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LIMESENTWICKLUNGSPLAN BADEN-WÜRTTEMBERG ...

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48<br />

Abb. 48 | Limesabschnitt<br />

bei<br />

Rainau-Dalkingen,<br />

AA, im Magnetogramm.<br />

ERFORSCHUNG<br />

Anomalien eines heute nicht mehr obertägig sichtbaren<br />

Bachlaufes (D). Starke Störfelder (E) sind<br />

Grenzpunkten zuzuordnen, die über einen massiven<br />

Metallkern verfügen.<br />

Aufgrund moderner Bebauung musste ein Teil der<br />

rechteckigen Messfläche von der Prospektion ausgespart<br />

bleiben. Die Störungen im Magnetfeld der<br />

Erde, induziert durch diese Gebäude, reichen mehrere<br />

Meter weit in die Messfläche hinein.<br />

6.3 Welterbe Limes und Landespflege<br />

von Franz Höchtl und Patrick Pauli<br />

Das heutige Erscheinungsbild des Obergermanisch-<br />

Raetischen Limes ist facettenreich. Nur 21 % seiner<br />

Substanz sind sichtbar, 9 % sind mit einem modernen<br />

Grenzverlauf oder einer Wegführung identisch,<br />

59 % sind im Boden verborgen und damit<br />

nicht direkt wahrnehmbar, 11 % sind bereits unwiederbringlich<br />

zerstört. Das Denkmal ist außerdem in<br />

unterschiedliche Nutzungsregime eingebunden:<br />

91 % befinden sich auf forst- oder landwirtschaftlichen<br />

Flächen, 9 % werden in Siedlungen angetroffen.<br />

Dadurch ist der Limes einem hohen Gefährdungspotential<br />

ausgesetzt. Schäden entstehen zum<br />

Beispiel durch unsensible waldbauliche oder landwirtschaftliche<br />

Maßnahmen, durch Bodeneingriffe<br />

beim Bau von Gebäuden und Verkehrsinfrastruktur,<br />

durch Bodenerosion, durch unreflektierte Denkmalrekonstruktionen<br />

oder etwa durch das wilde<br />

Ablagern von Müll.<br />

Im Management-Plan für den Obergermanisch-<br />

Raetischen Limes wird ein besonderes Augenmerk<br />

auf den Landschaftsbezug des Denkmals sowie seine<br />

Verbindungen und Wechselwirkungen mit dem<br />

Naturschutz sowie der Land- und Forstwirtschaft<br />

gelegt. Deshalb wurde das Institut für Landespflege<br />

der Albert-Ludwigs-Universtität in Freiburg<br />

durch das Landesamt für die Denkmalpflege und<br />

die Deutsche Limeskommission beauftragt, eine<br />

umsetzungsorientierte Studie für die landespflegerische<br />

Inwertsetzung zu erarbeiten. Es geht darum,<br />

die Wahrnehmbarkeit des Limes durch geeignete<br />

und konsistente Gestaltungsmaßnahmen zu steigern<br />

mit dem Ziel, seinen hohen kulturellen Wert<br />

einer breiten Öffentlichkeit bewusst zu machen.<br />

Darüber hinaus sollen am Beispiel der vorgeschlagenen<br />

Gestaltungs- und Pflegemaßnahmen Synergien<br />

zwischen Denkmalpflege, Naturschutz und<br />

Landespflege aufgezeigt sowie ein Leitfaden erstellt<br />

werden, der die dauerhafte Pflege der gestalteten<br />

Elemente gewährleistet. Die Planung soll dabei ein<br />

besonderes Augenmerk auf nicht sichtbare oder<br />

schwer zugängliche Abschnitte legen, damit der<br />

Gesamtverlauf deutlicher erkennbar wird. Schwerpunkte<br />

der Untersuchung liegen derzeit im Odenwald,<br />

Bauland, Welzheimer Wald und im Ostalbkreis.<br />

In naher Zukunft werden die Arbeiten auf<br />

Bayern und anschließend nach Hessen ausgedehnt.<br />

Das Projekt wird auf drei methodische Säulen gestellt.<br />

Sie bestehen aus:<br />

– Historisch-geographischen Methoden wie Auswertung<br />

von Primärquellen (historisches Kartenmaterial,<br />

Katasterbücher, Luftbilder, Archivtexte)

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