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LIMESENTWICKLUNGSPLAN BADEN-WÜRTTEMBERG ...

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ENTWICKLUNG DER MUSEEN UND DER VERMITTLUNGSARBEIT<br />

aller weiterführenden Schulen in Baden-Württemberg<br />

als Unterrichtsthema enthalten sind.<br />

Der Schulunterricht über den Limes und der Besuch<br />

des Limes als außerschulischer Lernort sind somit<br />

gleichberechtigte Felder der Vermittlungsarbeit.<br />

Als Zielvorgaben und Maßnahmen der schulspezifischen<br />

Vermittlungsarbeit sind deshalb zu nennen:<br />

• die Lehrplanorientierung der Angebote,<br />

• die Bereitstellung von lehrplanbegleitenden<br />

Arbeitsmaterialien für die Arbeit in den Schulen<br />

und zur Vorbereitung und Durchführung von<br />

Besuchsprojekten am Limes,<br />

• die Lehrerfortbildung.<br />

Diese Aufgaben sollten zentral für Baden-Württemberg<br />

koordiniert werden, wobei eine Zusammenarbeit<br />

mit den Schulbehörden (Kultusministerium,<br />

Schulämter in den Regierungspräsidien) und auch<br />

einschlägigen Schulbuchverlagen anzustreben ist.<br />

10.2. Vermittlungsregionen am Limes<br />

10.2.1 Ist-Zustand<br />

Analysiert man zunächst den Ist-Zustand der einzelnen<br />

Elemente, wie „der Limes“ dem Großteil<br />

der Besucher entgegentritt, so lassen sich folgende<br />

Bereiche unterscheiden: Neben den größeren und<br />

kleineren Museen in Aalen, Osterburken, Walldürn,<br />

Jagsthausen, Öhringen, Mainhardt, Murrhardt,<br />

Welzheim und Schwäbisch Gmünd sind hier vor allem<br />

das rekonstruierte Tor des Ostkastells in Welzheim<br />

und die Wachttürme in Mainhardt, Grab,<br />

Lorch und Rainau-Buch zu nennen. Ein „genaueres<br />

Hingucken“ des Besuchers verlangen dann bereits<br />

die konservierten Anlagen wie das „Freilichtmuseum<br />

Rainau-Buch/Dalkingen“, die Kastellbäder<br />

in Schwäbisch Gmünd, Jagsthausen oder Walldürn,<br />

die „Grenze im Rotenbachtal“ oder die zahlreich<br />

konservierten Wachtturmstellen. Besondere Aufmerksamkeit<br />

erfordern schließlich die eigentlich<br />

hochwertigsten Limesstrecken, wo der Limes in seiner<br />

Originalsubstanz noch erhalten ist und die sich<br />

als mehr oder weniger lange Abschnitte über den<br />

gesamten baden-württembergischen Limesverlauf<br />

verteilen.<br />

Somit ergibt sich also der Umstand, dass der Normalbesucher<br />

den Limes primär oft so erlebt, wie<br />

es eigentlich vom Schutzgedanken des UNESCO-<br />

Welterbes gerade nicht gewollt ist, nämlich als nachgebaute<br />

Anlage.<br />

10.2.2 Ziele der künftigen Vermittlungsarbeit<br />

Unter primärer Berücksichtigung des Schutzgedankens<br />

des Bodendenkmals Limes und unter Einbeziehung<br />

der Erwartungen und Bedürfnisse der<br />

Besucher können folgende Vermittlungsziele definiert<br />

werden, denen sich dann auch konkrete Vermittlungsorte<br />

zuweisen lassen. Dabei lassen sich an<br />

geeigneten Orten auch mehrere Ziele vermitteln.<br />

Ziel 1:<br />

Vermittlung des UNESCO-Welterbes Limes<br />

allgemein<br />

Vermittlungsorte der Kategorie 1:<br />

Internet, Zentrales Limesinformationszentrum,<br />

Limesmuseum Aalen und Römermuseum<br />

Osterburken<br />

Hier geht es um die umfassende Darstellung des<br />

gesamten Limes, seiner historischen Entwicklung,<br />

seiner Funktion, seiner spezifischen Erhaltungszustände<br />

und deren Gefährdung, seiner Funde etc.<br />

Darüber hinaus sollen ebenso die Ziele des Welterbe-Programms<br />

allgemein sowie die multinationale<br />

Auszeichnung „Grenzen des Römischen Reiches“,<br />

dessen zweites Modul der ORL ja ist, vermittelt<br />

werden.<br />

Ziel 2:<br />

Vermittlung des Schutzes der noch sichtbaren,<br />

original erhaltenen Limesreste<br />

Vermittlungsorte der Kategorie 2:<br />

Die oberirdisch noch sichtbaren, original<br />

erhaltenen Limesabschnitte<br />

Hier geht es um die Bewusstmachung des einmaligen<br />

kulturellen Wertes des vorhandenen Denkmalbestandes,<br />

seiner Gefährdung und seiner sensiblen<br />

Sicherung.<br />

Ziel 3:<br />

Vermittlung des Schutzes auch des nicht sichtbaren,<br />

aber noch im Boden vorhandenen<br />

originalen Denkmalbestandes<br />

Vermittlungsorte der Kategorie 3:<br />

Oberirdisch nicht mehr sichtbare Limesabschnitte<br />

Hier geht es um den Einsatz und die Präsentation<br />

der verschiedenen modernen Prospektionsmethoden,<br />

mit deren Hilfe der oberirdisch nicht mehr<br />

sichtbare Denkmalbestand aufgespürt und dokumentiert<br />

werden kann.<br />

Ziel 4:<br />

Vermittlung der topografischen Dimension des<br />

Denkmals<br />

Vermittlungsorte der Kategorien 2 und 3:

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