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Relativitätstheorie - Fakultät für Physik und Astronomie - Universität ...

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116 Elektrodynamik als Eichtheorie<br />

5.1.7 Das elektromagnetische Feld als Differentialform<br />

Der Kommutator [∇µ,∇ν] einer allgemeinen kovarianten Ableitung ∇µ = ∂µ + Γµ(x) besitzt<br />

normalerweise drei Terme:<br />

[∇µ,∇ν] = ∂µΓν(x) − ∂νΓµ(x) + [Γµ(x),Γν(x)]. (5.12)<br />

Dabei sind die Größen Γµ(x) Generatoren der Symmetriegruppe, also Elemente der dazugehörigen<br />

Lie-Algebra. Der dritte Term kann über die Vertauschungsrelationen der Lie-Algebra<br />

berechnet werden <strong>und</strong> ist in nichtkommutativen Gruppen ungleich Null. Die Symmetriegruppe<br />

der Elektrodynamik U(1) ist allerdings kommutativ, so dass dieser Term verschwindet.<br />

Da dieser Term wegfällt, kann der Feldstärketensor als äußere Ableitung des Eichfelds interpretiert<br />

werden. Wie man nämlich leicht nachrechnen kann, gilt nämlich <strong>für</strong> die Formen<br />

die Beziehung<br />

A = Aµdx µ , F = 1<br />

2 Fµν dx µ ∧ dx ν<br />

(5.13)<br />

F = dA. (5.14)<br />

Daraus ergeben sich sofort wegen d 2 = 0 die homogenen Maxwellgleichungen<br />

bzw. in Koordinatendarstellung<br />

dF = 0 (5.15)<br />

∂ρFµν + ∂νFρµ + ∂µFνρ = 0. (5.16)<br />

Bemerkung: Von den 4 3 = 64 möglichen Indexkombinationen sind wegen der Antisymmetrie von F<br />

nur vier linear unabhängig. Diese vier Gleichungen lauten:<br />

∂0F12 + ∂2F01 + ∂1F20 = 0<br />

∂0F13 + ∂3F01 + ∂1F30 = 0<br />

∂0F23 + ∂3F02 + ∂2F30 = 0<br />

∂1F23 + ∂3F12 + ∂2F31 = 0.<br />

Einsetzen der Felder �E <strong>und</strong> �B gemäß Gl. (5.11) liefert<br />

∂tBz − ∂yEx + ∂xEy = 0<br />

−∂tBy − ∂zEx + ∂xEz = 0<br />

∂tBx − ∂zEy + ∂yEz = 0<br />

∂xBx + ∂yBy + ∂zBz = 0.<br />

Die ersten drei <strong>und</strong> die letzte Gleichung lassen sich schreiben als ∂t �B = −∇ × �E bzw. ∇ ·�B = 0.<br />

Die homogenen Maxwellgleichungen reflektieren also geometrische Eigenschaften sowie die<br />

Kommutativität der Eichgruppe. Sie sagen noch nichts über die Dynamik <strong>und</strong> die Wechselwirkung<br />

mit Ladungen aus.<br />

5.2 Elektrodynamik im Vakuum<br />

5.2.1 Wirkungsfunktional<br />

In der klassischen <strong>Physik</strong> muss ein Teilchen nicht ruhen, sondern es darf sich auf vielfältige Weise<br />

bewegen, allerdings nur so, dass dabei die Wirkung extremal ist. Ähnliches gilt auch <strong>für</strong> die<br />

Haye Hinrichsen — Allgemeine <strong>Relativitätstheorie</strong>

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