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Relativitätstheorie - Fakultät für Physik und Astronomie - Universität ...

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102 Differentialgeometrie<br />

Diese Änderung des Ergebnisses der 1-Form kann zweierlei Ursache haben, nämlich (a) auf<br />

einer Änderung des Vektorfeldes Y <strong>und</strong> (b) auf einer Änderung der 1-Form α beruhen, d.h.<br />

∇X(α(Y)) = α(∇XY) + (∇xα)(Y). (4.43)<br />

Diese Identität definiert die kovariante Ableitung ∇Xα einer 1-Form auf darstellungsunabhängige<br />

Weise:<br />

(∇Xα)(Y) = ∇X(α(Y)) − α(∇XY). (4.44)<br />

In einer Darstellung über einem beliebigen Basisvektorfeld {ei} von T M <strong>und</strong> dem dazugehörigen<br />

dualen Basisvektorfeld {e j } von T ∗M folgt aus der obigen Gleichung<br />

(∇ je k �<br />

)(ei) = ∇ j e k (ei)<br />

� �� �<br />

=δ k<br />

�<br />

− e<br />

i<br />

k (∇ jei) = −Γ k i j , (4.45)<br />

wobei ∇ j = ∇e j ist <strong>und</strong> der erste Term auf der rechten Seite (Ableitung einer Konstanten) verschwindet.<br />

Daraus folgt ∇ jek = −Γk i jei , so dass die kovariante Ableitung einer beliebigen 1-<br />

Form α in dieser Darstellung durch<br />

bzw.<br />

oder in einer Koordinatenbasis<br />

∇ jα = e j(αk)e k − αkΓ k i je i<br />

αi; j = e j(αi) − αkΓ k i j<br />

Kovariante Ableitung beliebiger Tensorfelder<br />

(4.46)<br />

(4.47)<br />

αµ;ν = αµ,ν − αρΓ ρ µν (4.48)<br />

Für Tensorfelder höhere Stufe, die sich als Tensorprodukt T = A ⊗ B schreiben lassen, gilt <strong>für</strong><br />

die kovariante Ableitung die Produktregel<br />

∇X(A ⊗ B) = (∇XA) ⊗ B + A ⊗ (∇XB). (4.49)<br />

Als Beispiel betrachten wir einen kovarianten Tensorfeld 2. Stufe T dargestellt in einer gegebenen<br />

Basis {ei} durch T = Ti je i ⊗ e j . Mit der Produktregel lässt sich die kovariante Ableitung<br />

leicht ausrechnen. Dabei ist zu beachten, dass die Komponenten Ti j eines Tensorfeldes vom Ort<br />

auf der Mannigfaltigkeit abhängen, also wie Funktionen abgeleitet werden müssen. Man erhält<br />

also drei Terme:<br />

∇kT = ∇k(Ti je i ⊗ e j ) = (∇kTi j)e i ⊗ e j + Ti j(∇ke i ) ⊗ e j + Ti je i ⊗ (∇ke j ) (4.50)<br />

bzw. in Komponenten<br />

Ti j;k = ek(Ti j) − Tm jΓ m ik − TimΓ m jk<br />

(4.51)<br />

Wie man sehen kann, wird jeder Index des Tensors durch einen eigenen additiven Term korrigiert,<br />

d.h. jeder Index wird durch Christoffelsymbole transformiert. Man kann auch gemischte<br />

Tensoren auf diese Weise ableiten:<br />

T i1...iq<br />

j1... jp ;k<br />

= ek(T i1...iq<br />

j1... jp<br />

) +<br />

q<br />

∑<br />

n=1<br />

T i1...m...iq<br />

j1...... jp Γin<br />

mk −<br />

p<br />

∑<br />

n=1<br />

T i1......iq<br />

j1...m... jp Γm jnk<br />

(4.52)<br />

Dabei ist der ganz rechts stehende Index der Christoffelsymbole immer der Index, nach dem<br />

abgeleitet wird. Kontravariante Indices haben positive, kovariante Indices negative Korrekturterme.<br />

Haye Hinrichsen — Allgemeine <strong>Relativitätstheorie</strong>

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