01.12.2012 Aufrufe

LIMESENTWICKLUNGSPLAN BADEN-WÜRTTEMBERG ...

LIMESENTWICKLUNGSPLAN BADEN-WÜRTTEMBERG ...

LIMESENTWICKLUNGSPLAN BADEN-WÜRTTEMBERG ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

tet. Zusätzlich wird ein kleines Informationszentrum<br />

zur Erläuterung der besonderen topografischen<br />

Situation der Provinzgrenze geplant. Dafür sind<br />

mindestens folgende Tafeln vorgesehen: AA 18–19,<br />

Var. II.<br />

Die eigentliche Provinzgrenze liegt von dieser Informationsstelle<br />

rund 900 m entfernt, und es ist<br />

weder möglich noch gewünscht, eine Anbindung<br />

für den Individualverkehr zu gewährleisten. Durch<br />

die vorgelagerten Nachbauten wird die eigentliche<br />

Denkmalsituation nicht berührt und somit der Erlebnisaspekt<br />

von den Originalstätten räumlich getrennt.<br />

Stadt Schwäbisch Gmünd, Gemarkung Schwäbisch<br />

Gmünd, Kastell Schirenhof, ORL B64, WHS 41<br />

(Abb. 78; 79)<br />

Bestandsaufnahme: Wohl um die Mitte des 2. Jhs.<br />

wurde dieses Kastell als Garnisonsort der cohors I<br />

raetorum gegründet. Die Ausdehnung des Kastells<br />

selbst erforschte bereits die RLK. In den 70er und<br />

80er Jahren des 20. Jhs. konnten Teile der Vicusbebauung<br />

und eines Gräberfeldes im Vorfeld der<br />

Zerstörung untersucht werden. Das Badegebäude<br />

wurde 1972 bis 1973 planmäßig untersucht und<br />

konserviert.<br />

Das Steinkastell von 2 ha Fläche besitzt einen rechteckigen<br />

Grundriss von ca. 157 m V 130 m und wird<br />

von drei breiten Gräben umgeben. Das zum Limes<br />

hin ausgerichtete Kastell besaß vier Tore, jeweils in<br />

der Mitte der Seiten, z. T. mit nach außen halbrund<br />

vorspringenden Tortürmen. Bis auf das S-Tor fanden<br />

sich jeweils zwei Durchfahrten. In den Lagerecken<br />

fanden sich ebenso Türme wie in den Zwischenräumen.<br />

Von der Innenbebauung ist nur die<br />

Rückfront der principia durch Grabung und Luftbildbefund<br />

bekannt.<br />

Zustand: Das Areal des archäologischen Denkmals<br />

liegt heute am bzw. unter dem sogenannten „Schirenhof“,<br />

zum großen Teil unter Wiesen- und Obstwiesenareal.<br />

Lediglich die NW-Ecke des Kastells ist<br />

durch die Bauten des landwirtschaftlichen Betriebes<br />

überlagert. Obertägig sind keine Reste das Kastells<br />

mehr sichtbar. Der nördlich, westlich und südlich<br />

des Kastells gelegene vicus ist durch moderne<br />

Bebauung der 1970er und 1980er Jahre dicht überbaut;<br />

das ausgegrabene und konservierte Kastellbad<br />

liegt heute in einer kleinen Parkanlage.<br />

Literatur: ORL B64; Studien zu den Militärgrenzen<br />

Roms II, 225 ff.; ArchA 1977, 67 ff.; ArchA 1980,<br />

95 ff.; H. Nuber in: Geschichte der Stadt Schwäbisch<br />

Gmünd (1984) 25 ff.; M. Klein, Das römi-<br />

OSTALBKREIS 115<br />

Abb. 79 | Kastell<br />

Schirenhof. Die<br />

südliche Kastellmauer<br />

mit dem<br />

Eingangstor zeichnet<br />

sich in der<br />

grünen Wiese als<br />

negatives Bewuchsmerkmal<br />

deutlich ab.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!