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LIMESENTWICKLUNGSPLAN BADEN-WÜRTTEMBERG ...

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10.1 Besucherstruktur am Welterbe<br />

Limes in Baden-Württemberg<br />

Neben den wenigen spezialisierten Fachbesuchern,<br />

die hier außer Betracht bleiben können, setzt sich<br />

der weitaus größte Teil der Besucher aus zwei<br />

Hauptgruppen zusammen: zum einen den „interessierten<br />

Laien“, die den Limes im Rahmen ihrer<br />

Freizeit besuchen, und zum anderen den Schülern,<br />

die den Limes im Rahmen des Schulunterrichtes<br />

mehr oder weniger zwangsweise aufsuchen.<br />

10.1.1 Interessierte Laien<br />

Diese Hauptgruppe setzt sich wiederum aus höchst<br />

unterschiedlichen Untergruppen zusammen, die zum<br />

Teil durchaus verschiedenartige Angebote erwarten.<br />

Virtuelle Besucher<br />

Sie besuchen den Limes in Baden-Württemberg<br />

evtl. ausschließlich oder in Vorbereitung eines realen<br />

Besuches via Internet oder per Telefon und<br />

erwarten hier qualitativ umfassende und vor allem<br />

aktuelle Informationen. Sie sind die potentiellen<br />

Nutzer eines zukünftigen Internetportals und des<br />

geplanten Limesinformationszentrums.<br />

Einzelbesucher<br />

Diese Gruppe ist letztlich so vielschichtig wie unsere<br />

Gesellschaft und bedarf sicherlich einer genaueren<br />

Analyse. Allgemein lassen sich hier folgende<br />

Haupt-Charakteristika beschreiben: Sie kommen<br />

meistens als „erwachsene Kleingruppe“ oder als Familien<br />

mit Kindern, sind in der Regel einen Tag am<br />

Limes unterwegs und wollen „Bildung/Kultur“ mit<br />

„Bewegung/Aktion“ verbinden, wobei je nach Alter<br />

und individuellem Interesse die Erwartungen<br />

an den Bereich „Bewegung/Aktion“ höchst unterschiedlich<br />

sein können, vom römischen Essen über<br />

eine museumspädagogische Aktion bis zum Mountain-Bike-Kurs.<br />

Diese Besuchergruppe stammt erfahrungsgemäß<br />

aus dem näheren oder regionalen<br />

Umfeld, mit einer maximalen Entfernung von ca.<br />

zwei Stunden Anfahrt.<br />

Auch Touristen aus entfernteren Heimatorten oder<br />

spezielle „Limestouristen“, die für mehrere Tage das<br />

Welterbe besuchen, halten sich in einer „Vermittlungsregion“<br />

in Baden-Württemberg wohl selten<br />

länger als einen Tag auf.<br />

Erwachsene Gruppenbesucher<br />

Diese Gruppen sind in der Regel in den Museen<br />

oder entlang des Limes als „geführte Reisegruppe“<br />

ENTWICKLUNG DER MUSEEN UND DER VERMITTLUNGSARBEIT 61<br />

unterwegs, wobei wohl häufig ein Führer vor Ort<br />

gebucht wird. Auch bei dieser Gruppe können je<br />

nach Alter und Herkunft die Erwartungen hinsichtlich<br />

Kultur und Aktion sehr unterschiedlich sein.<br />

Zu prüfen ist, ob hier evtl. der Anteil der „Seniorengruppen“<br />

hoch ist oder ansteigt, worauf das Angebot<br />

entsprechend abgestimmt sein müsste, wie z. B.<br />

ausgebaute Parkplätze am Limes, ein barrierefreies<br />

Wegesystem oder spezielle Gastronomieangebote.<br />

Neben den Gruppenbesuchern als Freizeit-Kulturreisenden<br />

sollten gerade unter wirtschaftlichen<br />

Aspekten auch Firmen für Betriebsausflüge oder<br />

Abendveranstaltungen beworben und möglicherweise<br />

als Sponsoring-Partner gewonnen werden.<br />

Kinder<br />

Kinder besuchen nicht nur als Schüler den Limes,<br />

sondern auch als Familienmitglieder, Teilnehmer<br />

von Kindergeburtstagen oder von Ferien- oder<br />

Wochenendaktionen. Aufbauend auf den Schülerprojekten,<br />

bedarf es hier eines stärker „spaßorientierten“,<br />

aber pädagogisch anspruchsvollen Angebotes,<br />

um die Kinder auch außerhalb des oft belasteten<br />

Lernraumes Schule für den Limes bzw. für<br />

Geschichte und Kultur im Allgemeinen zu interessieren.<br />

10.1.2 Schüler und Lehrer<br />

Die Schülergruppen stellen in den Museen am Limes,<br />

wie auch am Limes selbst, den größten Besucheranteil,<br />

der bis zur Hälfte der Gesamtbesucherzahl<br />

ausmachen kann. Besondere Charakteristika<br />

sind hier, dass die Schüler im Rahmen des Unterrichtes<br />

den Limes als außerschulischen Lernort besuchen,<br />

und dass ihre Betreuung sehr aufwendig<br />

und zumeist nicht kostendeckend ist. Dennoch<br />

stellt ihre Betreuung einen wesentlichen Schwerpunkt<br />

der Vermittlungsarbeit am Limes dar. Die<br />

Museen erfüllen hier einen wichtigen Teil des staatlichen<br />

Bildungsauftrages, wobei im positiven Sinne<br />

die zufriedenen Schüler und Lehrer zu wichtigen<br />

Multiplikatoren werden, die den Limes dann auch<br />

als „Kunden“ im Rahmen ihrer Freizeit besuchen.<br />

Die Betreuung der Schüler und Lehrer bedarf dabei,<br />

neben der eigentlichen Betreuung vor Ort<br />

durch Führungen oder museumspädagogische Aktionen,<br />

einer breiten theoretischen Begleitung, damit<br />

das Thema Limes und seine Museen im Unterricht<br />

im Vorfeld eines Aufenthalts oder auch nur in<br />

der Schule den Zielen der Anbieter entsprechend<br />

vermittelt wird. Dabei ist der Umstand entscheidend,<br />

dass die Römer und der Limes im Lehrplan

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