Relativitätstheorie - Fakultät für Physik und Astronomie - Universität ...
Relativitätstheorie - Fakultät für Physik und Astronomie - Universität ...
Relativitätstheorie - Fakultät für Physik und Astronomie - Universität ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
136 Feldgleichen der Allgemeinen <strong>Relativitätstheorie</strong><br />
Beweis: Beim Bilden der Divergenz wendet man die Kettenregel an <strong>und</strong> erhält<br />
Nach partieller Integration ist<br />
∂µT µν �<br />
= m<br />
dτ dyν (τ) dy<br />
dτ<br />
µ (τ) ∂<br />
dτ ∂x µ δ 4 (x − y(τ))<br />
�<br />
= −m dτ dyν (τ) dy<br />
dτ<br />
µ (τ) ∂<br />
dτ ∂y µ δ 4 (x − y(τ))<br />
�<br />
= −m<br />
∂µT µν �<br />
= m<br />
dτ dyν (τ)<br />
dτ<br />
d<br />
dτ δ 4 (x − y(τ))<br />
dτ δ 4 (x − y(τ)) d2yν (τ)<br />
dτ2 .<br />
Bei einer kräftefreien, also gleichförmigen Bewegung ist die zweite Ableitung gleich Null.<br />
Perfekte Fluide<br />
Unter einem Fluiden versteht man eine räumlich ausgedehnte Substanz, die keine Wärmeleitfähigkeit<br />
besitzt <strong>und</strong> <strong>für</strong> kleine Geschwindigkeiten keine Scherkräfte entwickelt, d.h. die Viskosität<br />
ist gleich Null. Der Begriff eines Fluids umfasst nicht nur bestimmte Flüssigkeiten, sondern auch<br />
Gase, Plasmen <strong>und</strong> sogar Strahlung.<br />
Unter einem perfekten Fluid versteht man ein Fluid, das vollständig durch eine Dichteverteilung<br />
ρ(�x,t), Geschwindigkeitsfeld�v(�x,t) <strong>und</strong> einen isotropen thermodynamischen Druck p(�x,t)<br />
gekennzeichnet wird. Solche Fluide erfüllen die hydrodynamische Bewegungsgleichung<br />
sowie die Kontinuitätsgleichung<br />
ρ ˙ �v = −∇P mit �v ˙<br />
∂<br />
= �v + (∇ ·�v)�v (6.20)<br />
∂t<br />
∂<br />
ρ = −∇(ρ�v). (6.21)<br />
∂t<br />
Man kann den Energie-Impuls-Tensor axiomatisch von der Lagrangedichte L = −ρ durch<br />
Variation ableiten. Wir wollen hier aber einen anschaulichen Weg einschlagen. Dazu begeben<br />
wir uns in das lokale Ruhesystem des Fluids. Hier ist die mittlere Geschwindigkeit der Teilchen<br />
gleich Null, aber dennoch bewegen sich die Teilchen auf zufällige Weise durcheinander.<br />
Wenn wir jetzt an dieser Stelle ein Flächenelement einbringen, werden etwa die gleiche Anzahl<br />
von Teilchen von einer Seite auf die andere <strong>und</strong> in entgegengesetzter Richtung durch die<br />
Fläche hindurchtreten. Allerdings werden die Teilchen in beide Richtungen von der Testfläche<br />
positiv gezählt, denn einen positiven Impuls von links nach rechts zu transportieren hat den gleichen<br />
Effekt, wie einen negativen Impuls von rechts nach links zu transportieren. Der Energie-<br />
Impuls-Tensor wird also in den räumlichen Komponenten angeben, welcher Gesamtimpuls pro<br />
Zeiteinheit durch die Testfläche dringt. Diese Größe bezeichnet man als Druck p.<br />
Man kann sich vorstellen, dass jedes Teilchen in diesem Gas einen zufällig verteilten Geschwindigkeitsvierervektor<br />
u besitzt, der mit einer gewissen Wahrscheinlichkeitsdichte P(u)<br />
verteilt ist. Im lokalen Ruhesystem des Fluids wird diese Verteilung rotationssymmetrisch sein.<br />
Der Energie-Impuls-Tensor ist also gegeben durch<br />
T µν =<br />
�<br />
DuP(u)ρu µ u ν , (6.22)<br />
Haye Hinrichsen — Allgemeine <strong>Relativitätstheorie</strong>