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12.07.2015 Aufrufe

|Abgehört!|JAMIE CULLUMMomentum(Island (Universal))Wenn man sich „Morgenland“ anhört,könnte man es getrost durch„Wunderland“ ersetzen. Man durchlebteine kleine Reise durch Täler, Flüsseund Berge, um sich dann wiederum amStrand wiederzufinden. Stilistisch jongliertAndreas Krüger gekonnt durch Raum undZeit. Ich entdecke leichte EBM-Anspielungengenauso wie Acid-Elemente, aberauch klassisch-experimentelles ist zu hören.Man muss sich „Tanz der Schlaraffen“schon mehrmals anhören, um zu verstehen,dass hier sogar mittelalterliches mit technoidem4-to-the-floor und einem Schuss Jazzverschmolzen wurde, was ich so in der Artnoch nicht gehört habe. Ein sehr gelungenesneues Album! Andreas versteht, durchStile und Epochen zu wandern, ohne unmodernzu klingen - im Gegenteil!Die Promi-Kritik!Jeyênne(EMS/Köln)HELLDORADOBones In The Closet(CCAP/Cargo)Helldorado zählen sicher zu den untypischstenBands Skandinaviens.Denkt man sonst eher an Düster-Metaloder astreinen Pop, so liefern die HerrenDag Sindre Vagle, Hans Wassvik undMorten Jackman seit über zehn Jahren einenSound, der Rock mit Westernhymnen àla Ennio Morricone vermischt. Klänge, dieman so eher aus Arizona, aber nicht ausNorwegen vermutet. Auf welch hohem Niveaudas Trio eine Kinolandschaft von weitenPrärien, heruntergekommen Saloonsoder staubigen Ranches vor dem geistigenAuge mit Musik entstehen lässt, istganz groß. Die stärkere Einbindung vonPiano und Trompete verstärkt das nur. Soüberzeugen die eher ruhigeren Songs aufvoller Länge: „Misery And Woe“ und vorallem „Times Of Trial“ sind schlicht Weltklasse.Eigentlich kann es nicht mehr langedauern, bis jemand diese großen Songs ineinen Western kleidet, vielleicht sogar Tarantino.(hs)Mein rundes Glück Maya Jane Coles – Comfort (I/ AM/ ME)Wie erklärt man jemandem, der sich nicht mit der Club-Szene auskennt,den Sound der 25-jährigen Britin Maya Jane Coles, die inFachkreisen als das „next big thing“ proklamiert wird? House?Wäre zu weit gefasst. Deep House? Würde nur ein schmales Spektrumihres Schaffenswerkes „Comfort“ beschreiben. Am besten würden eswohl „flexibel“, „dezent“ und „soft“. Tracks, die man zu Hause oder imAuto hören kann, und die nicht nur stupide auf Bea tschema 4/4 getrimmtsind. Erinnert mich irgendwie manchmal auch an die wehleidigenPortishead oder die 90s-Trip-Hop-Bristol-Heroenwie Massive Attack, deren SängerTricky lustigerweise ein Gastspiel ha t.„Comfort“ als weichgespült zu bezeichnenwürde dem Album jedoch nicht gerechtwerden, denn auch tanzbare Tracksfinden sich hier wieder. Kann man ruhigenGewissens empfehlen!Snow Ghosts – A small murmuration (Houndstooth)Wvon Jason Durrant (The Teachers)enn wir schon mal in England sind, können wir auch direkt nachLondon rüberschwenken. Denn dort kommen Snow Ghosts (RossTones und Hannah Cartwright) her. Beim ersten Hören ihres Debuts„A small murmuration“ war ich glattweg begeistert, gelingt es denbeiden doch spielend, die Genregrenzen zwischen Electronica, Pop, Industrial,Noise und Metal zu verwischen. Mal leise und eher mit Ambient-Klangteppichendaherkommend, dann wiederum (etwas) laut(er)und impulsiv mitreißend, zeigt sich „A small Murmura tion“ sehr vielseitigund tiefgründig. Was ich mir immerwieder geben kann, ist der liebliche, honigsüßeund sehr emotionale Gesang Cartwrights!Mit der Instrumentierung habe ichdoch ab und an meine Schwierigkeiten. Istnicht schlecht – aber manchmal ist mir daszu anstrengend ... aber nur manchmal!Hörempfehlung!26 | Neue Töne | Wildwechsel | 08/13

30 SECONDS TO MARSLove Lust Faith+ Dreams(Universal Music/Capitol)Deutlich elektronischer kommt das neueAlbum von 30 Seconds to Mars daher.Aber wer sich zunächst wundern mag,weil man sich bei dieser Band an krachendeGitarren und tighte Drums erinnerte, wirdtrotzdem nicht enttäuscht. Ein wenig ähneltdie Scheibe ersten Gehversuchen derKollegen von Muse, wenngleich dann derkrachende Rock wieder einmal zu überzeugenweiß – die Synthies stören dabei keineswegs.Im Gegenteil – man könnte meinen,es sei immer so gewesen. Und dennochist „Love Lust Faith + D reams einmalmehr ein neues Stück in der großartigenSammlung aus dem Hause Jared Leto.Auch die neu hinzugekommenen Geigensoundsliebt man von Beginn an, weilsie für noch mehr Druck sorgen und denKlangteppich abheben lassen. Aufsteigenund mitfliegen ... Gerne mehr davon! (sp)LABRASSBANDAEuropa(Sony Music)Krasse Scheiße! Anders lässt sich dasGehörte hier wohl nicht beschreiben,wenn man das erste Mal in den Genusskommt, die Polka-Gypsy-Techno-usw-Band LaBrassBanda zu hören – und dabeiist dieser Kraftausdruck als Kompliment zuverstehen! Anders ließe sich die Musik derChiemgauer Jungs wohl auch nur schwerlichbeschreiben. Gegründet 2007, habensie sich in den letzten Jahren eine stetigwachsende Fangemeinde erspielt. Es wundertdaher nicht, dass sie mittlerweile sogarHallen wie die Olympiahalle mit 10.000Zuschauern zum Kochen bringen. Hier kannman einfach nicht anders als tanzen! Sicher,Musik mit der man die Freundin um den Fingerwickeln möchte, klingt vielleicht anders.Um trotzdem Spaß zu haben, ist „Europa“wieder genau das Richtige! Wer hier nichtmitgeht, wenigstens minimal die Haarwurzelnbewegt, wird’s vermutlich niemals tun(sp) Kurz |Abgehört!| & Klein THRIFTSTOREMASTERPIECETrouble Is ALonesome Town(SideOneDummy/Cargo)Um vergessene Meilensteine der Rockgeschichteneu einzuspielen, hat sich dieses Musikerkollektiveingefunden. Mit wechselnderBesetzung, jetzt mit Frank Black von den Pixiesoder Pete Yorn, widmen sie sich dem 1963erWerk von Lee Hazelwood. Alternative-Countryder jedoch nur der Hardcore-F angemeindegefallen dürfte.(hs)THE ALLMANBROTHERSBANDBrothers And Sisters(Universal/Mercury)Die inzwischen legendäre Southern-Bluesrock-Band hatte bei Veröffentlichungdes Meisterwerks „Brothers And Sisters“ imSommer 1973 sowohl einen Erfolgshöhenflugals auch den tra gischen Tod des GitarristenDuane Allman zu verkraften. Zum 40-jährigenJubiläum des Nr.-1- und Pla tin-Albums mitKlassikern wie „Ramblin’ Man“ oder „Jessica“nun in einer opulenten 4-CD-Box mit raremund Live-Material als Bonus. (hs)DUCSDuctape (Timezone)Die 3-köpfige Bandum den deutsch-amerikanischenFrontmannChristian Kretzschmarhat mit „Ducta pe“ ein kurzes Rockwerkveröffentlicht. 6 Songs, inspiriert von Ra geAgainst the Machine, Foo Fighters etc. , klingendoch vollkommen eigen. Die Handschrift derBand ist gut leserlich, so überzeugen Songswie „Oldschool“ oder „Get Up´n´Go!“ durchihren musikalischen Schritt nach vorne- unddas zu dritt. Aber leider ist es nur eine EP. (dgKRIS MENACEFeatures(Compuphonic)Von Naidoo über MissKittin bis hin zu JulianHamilton und RobertOwens – die Artists, die hier gefeatured werden,sind allesamt in ihrem eigenen Genre eineGröße, aber so hat man sie noch nicht erlebt.Hier werden Genregrenzen durchbrochen undleichtfüßig-zeitlos abgebildet. AuthentischesSongwriting trifft Clubcouture im Stil der 80s.So wirkt die Compila tion zwar sehr dicht,aber nicht überladen. Für Clubber absolutempfehlenswert.(sp)08/13 | Wildwechsel | Neue Töne | 27

30 SECONDS TO MARSLove Lust Faith+ Dreams(Universal Music/Capitol)Deutlich elektronischer kommt <strong>das</strong> neueAlbum von 30 Seconds to Mars daher.Aber wer sich zunächst wundern mag,weil man sich bei dieser Band an krachendeGitarren und tighte Drums erinnerte, wirdtrotzdem nicht enttäuscht. Ein wenig ähneltdie Scheibe ersten Gehversuchen derKollegen von Muse, wenngleich dann derkrachende Rock wieder einmal zu überzeugenweiß – die Synthies stören dabei keineswegs.Im Gegenteil – man könnte meinen,es sei immer so gewesen. Und dennochist „Love Lust Faith + D reams einmalmehr ein neues Stück in der großartigenSammlung aus dem Hause Jared Leto.Auch die neu hinzugekommenen Geigensoundsliebt man von Beginn an, weilsie für noch mehr Druck sorgen und denKlangteppich abheben lassen. Aufsteigenund mitfliegen ... Gerne mehr davon! (sp)LABRASSBANDAEuropa(Sony Music)Krasse Scheiße! Anders lässt sich <strong>das</strong>Gehörte hier wohl nicht beschreiben,wenn man <strong>das</strong> erste Mal in den Genusskommt, die Polka-Gypsy-Techno-usw-Band LaBrassBanda zu hören – und dabeiist dieser Kraftausdruck als Kompliment zuverstehen! Anders ließe sich die Musik derChiemgauer Jungs wohl auch nur schwerlichbeschreiben. Gegründet 2007, habensie sich in den letzten Jahren eine stetigwachsende Fangemeinde erspielt. Es wundertdaher nicht, <strong>das</strong>s sie mittlerweile sogarHallen wie die Olympiahalle mit 10.000Zuschauern zum Kochen bringen. Hier kannman einfach nicht anders als tanzen! Sicher,Musik mit der man die Freundin um den Fingerwickeln möchte, klingt vielleicht anders.Um trotzdem Spaß zu haben, ist „Europa“wieder genau <strong>das</strong> Richtige! Wer hier nichtmitgeht, wenigstens minimal die Haarwurzelnbewegt, wird’s vermutlich niemals tun(sp) Kurz |Abgehört!| & Klein THRIFTSTOREMASTERPIECETrouble Is ALonesome Town(SideOneDummy/Cargo)Um vergessene Meilensteine der Rockgeschichteneu einzuspielen, hat sich dieses Musikerkollektiveingefunden. Mit wechselnderBesetzung, jetzt mit Frank Black von den Pixies<strong>oder</strong> Pete Yorn, widmen sie sich dem 1963erWerk von Lee Hazelwood. Alternative-Countryder jedoch nur der Hardcore-F angemeindegefallen dürfte.(hs)THE ALLMANBROTHERSBANDBrothers And Sisters(Universal/Mercury)Die inzwischen legendäre Southern-Bluesrock-Band hatte bei Veröffentlichungdes Meisterwerks „Brothers And Sisters“ imSommer 1973 sowohl einen Erfolgshöhenflugals auch den tra gischen Tod des GitarristenDuane Allman zu verkraften. Zum 40-jährigenJubiläum des Nr.-1- und Pla tin-Albums mitKlassikern wie „Ramblin’ Man“ <strong>oder</strong> „Jessica“nun in einer opulenten 4-CD-Box mit raremund Live-Material als Bonus. (hs)DUCSDuctape (Timezone)Die 3-köpfige Bandum den deutsch-amerikanischenFrontmannChristian Kretzschmarhat mit „Ducta pe“ ein kurzes Rockwerkveröffentlicht. 6 Songs, inspiriert von Ra geAgainst the Machine, Foo Fighters etc. , klingendoch vollkommen eigen. Die Handschrift derBand ist gut leserlich, so überzeugen Songswie „Oldschool“ <strong>oder</strong> „Get Up´n´Go!“ durchihren musikalischen Schritt nach vorne- und<strong>das</strong> zu dritt. Aber leider ist es nur eine EP. (dgKRIS MENACEFeatures(Compuphonic)Von Naidoo über MissKittin bis hin zu JulianHamilton und RobertOwens – die Artists, die hier gefeatured werden,sind allesamt in ihrem eigenen Genre eineGröße, aber so hat man sie noch nicht erlebt.Hier werden Genregrenzen durchbrochen undleichtfüßig-zeitlos abgebildet. AuthentischesSongwriting trifft Clubcouture im Stil der 80s.So wirkt die Compila tion zwar sehr dicht,aber nicht überladen. Für Clubber absolutempfehlenswert.(sp)08/13 | <strong>Wildwechsel</strong> | Neue Töne | 27

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