LIMESENTWICKLUNGSPLAN BADEN-WÜRTTEMBERG ...
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64 ENTWICKLUNG DER MUSEEN UND DER VERMITTLUNGSARBEIT berg, besitzt Baden-Württemberg zwei zentrale Museen am Welterbe Limes. Sie haben die Aufgabe, den Besuchern nicht nur Informationen über den regionalen Limesabschnitt zu geben, sondern die Römerzeit am Limes umfassend darzustellen. Über den regionalen Einzugsbereich hinaus sollen sie als „Leuchttürme“ Besucher von weither anziehen und auch in die Region ausstrahlen. Das heißt, dass sie durch Sonderausstellungen, ein entsprechend breites museumspädagogisches Angebot und durch eine professionelle Öffentlichkeitsarbeit in der Lage sein müssen, auch eine überregionale bzw. nationale und internationale Öffentlichkeit zu erreichen und für den gesamten Limes in Baden-Württemberg zu interessieren. Angesichts knapper personeller und finanzieller Ressourcen ist es deshalb unverzichtbar, hierzu die Kräfte zu bündeln. Zusammen mit dem anzustrebenden landesweiten Limesinformationszentrum, dem Landesamt für Denkmalpflege und in Verbindung mit den archäologischen Gesellschaften im Lande müssen diese zentralen Museen eine ständige Stabsstelle oder Leitstelle bilden, um eine weit ausstrahlende und qualifizierte Vermittlungsarbeit für alle Besuchergruppen zu gewährleisten! Wichtige konkrete Projekte sind in diesem Zusammenhang: • ein professioneller Internetauftritt (Stichwort Internetportal), • eine professionelle, abgestimmte Öffentlichkeitsarbeit (Stichwort Limesinfozentrum), • eine professionelle Schüler- und Lehrerarbeit (Stichwort lehrplanbegleitende Vermittlungsmodule). Weiterhin müssen beide Museen zusammen mit dem Limesinformationszentrum, dem Archäologischen Landesmuseum Baden-Württemberg, mit dem Landesamt für Denkmalpflege und den archäologischen Gesellschaften im Land in der Lage sein, größere Sonderausstellungen zu präsentieren, Publikationen herauszugeben oder wissenschaftliche Tagungen abzuhalten. 10.3.2 Regionale und lokale Museen Bei den kleineren Museen am Limes in Walldürn, Jagsthausen, Öhringen, Murrhardt, Welzheim und Schwäbisch Gmünd handelt es sich meist nicht um rein römische Museen, wie Mainhardt, sondern um solche mit einzelnen römischen Abteilungen. Diese Museen sollten im Kontext der oben beschriebenen drei Vermittlungsregionen am Limes in Baden- Württemberg die Aufgabe übernehmen, den jewei- ligen lokalen oder regionalen Limesabschnitt in konzentrierter Form mit seinen jeweiligen Besonderheiten zu vermitteln. Dabei sollten wenn möglich die verschiedenen Vermittlungskategorien und ihre spezifischen Vermittlungsziele im Vordergrund stehen. In Abstimmung untereinander könnten diese kleinen Museen als Unterzentren einen jeweils „eigenen“ Limesabschnitt abdecken, so dass sie als Eingangs- bzw. Ausgangsportale für den Besucher an der Limesstrecke dienen können. In Abstimmung untereinander wäre weiterhin zu prüfen, ob nicht für jedes Museum ein spezielles Sonderthema gefunden werden kann, wodurch jedes Haus ein Alleinstellungsmerkmal am Limes erhalten würde. Insbesondere in Zusammenarbeit mit den lokal arbeitenden Limes-Cicerones könnten zudem spezifische museumspädagogische Angebote in dem Museum sowie an dem jeweiligen Limesabschnitt angeboten werden. 10.4 Konkretes Projekt 1: Internet-Portal Limes in Baden-Württemberg Um der Internationalität des Welterbes Limes und dem stetig steigenden Informationsbedürfnis der Bevölkerung gerecht zu werden, ist ein professioneller Internet-Auftritt zum Limes in Baden-Württemberg unerlässlich. Viele künftige Besucher des Limes informieren sich vorab über das Internet, wobei die Qualität und der leichte Zugang wahrscheinlich einen wesentlichen Einfluss auf die Wahl des genauen Zielortes des Besuches am Limes haben werden. Im Hinblick auf das geplante Limesinformationszentrum am Limesmuseum Aalen wäre eine solche Plattform als Gemeinschaftsprojekt des Infozentrums mit dem Limesmuseum Aalen, der Stadt Aalen und dem Verband der Limes-Cicerones denkbar. Verlinkt werden müsste diese Plattform mit den limesweiten Angeboten des Vereins Deutsche Limes-Straße und der Deutschen Limeskommission. Im Einzelnen sollten folgende Informationsbereiche abgedeckt werden: • die Präsentation der einzelnen Denkmäler und restaurierten Anlagen, • die Präsentation der einzelnen Museen und ihrer Programme, • die Information über museumspädagogische Serviceangebote, • die Werbung für die diversen touristischen Angebote,
• die Präsentation aktueller Ausgrabungen und/oder Forschungsvorhaben. 10.5 Konkretes Projekt 2: Museumspädagogisches Modulsystem „LIMES – leicht gemacht – Materialien für Schüler, Lehrer und Interessierte“ Wie bereits oben beschrieben, wird ein besonderer Arbeitsschwerpunkt der Vermittlungsarbeit am Limes in der schulbegleitenden Betreuung der Schüler und Lehrer liegen. Dabei spielen der Limes insgesamt wie auch die einzelnen Museen eine wichtige Rolle als außerschulische Lernorte. Um den steigenden Anforderungen der Schülerbetreuung an einem Welterbe Limes gerecht zu werden, muss die museumspädagogische Arbeit am gesamten Limes optimiert werden. Dafür bieten sich komplett ausgearbeitete Programme an, die in Abstimmung mit den Lehrplänen eine optimierte Betreuung der Schulklassen mit einem überschaubaren Personalaufwand ermöglichen. Sie greifen Einzelthemen zur Geschichte der Römer am Limes, zum Denkmalschutz oder der Welterbe- Idee verständlich und anschaulich auf und sind für Lehrer wie Schüler gleichermaßen geeignet. Sie können zur Vor- oder Nachbereitung eines Themas im Unterricht oder während des eigentlichen Museumsbesuchs bzw. einer Exkursion am Limes genutzt werden. Sie sind so angelegt, dass sie sich nicht auf ein spezielles Museum bzw. einen speziellen Ort am Limes beziehen, sondern an allen Orten am Limes zum Einsatz kommen können. Geplant ist eine Reihe mit etwa zehn bis zwölf Heften, die preisgünstig sein sollen, verständlich geschrieben sind und durch Kopiervorlagen und Arbeitsblätter zur Entnahme für die Nutzung im Unterricht, aber auch für Aktionen am Limes geeignet sind. BESTAND UND MASSNAHMEN AM ORL IN BADEN-WÜRTTEMBERG 65 11 Bestand und Maßnahmen am ORL in Baden-Württemberg 11.1 Allgemeines In diesem topografisch aufgebauten Abschnitt werden die erhaltenen Partien der Limestrasse zusammengefasst dargestellt, die Wachtturmstellen und befestigten Plätze aufgelistet und bei erhaltenen Resten näher erläutert. Dies geschieht durch die Angaben: Wachtturm/Kastell, Gemeinde, Ortsteil, Flur Bestandsaufnahme: Art des Denkmals, Grabung, Befund Zustand: konserviert, sichtbar, Umgebung, zugänglich Literatur Denkmaleigenschaft Maßnahmen Beschilderungsvorschlag Sind keine sichtbaren Reste vorhanden, werden die archäologischen Informationen und der Erhaltungszustand ohne weitere Differenzierung aufgeführt. Die Beschreibungen des archäologischen Befundes und des aktuellen Zustands wurden der Limes-Datenbank entnommen und durch die Begehungen des Bearbeiters überprüft und ergänzt. Diese Informationen dienen einer aktuellen Übersicht des Denkmalbestandes und der vorgeschlagenen Maßnahmen. In den beigefügten Digitalen Orthophotos (DOPs) sind zudem Kernzone (blau) und Pufferzone (rot) des Welterbes eingetragen. Aus Gründen der vorgegebenen, durchgehenden Nummerierung der Strecken, Wachttürme und Kastelle von Nord nach Süd ergibt sich die folgende Gliederung von Kreisen und Gemeinden: Neckar-Odenwald-Kreis – MOS Walldürn Buchen Osterburken Adelsheim Kreis Heilbronn – HN Widdern Jagsthausen Hohenlohekreis – KÜN Schöntal Forchtenberg
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- Seite 20 und 21: 20 Abb. 4 | links Pflegemaßnahmen
- Seite 22 und 23: 22 Abb. 9 | Wanderweg auf dem Limes
- Seite 24 und 25: 24 Abb. 18 | Waldschneise bei Groß
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- Seite 28 und 29: 28 Abb. 25 | links Palisaden-Nachba
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- Seite 34 und 35: 34 Abb. 31 | Der Limes bei WP 9/62,
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- Seite 76 und 77: 76 Abb. 61 | Das Annexkastell von O
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- Seite 92 und 93: 92 DOP WP 9/61- WP 9/64 DOP WP 9/74
- Seite 94 und 95: 94 Abb. 66 | Kastell Mainhardt, SHA
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- Seite 106 und 107: 106 DOP WP 9/131- WP 9/132 mit den
- Seite 108 und 109: 108 links: DOP WP 9/136-WP 9/138 re
- Seite 110 und 111: 110 Abb. 76 | Limeswall bei WP 12/1
- Seite 112 und 113: 112 Abb. 77 | Forstweg im Rotenbach
• die Präsentation aktueller Ausgrabungen<br />
und/oder Forschungsvorhaben.<br />
10.5 Konkretes Projekt 2: Museumspädagogisches<br />
Modulsystem<br />
„LIMES – leicht gemacht – Materialien für Schüler,<br />
Lehrer und Interessierte“<br />
Wie bereits oben beschrieben, wird ein besonderer<br />
Arbeitsschwerpunkt der Vermittlungsarbeit am Limes<br />
in der schulbegleitenden Betreuung der Schüler<br />
und Lehrer liegen. Dabei spielen der Limes insgesamt<br />
wie auch die einzelnen Museen eine wichtige<br />
Rolle als außerschulische Lernorte.<br />
Um den steigenden Anforderungen der Schülerbetreuung<br />
an einem Welterbe Limes gerecht zu<br />
werden, muss die museumspädagogische Arbeit am<br />
gesamten Limes optimiert werden. Dafür bieten<br />
sich komplett ausgearbeitete Programme an, die in<br />
Abstimmung mit den Lehrplänen eine optimierte<br />
Betreuung der Schulklassen mit einem überschaubaren<br />
Personalaufwand ermöglichen.<br />
Sie greifen Einzelthemen zur Geschichte der Römer<br />
am Limes, zum Denkmalschutz oder der Welterbe-<br />
Idee verständlich und anschaulich auf und sind für<br />
Lehrer wie Schüler gleichermaßen geeignet. Sie können<br />
zur Vor- oder Nachbereitung eines Themas im<br />
Unterricht oder während des eigentlichen Museumsbesuchs<br />
bzw. einer Exkursion am Limes genutzt<br />
werden. Sie sind so angelegt, dass sie sich nicht auf<br />
ein spezielles Museum bzw. einen speziellen Ort<br />
am Limes beziehen, sondern an allen Orten am<br />
Limes zum Einsatz kommen können. Geplant ist<br />
eine Reihe mit etwa zehn bis zwölf Heften, die<br />
preisgünstig sein sollen, verständlich geschrieben<br />
sind und durch Kopiervorlagen und Arbeitsblätter<br />
zur Entnahme für die Nutzung im Unterricht, aber<br />
auch für Aktionen am Limes geeignet sind.<br />
BESTAND UND MASSNAHMEN AM ORL IN <strong>BADEN</strong>-<strong>WÜRTTEMBERG</strong> 65<br />
11 Bestand und Maßnahmen am<br />
ORL in Baden-Württemberg<br />
11.1 Allgemeines<br />
In diesem topografisch aufgebauten Abschnitt werden<br />
die erhaltenen Partien der Limestrasse zusammengefasst<br />
dargestellt, die Wachtturmstellen und<br />
befestigten Plätze aufgelistet und bei erhaltenen<br />
Resten näher erläutert. Dies geschieht durch die<br />
Angaben:<br />
Wachtturm/Kastell, Gemeinde, Ortsteil, Flur<br />
Bestandsaufnahme: Art des Denkmals, Grabung,<br />
Befund<br />
Zustand: konserviert, sichtbar, Umgebung,<br />
zugänglich<br />
Literatur<br />
Denkmaleigenschaft<br />
Maßnahmen<br />
Beschilderungsvorschlag<br />
Sind keine sichtbaren Reste vorhanden, werden die<br />
archäologischen Informationen und der Erhaltungszustand<br />
ohne weitere Differenzierung aufgeführt.<br />
Die Beschreibungen des archäologischen Befundes<br />
und des aktuellen Zustands wurden der Limes-Datenbank<br />
entnommen und durch die Begehungen<br />
des Bearbeiters überprüft und ergänzt. Diese Informationen<br />
dienen einer aktuellen Übersicht des<br />
Denkmalbestandes und der vorgeschlagenen Maßnahmen.<br />
In den beigefügten Digitalen Orthophotos (DOPs)<br />
sind zudem Kernzone (blau) und Pufferzone (rot)<br />
des Welterbes eingetragen.<br />
Aus Gründen der vorgegebenen, durchgehenden<br />
Nummerierung der Strecken, Wachttürme und<br />
Kastelle von Nord nach Süd ergibt sich die folgende<br />
Gliederung von Kreisen und Gemeinden:<br />
Neckar-Odenwald-Kreis – MOS<br />
Walldürn<br />
Buchen<br />
Osterburken<br />
Adelsheim<br />
Kreis Heilbronn – HN<br />
Widdern<br />
Jagsthausen<br />
Hohenlohekreis – KÜN<br />
Schöntal<br />
Forchtenberg