + p(r)<br />
ρ(r)c2 ��<br />
1 + 4πr3 p(r)<br />
M(r)c2 � r<br />
M(r) = 4π r<br />
0<br />
′2 ′ ′<br />
ρ(r )dr<br />
��<br />
1 − 2GM(r)<br />
c 2 r<br />
� −1<br />
. (7.44)<br />
(7.45)<br />
wie zuvor die innerhalb des Radius r befindliche Masse ist. Diese Gleichung kann man nur in<br />
Kombination mit einer Zustandsgleichung lösen, die Druck <strong>und</strong> Dichte miteinander verknüpft.<br />
Wenn das gelungen ist, kann man die Funktionen A(r) <strong>und</strong> B(r) ausrechnen durch<br />
A(r) = exp<br />
�<br />
− 2G<br />
c 2<br />
� ∞<br />
r<br />
dr ′ �<br />
M(r ′ ) + 4πr′3 p(r ′ )<br />
c2 ��<br />
1 − 2GM(r′ )<br />
c2r ′<br />
�<br />
�−1 r ′2<br />
Haye Hinrichsen — Allgemeine <strong>Relativitätstheorie</strong><br />
(7.46)