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Relativitätstheorie - Fakultät für Physik und Astronomie - Universität ...

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7.2 Radialsymmetrische Himmelskörper 153<br />

7.2.3 Neutronensterne<br />

Abbildung 7.4: Neutronenstern. (NASA - Wikimedia Commons)<br />

Kollabiert ein sehr schwerer Stern mit mehr als etwa 10 Sonnenmassen, so durchläuft er zunächst<br />

das temporäre Stadium eines weißen Zwergs. Wenn es dabei jedoch zu Teilchenimpulsen<br />

kommt, die höher als 1.5mec 2 sind, werden sogenannte inverse β-Zerfälle<br />

p + e − → n + νe<br />

(7.40)<br />

möglich. Die Elektronen stehen damit nicht mehr zur Verfügung, um den Stern zu stabilisieren,<br />

so dass sich der gravitative Kollaps zunächst fortsetzt, bis der Fermidruck der gebildeten Neutronen<br />

stabilisierend wirken. Die oben hergeleiteten Formeln sollten also gültig bleiben, wobei<br />

die Elektronen- durch die Neutronenmasse zu ersetzen ist. Weil diese Masse in Gl. (7.36) nur<br />

als Vorfaktor auftritt <strong>und</strong> ein Neutron etwa 2000 mal schwerer als ein Elektron ist, wird ein<br />

Neutronenstern auch 2000 mal kleiner als ein weißer Zwerg sein, also einen Radius in der Größenordnung<br />

von 10 km besitzen, auf dem aber etwas mehr als eine Sonnenmasse konzentriert<br />

ist <strong>und</strong> damit Dichten von etwa 100 Milliarden Tonnen pro Kubikzentimeter erreicht. Neutronensterne<br />

sind durch ein Verhältnis rs/R ≈ 0.3 gekennzeichnet <strong>und</strong> sind damit bereits hochrelativistische<br />

Objekte. Deshalb sind die Näherungen aus dem vergangenen Abschnitt allenfalls<br />

qualitativ korrekt, insbesondere erhält man eine modifizierte Zustandsgleichung.<br />

Auch hier gibt es eine kritische Grenzmasse, di sogenannte Oppenheimer-Volkoff-Grenzmasse,<br />

die sich von der Chandrasekhar-Grenzmasse nur durch einen Vorfaktor unterscheidet.<br />

Neutronensterne erzeugen keine Energie, kühlen also langsam aus <strong>und</strong> sind dann (sofern sie<br />

keine weitere Materie einsammeln) stabil. Bis heute sind etwa 2000 Neutronensterne in der<br />

Milchstraße identifiziert worden. 5% davon sind Teil eines Binärsystems, d.h. sie bilden mit<br />

einem anderen Neutronenstern oder weißen Zwerg ein gravitativ geb<strong>und</strong>enes System. Solche<br />

Haye Hinrichsen — Allgemeine <strong>Relativitätstheorie</strong>

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