AUFTRAG_283_w.pdf - Gemeinschaft Katholischer Soldaten
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Am 3. März 2011 überreichte<br />
Wulff im Schloss Bellevue dem neuen<br />
Bundesminister der Verteidigung<br />
Dr. Thomas de Maizière (* 1954) die<br />
Ernennungsurkunde. Zuvor hatte er<br />
dem Amtsvorgänger, Karl-Theodor<br />
zu Guttenberg (* 1971), die Entlassungsurkunde<br />
ausgehändigt; dieser<br />
war zwei Tage zuvor, am 1. März, zurückgetreten.<br />
Während seines ersten Staatsbesuches<br />
in Spanien besuchte Bundespräsident<br />
Wulff mit seiner Gattin Bettina<br />
am 10. Februar 2011 die deutsche<br />
Botschaft in Madrids „Calle Fortuny<br />
Nummer 8“. Der stellvertretende Militärattaché<br />
in Spanien, Luftwaffen-<br />
Oberstleutnant i.G. Markus Bungert<br />
(* 1969) und der Büroleiter des Militärattaché-Stabes,<br />
Stabsfeldwebel<br />
Volker Scharmann (* 1962), nutzten<br />
die Gelegenheit und ließen sich vom<br />
„First Couple“ zwei Fußbälle signieren,<br />
auf denen sich bereits alle Spieler<br />
des spanischen Meisters Real Madrid,<br />
darunter Kaká, Khedira, Özil<br />
und Ronaldo, mit ihren Unterschriften<br />
„verewigt“ hatten. Am Nachmittag<br />
des 14. Februars 2011 empfing der<br />
Bundespräsident den Vorsitzenden<br />
des Deutschen Bundeswehrverbandes<br />
Oberst Ulrich Kirsch (* 1951), zu<br />
einem mehr als eine Stunde dauernden<br />
Antrittsbesuch. Der zehnte Besuch<br />
des Staatsoberhauptes bei der<br />
Bundeswehr 20 führte Bundespräsident<br />
Christian Wulff am 4. April 2011 gemeinsam<br />
mit Verteidigungsminister<br />
Thomas de Maizière zum Einsatzführungskommando<br />
der Bundeswehr<br />
unter Generalleutnant Rainer Glatz<br />
(* 1951) nach Potsdam (Bild 6). Der<br />
Bundespräsident ließ sich in der abhörsicheren<br />
Operationszentrale über<br />
die Auslandseinsätze der Bundeswehr<br />
informieren.<br />
Viele direkte Kontakte des Bundespräsidenten<br />
zu <strong>Soldaten</strong> aller<br />
Dienstgrade kommen auch während<br />
der häufigen Flugreisen zustande. Die<br />
Kommandanten begrüßen routinemäßig<br />
den Bundespräsidenten jeweils<br />
beim Betreten und Verlassen der Maschine,<br />
und auch mit dem Kabinenpersonal<br />
gibt es persönliche Gesprä-<br />
20 Fünf Termine mit <strong>Soldaten</strong> der<br />
Bundeswehr wurden auf Wunsch des<br />
Bundespräsidenten nicht-öffentlich<br />
durchgeführt und sind daher auch nicht<br />
namentlich aufgelistet.<br />
<strong>AUFTRAG</strong> <strong>283</strong> • SEPTEMBER 2011<br />
che, zumal das Ehepaar Wulff – ähnlich<br />
wie zuvor z. B. die Ehepaare Rau<br />
und Herzog – ein Präsidentenpaar ist,<br />
das dem Flugpersonal der Bundeswehr<br />
auf den Reisen ohne Allüren<br />
ungezwungen und herzlich begegnet<br />
– ein Verhalten, das nicht jedem deutschen<br />
Politiker und hohen Beamten zu<br />
eigen war und ist. 21 So ließ sich Bettina<br />
Wulff am 28. Februar 2011 auf<br />
dem Rückflug von Qatar nach Berlin<br />
durch den Flugzeugkommandanten,<br />
Oberstleutnant Klaus Peter Wege-<br />
ner (* 1959), das Cockpit des Airbus<br />
A310 erläutern.<br />
Am 6. April 2011 besuchte Bundespräsident<br />
Wulff in Begleitung von<br />
Brigadegeneral Peter Braunstein, dem<br />
Kommandeur des Standortkommandos<br />
Berlin, das Wachbataillon des<br />
Bundesministeriums der Verteidigung<br />
unter Oberstleutnant Marcus Göttelmann<br />
(* 1965), 22 in der Julius-Leber-<br />
Kaserne in Berlin-Tegel. Dem Verband<br />
obliegt der protokollarische Ehrendienst<br />
bei hochrangigen Staatsbesuchen.<br />
23 Nach Erklingen der Natio-<br />
21 Botschafter Michael Steiner (* 1949),<br />
dem trotz seines Diplomatenstatus ein<br />
eher rustikaler Umgangston nachgesagt<br />
wird, hatte z. B. 2001 drei <strong>Soldaten</strong><br />
an Bord eines Bw-Flugzeuges mit<br />
„Arschloch“ beschimpft und deshalb<br />
seinen Posten als außenpolitischer<br />
Berater von Kanzler Schröder aufgeben<br />
müssen.<br />
22 Am 01.07.2011 gab Göttelmann das<br />
Kommando über das WachBtl ab; ihm<br />
folgte Oberstleutnant Michael Krobok (*<br />
1967).<br />
23 Bedingt durch die enge Beziehung zu<br />
diesem Bataillon veranstalteten bereits<br />
BLICK IN DIE GESCHICHTE<br />
nalhymne schritt der Bundespräsident<br />
die Front der präsentierenden <strong>Soldaten</strong><br />
ab und trug sich anschließend<br />
im Dienstzimmer des Kommandeurs<br />
im Stabsgebäude 48A vor der ersten<br />
Truppenfahne der Bundeswehr in das<br />
Gästebuch ein. Nach einem Gespräch<br />
mit den Kommandeuren der Verbände<br />
im Standort Berlin wurden dem Bundespräsident<br />
Ausbildungsausschnitte<br />
vorgeführt. So demonstrierte das Drill-<br />
Team der 7. Kompanie, es gehört zu<br />
den besten „Greifern“ des Wachba-<br />
Bild 6: Bundespräsident Wulff mit Minister de Maizière und Generalleutnant<br />
Rainer Glatz (von links) beim Einsatzführungskommando<br />
taillons, das Üben des Präsentiergriffes<br />
am Karabiner 98k. Anschließend<br />
wurde der Salut-Zug mit seinen Feldhaubitzen<br />
FH105 dem Bundespräsidenten<br />
vorgestellt. Das Salutschießen<br />
war vormals ein maritimer Brauch, mit<br />
dem Kriegsschiffe vor dem Einlaufen<br />
in einen Hafen ihre Kanonen entluden<br />
und damit ihre friedlichen Absichten<br />
ankündigten. Die schweren Hafengeschütze<br />
antworteten ihrerseits mit<br />
derselben Prozedur, gaben aber wegen<br />
ihrer größeren Munitionsreserven<br />
21 Schüsse ab. Salutschüsse sind neben<br />
dem „Großen Zapfenstreich“ die<br />
höchste militärische Ehrerweisung.<br />
Stabsunteroffizier Benjamin Ratheike<br />
aus dem Salut-Zug war völlig überrascht,<br />
als ihm der Bundespräsident<br />
die Ehefrauen der Bundespräsidenten<br />
Heuss und Lübke Kaffee-Nachmittage<br />
für die Ehefrauen von <strong>Soldaten</strong><br />
des WachBtl. Bundespräsident von<br />
Weizsäcker besuchte den Verband<br />
in den achtziger Jahren, und<br />
Bundespräsident Köhler im Jahre<br />
2006 (gem. Auskunft WachBtl vom<br />
27.06.2011).<br />
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