LIMESENTWICKLUNGSPLAN BADEN-WÜRTTEMBERG ...
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Abb. 64 | Jagsthausen<br />
mit dem<br />
konservierten<br />
Badegebäude in<br />
der Ortsmitte.<br />
BESTAND UND MASSNAHMEN AM ORL IN <strong>BADEN</strong>-<strong>WÜRTTEMBERG</strong><br />
WP 9/1; Gde. Jagsthausen; Gemarkung Jagsthausen;<br />
Kirchfeld; Flst.Nr. 080630-000-02747/000<br />
Vermutet; nach ORL gesichert; bei der Begehung<br />
2000 fanden sich im angegebenen Bereich u. a. römische<br />
Scherben; nicht sichtbar; landwirtschaftliche<br />
Nutzung; Zugang möglich; ORL A7–9, 122.<br />
Beschilderungsvorschlag: HN 5, Var. III am Kocher-<br />
Jagst-Radweg.<br />
WP 9/2; Gde. Jagsthausen; Gemarkung Jagsthausen;<br />
Kirchfeld/Pfahläcker;<br />
Flst.Nr. 080630-000-02733/000<br />
Vermutet; nach ORL gesichert; Suchschnitte; Lage<br />
aufgrund von Scherbenfunden im großen Graben<br />
vermutet; nicht sichtbar; landwirtschaftliche Nutzung;<br />
Zugang möglich; ORL A7–9, 122.<br />
WP 9/2*; Gde. Jagsthausen; Gemarkung Jagsthausen;<br />
Kirchfeld/Hofacker;<br />
Flst.Nr. 080630-000-01925/001<br />
Vermutet; Scherbenfunde bei Bauarbeiten; zerstört;<br />
überbaut; Zugang möglich.<br />
WP 9/3; Gde. Jagsthausen; Gemarkung Jagsthausen;<br />
Vorsteig; Flst.Nr. 080630-000-01452/000<br />
Steinturm; nach ORL gesichert; Suchschnitte;<br />
Funde von Steinen mit Mörtel, große Mörtelbrocken,<br />
verbrannter Lehmverputz und Keramik deuten<br />
auf einen Turm; nicht sichtbar; Nutzung als<br />
Wiese; Zugang möglich; ORL A7–9, 122 f.<br />
Jagsthausen; Schloßgarten – Kastell Jagsthausen,<br />
ORL B41, WHS 35 (Abb. 64)<br />
Bestandsaufnahme: Garnisonsort der cohors I germanorum,<br />
wahrscheinlich um das Jahr 160 n. Chr.<br />
zeitgleich mit den übrigen Kastellplätzen zwischen<br />
Walldürn und Lorch errichtet. Das Kastell liegt in<br />
einer weiten Flussschleife an einem Steilufer über<br />
der Jagst und war nach Osten auf den rund 400 m<br />
entfernt verlaufenden Limes hin ausgerichtet. Seine<br />
Umwehrung sowie die Lage des Stabsgebäudes<br />
wurden durch die Reichs-Limeskommission mit<br />
wenigen Sondageschnitten (1892 und 1902) festgelegt.<br />
Das Steinkastell von ca. 3,0 ha Fläche besitzt einen<br />
langrechteckigen Grundriss von 195 m V 155 m.<br />
Wehrgräben sind nicht gesichert. Nachgewiesen<br />
wurde eine einfache Tordurchfahrt im O, die übrigen<br />
Tore weisen doppelte Durchfahrten auf. Vier<br />
Ecktürme sowie mindestens zehn Zwischentürme<br />
fanden sich entlang der Seiten. Über die Innenbebauung<br />
ist mit Ausnahme des Südteils der principia<br />
und weniger Mauerreste der mutmaßlichen<br />
Kommandantenwohnung nichts bekannt. Eine ausgedehnte<br />
Zivilsiedlung umgibt das Lagerareal im<br />
SO, S und W. Der vicus ist durch langjährige Grabungstätigkeit<br />
seit annähernd zweihundert Jahren<br />
Gegenstand der Forschung und gehört zu den<br />
bestbekannten Kastellsiedlungen am ORL.<br />
Zustand: Das Areal des archäologischen Denkmals<br />
befindet sich zum größten Teil innerhalb des be-