AUFTRAG_283_w.pdf - Gemeinschaft Katholischer Soldaten
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SEITE DES BUNDESVORSITZENDEN<br />
<strong>Gemeinschaft</strong> <strong>Katholischer</strong> <strong>Soldaten</strong> mit Blick nach vorn<br />
Wir werden in die Akademie „Oberst Helmut<br />
Korn“ eingebettet das 50-jährige Bestehen<br />
der <strong>Gemeinschaft</strong> <strong>Katholischer</strong> <strong>Soldaten</strong> feiern. Ein<br />
rundes Jubiläum, das nicht nur Anlass zum Rückblick<br />
ist, sondern auch zum Blick nach vorn herausfordert.<br />
Welche Aufgaben aber stehen vor uns?<br />
Die Forderungen nach einem Rückzug der<br />
Truppen aus Afghanistan werden seit fast zwei<br />
Jahren immer lauter und<br />
sind nicht nur der aktuellen<br />
Haushaltslage der<br />
großen Truppensteller geschuldet.<br />
Eine öffentliche<br />
Debatte gibt es nur punktuell<br />
und anlassbezogen,<br />
nicht aber grundlegend<br />
und bis zur Konsequenz<br />
geführt.<br />
Gemeinsam mit Pax<br />
Christi und der Kommission<br />
Justitia et Pax<br />
möchten wir das Thema<br />
auf ein Podium im Rahmen<br />
des 98. Deutschen<br />
Katholikentages im Mai<br />
2012 in Mannheim bringen.<br />
Das Ziel wird es dabei<br />
sein, öffentlich darzustellen,<br />
dass aus demselben<br />
katholischen Glauben heraus<br />
unterschiedliche Positionen<br />
bezogen werden<br />
können und dennoch gemeinsame ethische Grundlagen<br />
eine tragfähige Handlungsgrundlage bieten.<br />
Genau um diese ethischen Grundlagen für den<br />
Einsatz von Streitkräften oder besser gesagt, für<br />
das Engagement von Politik im Rahmen ressortübergreifenden<br />
Gesamtansatzes soll es in der Vorbereitung<br />
gehen, die wir in der Bundeskonferenz<br />
auf eine breite Basis stellen wollen. Mir wäre es<br />
wichtig, dass in Mannheim nicht nur einige Sachkundige<br />
unsere Position vertreten, sondern dass<br />
die Kenntnisse zum grundlegenden Gemeingut in<br />
der GKS werden. Damit würde auch die breite Basis<br />
mitgenommen und unsere spezifische Position<br />
weiter verbreitet als bisher geschehen. Ein zuge-<br />
gebenermaßen hohes Ziel, aber ein inhaltlich verbindendes<br />
Merkmal der <strong>Gemeinschaft</strong> ist es allemal<br />
wert, danach zu streben!<br />
In diesen Ansatz stehen wir aktuell vor einer<br />
fundamentalen Herausforderung. Diese ist zwar<br />
für Mitteleuropa nicht so existenziell bedrohlich<br />
wie die Nachrüstungsdebatte im Kalten Kriege,<br />
die d ethische Begründung<br />
d fällt deswegen aber<br />
nicht n leichter. Gerade bei<br />
schwerwiegenden s<br />
ethischen<br />
s Fragestellungen<br />
auch a andere Positionen<br />
in i der Katholischen Kirche<br />
c gleichberechtigt mitzubetrachten,<br />
z<br />
war dem<br />
ehemaligen e Militärgeneralvikar<br />
r Dr. Ernst Niermann<br />
m in den 80er Jahren<br />
des d letzten Jahrhunderts<br />
ein e wichtiges Anliegen.<br />
Dr. D Ernst Niermann ist<br />
am a 01. August verstorben,<br />
b mit seinem damaligen<br />
g Ansatz eines gleichberechtigten<br />
b<br />
Dialogs<br />
setzen s wir eine von ihm<br />
maßgeblich m mitgetragene<br />
n Umgangsform aktuell<br />
fort. f Ich denke, dass wir<br />
so s das Werk des ehemali-<br />
gen g Militärgeneralvikars<br />
angemessen würdigen. Dies zeigt aber auch in<br />
Nachhinein noch einmal auf, dass der damalige<br />
Ansatz der richtige Weg war. Es ist damit auch eine<br />
Frage der Vernunft, den Weg weiterzugehen, den<br />
ein großer Förderer der <strong>Gemeinschaft</strong> <strong>Katholischer</strong><br />
<strong>Soldaten</strong> eingeschlagen hat. Darüber hinaus fußt<br />
auch die heutige inhaltliche Auseinandersetzung<br />
mit der katholischen Friedenslehre auf den Grundlagen,<br />
die er in seiner aktiven Zeit vorangetrieben<br />
hat. Auch diese Tatsache werden wir in dankbarer<br />
Erinnerung halten.<br />
Rüdiger Attermeyer<br />
Bundesvorsitzender<br />
4 <strong>AUFTRAG</strong> <strong>283</strong> • SEPTEMBER 2011