LIMESENTWICKLUNGSPLAN BADEN-WÜRTTEMBERG ...
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ANHANG 1 – MANAGEMENT-PLAN<br />
6 Basis<br />
6.1 Anlage und Pflege einer „Limes-Datenbank“<br />
6.1.1 Der Schutz eines jeden archäologischen<br />
Denkmals baut auf den Kenntnissen auf, die über<br />
es vorhanden sind. Grundlegend dafür ist die Arbeit<br />
der Inventarisation. Insbesondere sind Informationen<br />
über die genaue Lage und den Zustand<br />
eines Objektes erforderlich.<br />
6.1.2 Für den ORL wurde mit der Einrichtung<br />
eines komplexen geographischen Informationssystems<br />
die Möglichkeit geschaffen, unterschiedlichste<br />
Informationen zusammenzustellen. Das Kernstück<br />
bilden detaillierte Kartenwerke, in denen<br />
auch die in diesem Plan wiedergegebenen Grenzen<br />
des Denkmalbereichs und der umgebenden Pufferzone<br />
festgehalten sind.<br />
6.1.3 Dieses Geoinformationssystem (Stichwort:<br />
„Limes-Datenbank“) soll beständig aktualisiert und<br />
ausgebaut werden. Es bildet die zeitgemäße und in<br />
vielen Bereichen vorbildhafte Grundlage für ein permanentes<br />
Monitoring.<br />
6.1.4 Informationen aus dieser Datenbank stehen<br />
den Verantwortlichen für alle künftigen Planungen<br />
entlang des ORL zur Verfügung. Vorgesehen hierfür<br />
ist unter anderem auch der Einsatz des „Limes-<br />
Portals“ (s. u. 6.4), eines Pilotprojekts für die öffentliche<br />
Darstellung und Vermittlung auf möglichst<br />
breiter Basis.<br />
6.2 Entwicklung eines Forschungskonzeptes<br />
zum Limes in Deutschland<br />
6.2.1 Beinahe alle Kenntnis zu einem archäologischen<br />
Denkmal gründet sich auf archäologischen<br />
Untersuchungen. Für eine Weiterentwicklung des<br />
Management-Plans ist daher die weitere wissenschaftliche<br />
Erforschung des Limes notwendig.<br />
6.2.2 Anzustreben ist eine Zusammenarbeit, die<br />
Maßnahmen zur Erforschung des Limes mit den<br />
Aufgabenstellungen der Denkmalpflege abstimmt.<br />
Grundgedanke sollte es sein, neben historischen Informationen<br />
auch Aussagen über Zustand, Lage<br />
und Gefährdungen des Denkmals zu erhalten.<br />
6.2.3 Bei der Genehmigung weiterer Ausgrabungen<br />
am ORL ist darauf zu achten, dass die Forschungsinhalte<br />
die Ziele des Substanzschutzes berücksichtigen.<br />
6.2.4 Ferner sollten verstärkt Anstrengungen unternommen<br />
werden, das wissenschaftliche Potential<br />
schneller auszuschöpfen, das sich mit der gezielten<br />
Aufarbeitung vergangener archäologischer Untersuchungen<br />
(„Altgrabungen“) bietet.<br />
6.2.5 Es zeigt sich außerdem, dass bei den Wissenschaftlern,<br />
die sich mit dem ORL befassen, Bedarf<br />
nach besserem und schnellerem Informationsaustausch<br />
besteht.<br />
6.3 Abstimmung entlang der römischen<br />
Reichsgrenze in Europa<br />
6.3.1 Für eine Weiterentwicklung des Management-<br />
Plans zum ORL ist es ferner erforderlich, die Zusammenarbeit<br />
entlang der gesamten antiken römischen<br />
Reichsgrenze in Europa zu verbessern.<br />
6.3.2 Grundlegende Fragen zu Erhalt, Erforschung<br />
und Erschließung der ehemaligen Grenzanlagen<br />
betreffen alle europäischen Länder zwischen Nordsee<br />
und Schwarzem Meer.<br />
6.3.3 Dem internationalen Austausch in den Bereichen<br />
Denkmalpflege, Forschung und Tourismus<br />
soll daher künftig verstärkt Aufmerksamkeit zukommen.<br />
6.3.4 Internationale Standards können durch den<br />
Management-Plan mit erarbeitet werden und sollen<br />
bei seiner Weiterentwicklung in den Management-Plan<br />
Eingang finden.<br />
6.4 Möglichkeit zu Information und Einflussnahme<br />
durch ein Limes-Portal<br />
6.4.1 Dem Informationsaustausch kommt für eine<br />
Weiterentwicklung des Management-Plans eine<br />
wichtige Rolle zu.<br />
6.4. Voraussetzung hierfür ist zunächst ein geeignetes<br />
Medium, mit dessen Hilfe sich jedermann<br />
über die einstige römische Reichsgrenze als ein<br />
Kulturerbe von weltweiter Bedeutung informieren<br />
kann.<br />
6.4.3 Um allen Interessierten im In- und Ausland<br />
die Möglichkeit zu geben, sich aktuell über das<br />
Denkmal ORL sowie über Maßnahmen zu dessen<br />
Schutz, Erforschung und Pflege zu informieren, ist<br />
die Schaffung eines Internet-Portals vorgesehen.<br />
6.4.4 Über dieselbe technische Lösung lässt sich<br />
auch die interne Kommunikation zwischen den<br />
Verantwortlichen für die Umsetzung des Management-Planes<br />
abwickeln, unter der Voraussetzung<br />
getrennter Informationsebenen zwischen der Öffentlichkeit<br />
und dem Kreis der Fachleute.<br />
6.4.5 In jedem Fall soll dieses „Limes-Portal“ die<br />
technischen Voraussetzungen integrieren, von außen<br />
Anregungen und Fragen an die Personen und<br />
Institutionen zu richten, die mit der Umsetzung<br />
des Management-Plans betraut sind.