01.12.2012 Aufrufe

Immobilienzeitung Herbst 2011 - Nowak Immobilien AG

Immobilienzeitung Herbst 2011 - Nowak Immobilien AG

Immobilienzeitung Herbst 2011 - Nowak Immobilien AG

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

FINANZEN<br />

Die meisten Bauherren kennen das: Im<br />

Vorfeld werden wieder und wieder<br />

die Finanzen durchgerechnet, eventuelle<br />

Probleme durchgespielt, jeder Cent dreimal<br />

umgedreht. Können wir uns den Bau im geplanten<br />

Umfang wirklich leisten? Was, wenn<br />

er teurer wird? Was, wenn wir finanzielle<br />

Einbußen erleiden? Wie hoch sind die von<br />

der Bank angebotenen Zinsen? Doch während<br />

viele Fakten variabel sind, sind Zinsen<br />

leider nicht verhandelbar...<br />

Doch, sie sind verhandelbar, behauptet<br />

die ‚Schutzgemeinschaft für Baufinanzierende‘<br />

und rät: Pokern Sie um Zehntelprozentpunkte.<br />

Bei einem Erfolg bedeutet dies<br />

jeden Monat bares Geld für Sie! Vergleichen<br />

Sie Kreditangebote sorgfältig, achten Sie unbedingt<br />

auf zusätzliche Kosten.<br />

‚Smartshopping‘ lautet das Zauberwort<br />

des 21. Jahrhunderts. Die Menschen in<br />

Deutschland gelten als die Schnäppchenjäger<br />

schlechthin. Ob Flatscreen, Couchgarnitur<br />

oder Auto – gefeilscht wird um jeden Euro.<br />

Besonders lohnenswert ist das Pokern um<br />

(Zehntel-)Prozentpunkte bei der Eigenheim-<br />

Finanzierung. Ein möglichst niedriger Effektivzins<br />

beim Hypotheken-Darlehen und der<br />

Verzicht des Kreditgebers auf zusätzliche Gebühren<br />

bringen auf Dauer hohe Ersparnisse.<br />

Wer Geld hat, um dieses anzulegen, ist an<br />

möglichst hohen Habenzinsen interessiert.<br />

Über einen langen Zeitraum sowie regelmäßig<br />

Jahr für Jahr. Wer allerdings Geld benötigt,<br />

um beispielsweise den Bau oder Kauf seines<br />

Eigenheims zu finanzieren, hat das gegenteilige<br />

Interesse: Das Hypotheken-Darlehen<br />

sollte – gemessen am Effektivzins – möglichst<br />

preiswert sein. Überdies sollte die Bank oder<br />

Sparkasse als Kreditgeber idealerweise auf<br />

Gebühren und andere zusätzliche Kostenposten<br />

völlig oder größtenteils verzichten.<br />

„Angesichts des harten Wettbewerbs der Institute<br />

untereinander lohnen Angebotsvergleiche<br />

und hartes Verhandeln in jedem Fall“,<br />

sagt Florian Haas, Vorsitzender der „Schutzgemeinschaft<br />

für Baufinanzierende e. V.“.<br />

So bringt jeder Zehntel Prozentpunkt niedrigerer<br />

Kreditzins über die Jahre erhebliche<br />

Einsparungen. Beispiel: Bei einem Hypotheken-Darlehen<br />

von angenommen 200.000<br />

Euro und einem nur zwei Zehntel Prozentpunkte<br />

niedrigeren Zins kann der Bauherr<br />

immerhin jährlich 400 Euro auf der Habenseite<br />

des Familien-Budgets gutschreiben.<br />

Die gesamte Ersparnis bei einer momentan<br />

empfehlenswerten Zinsbindungsfrist von 15<br />

Jahren summiert sich somit auf 6.000 Euro.<br />

„Geld, das sich an anderer Stelle sinnvoll<br />

investieren lässt. Etwa in die zusätzliche Tilgung<br />

des Hypotheken-Darlehens“, erläutert<br />

Finanzierungsexperte Haas.<br />

Hartnäckiges Feilschen und Verhandeln<br />

lohnt sich somit fast immer. Selbst wenn<br />

am Ende statt zwei nur ein Zehntel Prozentpunkt<br />

Zinsminus herausspringt. Zugleich<br />

gilt aber auch: „Bei seinem Zinspoker sollte<br />

der Kreditnehmer schon gute Argumente<br />

parat haben, um seinen Finanzierungsberater<br />

zu überzeugen“, rät Haas. So sollte der<br />

Vergleich von Angeboten einer guten Hand<br />

voll unterschiedlicher Darlehensgeber Pflicht<br />

sein beim Pokern um Prozente. Aber: „Auch<br />

‚weiche Faktoren‘ sind oft wichtig“, weiß Florian<br />

Haas. Dazu zählen ein gepflegtes Auftreten<br />

sowie die Betonung eigener Stärken:<br />

zum Beispiel eines weitest gehend sicheren<br />

Jobs, der harmonischen Familienverhältnisse<br />

sowie die Bodenständigkeit, bei der auf<br />

luxuriösen Schnickschnack wie den Porsche<br />

und mindestens zwei Fernreisen im Jahr bewusst<br />

verzichtet wird.<br />

„Dies alles vermittelt dem Finanzierungsberater<br />

bei der Bank oder Sparkasse den Eindruck,<br />

dass sein Gegenüber solide wirtschaftet<br />

und ein höchstes Interesse daran hat, den<br />

finanziellen Verpflichtungen auch nachzukommen“,<br />

erläutert Schutzgemeinschafts-<br />

Süddeutsche <strong>Immobilien</strong> Börse e.V.<br />

Aktuelle Tipps und Informationen<br />

Genaue Vergleiche und zähes Verhandeln bringen Gewinn<br />

Geben Sie sich mit dem erstbesten Angebot Ihrer Hausbank nicht gleich zufrieden<br />

Vorsitzender Haas die Hintergründe.<br />

Wichtig: Seit 11. Juni 2010 gilt in Deutschland<br />

– auf Grundlage der entsprechenden<br />

EU-Richtlinie – ein neues Verbraucherkreditgesetz.<br />

Neuerung hierbei unter anderem:<br />

Darlehensgeber müssen bei Verträgen, die<br />

ab dem genannten Zeitpunkt abgeschlossen<br />

werden, auch sämtliche Nebenkosten bei der<br />

Berechnung des Effektivzinses berücksichtigen.<br />

Anders als früher übrigens. Aber: „Hier<br />

gibt es noch eine große Regelungslücke, die<br />

den Angebotsvergleich in punkto Effektivzins<br />

sehr schwierig macht“, kritisiert Florian<br />

Haas das neue Regelwerk.<br />

Tipp: Viele Bankberater haben beim Nominalzins<br />

des Kredits, dem wichtigsten Bestandteil<br />

der Effektivkondition, keinen Verhandlungsspielraum.<br />

Zum Ausgleich dürfen<br />

sie dem Bauherren oder <strong>Immobilien</strong>käufer<br />

jedoch bei zusätzlichen Kosten und Gebühren<br />

entgegenkommen. „Der Verzicht auf Bearbeitungsgebühren,<br />

Schätzkosten oder Bereitstellungszinsen<br />

kann den tatsächlichen<br />

Preis des Baukredits, also den Effektivzins, erkennbar<br />

verringern“, erläutert Florian Haas.<br />

Wenn beim Zins also nichts geht, dann vielleicht<br />

bei den genannten Kostenposten. Ein<br />

kleiner Hinweis, dass die Konkurrenz darauf<br />

verzichtet, wirkt beim Berater der Hausbank<br />

erfahrungsgemäß oft Wunder.<br />

Quelle: Schutzgemeinschaft für Baufinanzierende e.V.<br />

Die richtige Entscheidung<br />

17 7

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!