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Relativitätstheorie - Fakultät für Physik und Astronomie - Universität ...

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7.2 Radialsymmetrische Himmelskörper 147<br />

7.2 Radialsymmetrische Himmelskörper<br />

Gravitation ist eine attraktive Wechselwirkung,<br />

d.h. sie führt zur Verklumpung der Materie<br />

bis hin zu einem lokalen Kollaps. Ginge<br />

es allein nach der Gravitation, würde sie<br />

die Materie lokal auf einen Punkt zusammenziehen<br />

wollen. Bei den auftretenden hohen<br />

Materiedichten beginnen jedoch andere<br />

Mechanismen wirksam zu werden, die unter<br />

bestimmten Umständen einen vollständigen<br />

Kollaps aufhalten können. Das Resultat<br />

sind radialsymmetrische Himmelskörper<br />

unterschiedlichster Ausprägung mit (im Vergleich<br />

zum Universum) hoher Materiedichte.<br />

Je nach Art des statischen oder dynamischen<br />

Gleichgewichts lassen sich diese Himmelskörper<br />

klassifizieren.<br />

Die einfachste Klassifizierung erfolgt dadurch,<br />

Quelle: Wikimedia<br />

dass man die Luminosität2 gegen die mittlere Wellenlänge des Emissionsspektrum doppellogarithmisch<br />

aufträgt. Dieses sogenannte Hertzsprung-Russell-Diagramm (siehe nebenstehende<br />

Abbildung) zeigt verschiedene Gruppen von Himmelskörpern. Gewöhnliche Sterne liegen auf<br />

der Diagonalen, der sogenannten Hauptreihe. Daneben befinden sich die Gruppen der weißen<br />

Zwerge <strong>und</strong> roten Riesen. All diese Objekte befinden sich in einem (quasi-)statischen Gleichgewicht,<br />

das zum einen durch eine Kräftebalance, zum anderen durch eine thermodynamische<br />

Zustandsgleichung charakterisiert werden.<br />

7.2.1 Sterngleichgewicht<br />

Klassische Näherung<br />

Mit einer Rotverschiebung von ≈ 10 −6 sind gewöhnliche Sterne wie die Sonne in guter Näherung<br />

nichtrelativistische Objekte. Deshalb untersuchen wir zunächst die Bedingungen <strong>für</strong> ein<br />

Sterngleichgewicht auf der Basis der Newtonschen <strong>Physik</strong>, das durch das Zusammenspiel durch<br />

Druck P(r) <strong>und</strong> Dichte ρ(r) beschrieben wird. Dazu betrachten wir eine Kugelschale mit Radius<br />

r <strong>und</strong> Dicke dr (siehe Abb. 7.1). Die unterhalb dieser Kugelschale befindliche Gesamtmasse des<br />

Himmelskörper ist<br />

� r<br />

M(r) = 4π dr r<br />

0<br />

2 ρ(r) (7.22)<br />

Die in der Kugelschale befindliche Masse dM = 4πr 2 ρ(r)dr wird von der Masse M angezogen.<br />

2 Die Luminosität L = 4πr 2 F ist die auf die Entfernung normierte Leuchintensität eines Himmelskörpers. Bei einem<br />

schwarzen Körper mit Radius R Oberflächentemperatur T ist L = 4πR 2 σT 4 , wobei σ = π 2 k 4 B /60¯h3 c 2 die Stefan-<br />

Boltzmann-Konstante ist.<br />

Haye Hinrichsen — Allgemeine <strong>Relativitätstheorie</strong>

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