Relativitätstheorie - Fakultät für Physik und Astronomie - Universität ...
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4.2 Paralleltransport 101<br />
Beispiel: Kugeloberfläche S 2<br />
Die Oberfläche einer Kugel S 2 ∈ R 3 kann durch Kugelkoordinaten mit zwei Winkeln (x 1 ,x 2 ) =<br />
(θ,φ) parametrisiert werden, wobei der Winkel θ von der z-Achse, also vom Nordpol aus ge-<br />
zählt wird. Der metrische Tensor lautet<br />
gµν =<br />
�<br />
1 0<br />
0 sin 2 �<br />
, g<br />
θ<br />
µν �<br />
1 0<br />
=<br />
0 sin −2 �<br />
θ<br />
(4.37)<br />
gegeben. Die einzige nicht-verschwindende partielle Ableitung der Tensorkomponenten ist also<br />
wiederum g22,1. Die nicht-verschwindenden Christoffelsymbole lauten<br />
Γ 1 22 = 1<br />
2 g11 (g12,2 + g12,2 − g22,1) = − 1<br />
2 g11 g22,1 = −sinθ cosθ (4.38)<br />
Γ 2 12 = Γ 2 21 = 1<br />
2 g2 2(g21,2 + g22,1 − g12,2) = 1<br />
2 g22 g22,1 = cotθ . (4.39)<br />
Die Gleichungen <strong>für</strong> eine geodätische Linie lauten in diesem Fall<br />
¨x t + Γ 1 22 ˙x 2 ˙x 2 = ¨θ − ˙φ 2 sinθ cosθ = 0 (4.40)<br />
¨x 2 + 2Γ 2 12 ˙x 1 ˙x 2 = ¨φ − 2 ˙φ ˙θ cotθ = 0 (4.41)<br />
Sie beschreiben Großkreise auf der Kugeloberfläche, die allerdings gegenüber der Äquatorialebene<br />
‘verkippt’ sein können <strong>und</strong> deshalb mit einer oszillierenden θ-Komponente dargestellt<br />
werden.<br />
4.2.10 Kovariante Ableitung beliebiger Tensorfelder<br />
Die oben eingeführte kovariante Ableitung wirkt auf Vektorfelder <strong>und</strong> generiert den Paralleltransport<br />
von Vektoren. Wir wollen die kovariante Ableitung nun auf Tensoren beliebiger Stufe<br />
verallgemeinern.<br />
Kovariante Ableitung von Funktionen<br />
Der Paralleltransport eines Skalars beeinflusst den Wert eines Skalars nicht, deshalb ist die kovariante<br />
Ableitung einer skalaren Funktion (0-Form) identisch mit der gewöhnlichen Richtungsableitung<br />
eines Skalars:<br />
∇X f = X( f ) (4.42)<br />
In Komponenten ist also ∇µ f = ∂µ f bzw. f;µ = f,µ.<br />
Kovariante Ableitung von 1-Formen<br />
Wir betrachten nun ein Feld von 1-Formen α(x), das auf ein Vektorfeld Y(x) wirkt. An jedem<br />
Punkt der Mannigfaltigkeit liefert α(Y) eine Zahl, also eine Funktion auf M . Bewegt man sich<br />
von einem dieser Punkte in Richtung X, so wird sich der Funktionswert ändern, wobei die Rate<br />
der Änderung durch die gewöhnliche Richtungsableitung X(α(Y)) = ∇X(α(Y)) gegeben ist.<br />
Haye Hinrichsen — Allgemeine <strong>Relativitätstheorie</strong>