01.12.2012 Aufrufe

Relativitätstheorie - Fakultät für Physik und Astronomie - Universität ...

Relativitätstheorie - Fakultät für Physik und Astronomie - Universität ...

Relativitätstheorie - Fakultät für Physik und Astronomie - Universität ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

112 Elektrodynamik als Eichtheorie<br />

Abbildung 5.2: Eichfreiheit bei der Wahl des Koordinatensystems <strong>für</strong> die intrinsischen Freiheitsgrade. Die gelben<br />

Punkte markieren die Positionen auf dem Kreis, wo ϕ = 0 bzw. z = 1 ist, markieren also sozusagen<br />

den Ursprung des lokalen Koordinatensystems.<br />

der identischen Abbildung unterscheidet, gilt in niedrigster Ordnung<br />

g(x) = 1 + iA(x) dx. (5.3)<br />

Dabei ist g(x) eine Darstellung von g <strong>und</strong> iA(x) ist eine Darstellung von ∆, also eine Abbildung<br />

der Raumkoordinate auf die gewählte Darstellung der Lie-Algebra der Symmetriegruppe U(1).<br />

Die Funktion A(x) bezeichnet man als Eichfeld.<br />

Nehmen wir zunächst an, dass dieser Nullpunkt sich immer ‘an der gleichen Stelle’ befindet,<br />

wie es im oberen Teil von Abb. 5.2 gezeigt ist. In diesem Fall werden ‘gerade’ Verbindungsstücke<br />

durch ein verschwindendes Eichfeld A(x) = 0 beschrieben. Man könnte aber auch<br />

die Nullpunkte unterschiedlich wählen, wie es im unteren Teil der Abbildung gezeigt ist. Ein<br />

‘gerades’ Verbindungsstück würde dann trotzdem durch ein nichtverschwindendes Eichfeld beschrieben<br />

werden. Ebenso wäre es möglich, die Koordinaten so zu wählen, dass die durch ein<br />

verdrehte Verbindungsstücke hervorgerufene Transformationen durch die Koordinatendarstellung<br />

kompensiert werden, so dass das Eichfeld trotz der tatsächlichen Verdrehung gleich Null<br />

wäre. Die Darstellung eines Eichfelds resultiert also sowohl aus ‘echten’ Verdrehungen der Verbindungselemente<br />

als auch aus ‘scheinbaren’ Verdrehungen, die durch die Wahl der Koordinaten<br />

hervorgerufen werden.<br />

Bemerkung: Um Raum <strong>und</strong> Zeit zu vermessen, benötigen wir Maßeinheiten wie Meter <strong>und</strong> Sek<strong>und</strong>e.<br />

Benötigen wir nun auch neue Maßeinheiten <strong>für</strong> die intrinsischen Räume? Die Antwort ist: Nein. In<br />

Raum <strong>und</strong> Zeit sind Maßeinheiten nur deshalb notwendig, weil sie unendlich ausgedehnt sind <strong>und</strong><br />

damit weder im Kleinen noch im Großen eine natürlich Längenskala auszeichnen. Im Gegensatz dazu<br />

sind die intrinsischen Freiheitsgrade kompaktifiziert <strong>und</strong> stellen damit ein natürliches Maßsystem zur<br />

Verfügung, z.B. im Fall des Kreises ein Umlauf 2π.<br />

5.1.3 Eichtransformationen<br />

Eine Eichtransformation ist eine Koordinatentransformation in den intrinsischen Räumen, also<br />

ein Darstellungswechsel, der keinen Einfluss auf die <strong>Physik</strong> hat. Dabei dürfen die Koordinatensysteme<br />

in jedem intrinsischen Raum unterschiedlich, also ortsabhängig transformiert werden.<br />

Im Fall der U(1)-Theorie kann man sich also eine Eichtransformation als eine ortsabhängige<br />

Nullpunktsverschiebung des Koordinatnesystems auf den Kreisen vorstellen, also z.B. als einen<br />

Wechsel von der oberen zur unteren in Abb. 5.2 gezeigten Situation. Eine solche Transformation<br />

lässt sich schreiben als<br />

z(x) → ˜z(x) = e i f (x) z(x). (5.4)<br />

Haye Hinrichsen — Allgemeine <strong>Relativitätstheorie</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!