AUFTRAG_283_w.pdf - Gemeinschaft Katholischer Soldaten
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BLICK IN DIE GESCHICHTE<br />
dorf bis zum Jahresende 2006. Heute<br />
beherbergt die Kaserne <strong>Soldaten</strong><br />
der deutschen Luftlandebrigade 31.<br />
In der „Lucius-D.-Clay-Kaserne“ in<br />
Garlstedt bei Bremen waren zwischen<br />
1978 und 1992 Teile der 2. US-Panzerdivision<br />
stationiert; heute ist dort<br />
die „Logistikschule der Bundeswehr“,<br />
die zentrale Ausbildungseinrichtung<br />
für die Aus-, Fort- und Weiterbildung<br />
des logistischen Führungs- und Funktionspersonals<br />
aller Organisationsbereiche<br />
untergebracht.<br />
Drei Heeres-Großverbände der<br />
Bundeswehr – die 1. und 3. Panzer-<br />
sowie die 11. Panzergrenadierdivision<br />
– waren vormals in Niedersachsen<br />
stationiert. Ihre Stäbe lagen in Hannover,<br />
Buxtehude und Oldenburg und<br />
unterstanden dem I. Korps im westfälischen<br />
Münster. Zwar lagen zwei<br />
Brigaden der 3. Panzerdivision (8 in<br />
Lüneburg und 9 in Munster) auf niedersächsischem<br />
Boden und nur eine<br />
(7) in Hamburg, doch die Division<br />
in Buxtehude verstand sich stets als<br />
„Hamburger Hausdivision“ und orientierte<br />
sich hinsichtlich ihrer Kontaktpflege<br />
primär zur Hansestadt an<br />
der Elbe. Die 11. Panzergrenadierdivision<br />
in Oldenburg war bereits 1994<br />
aufgelöst worden. Des Weiteren sind<br />
zahlreiche Luftwaffen- und Marinetruppenteile<br />
auf niedersächsischem<br />
Boden stationiert; so z. B. der Stab<br />
der 4. Luftwaffendivision im ostfriesischen<br />
Aurich und das Lufttransportgeschwader<br />
62 in Wunstorf. Wilhelmshaven<br />
ist größter Standort der<br />
Deutschen Marine, und in Nordholz<br />
liegt das Marinefliegergeschwader 3<br />
„Graf Zeppelin“. Auch die großen<br />
Truppenübungsplätze Bergen-Hohne<br />
und Munster befinden sich auf niedersächsischem<br />
Boden, ebenso wie eine<br />
große Zahl an Logistikeinrichtungen,<br />
z. B. Depots und ein Teil des Pipeline-<br />
Netzes der NATO.<br />
Die Tradition der Landeshauptstadt<br />
Hannover als Bundeswehrgarnison<br />
geht auf deren Gründungszeit zurück:<br />
bereits 1956 bezog der Stab der<br />
Kampfgruppe A1 in Hannover-Bothfeld<br />
die vormalige BGS-Unterkunft<br />
in der Nordringkaserne. Seitdem ist<br />
der Stab der 1. Panzerdivision 7 – mit<br />
7 Mit der Heeresstruktur 2 im Jahre 1959<br />
war die vormalige 1. Grenadierdivision<br />
in Panzergrenadierdivision und 1981<br />
in Panzerdivision umbenannt worden.<br />
dem weißen Sachsenross als Ärmelabzeichen<br />
– in der Kurt-Schumacher-<br />
Kaserne beheimatet. Kommandeure<br />
der 1. Panzerdivision während Wulffs<br />
Amtszeit in Hannover waren die Generalmajore<br />
Karl Heinz Ackermann<br />
(* 1948), Wolf-Dieter Langheld (*<br />
1950; später General) und Markus<br />
Kneip (* 1956). Nach Zusammenlegung<br />
der vormaligen Wehrbereichsverwaltungen<br />
I (Kiel) und II (Hannover)<br />
zur WBV Nord ist diese - wie<br />
auch das Landeskommando Niedersachsen<br />
– ebenfalls in dieser Liegenschaft<br />
untergebracht. Nachdem<br />
die Stadt Hannover bereits 1974 die<br />
Patenschaft für die britische 1 st Armoured<br />
Division übernommen hatte,<br />
wurde 1983 auch die Verbundenheit<br />
zwischen der Landeshauptstadt<br />
und der deutschen Division durch die<br />
Übernahme der Patenschaft besiegelt.<br />
Der lateinische Wahlspruch des Großverbandes<br />
„Nec aspera terrent“ (frei:<br />
„Selbst Widrigkeiten schrecken uns<br />
nicht!“) geht bis auf das Fürstenhaus<br />
der Welfen zurück und war u. a. auf<br />
einigen seiner Münzen geprägt. In der<br />
niedersächsischen Hauptstadt waren<br />
Verbände der Divisionstruppen – u. a.<br />
Truppenteile des Artillerieregiments<br />
1 8 , das Fla-Bataillon 1, sowie das<br />
Fernmeldebataillon 1 und das Heeresmusikkorps<br />
1 – stationiert. Viele<br />
Jahre beherbergte Hannover auch<br />
die Heeresoffizierschule I; seit Oktober<br />
2009 ist in der Emmich-Cambrai-<br />
Kaserne in Langenhagen u. a. die aus<br />
Sonthofen verlegte Schule für Feldjäger-<br />
und Stabsdienst der Bundeswehr<br />
untergebracht. In der Scharnhorst-<br />
Kaserne in Hannover-Bothfeld liegen<br />
Teile des Feldjägerbataillons 152 der<br />
Streitkräftebasis und das Heeresmusikkorps<br />
1. 9 1982 wurde eine Fregat-<br />
Von 1994 bis 2001 waren die Stäbe des<br />
Wehrbereichskommandos II und der 1.<br />
Panzerdivision fusioniert.<br />
8 Der Stab des ArtRgt 1 und das FArtBtl<br />
11 lagen in der 2001 aufgegebenen<br />
Freiherr-von-Fritsch-Kaserne<br />
(„Gartenstadt Hannover Nord“).<br />
9 Andere Kasernen in Hannover - wie die<br />
Boelke-Kaserne in Langenhagen,<br />
die Freiherr-von-Fritsch-Kaserne<br />
in Bothfeld und die Prinz-Albrecht-<br />
Kaserne - wurden im Rahmen der<br />
Aufl ösung von Truppenteilen aufgegeben.<br />
Nicht immer gelang die<br />
zivile Nutzung so wie bei der Prinz-<br />
Albrecht-Kaserne. Die nahegelegene<br />
Fritsch-Kaserne verwahrloste und<br />
te der „Bremen-Klasse“ auf den Landesnamen<br />
„Niedersachsen“ getauft.<br />
Betrachtet man die Zahl der Truppenbesuche<br />
während Wulffs siebenjähriger<br />
Amtszeit als Ministerpräsident,<br />
so wird deutlich, dass er diese<br />
Aufgabe mit großem Engagement und<br />
in einem weit größeren Umfang als<br />
sein Vor-Vorgänger Gerhard Schröder<br />
wahrgenommen hat. In jedem Jahr seiner<br />
Amtszeit hat er mindestens einmal,<br />
meist aber mehrmals, Truppenteile<br />
in seinem Bundesland besucht.<br />
Nur wenige Wochen nach seiner Wahl<br />
zum Landeschef am 4. März 2003 hielt<br />
er am 27. Mai 2003 beim Feierlichen<br />
Gelöbnis der Panzergrenadierbrigade<br />
1 unter Oberst Ernst-Otto Berk (*<br />
1952) in Helmstedt die Festrede. Am<br />
4. Juli 2003 eröffnete Ministerpräsident<br />
Wulff die 700-Jahrfeier der Garnisonsstadt<br />
Munster. Nur wenige Tage<br />
später stand der Besuch des 30. Sommerbiwaks<br />
der 1. Panzerdivision in<br />
Hannover auf Wulffs Programm. Gastgeber<br />
war Generalmajor Karl Heinz<br />
Ackermann. Am 07. August 2003<br />
weilte Wulff – zusammen mit Oberstarzt<br />
Dr. Arno Roßlau (* 1947; später<br />
Generalarzt), dem Kommandeur des<br />
Sanitätskommandos 1 - als Ehrengast<br />
erneut bei einem Feierlichen Gelöbnis.<br />
In der Gemeinde Ihrhove im ostfriesischen<br />
Landkreis Leer, der Partnerstadt<br />
des Regimentes, waren <strong>Soldaten</strong><br />
des Sanitätsregiments 1210 in<br />
Fürstenau unter Oberfeldarzt Hans-<br />
Ullrich Wanning (* 1963) und des<br />
Versorgungsausbildungszentrums 165<br />
angetreten, um ihr Feierliches Gelöbnis<br />
abzulegen.<br />
Ein Jahr später, am 01.Juli 2004<br />
sprach Wulff anlässlich des 40. Jahrestages<br />
des Marinefliegergeschwaders<br />
3 (Graf Zeppelin) unter Kapitän<br />
zur See Behrend Burwitz (* 1957) in<br />
Nordholz. Im Rahmen eines Festaktes<br />
verabschiedete Landesvater Wulff am<br />
29. September 2004 das 10. Einsatzkontingent<br />
SFOR/KFOR, das 7. Einsatzkontingent<br />
ISAF und das 3. Einsatzkontingent<br />
KUNDUS, die durch<br />
<strong>Soldaten</strong> der niedersächsischen Panzergrenadierbrigade<br />
1 gestellt wurden,<br />
im Niedersächsischen Landtag.<br />
Am 12. Oktober 2005 feierte das niedersächsische<br />
Grenzdurchgangslager<br />
wurde Ziel für Randalierer und illegale<br />
Schrottsammler.<br />
10 2007 aufgelöst.<br />
42 <strong>AUFTRAG</strong> <strong>283</strong> • SEPTEMBER 2011