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Relativitätstheorie - Fakultät für Physik und Astronomie - Universität ...

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6.2 Feldgleichungen 133<br />

Damit lauten die Feldgleichungen in voller Form:<br />

bzw. mit dem Einsteintensor<br />

Rµν − 1<br />

2 Rgµν + Λgµν = 8πG<br />

c 4 Tµν (6.11)<br />

Eµν + Λgµν = 8πG<br />

c 4 Tµν . (6.12)<br />

Bemerkung: Waraum ist die Kopplungskonstante γ proportional zu G −1 <strong>und</strong> nicht zu G? Um das<br />

zu verstehen, kann man sich vorstellen, dass der Wirkungsbeitrag der Materie durch einen Wirkungsbeitrag<br />

des Gravitationsfeld ‘kompensiert’ <strong>und</strong> damit die Gesamtwirkung minimal gehalten wird. Je<br />

kleiner γ ist, um so größer muss das kompensierende Gravitationsfeld sein. Da das Gravitationsfeld<br />

aber ohne Kopplungskonstante direkt in die kovarianten Ableitungen der Bewegungsgleichungen <strong>für</strong><br />

die Teilchen eingreift, werden deshalb <strong>für</strong> kleine γ die Teilchenbahnen stärker durch Gravitationseffekte<br />

gekrümmt werden.<br />

Wenn man beide Seiten der obigen Feldgleichungen mit g µν kontrahiert, erhält man eine skalare<br />

Beziehung<br />

−R + 4Λ = 8πG<br />

T , (6.13)<br />

c4 wobei R = R µ µ der Krümmungsskalar <strong>und</strong> T = T µ µ die Spur über den Energie-Impuls-Tensor<br />

ist. Diese Beziehung kann dazu benutzt werden, um den zweiten Term in den Feldgleichungen<br />

auf die andere Seite zu bringen. Wir gelangen so zu der alternativen Form der Feldgleichungen<br />

Rµν = Λgµν + 8πG<br />

c4 �<br />

Tµν − 1<br />

T gµν<br />

2<br />

�<br />

. (6.14)<br />

Die Einsteinschen Feldgleichungen ermöglichen uns, im Prinzip bei gegebener Energie-Impuls-<br />

Verteilung der Materie den Ricci-Tensor auszurechnen. Damit kennt man aber noch nicht den<br />

Riemannschen Krümmungstensor, <strong>und</strong> es stellt sich die Frage, ob dieser Tensor vierter Stufe<br />

mehr Information enthält als der zweistufige Ricci-Tensor, <strong>und</strong> wenn ja, welche. Einen physikalischen<br />

Wink geben uns die Gleichungen bereits selbst: Im Vakuum bei verschwindender<br />

kosmologischer Konstante ist nämlich Rµν = 0. Das bedeutet jedoch nicht, dass die Raumzeit<br />

flach ist, dass also R µ<br />

ναβ = 0 ist. Wie wir sehen werden, lässt die verbleibende Freiheit Gravitationswellen<br />

zu.<br />

6.2.4 Form des Energie-Impuls-Tensors<br />

Für einen gegebenen Lagrangian LM der Materie führt die Variation des Wirkungsintegrals<br />

SM = � d 4 x √ −gLM durch Anwendung von Standardmethoden auf<br />

δSM =<br />

�<br />

d 4 x<br />

womit der Energie-Impuls-Tensor durch<br />

�<br />

∂( √ −gLM)<br />

∂g µν<br />

� √<br />

∂( −gLM)<br />

−<br />

∂g µν<br />

�<br />

�<br />

δg<br />

,λ<br />

,λ<br />

µν<br />

Tµν = − 2<br />

�<br />

∂(<br />

√<br />

−g<br />

√ −gLM)<br />

∂g µν<br />

� √<br />

∂( −gLM)<br />

−<br />

∂g µν<br />

�<br />

�<br />

,λ<br />

,λ<br />

Haye Hinrichsen — Allgemeine <strong>Relativitätstheorie</strong><br />

(6.15)<br />

(6.16)

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