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AUFTRAG_283_w.pdf - Gemeinschaft Katholischer Soldaten

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tag stehe buchstäblich im Zentrum<br />

des Zeitgeschehens“ so die Präsidentin<br />

und nannte als Beispiel dafür die<br />

Diskussion um den Ausstieg aus der<br />

Atomenergie.<br />

Landesbischof Bohl sprach die<br />

Hoffnung aus, dass der Kirchentag<br />

auch Menschen anspreche, die keine<br />

Christen seien, denn schon vor Beginn<br />

des Treffens seien solche Effekte<br />

spürbar gewesen. Bundespräsident<br />

Christian Wulff griff diese Gedanken<br />

auf und sagte am Elbufer, es gehe<br />

nicht darum, in der Mehrheit zu sein,<br />

sondern es gehe darum, überzeugt<br />

zu sein.<br />

Bild 1: Der Evangelische<br />

Militärbischof für die Deutsche<br />

Bundeswehr Dr. Martin Dutzmann<br />

(Landessuperintendent der<br />

Lippischen Landeskirche) bei<br />

seiner Predigt während des<br />

Friedensgottesdienstes im<br />

Exerzierhaus an der Offizierschule<br />

des Heeres in Dresden<br />

Am Abend schlenderten über<br />

300.000 Menschen in fröhlicher Kirchentagsstimmung<br />

über die Straßen<br />

und Plätze der sächsischen Landeshauptstadt<br />

zwischen Frauenkirche<br />

und Kreuzkirche, Alt- und Neumarkt,<br />

über die Brühlschen Terrassen und<br />

die Elbwiesen. Von verschiedenen<br />

Bühnen erklang Musik von Gospel<br />

über Pop und Jazz bis zur Klassik.<br />

Gegen 22.00 Uhr versammelten sich<br />

weit mehr als 100.000 Menschen mit<br />

<strong>AUFTRAG</strong> <strong>283</strong> • SEPTEMBER 2011<br />

Kerzen an beiden Ufern der Elbe und<br />

erlebten eine einzigartige Inszenierung<br />

aus Licht und Klang. Mehr als<br />

2.200 Veranstaltungen standen insgesamt<br />

im Programm des Kirchentags,<br />

von Bibelarbeiten und Gottesdiensten<br />

über Podiumsdiskussionen<br />

bis hin zu Foren und dem Markt der<br />

Möglichkeiten.<br />

Interreligiöser Gottesdienst zum Thema<br />

Spiritualität und Weltverantwortung<br />

Am 02.06.2011 fand in der Heilig-<br />

Geist-Kirche in Dresden ein Gottesdienst<br />

mit internationalem Erfahrungsaustausch<br />

zwischen Christentum<br />

und Buddhismus zu Glauben, Gerechtigkeit<br />

und Frieden statt (Bild 1).<br />

Die Gestaltung oblag der Presbyterianischen<br />

Kirche in Taiwan (PCT).<br />

Mit dem Einzug des taiwanesischen<br />

Chors sollte diese Heilige Messe beginnen.<br />

Danach folgte die Begrüßung<br />

vor dem Gottesdienst, die von der<br />

Moderatorin, Pastorin Wang von der<br />

PCT theologische Fakultät durchgeführt<br />

wurde. Die Ansprache hielt der<br />

Ratsvorsitzende der PCT, Pastor Shih,<br />

Lien-Cheng. Im Anschluss wurden<br />

durch Pastorin Wang die Gäste vorgestellt:<br />

Pater Dr. Anselm Grün OSB aus<br />

Münsterschwarzach, Zenmeisterin Shi<br />

Chao-Hwei aus Taipei/Taiwan, Pfarrer<br />

Christian Führer aus Leipzig sowie<br />

Pastor Chang, Te-Chien, der Generalsekretär<br />

PCT waren die hochrangigen<br />

Gäste, die diesen Gottesdienst zelebrieren<br />

sollten. Pater Anselm eröffnete<br />

den Gottesdienst, indem er das Kreuz<br />

als universales Heilzeichen schon vor<br />

Jesus Christus, als Zeichen, dass alle<br />

Gegensätze in Gott eins sind, erwähnte.<br />

Er erklärte ferner die Gebärde des<br />

Kreuzzeichens und führte es mit allen<br />

Kirchengängern gemeinsam durch. Im<br />

Gebet lobpreiste Pfarrer Führer für<br />

Gerechtigkeit und Frieden im Bezug<br />

auf den Text „Schwerter zu Pflugscharen“<br />

und zündete dazu alle Kerzen auf<br />

den Altar an.<br />

Die Lesung wurde von Pastorin<br />

Wang übernommen mit den Worten:<br />

„Und wenn ihr betet, sollt ihr nicht<br />

sein wie die Heuchler, die gern in den<br />

Synagogen und an den Straßenecken<br />

stehen und beten, damit sie von den<br />

Leuten gesehen werden. Wahrlich, ich<br />

sage euch: Sie haben ihren Lohn schon<br />

gehabt. Wenn du aber betest, so gehe<br />

in dein Kämmerlein und schließe die<br />

SICHERHEIT UND FRIEDENSETHIK<br />

Türe zu und bete zu deinem Vater, der<br />

im Verborgenen ist; und dein Vater,<br />

der in das Verborgene sieht, wird es<br />

dir vergelten. Und wenn ihr betet, sollt<br />

ihr nicht viel plappern wie die Heiden,<br />

denn sie meinen, sie werden erhört,<br />

wenn sie viele Worte machen. Darum<br />

sollt ihr ihnen nicht gleichen. Denn<br />

euer Vater weiß, was ihr bedürft, bevor<br />

ihr ihn bittet. Darum sollt ihr beten.“<br />

Gemeinsam wurde somit das „Vater<br />

unser“ gebetet und am Ende der Lesung<br />

wurde durch Pater Anselm und<br />

Pastor Chang eine kurze Auslegung<br />

der Lesung dargestellt.<br />

Die Predigt wurde danach in zwei<br />

Abschnitten vorgenommen. Der erste<br />

Teil wurde von Pater Anselm und der<br />

Zenmeisterin Chao-hwei wahrgenommen.<br />

Dabei ging es im um den Dialog<br />

über die mystische Dimension des<br />

Glaubens und des Buddhismus, wobei<br />

im Einzelnen folgende Themen behandelt<br />

wurden: Meditation und Kontemplation<br />

im Buddhismus und Christentum,<br />

Mystik und Verantwortung für<br />

die Welt und zum Schluss Meditation<br />

im Stil des Zen und Gebetsgebärde.<br />

Bei dieser Zenmeditation wurde<br />

schließlich in der Vorbereitung<br />

durch die Zenmeisterin eine<br />

Barmherzigkeitsmeditation durchgeführt<br />

und im Anschluss daran wurde<br />

im Rahmen der Einübung speziell<br />

auf die Barmherzigkeit eingegangen.<br />

Den zweiten Abschnitt der Predigt zelebrierten<br />

Pastor Chang und Pfarrer<br />

Führer. Dabei wurde thematisiert<br />

der Dialog über die Erfahrungen und<br />

Herausforderungen von Kampf und<br />

Gerechtigkeit und Frieden in der DDR<br />

und in Taiwan, hier insbesondere:<br />

– Wie die Kirche als Schutzburg<br />

und Kämpfer für Menschen eintritt,<br />

die von politisch Mächtigen<br />

unterdrückt sind, am Beispiel der<br />

DDR und Taiwan.<br />

– Wie sehen die zukünftigen Herausforderungen<br />

von beiden Kirchen<br />

in eigener Gesellschaft auf<br />

ökumenischer Ebene für die Welt<br />

aus?<br />

– Wie könnte die Mission mit Gerechtigkeit<br />

und Demokratie und<br />

Menschenrechten verbunden werden,<br />

besonders in einigen Konfliktzonen<br />

der Welt?<br />

Hier konnte insbesondere Pfarrer<br />

Führer seine Erfahrungswerte voll mit<br />

einbringen, da er doch als ehemaliger<br />

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