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Relativitätstheorie - Fakultät für Physik und Astronomie - Universität ...

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7.2 Radialsymmetrische Himmelskörper 149<br />

Abbildung 7.2: Sonnenoberfläche aufgenommen vom Satelliten TRACE. (NASA - Wikimedia Commons)<br />

Sterne<br />

Sterne entstehen in Regionen des Weltalls mit erhöhter Staubdichte, oftmals ausgelöst durch<br />

Schockwellen einer Supernova-Explosion. Die Staubwolke zieht sich dann unter Wirkung gegenseitiger<br />

Gravitation zusammen <strong>und</strong> bildet einen Protostern. Protosterne sind etwa 1000 mal<br />

größer als das Sonnensystem, haben noch eine geringe Dicht <strong>und</strong> eine Temperatur von nur wenigen<br />

Kelvin. Der nun einsetzende Gravitationskollaps führt zu einer stetig ansteigenden Temperatur,<br />

die irgendwann zur Ionisation des Wasserstoffes <strong>und</strong> schließlich zur Zündung einer Kernfusion<br />

H→He, dem sogenannten Wasserstoffbrennen führt. Wenn der durch diese Kernreaktion<br />

hervorgerufene Gegendruck in der Lage ist, den Gravitationskollaps aufzuhalten, entsteht ein<br />

Stern.<br />

Das Wasserstoffbrennen wandert schalenförmig vom Mittelpunkt des Sterns langsam nach<br />

außen. Das Abfallprodukt Helium wird im Kern unter dem Einfluss der Gravitation unter hohem<br />

Druck weiter verdichtet, bis eine erneute Kernfusion, das sogenannte Heliumstoffbrennen,<br />

zündet <strong>und</strong> wiederum von innen nach außen wandert <strong>und</strong> dabei Beryllium sowie Kohlenstoff bildet.<br />

Bei hinrichend schweren Sternen kommt es dann im Zentrum zu einer erneuten Zündung,<br />

dem Kohlenstoffbrennen. Dieser Vorgang kann je nach Masse des Sterns unter Bildung immer<br />

schwererer Elemente bis hin zu Eisen fortgesetzt werden. Durch diese sukzessiven Brennzyklen<br />

bläht sich der Stern immer weiter auf, während seine Oberflächentemperatur abnimmt. Sterne in<br />

einem solchen Spätstadium bezeichnet man als rote Riesen. Schließlich brechen die Fusionsreaktionen<br />

zusammen, so dass der rote Riese unter seinem Eigengewicht kollabiert. Da er nun aus<br />

schweren Kernen besteht, kann der Kollaps nicht durch Fusionsreaktionen aufgehalten werden.<br />

Von der Gesamtmasse hängt es ab, ob bei diesem Kollaps ein weißer Zwerg, ein Neutronenstern<br />

oder sogar ein schwarzes Loch entsteht.<br />

Die Sonne ist ein durchschnittlicher Stern mittleren Alters. Sie besteht zu drei Vierteln aus<br />

Wasserstoff <strong>und</strong> zu einem Viertel aus Helium. Das Wasserstoffbrennen findet in der Fusionszone<br />

im Zentrum statt, die sich bis etwa bis r = R/4 erstreckt. Die entstehende Wärme wird<br />

mittels Konvektion durch die herumliegenden Schichten nach außen transportiert. Die Kernfusion<br />

stabilisiert sich selbst durch negative Rückkopplung: Wird zuviel Energie produziert, dehnt<br />

Haye Hinrichsen — Allgemeine <strong>Relativitätstheorie</strong>

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