LIMESENTWICKLUNGSPLAN BADEN-WÜRTTEMBERG ...
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94<br />
Abb. 66 | Kastell<br />
Mainhardt, SHA.<br />
Die westliche<br />
Kastellmauer hat<br />
sich entlang des<br />
Nord–Süd verlaufenden<br />
Weges<br />
in der linken Bildhälfte<br />
erhalten.<br />
In der südlich anschließenden<br />
kleinen Grünanlage<br />
ist die südwestlicheMauerecke<br />
konserviert.<br />
BESTAND UND MASSNAHMEN AM ORL IN <strong>BADEN</strong>-<strong>WÜRTTEMBERG</strong><br />
WP 9/68; Gde. Mainhardt; Gemarkung<br />
Mainhardt; Fuchsklinge;<br />
Flst.Nr. 080555-000-01107/000; -001108/000<br />
Vermutet; von der RLK vermutet, 2001 von Clauss<br />
in Suchschnitten im Vorfeld der geplanten Wohnbebauung<br />
keine Reste eines Turmes gefunden;<br />
nicht sichtbar; überbaut; Zugang möglich; ORL<br />
A7–9, 163.<br />
WP 9/69; Gde. Mainhardt; Gemarkung<br />
Mainhardt; Herrenwiesen, Kleinkastell<br />
Lage gesichert; 1975 entdeckt und die erhaltenen<br />
Reste vollständig ausgegraben; quadratisches Kleinkastell<br />
mit steinerner Umwehrung (Mauerbreite<br />
0,9 m), umgeben von 2 m breitem Graben, in O-<br />
Seite 3 m breites Tor, von Innenbebauung nur noch<br />
Pfosten des Wehrganges sowie wenige Reste eines<br />
Gebäudes nachgewiesen; 25 m V 25 m; überbaut;<br />
ArchA 1975, 35 ff.; Planck 2005, 204.<br />
Beschilderungsvorschlag: SHA 8, Var III.<br />
Gde. Mainhardt; Gemarkung Mainhardt; Kastell<br />
Mainhardt, ORL B43, WHS 37 (Abb. 66)<br />
Bestandsaufnahme: Garnisonsort der cohors I asturum<br />
equitata zwischen der Mitte des 2. Jhs. und<br />
dem Ende des Limes. Die RLK konnte die Ausmaße<br />
sowie Größe des Stabsgebäudes (principia) des<br />
damals noch in Ortsrandlage liegenden Kastells<br />
durch Schnitte festlegen. Seit 1978 führte das Lan-<br />
desdenkmalamt immer wieder Grabungen im Vorfeld<br />
einer Überbauung durch, die vor allem Aufschlüsse<br />
zur Innenbebauung der Anlage lieferten.<br />
Das Steinkastell von 2,4 ha Fläche besitzt einen nahezu<br />
rechteckigen Grundriss von ca. 177 m V 142 m<br />
und wird von zwei 6,5–7 m breiten Gräben umgeben.<br />
Die Außenmauer war 1,2 m breit. Die Grabungsbefunde<br />
lassen auf ein Tor mit doppelter<br />
Durchfahrt auf der O-Seite, einfache Tore in der<br />
Mitte der anderen Seiten sowie Ecktürme und je einen<br />
Zwischenturm entlang der Seiten schließen.<br />
Von der Innenbebauung sind Teile der principia<br />
sowie Überreste der Mannschaftsbaracken bekannt.<br />
Neuere Grabungen haben vielleicht Hinweise auf<br />
eine ältere Holzbauphase geliefert. Nördlich, südlich<br />
und westlich des Kastells erstreckte sich der zugehörige<br />
vicus, östlich fanden sich die Reste eines<br />
Heiligtums. Die Lage des Kastellbads und der Gräberfelder<br />
sind bisher nicht bekannt, das Bad kann<br />
vielleicht in der Flur „Baad“ vermutet werden.<br />
Zustand: Das Areal des archäologischen Denkmals<br />
liegt heute inmitten der modernen Bebauung und<br />
ist lediglich im Bereich einiger Gartengrundstücke<br />
nicht überbaut. Der Rest ist teils durch alte, teils<br />
durch neuere, relativ dichte Bebauung in Gestalt<br />
von Wohnhäusern mit Innenhöfen und Gärten<br />
oder Straßenzügen weitgehend zerstört. Obertägig<br />
sichtbar sind die konservierte Südwestecke der Kastellmauer<br />
sowie die westliche Kastellmauer als Hang-