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Fischfauna 2007 - Kanton Basel-Landschaft

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<strong>Kanton</strong> <strong>Basel</strong>-<strong>Landschaft</strong>Amt für Umweltschutz und EnergieJagd- und FischereiverwaltungViolenbach, Arisdörferbach,Buuserbach, Wintersingerbach<strong>Fischfauna</strong> <strong>2007</strong>


2HerausgeberAmt für Umweltschutz und EnergieRheinstrasse 294410 LiestalAutorThomas Amiet, Amt für Umweltschutz und EnergieProjektleitungDaniel Zopfi, Veterinär- Jagd- und Fischereiwesen (VJF)Dr. Marin Huser, Amt für Umweltschutz und Energie (AUE)MitarbeitThomas Amiet, AUECornelia Cron, AUEAnja Fankhauser, AUEIwan Fankhauser, AUENadine Frei, AUEJris Gerber, AUEAnja Gran, AUEErnst Grieder, VJFMatthias Häfelfinger, AUEDr. Marin Huser, AUEMarco Nägelin, AUEMartin Neuenschwander, AUERuedi Sägesser, AUESilvia Schweizer, AUEClaudia Steiner, AUEGabriel Sutter, VJFDaniel Zopfi, VJFInternetwww.aue.bl.ch > Gewässerzustandwww.vjf.bl.ch > FischereiwesenAuskünfteBau- und UmweltschutzdirektionAmt für Umweltschutz und EnergieFachstelle GewässerzustandRheinstrasse 294410 LiestalTelefon 061 925 55 05Telefax 061 925 69 84gewaesserzustand@bl.chVolkswirtschafts- und GesundheitsdirektionVeterinär- Jagd- und FischereiwesenRufsteinweg 44410 LiestalTelefon 061 925 56 04Telefax 061 925 69 54vjf@bl.chLiestal im Februar 2008Violen-, Arisdörfer-, Buuser und Wintersingerbach - Erhebung der <strong>Fischfauna</strong> <strong>2007</strong>, AUE & VJFW BL


3Inhaltsverzeichnis1. Einleitung .............................................................................................................................42. Untersuchungsmethode.......................................................................................................52.1 Auswahl der Untersuchungsstrecken und Zeitpunkt der Untersuchung.........................52.2 Abfischung und Datenerhebung.....................................................................................52.3 Auswertung der Untersuchungsresultate .......................................................................7Fischregion und potenzielles Artenspektrum (Parameter 1) .............................................7Populationsaufbau der Indikatorarten (Parameter 2)........................................................9Fischdichte der Indikatorarten (Parameter 3) .................................................................10Deformationen und Anomalien (Parameter 4) ................................................................102.4 Schlussbewertung........................................................................................................112.5 Klassierung ..................................................................................................................123. Experimentelles .................................................................................................................124. Resultate............................................................................................................................144.1 Gefälle, Fischregionen und Häufigkeit der Fischarten..................................................144.2 Populationsaufbau der Leitfischart ...............................................................................164.3 Fischdichte der Indikatorarten ......................................................................................174.4 Anomalien, Deformationen...........................................................................................184.5 Gesamtbewertung aller Parameter...............................................................................185. Diskussion .........................................................................................................................215.1 Strecke "Violenbach Augst"..........................................................................................215.2 Stelle "Violenbach oberhalb Giebenach"......................................................................225.3 Stelle "Violenbach oberhalb Olsberg"...........................................................................235.4 Stelle "Arisdörferbach oberhalb Giebenach" ................................................................245.5 Stelle "Buuserbach unterhalb Maisprach" ....................................................................255.6 Stelle "Buuserbach unterhalb Buus".............................................................................265.7 Stelle "Buuserbach in Buus".........................................................................................275.8 Stelle "Wintersingerbach unterhalb Wintersingen" .......................................................285.9 Stelle " Wintersingerbach in Wintersingen" ..................................................................296. Zusammenfassung und Schlussfolgerungen .....................................................................30Anhang ..................................................................................................................................33Anhang 1: Erhebungsprotokolle Violenbach ......................................................................33Anhang 2: Erhebungsprotokoll Arisdörferbach...................................................................35Anhang 3: Erhebungsprotokolle Buuserbach .....................................................................36Anhang 4: Erhebungsprotokolle Wintersingerbach ............................................................40Violen-, Arisdörfer-, Buuser und Wintersingerbach - Erhebung der <strong>Fischfauna</strong> <strong>2007</strong>, AUE & VJFW BL


41. EinleitungAufgrund ihrer ausgeprägten Ansprüche an den Lebensraum reagieren Fische sensibel aufbauliche Veränderungen in den Gewässern. Auch ein gut vernetztes Gewässersystem istwichtig, insbesondere für wandernde Fischarten. Da sich der Lebenszyklus von Fischen übermehrere Jahre erstreckt, sind Fische auch gute Indikatoren für Langzeiteffekte, wie sie beispielsweisedurch Gewässerverunreinigungen oder durch das Abflussregime eines Gewässersverursacht werden können. Es ist daher naheliegend, die Zusammensetzung der <strong>Fischfauna</strong>eines Gewässers als Indikator für dessen Zustand zu verwenden.Die vorliegende Untersuchung des Violenbachs, des Arisdörferbachs, des Buuserbachs unddes Wintersingerbachs basiert auf der Methode des Modulstufenkonzepts, Modul Fische,Stufe F (A. Peter und E. Schager, Oktober 2004). Diese Methode ermöglicht eine standardisierteUntersuchung und Bewertung der Fliessgewässer anhand der Lebensgemeinschaftder Fische. Eine grobe Klassierung gibt einen Überblick über den Zustand der <strong>Fischfauna</strong>eines Gewässers. Grössere Defizite bezüglich der <strong>Fischfauna</strong> können so aufgezeigt werden.Dies wiederum bildet eine Basis zur Einleitung von Verbesserungsmassnahmen.Bei der vorliegenden Untersuchung stand die Erarbeitung von Informationen über- die Artenzusammensetzung der <strong>Fischfauna</strong>- das Funktionieren der Naturverlaichung- den Populationsaufbau der Leitfischart (Bachforellen)- negative Einflüsse auf das Gewässerim Vordergrund.Im vorliegenden Bericht sind die Untersuchungsergebnisse zusammengefasst, ausgewertetund interpretiert.Violen-, Arisdörfer-, Buuser und Wintersingerbach - Erhebung der <strong>Fischfauna</strong> <strong>2007</strong>, AUE & VJFW BL


52. Untersuchungsmethode2.1 Auswahl der Untersuchungsstrecken und Zeitpunkt der UntersuchungZur Auswahl der Untersuchungsstrecken werden die Resultate der ökomorphologischen Erhebung(Zustandsklassen) beigezogen. Die untersuchten Gewässerabschnitte sollen denAnteil der verschiedenen Zustandsklassen an der Gesamtlänge des Gewässers repräsentieren.Im Weiteren sollen unterhalb von Einleitungen (z. B. ARA-Ausläufen) Streckenbeprobt werden, um allfällige Auswirkungen auf die <strong>Fischfauna</strong> erfassen zu können. SpezielleSituationen wie Auen, Wasserfassungen, Restwasserstrecken, Schwallstrecken usw. sollenebenfalls speziell untersucht werden.Die Probenahmestrecken müssen mindestens 100 m lang sein, damit ein repräsentativesResultat erwartet werden kann. Es wird empfohlen, auf 10 km Bachlänge 5 bis 10 Untersuchungsstreckenabzufischen. Damit die Resultate anschliessend auf die Gewässerflächeumgerechnet werden können, muss jeweils auch die mittlere Sohlenbreite des untersuchtenAbschnittes ermittelt werden.Die Abfischungen werden vorzugsweise im Herbst vorgenommen, da zu diesem Zeitpunktdie Fische, welche weniger als ein Jahr alt sind (0 + -Fische), bereits eine Grösse erreicht haben,mit der sie gut befischbar und sicher zu bestimmen sind. Damit Rückschlüsse auf dieNaturverlaichung gezogen werden können, darf vor der Untersuchung kein Besatz gemachtwerden; das heisst, es muss im entsprechenden Jahr zumindest auf Brütlings- oder Sömmerlingsbesatzverzichtet werden.2.2 Abfischung und DatenerhebungDie Erfassung der Fische soll möglichst quantitativ sein. Aus diesem Grund ist die Elektrofischereidie geeignete Methode. Die Untersuchungsstrecke wird mit einer Elektrosperre odereinem Netz oben abgesperrt und dann einmal elektrisch abgefischt (Abbildung 1). Wenn dieBreite der Gewässersohle mehr als 5 m beträgt, muss mit 2 oder mehr Abfischequipen gearbeitetwerden. Die Abfischung kann nur bei relativ niedriger Wasserführung mit klarem Wasserdurchgeführt werden.Die gefangenen Fische werden in einem Becken mit Wasser, das 0.01% Nelkenöl enthält,leicht betäubt und auf die Art genau bestimmt. Nach der Längenmessung werden sie optischauf den Gesundheitszustand untersucht. Das Wägen der Tiere ist in der Methode nicht vorgesehen.Da der Zusatzaufwand jedoch gering ist, haben wir dies bei unserer Untersuchungdennoch gemacht. Danach werden die untersuchten Fische bis zum Abschluss der Probenahmein ein Hälterungsbecken mit Frischwasser gegeben. Dort können sie sich soweit erholen,dass sie nach der Erhebung wieder in den Bach zurückgesetzt werden können (Abbildungen2 und 3).Violen-, Arisdörfer-, Buuser und Wintersingerbach - Erhebung der <strong>Fischfauna</strong> <strong>2007</strong>, AUE & VJFW BL


6Abbildung 1:Die elektrische Abfischung einerUntersuchungsstrecke.Abbildung 2:Das "Feldlabor". Hier werden diegefangenen und leicht betäubtenFische bestimmt, vermessen undgewogen. Die erhobenen Datenwerden protokolliert, bei dieserUntersuchung erstmals EDVunterstützt.Im blauen Behälter imBildhintergrund können sich dieFische erholen und auf die Wiedereinsetzungin den Bach warten.Abbildung 3:Die Länge einer Forelle wird gemessen.Das Bild zeigt eine Forellemit Hauterkrankung.Violen-, Arisdörfer-, Buuser und Wintersingerbach - Erhebung der <strong>Fischfauna</strong> <strong>2007</strong>, AUE & VJFW BL


72.3 Auswertung der UntersuchungsresultateDie <strong>Fischfauna</strong> eines Baches wird anhand von 4 Hilfsgrössen beurteilt. Diese 4 Parameterwerden im Folgenden kurz erläutert (Details siehe in "Methoden zur Untersuchung und Beurteilungder Fliessgewässer, Fische Stufe F", BUWAL 2004).Fischregion und potenzielles Artenspektrum (Parameter 1)Aufgrund des nach HUET (1959) ermittelten Zusammenhanges zwischen Gefälle und Sohlenbreitewird als theoretische Grösse die Fischregion mit ihrer Leitfischart (Charakterart) undihren Begleitarten bestimmt. In den <strong>Basel</strong>bieter Gewässern ist dies in der Regel die Forellenregionoder die Äschenregion.Abbildung 4: Fischregion aufgrund von Gefälle und Sohlenbreite (nach HUET)In Abbildung 5 sind die Arten aufgeführt, die theoretisch in der jeweiligen Fischregion vorkommensollten.Violen-, Arisdörfer-, Buuser und Wintersingerbach - Erhebung der <strong>Fischfauna</strong> <strong>2007</strong>, AUE & VJFW BL


8Auf der Basis dieser Tabelle kann nun beurteilt werden, ob die vorhandenen Arten mit dertheoretischen Gewässerregion übereinstimmen, ob gewisse Arten, die eigentlich vorkommensollten, fehlen oder ob standortfremde Arten auftreten.Abbildung 5: Typische Fischarten der einzelnen Fischregionen. Die mit * bezeichneten Artensind Indikatorarten der entsprechenden Fischregion.Die Bewertung von Parameter 1 Artenspektrum/Dominanzverhältnis erfolgt nach folgendenKategorien:a) Artenspektrum Strafpunkte• standortgerechtes Artenspektrum entsprechend der Fischregion 0• mässig verändertes Artenspektrum (wenige Arten fehlen) 1• untypisches Artenspektrum (mehrere Arten fehlen, atypisches Artenspektrum2oder mehrere Exoten vorhanden)b) Dominanzverhältnis• Dominanz der Indikatorarten und weiterer typischer Arten 0• Dominanz der toleranten Arten 1• Dominanz der untypischen Arten 2Für die Bewertung werden die Punkte von a) und b) addiert.Violen-, Arisdörfer-, Buuser und Wintersingerbach - Erhebung der <strong>Fischfauna</strong> <strong>2007</strong>, AUE & VJFW BL


9Populationsaufbau der Indikatorarten (Parameter 2)Natürlicherweise besteht eine Fischpopulation aus mehreren Altersklassen (Jahrgängen).Die Individuenzahl in den Altersklassen nimmt mit zunehmendem Alter deutlich ab. Dies bedeutet,dass es in der 0 + -Generation (Fische, die weniger als ein Jahr alt sind) am meistenIndividuen hat. Die Abnahme der Individuenzahl kann pro Altersklasse 50 - 70% ausmachen(s. Abbildung 6).gute Altersstrukturschlechte AltersstrukturAbbildung 6: Beispiele für Altersverteilung einer Fischpopulation.Insbesondere durch ungünstige Besatzmassnahmen oder bei fehlender Naturverlaichungkann eine unnatürliche Altersverteilung hervorgerufen werden. Die Bestimmung dieser Altersklassenwird sowohl mit der Leitfischart (meistens Bachforelle oder Äsche), als auch mitden anderen Indikatorarten (nur qualitativ) der entsprechenden Fischregion durchgeführt.Dieser Parameter ist jedoch nur dann aussagekräftig, wenn vor der Erhebung kein BrütlingsoderSömmerlingsbesatz gemacht wurde!Für die längerfristige Aufrechterhaltung einer Fischpopulation ist die Naturverlaichung vongrosser Bedeutung. Die 0 + -Generation muss einen gewissen Anteil an der Gesamtpopulationausmachen. Für die Bachforelle wird ein 0 + />0+ -Verhältnis von mindestens 0.40 an der Gesamtindividuenzahlund eine 0 + - Dichte von mehr als 250 Individuen/ha als notwendig erachtet,um ein längerfristiges Fortbestehen der Population zu gewährleisten.Die Bewertung von Parameter 2 erfolgt nach folgenden Kategorien:a) Populationsstruktur der BachforelleVerhältnis 0 + />01 0 + -Dichte/ha Strafpunkte• sehr gut > 1.59 >2500 0• gut 1.20 - 1.59 1500 - 2500 1• mittel 0.80 - 1.19 1000 - 1500 2• schlecht 0.40 - 0.79 250 - 1000 3• sehr schlecht < 0.40 < 250 4der schlechtere Wert gilt!b) Populationsstruktur anderer Indikatorarten Strafpunkte• mehrere Alterstufen vorhanden 0• nur eine Alterstufe vorhanden 4Für die Bewertung wird der gerundete Mittelwert von a) und b) gebildet.Violen-, Arisdörfer-, Buuser und Wintersingerbach - Erhebung der <strong>Fischfauna</strong> <strong>2007</strong>, AUE & VJFW BL


10Fischdichte der Indikatorarten (Parameter 3)Bei diesem Parameter wird die Fischdichte (Individuen/ha) der Indikatorarten beurteilt. Beider Bachforelle kann die Bewertung quantitativ erfolgen, da entsprechende Erwartungswerteaufgrund von Erfahrungen vorhanden sind. Bei den übrigen Indikatorarten muss dieser Wertabgeschätzt werden.a) Bachforellendichte(Ind./ha)JuraMittelland unduntere Lagen JuraStrafpunkte• hoch > 2500 > 3500 0• mittel 1000 - 2500 1000 - 3500 2• gering < 1000 < 1000 4b) durchschnittliche Dichte der übrigen Indikatorarten (Ind./ha) Strafpunkte• hoch 0• mittel 2• gering 4Für die Bewertung wird der gerundete Mittelwert von a) und b) gebildet.Deformationen und Anomalien (Parameter 4)Mit diesem Parameter wird der Gesundheitszustand der Fische bewertet. Der Gesundheitszustandhängt einerseits von der Wasserqualität ab, andererseits weisen Besatzfische ausZuchten deutlich häufiger Deformationen und Anomalien auf. Zu diesen Veränderungen gehörenFlossen- und Skelettdeformationen, Kiemendeckelverkürzungen, hervortretende Augenund flächige Schuppenverluste. Hingegen werden Verletzungen durch Fischerangelnoder Vögel zwar vermerkt, aber nicht in die Bewertung miteinbezogen.Die Bewertung von Parameter 4 erfolgt nach folgenden drei KategorienAnteil der Deformationen (%)Strafpunkte• keine bis vereinzelt (< 1%) 0• wiederkehrend (1 - 5 %) 2• häufig (> 5%) 4Violen-, Arisdörfer-, Buuser und Wintersingerbach - Erhebung der <strong>Fischfauna</strong> <strong>2007</strong>, AUE & VJFW BL


112.4 SchlussbewertungDie Summe der Strafpunkte bildet die Grundlage für eine Klassierung der einzelnen Abschnitte.Tabelle 2 zeigt zusammenfassend die Verteilung der Strafpunkte für die einzelnen Parameter.ParameterStrafpunkte1a) Artenspektrum• standortgerechtes Artenspektrum entsprechend der Fischregion 0• mässig verändertes Artenspektrum (wenige Arten fehlen) 1• untypisches Artenspektrum (mehrere Arten fehlen, atypisches Artenspektrum2oder mehrere Exoten vorhanden)1b) Dominanzverhältnis• Dominanz der Indikatorarten und weiterer typischer Arten 0• Dominanz der toleranten Arten 1• Dominanz der untypischen Arten 22a) Populationsstruktur der Verhältnis 0 + />01 0 + -Dichte/haBachforelle• sehr gut > 1.59 >2500 0• gut 1.20 - 1.59 1500 - 2500 1• mittel 0.80 - 1.19 1000 - 1500 2• schlecht 0.40 - 0.79 250 - 1000 3• sehr schlecht < 0.40 < 250 42b) Populationsstruktur anderer Indikatorarten• mehrere Alterstufen vorhanden 0• nur eine Alterstufe vorhanden 43a) Bachforellendichte (ind./ha) Mittelland und untere JuraJuralagen• hoch > 3500 > 2500 0• mittel 1000 - 3500 1000 - 2500 2• gering < 1000 < 1000 43b) durchschnittliche Dichte der übrigen Indikatorarten (ind./ha)• hoch 0• mittel 2• gering 44) Anteil der Deformationen (%)• keine bis vereinzelt (< 1%) 0• wiederkehrend (1 - 5 %) 2• häufig (> 5%) 4Tabelle 2: Strafpunktesystem für die Bewertung der einzelnen Parameter. Die Farben symbolisierendie Bewertung gemäss Tabelle 3Violen-, Arisdörfer-, Buuser und Wintersingerbach - Erhebung der <strong>Fischfauna</strong> <strong>2007</strong>, AUE & VJFW BL


122.5 KlassierungDie Gewässer werden aufgrund der Summe der Strafpunkte in 5 Klassierungsstufen eingeteilt.Tabelle 3 gibt über diese Klassierung Auskunft:StrafpunktesummeOekologischeZustandsklasse0 - 1 sehr gut 12 - 5 gut 26 - 9 mässig 310 - 13 unbefriedigend 414 - 17 schlecht 5Darstellung derKlasseTab. 3: Klassierung der <strong>Fischfauna</strong>3. ExperimentellesAufgrund des ökomorphologischen Zustandes der untersuchten Bäche wurden neun Untersuchungsstreckenfestgelegt. Je drei Stellen befinden sich am Violen- und am Buuserbach,zwei am Wintersingerbach und eine am Arisdörferbach. Bei sieben Strecken sind die Gewässerökomorphologisch in einem guten Zustand, bei zwei Strecken sind sie stark verbaut.Abbildung 7 gibt einen Überblick über die Untersuchungsstrecken.Die Abfischungen erfolgten im Mai <strong>2007</strong> gemäss der Methode der EAWAG.Violen-, Arisdörfer-, Buuser und Wintersingerbach - Erhebung der <strong>Fischfauna</strong> <strong>2007</strong>, AUE & VJFW BL


13Abb. 7: Lage der UntersuchungsstellenViolen-, Arisdörfer-, Buuser und Wintersingerbach - Erhebung der <strong>Fischfauna</strong> <strong>2007</strong>, AUE & VJFW BL


144. ResultateSämtliche Rohdaten der Abfischungen (Arten, Länge, Gewicht, Deformationen) sind aus denAnhängen ersichtlich.4.1 Gefälle, Fischregionen und Häufigkeit der FischartenAbbildung 8 zeigt die Längsprofile der untersuchten Gewässer.450HersbergLängenprofileViolenbachArisdörferbachOlsbergArisdorfGiebenachAugst400350300Meereshöhe (m ü.M.) R80006000400020000250Fliessdistanz (m)600Längenprofile55012000BuusMagdenerbachWintersingerbachBuuserbach10000WintersingenMaisprach80006000Magden40002000Rheinfelden0500450400350300250Meereshöhe (M.ü.M.) 4Fliessdistanz (m)Abbildung 8: Längsprofile der BächeViolen-, Arisdörfer-, Buuser und Wintersingerbach - Erhebung der <strong>Fischfauna</strong> <strong>2007</strong>, AUE & VJFW BL


15Das Gefälle der Bäche variiert zwischen 16 o / oo in den Unterläufen und 40 o / oo in den höherenLagen.Aus Tabelle 4 ist die Fischregion nach Huet, die sich aus Bachbreite und Gefälle ableitenlässt, ersichtlich.Bach Untersuchungsstrecke Gefälle ( o / oo ) Breite (m) FischregionViolenbach Augst 18 3.0 Forellenregionoberh. Giebenach 16 1.8 Forellenregionoberh. Olsberg 40 0.8 ForellenregionArisdörferbach oberh. Giebenach 16 3.0 ForellenregionBuuserbach unterh. Maisprach 21 2.5 Forellenregionunterh. Buus 27 1.5 Forellenregionin Buus 25 1.0 ForellenregionWintersingerbach unterh. Wintersingen 26 2.0 Forellenregionin Wintersingen 34 1.0 ForellenregionTabelle 4: Bestimmung der Fischregion nach HuetAufgrund des relativ starken Gefälles der Bäche mit Sohlenbreiten zwischen 0.8 m und 3 msind sämtliche Untersuchungsstrecken der Forellenregion zuzuordnen. Oberhalb Olsberg istder Violenbach so klein und das Gefälle so gross, dass von einem eigentlichen Forellengewässergesprochen werden kann. Andere Fischarten sind an dieser Stelle natürlicherweisenicht mehr vorhanden.Tabelle 5 zeigt das potenzielle und zu erwartende Artenspektrum an den einzelnen Stellen(grau unterlegt) und die Anzahl der gefangenen Fische und Fischarten.BachViolenbachArisd.-bachBuuserbachWintersingerbachAugstoberh. Giebenachoberh. OlsbergStreckeBachforelle 32 22 96 156 83 176 204 153Groppe 17 108 19 9Schmerle 2ElritzeLachs 29 8Alet 1Total Fische 81 22 0 104 264 102 185 204 153gefund. Artenz. 5 1 0 2 2 2 2 1 1fehl. Artenzahl 1 2 1 2 1 1 1 2 1oberh. GiebenachTabelle 5: Potenzielles (zu erwartendes) Artenspektrum (grau unterlegt) und Anzahl gefundeneFische (Farben: Bewertung gemäss Schema Seite 11).An der Stelle im Violenbach oberhalb Olsberg wurden gar keine Fische gefunden, obwohldas Gewässer an dieser Stelle für Bachforellen geeignet wäre. Im Violenbach bei Augst fehltedie Elritze, die aufgrund der Nähe zur Ergolz eigentlich zu erwarten wäre. Der hier ange-Violen-, Arisdörfer-, Buuser und Wintersingerbach - Erhebung der <strong>Fischfauna</strong> <strong>2007</strong>, AUE & VJFW BLunt. Maisprachunterh. Buusin Buusunt. ARA Winters.in Wintersingen


16troffene Alet ist kein typischer Vertreter der Forellenregion, er ist möglicherweise aus der nahenErgolz eingewandert oder wurde eingesetzt. Oberhalb Giebenach fehlen mit der Groppeund Schmerle gleich zwei Arten. Diese beiden Kleinfischarten wurden auch im Arisdörferbachvermisst. Der Arisdörferbach wird als Lachsaufzuchtgewässer genutzt. Darum fandenwir an dieser Stelle und auch im Violenbach in Augst Lachse. Im Buuserbach fehlten dieSchmerlen, im Wintersingerbach die Groppen und Schmerlen.4.2 Populationsaufbau der LeitfischartDie nachfolgenden Grafiken in Abbildung 9 und die Tabelle 6 zeigen den Altersaufbau derBachforellen an den verschiedenen Untersuchungsstrecken.5040Violenbach, Augst5040Violenbach, ob. GiebenachAnzahl3020Anzahl302010100031-4061-7091-100121-130151-160181-190211-220241-250271-280301-310331-340361-37031-4061-7091-100121-130151-160181-190211-220241-250271-280301-310331-340361-370Fischlänge (mm)Fischlänge (mm)5040Arisdörferbach, ob. Giebenach5040Buuserbach, unt. MaisprachAnzahl3020Anzahl302010100031-4061-7091-100121-130151-160181-190211-220241-250271-280301-310331-340361-37031-4061-7091-100121-130151-160181-190211-220241-250271-280301-310331-340361-370Fischlänge (mm)Fischlänge (mm)5040Buuserbach, unt. Buus5040Buuserbach, in BuusAnzahl3020Anzahl302010100031-4061-7091-100121-130151-160181-190211-220241-250271-280301-310331-340361-37031-4061-7091-100121-130151-160181-190211-220241-250271-280301-310331-340361-370Fischlänge (mm)Fischlänge (mm)5040Wintersingerbach, unt. ARA Wintersingen5040Wintersingerbach, in WintersingenAnzahl3020Anzahl302010100031-4061-7091-100121-130151-160181-190211-220241-250271-280301-310331-340361-37031-4061-7091-100121-130151-160181-190211-220241-250271-280301-310331-340361-370Fischlänge (mm)Fischlänge (mm)Abbildung 9: Alterstruktur der Bachforellenpopulation in den verschiedenen StreckenViolen-, Arisdörfer-, Buuser und Wintersingerbach - Erhebung der <strong>Fischfauna</strong> <strong>2007</strong>, AUE & VJFW BL


17Eine gute Altersstruktur der Bachforellen mit einer hohen bis sehr hohen Anzahl 0 + -Tierenund mehreren Altersklassen stellten wir erfreulicherweise an allen Stellen des Buuser- undWintersingerbaches fest. Diesbezüglich sah auch die Stelle am Arisdörferbach gut aus. Leiderweniger gut präsentierte sich die Situation beim Violenbach. An der Stelle bei Augst fandenwir sowohl eine geringe Sömmerlingsdichte als auch ein ungünstiges Verhältnis zwischender Anzahl Sömmerlingen zu den älteren Bachforellen. Oberhalb Giebenach fandenwir zwar ein gutes Zahlenverhältnis zwischen den Generationen, hingegen eine nur geringeSömmerlingsdichte. Wie bereits erwähnt, fanden wir oberhalb Olsberg keine Fische, obwohlan der Stelle Bachforellen durchaus leben könnten. An den Stellen, wo Groppen vorhandenwaren, stellten wir auch mehrere Alterstufen fest.4.3 Fischdichte der IndikatorartenDie Tabelle 6 gibt über die Besiedlungsdichten mit Bachforellen und Groppen (Tiere/ha) anden einzelnen Stellen Auskunft.Hohe Besiedlungsdichten an Bachforellen mit über 4000 Tieren/ha wiesen alle Stellen desBuuser-, des Wintersinger- und des Arisdörferbaches auf. Insbesondere die beiden Stellenam Wintersingerbach und der Buuserbach in Buus glänzten mit Forellendichten von über10'000 Tieren/ha. Auch in dieser Disziplin schnitt der Violenbach deutlich schlechter ab. Mitetwas mehr als 1000 Tieren pro Hektare war die Besiedlungsdichte als mässig zu bezeichnen.Bei der Begleitfischart Groppe zeigte sich über die verschiedenen Stellen ein heterogenesBild. Eine einigermassen hohe Besiedlungsdichte wurde nur an den Stellen im Buuserbacherreicht, während sie im Wintersinger- und im Arisdörferbach leider ganz fehlte. Im Violenbachfanden wir die Groppe an der Stelle in Augst in befriedigender Dichte, oberhalb Giebenachhingegen suchten wir sie vergeblich.BachViolenbachArisd.-bachBuuserbachWintersingerbachStreckeAugstoberh.Giebenachoberh.Olsbergoberh.Giebenachunt. Maisprachunterh. Buusin Buusunt. ARAWintersingeninWintersingenLänge (m) 100 100 100 80 110 90 100 100 100Breite (m) 3.0 1.8 0.8 3.0 2.5 1.5 1.0 2.0 1.0Fläche (ha) 0.030 0.018 0.008 0.024 0.028 0.014 0.010 0.020 0.010Bachforellen:Anzahl BF 32 22 0 96 156 83 176 204 153Anzahl BF >0+ 17 1 0 26 37 23 75 53 48Anzahl BF 0 + 15 21 0 70 119 60 101 151 105Anzahl BF/ha 1067 1222 0 4000 5673 6148 17600 10200 15300Anzahl 0 + BF/ha 500 1167 0 2917 4327 4444 10100 7550 10500Verhältnis 0+/>0+ 0.88 21.00 2.7 3.2 2.61 1.35 2.85 2.19übrige Arten:Anzahl Groppen 17 0 0 108 19 9 0 0Anz. Groppen/ha 567 0 0 3927 1407 900 0 0Tabelle 6: Besiedlungsdichten der Bachforellen und der übrigen Arten (Farben: Bewertunggemäss Schema Seite 11).Violen-, Arisdörfer-, Buuser und Wintersingerbach - Erhebung der <strong>Fischfauna</strong> <strong>2007</strong>, AUE & VJFW BL


184.4 Anomalien, DeformationenAus Tabelle 7 sind die Häufigkeiten von Anomalien und Deformationen ersichtlich.BachViolenbachArisd.-bachBuuserbachWintersingerbachAugstoberh. Giebenachoberh. OlsbergStreckeAnzahl Anomal. 1 0 1 1 1 2 2 0Anzahl Fische 81 22 0 104 264 102 185 204 153Anomalien (%) 1.2 (


19BachViolenbachArisd.-bachBuuserbachWintersingerbachStrafpunkteAugstoberh. GiebenachStreckeArtenspektrumArtenspekt. i.O. 0mässig verändert. Artenspekt. 1 1 1 1 1 1 1 1 1untypisches Artenspekt. 2DoninanzverhältnisDominanz d. Indikatorarten 0 0 0 0 0 0 0 0 0Dominanz d. toleranten Arten 1Dominanz d. untypischen Arten 2Beurteilung Artenpektr./Dominanz 1 1 0 1 1 1 1 1 1Populationsaufbau Indikatorartsehr gut 0 0 0 0 0 0gut 1 1mittel 2 2schlecht 3 3sehr schlecht 4Populationsaufbau übr. Artenvorhanden 0 0 0 0 0nicht vorhanden 4Beurteilung Populationsaufbau 2 2 1 0 0 1 0 0Besiedlungsdichte Indikatorarthoch 0 0 0 0 0 0 0mittel 2 2 2gering 4Besiedlungsdichte übr. Artenhoch 0 0 0 0 0mittel 2gering 4Beurteilung Besiedlungsdichte 0 2 0 0 0 0 0 0Häufigkeit Deformationen< 1 % Deformationen 0 0*0 0 0 0 01-5 % Deformationen 2 2 2> 5 % Deformationen 4Summe der Strafpunkte 5 5 2 1 1 4 1 1oberh. Olsbergkeine Fischekeine Fischekeine Fischeoberh. Giebenachunt. Maisprachunterh. Buusin Buusunt. ARA Winters.in WintersingenBeurteilunggutgutschlechtgutsehr gutsehr gutgutsehr gutsehr gut*: kein aussagekräftiger Wert, da die Fischzahl zu klein ist.Tabelle 8: Gesamtbeurteilung der Strecken anhand der Summe der StrafpunkteViolen-, Arisdörfer-, Buuser und Wintersingerbach - Erhebung der <strong>Fischfauna</strong> <strong>2007</strong>, AUE & VJFW BL


20Abb. 10: Klassierung der Untersuchungsstrecken anhand der <strong>Fischfauna</strong>.Violen-, Arisdörfer-, Buuser und Wintersingerbach - Erhebung der <strong>Fischfauna</strong> <strong>2007</strong>, AUE & VJFW BL


215. Diskussion5.1 Strecke "Violenbach Augst"Dieser Abschnitt ist ökomorphologisch wenig beeinträchtigt, obwohl er sich in recht stark besiedeltemGebiet befindet. Der Böschungsfuss und die Gewässersohle sind weitgehend unverbaut.Die Breitenvariabilität ist ausgeprägt, die Lebensraumdiversität ist recht hoch. DieUferstreifen sind breit genug. Linksufrig wird den Bach von einem Waldstreifen begleitet, aufrechten Seite hat es, anschliessend an die intakte Ufervegetation, Grasland (siehe Abbildung11). In diesem Abschnitt stellten wir meist eine etwas kolmatierte Bachsohle fest.Dieser Abschnitt liegt im Einflussbereich der Entwässerung der Autobahn und der Autobahnverzweigung.Bei Regenwetter muss mit dem Eintrag von stofflich belastetem und im Sommermit zusätzlich erwärmtem Meteorwasser gerechnet werden. Das häusliche Abwasseraus dem Einzugsgebiet des Violen- und Arisdörferbaches wird zum grössten Teil in der ARARhein in Pratteln gereinigt und in die Rhein abgeleitet. Diese Gewässer werden demzufolgezumindest bei Trockenwetter nicht durch gereinigtes Abwasser belastet. Bei Regenwetterkann es aber zu Mischwasserentlastungen kommen.Abbildung 11:Strecke "ViolenbachAugst":Der Bach mäandriertdurch die leicht bewaldete<strong>Landschaft</strong>zwischen Augst undKaiseraugst.Diese Stelle, die der Forellenregion zu zuordnen ist, ist mit fünf gefundenen Fischarten dieartenreichste der anlässlich dieser Studie betrachteten Gewässerabschnitte. Neben den typischenArten der Forellenregion wie Bachforelle, Groppe und Schmerle fanden wir zusätzlicheinen Alet, der aus der Ergolz eingewandert sein dürfte. Allerdings müsste die Elritze aufgrundder Nähe zur Ergolz eigentlich auch vorkommen. Möglicherweise scheitern die Kleinfischean unüberwindbaren Abstürzen. Die Lachse stammen aus dem Arisdörferbach, welcherals Lachsaufzuchtgewässer genutzt wird. An dieser Stelle fanden wir die einzigen Schmerlenim Rahmen dieser Untersuchung. Demgegenüber sieht die Bachforellenpopulation rechtschlecht aus. Einerseits zeigt ein ungünstiges Zahlenverhältnis zwischen den jüngsten undden älteren Tieren einen ungünstigen Populationsaufbau mit einem Mangel an Sömmerlingen;andererseits wirft auch die insgesamt geringe Forellendichte ein negatives Licht auf dieBachforellenbesiedlung. Immerhin kann davon ausgegangen werden, dass Naturverlaichungstattfindet, wenn auch nicht in gewünschtem Ausmass. Die Groppen sind mit einer befriedi-Violen-, Arisdörfer-, Buuser und Wintersingerbach - Erhebung der <strong>Fischfauna</strong> <strong>2007</strong>, AUE & VJFW BL


22genden Population vertreten; es hat Tiere zwischen 65 bis 112 mm Länge. Der Anteil an A-nomalien (ausgefranste Schwanzflosse bei einem Lachs) liegt mit 1.2 % knapp im mittlerenBereich.Mit 5 Strafpunkten kann dieser Abschnitt als "gut" eingestuft werden.5.2 Stelle "Violenbach oberhalb Giebenach"Dieser Abschnitt ist ökomorphologisch wenig beeinträchtigt. Verbauungen von Sohle undBöschungsfuss hat es keine. Eine intakte Ufervegetation mit grossen Bäumen ermöglichteine gute Beschattung des Baches. Der linke Uferbereich ist dank des angrenzenden Waldesbreit genug, der rechte Uferbereich ist aber zu schmal. Die landwirtschaftlichen Aktivitätenerfolgen nahe an den Bach. Die Breiten- und Tiefenvariabilität sind eher etwas eingeschränkt(siehe Abbildung 12).Abbildung 12:Strecke "Violenbachoberhalb Giebenach":Ufer und Bachsohlesind frei von Verbauungen,es fehlen aberBereiche mit grössererWassertiefe.In diesem Abschnitt, welcher ebenfalls der Forellenregion zu zuordnen ist, fanden wir nureine Fischart, nämlich die Bachforelle. Groppen und Schmerlen, die hier eigentlich lebenkönnten, fehlten. Die Eindolung des Gewässers unter der Autobahn ist ein massives Wanderhindernisund verunmöglicht die Besiedlung der oben liegenden Gewässerabschnitte. DerAltersaufbau der Bachforellen zeigt ein lückenhaftes Bild. Neben 21 Sömmerlingen fandenwir nur ein einziges zweijähriges Tier. Die anderen Jahrgänge fehlten. Die Dichte der Bachforellensömmerlingeist ungenügend. Immerhin kann aber festgestellt werden, dass die Naturverlaichungbis zu einem bestimmten Grad funktioniert. Die Gesamt-Bachforellendichte liegtmit 1222 Tieren/ha im mittleren Bereich. Die Rate der Deformationen kann aufgrund der geringenZahl an Fischen nicht aussagekräftig bestimmt werden und muss als < 4.5% angegebenwerden. Es ist deshalb möglich, dass dieser Abschnitt eine zu gute Note erhält.Der Abschnitt "Violenbach oberhalb Giebenach" erhält mit 5 Strafpunkten die Note "gut".Violen-, Arisdörfer-, Buuser und Wintersingerbach - Erhebung der <strong>Fischfauna</strong> <strong>2007</strong>, AUE & VJFW BL


235.3 Stelle "Violenbach oberhalb Olsberg"Oberhalb Olsberg verläuft der Violenbach als kleiner Wiesenbach, der aber weitgehend voneiner Ufervegetation begleitet wird. Soweit bekannt führt das Bächlein immer Wasser. Ausserbei Schwellen hat es keine Verbauungen an Böschung und Sohle. Die Breitenvariabilität istausgeprägt. Die Uferbereiche sind mit rund drei Meter etwas zu schmal. Insgesamt ist derViolenbach hier ökomorphologisch als wenig beeinträchtigt zu bezeichnen. Das Umland wirdlandwirtschaftlich genutzt (siehe Abbildung 13).Abbildung 13:Strecke "Violenbachoberhalb Olsberg":kleiner, weitgehendnaturnaher Wiesenbach.An dieser Stelle fanden wir leider gar keine Fische, obwohl Bachforellen hier zu erwarten wären.Möglicherweise bildet die Eindolung im Dorfkern von Olsberg ein Wanderhindernis, welchesdie Besiedlung das Baches oberhalb des Dorfes verhindert.Dieser Streckenabschnitt ist als "schlecht" einzustufen.Violen-, Arisdörfer-, Buuser und Wintersingerbach - Erhebung der <strong>Fischfauna</strong> <strong>2007</strong>, AUE & VJFW BL


245.4 Stelle "Arisdörferbach oberhalb Giebenach"Ökomorphologisch gilt dieser Abschnitt als wenig beeinträchtigt. Die Sohle ist im Bereich vonSchwellen verbaut, der Böschungsfuss ist zu einem überwiegenden Anteil unverbaut. Breiten-und Tiefenvariabilität sind ausgeprägt. Das Gewässer verfügt über eine hohe Lebensraumdiversität.Der linke Uferstreifen ist dank des Wäldchens mit rund 10 m genügend breit,der rechte ist mit 5 m etwas zu schmal, die Beschattung ist gegeben. Das Umland des Bachesbesteht einerseits aus Wald, andererseits aus Landwirtschaftsland, wobei die Autobahnund die <strong>Kanton</strong>sstrasse ebenfalls in unmittelbarer Nähe sind (siehe Abbildung 14). Auch dieserAbschnitt liegt - wie die Stelle am Violenbach in Augst - im Einflussbereich der Autobahn.Es muss bei Regenwetter mit dem Eintrag von stofflich belastetem und im Sommer mit zusätzlicherwärmtem Meteorwasser gerechnet werden.Abbildung 14:Strecke "Arisdörferbachoberhalb Giebenach":weitgehend naturnaherBach mit intakterUfervegetation.In diesem Streckenabschnitt, welcher der Forellenregion zu zuordnen ist, konnten wir nurBachforellen feststellen. Die übrigen Arten der Forellenregion werden hier vermisst. Insbesonderedie Groppe und die Schmerle müssten hier noch anzutreffen sein. Hingegen fandenwir Lachse, da der Arisdörferbach als Aufzuchtgewässer für Lachse genutzt wird. Die Populationder Bachforellen sieht insgesamt erfreulich aus. Es sind alle Jahrgänge vertreten unddie Sömmerlinge sind in der deutlichen Überzahl gegenüber den älteren Tieren. Die Sömmerlingsdichteist mit fast 3000 Tieren/ha hoch. Die Bachforellen sind in der Lage, sich zuverlaichen. Die Gesamtforellendichte ist mit 4000 Tieren/ha hoch. Die Deformationsrate (deformierteSchwanzflosse bei einer Bachforelle) ist mit knapp unter 1 % recht gering.Diese Untersuchungsstrecke ist bezüglich der <strong>Fischfauna</strong> mit 2 Strafpunkten als "gut" einzustufen.Violen-, Arisdörfer-, Buuser und Wintersingerbach - Erhebung der <strong>Fischfauna</strong> <strong>2007</strong>, AUE & VJFW BL


255.5 Stelle "Buuserbach unterhalb Maisprach"Unterhalb des Siedlungsgebietes von Maisprach ist die Lebensraumgestaltung des Buuserbachesals leicht beeinträchtigt zu bezeichnen. Böschungsfussverbauungen sichern an einzelnenStellen das Ufer vor Erosion. Die Sohle ist ausschliesslich im Bereich der Schwellenoder Blockrampen gesichert. Die Breitenvariabilität ist etwas eingeschränkt. Die Uferstreifensind mit ca. 3 m zu schmal, weisen aber meist einen intakten Baum- und Gebüschgürtel auf.Lücken in der Ufervegetation, wie hier im Bild im Bereich dieses Ruhebänklis, sind die Ausnahme.So ist eine ausreichende Beschattung gewährleistet (siehe Abbildung 15). Das Umlandwird ausschliesslich landwirtschaftlich genutzt.Das Abwasser aus den Gemeinden Maisprach und Buus wird vor Ort in Gemeindekläranlagengereinigt und in den Buuserbach abgeleitet, was zu einer geringfügigen Verschlechterungder Wasserqualität führt. Bei Regenwetter kann es zudem zu Mischwasserentlastungenkommen.Abbildung 15:Strecke " Buuserbachunterhalb Maisprach":Die Breitenvariabilitätist an dieser stelleeingeschränkt.In dieser Untersuchungsstrecke, die ebenfalls zur Forellenregion gehört, konnten wir zweiFischarten registrieren. Neben Bachforellen gingen uns noch erfreulich viele Groppen insNetz. Hingegen vermissten wir Schmerlen, die an dieser stellen durchaus erwartet werdenkönnten. Die Altersstruktur der Bachforellen zeigte einen sehr schönen Aufbau mit mehrerenJahrgänge und einer hohen Sömmerlingsdichte. Die Naturverlaichung findet in diesem Abschnitterfolgreich statt. Die Dichte der gesamten Forellenpopulation lag mit über 5000 Tierenim guten Bereich. Die sehr schöne Groppenpopulation war mit vielen Tieren zwischen 15 mmund 141 mm Körperlänge vertreten. Nur als 0.4 % der Fische wiesen Anomalien oder Deformationenauf, was einer geringen Rate entspricht. Eine Forelle hatte einen verkürzten Kiemendeckel.Diese Untersuchungsstelle liegt nur 250 m unterhalb der Einleitung des gereinigtenAbwassers der ARA Maisprach. Auf die <strong>Fischfauna</strong> scheint dies keinen negativen Einflusszu haben.Die <strong>Fischfauna</strong> an der Untersuchungsstrecke "Buuserbach unterhalb Maisprach" erhält 1Strafpunkt und kann als "sehr gut" zu bezeichnet werden.Violen-, Arisdörfer-, Buuser und Wintersingerbach - Erhebung der <strong>Fischfauna</strong> <strong>2007</strong>, AUE & VJFW BL


265.6 Stelle "Buuserbach unterhalb Buus"Unterhalb Buus befindet sich der Bach in einem weitgehend naturnahen Zustand. PunktuelleVerbauungen hat es nur im Bereich von Schwellen. Hingegen sind die Uferstreifen mit 2 mBreite zu schmal. Die Ufervegetation besteht hier aus einer gewässergerechten Strauch- undKrautschicht. Grössere Bäume fehlen aber, so dass die Beschattung etwas lückenhaft ist.Aus diesem Grund sind können sich Grünalgen zeitweise etwas stark vermehren.Das Umgebung des Baches besteht aus Landwirtschaftsgebiet, insbesondere Weideland(siehe Abbildung 16).Abbildung 16:Strecke "BuuserbachunterhalbBuus":Die Uferstreifen sindzu schmal und esfehlen schattenspendendegrössereBäume.An der Stelle unterhalb Buus leben mit der Bachforelle und der Groppe zwei Fischarten derForellenregion. Hingegen fehlten die Schmerlen. Die Forellenpopulation ist als sehr gut zubewerten. Der Altersaufbau der Bachforellen ist nahezu ideal. Er besteht aus mehreren Altersklassenund einer gut ausgeprägten 0 + -Generation, was bedeutet, dass die Fische sichselber vermehren können. Die Dichte der Bachforellen insgesamt ist mit über 6000 Individuenpro Hektare hoch. Die schöne Groppenpopulation war mit Tieren zwischen 20 mm und118 mm Körperlänge vertreten. Knapp 1% der Fische weisen kleinere Defekte auf (ausgefransteSchwanzflosse bei einer Bachforelle). Das entspricht einer recht geringen Deformationenrate.Diese Untersuchungsstelle liegt 350m unterhalb der ARA Buus. Das gereinigteAbwasser scheint sich auf die Fischbesiedlung nicht negativ auszuwirken.Diese Untersuchungsstrecke unterhalb Buus erhielt nur 1 Strafpunkt, was der Note "sehr gut"entspricht.Violen-, Arisdörfer-, Buuser und Wintersingerbach - Erhebung der <strong>Fischfauna</strong> <strong>2007</strong>, AUE & VJFW BL


275.7 Stelle "Buuserbach in Buus"In den Siedlungsgebieten leiden die Gewässer fast durchwegs an Platzmangel. Das ist auchan dieser Stelle in Buus nicht anders. Mit weniger als 2 m sind die Uferstreifen deutlich zuschmal. Eine gewisse Tiefenvariabilität des Wassers ist infolge der Kolkbildung unterhalb derSchwellen gewährleistet. Die Breitenvariabilität ist eingeschränkt und der Böschungsfuss unddie Bachsohle sind stellenweise befestigt. Die Lebensraumqualität des Gewässers ist deshalban dieser Stelle stark beeinträchtigt. Die Ufervegetation, bestehend aus grösserenBäumen und Sträuchern, sorgt immerhin für eine gute Beschattung des Gewässers (sieheAbbildung 17).Abbildung 17:Im Siedlungsgebietsteht der Bach untereinem gewissenzivilisatorischemDruck, was sich inForm von Platzmangelund einigenVerbauungen bemerkbarmacht.An dieser Stelle gingen uns neben sehr vielen Bachforellen noch einige wenige Groppen insNetz. Wie auch den Stellen weiter unten fehlten die Schmerlen. Die Bachforellenpopulationkann als sehr gut bezeichnet werden. Über 10'000 Sömmerlinge/ha zeugen von einer sehrgut funktionierenden Naturverlaichung. Auch das Zahlenverhältnis zwischen Sömmerlingenund den älteren Tieren ist günstig und es sind alle Jahrgänge vorhanden. Die Gesamt-Forellendichte ist mit über 17'000 Tieren/ha sehr hoch. Die Groppen waren in etwas geringererDichte vorzufinden als an den Stellen weiter unten. Mit einem Anteil von knapp über 1 %ist die Rate an Deformationen an den Fischen im mittleren Bereich. Bei einer Bachforellestellten wir einen verkürzten Kiemendeckel und bei einer weiteren eine deformierte Bauchflossefest.Die <strong>Fischfauna</strong> an der Stelle in Buus erhält 4 Strafpunkte und somit die Note "gut".Violen-, Arisdörfer-, Buuser und Wintersingerbach - Erhebung der <strong>Fischfauna</strong> <strong>2007</strong>, AUE & VJFW BL


285.8 Stelle "Wintersingerbach unterhalb Wintersingen"Bei der Untersuchungsstrecke unterhalb Wintersingen befindet das Gewässer ökomorphologischin einem wenig beeinträchtigten Zustand. Der Böschungsfuss ist punktuell befestigt, dieBachsohle mit Ausnahme der Schwellen unverbaut. Die Breiten- und Tiefenvariabilität istausgeprägt, die Lebensraumdiversität ist hoch. Der beiden Uferstreifen sind mit dem angrenzendenLandwirtschaftsland zu schmal. Die gewässergerechte, lückenlose Ufervegetationsorgt für eine gute Beschattung des Baches (siehe Abbildung 18). Das Umland des Gewässersbesteht ausschliesslich aus Landwirtschaftsgebiet.Das Abwasser aus der Gemeinde Wintersingen wird vor Ort in der Gemeindekläranlage gereinigtund in den Wintersingerbach abgeleitet, was zu einer geringfügigen Verschlechterungder Wasserqualität führt. Bei Regenwetter kann es zudem zu Mischwasserentlastungen kommen.Abbildung 18:Strecke "WintersingerbachunterhalbWintersingen":Der Bach ist an dieserStelle bezüglich derLebensraumgestaltungin einem rechtguten Zustand.In dieser Untersuchungsstrecke konnten wir leider nur Bachforellen feststellen, obwohlSchmerlen und Groppen von der Fischregion her gesehen auch noch vorhanden sein müssten.Dafür präsentierte sich die Bachforellenpopulation umso erfreulicher. Neben einer starkausgeprägten Sömmerlingspopulation fanden wir alle Jahrgänge in abnehmenden Besiedlungsdichten.Die Dichte der Bachforellen ist mit insgesamt über 10'000 Tieren pro ha sehrhoch. Die Rate an Fischen mit Deformationen liegt mit knapp unter 1% im tiefen Bereich.Zwei Bachforellen wiesen deformierte Kiemendeckel auf.Die <strong>Fischfauna</strong> des Abschnittes " Wintersingerbach unterhalb Wintersingen " erhält mit einemStrafpunkt die Note "sehr gut".Violen-, Arisdörfer-, Buuser und Wintersingerbach - Erhebung der <strong>Fischfauna</strong> <strong>2007</strong>, AUE & VJFW BL


295.9 Stelle " Wintersingerbach in Wintersingen"Diese Untersuchungsstrecke befindet sich mitten im Siedlungsgebiet von Wintersingen. DerBöschungsfuss ist zu einem grossen Teil verbaut und stellenweise ist auch die Bachsohlebefestigt. Die Breitenvariabilität ist eingeschränkt. Das Gewässer wirkt kanalisiert. Zudemsind die Uferstreifen zu schmal. Eine gewisse Tiefenvariabilität des Wassers ist gewährleistet.Aus ökomorphologischer Sicht ist der Wintersingerbach hier als stark beeinträchtigt zubezeichnen. Das Umland besteht aus Siedlungsgebiet mit Gebäuden, Strassen und Gärten(siehe Abbildung 19).Abbildung 19:Strecke " Wintersingerbachin Wintersingen":Wie so oft in Siedlungsgebietenstehtdem Bach auch hierzu wenig Raum zurVerfügung.In dieser Strecke fanden wir mit der Bachforelle nur eine Fischart. Allerdings wären hierGroppen noch zu erwarten. Die Forellenpopulation besteht aus mehreren Alterstufen mit einemerwünschten, deutlichen Übergewicht der diesjährigen Tiere. Trotz der ziemlich eintönigenSohlenstruktur scheint das Laichgeschäft der Fische gut zu funktionieren. Pro Hektarekonnten wir über 15'000 Bachforellen feststellen, das entspricht einer sehr hohen Dichte. Beikeinem der 153 gefangenen Fische konnten wir Deformationen erkennen, dies zeugt voneinem guten gesundheitlichen Zustand der Tiere. Es ist erstaunlich, wie sich bisweilen in einemseitens der baulichen Lebensraumqualität stark beeinträchtigen Gewässer trotzdem einegute Fischpopulation halten und reproduzieren kann.Die <strong>Fischfauna</strong> an der Stelle in Wintersingen erhält einen Strafpunkt und somit die Note "sehrgut".Violen-, Arisdörfer-, Buuser und Wintersingerbach - Erhebung der <strong>Fischfauna</strong> <strong>2007</strong>, AUE & VJFW BL


306. Zusammenfassung und SchlussfolgerungenIm Mai <strong>2007</strong> untersuchten wir die <strong>Fischfauna</strong> des Violen-, Arisdörfer-, Buuser- und Wintersingerbachesnach der von der EAWAG entwickelten "Methode zur Untersuchung und Beurteilungder Fliessgewässer: Fische Stufe F" des BUWAL-Modulstufenkonzepts. Bei der Untersuchungstanden folgende Ziele im Vordergrund:- Erarbeitung eines Überblicks über die Artenzusammensetzung der <strong>Fischfauna</strong>- Erarbeitung eines Überblicks über das Funktionieren der Naturverlaichung- Erarbeitung zuverlässiger Aussagen über den Populationsaufbau der Leitfischart (Bachforellen)- Feststellung negativer Einflüsse auf das Gewässer und Aufzeigen möglicher Ursachen.Bei der Methode "Fische Stufe F" erfolgt die Beurteilung der <strong>Fischfauna</strong> anhand von 4 Kriterien:- Fischregion und potenzielles Artenspektrum, Dominanzverhältnis- Populationsaufbau der Leitfischarten- Fischdichte der Leitfischarten- Deformationen und AnomalienUnsere Untersuchung ergab folgende Resultate:• Nach der Methode von Huet sind alle untersuchten Strecken der Forellenregion zu zuordnen.An der untersten Stelle am Violenbach wären aufgrund der Nähe zu Ergolz auchnoch Arten der Äschenregion denkbar.• In der Regel treten in der Forellenregion neben der Leitart (Bachforelle) etwa 2 bis 5 weitereFischarten auf. Die Bachforelle war mit Ausnahme der Stelle am Violenbach oberhalbOlsberg in allen untersuchten Strecken anzutreffen. Im Arisdörferbach fanden wir die Besatzlachseund Bachforellen, während Groppen und Schmerlen fehlten. Der Buuserbachbietet den Groppen offenbar einen guten Lebensraum, hingegen fehlten die Schmerlen.Im Wintersingerbach fanden wir keine Begleitarten der Forellenregion, obwohl sie zumindestim Unterlauf vorkommen sollten. Mehrere Fischarten, nämlich Bachforelle, Groppe,Schmerle, Lachs und einen Alet registrierten wir nur an der untersten Stelle im Violenbach.• Eine gute Altersstruktur mit einer hohen Anzahl 0 + -Tieren und mehreren Altersklassenregistrierten wir an allen Stellen des Arisdörfer-, Buuser- und Wintersingerbaches. An diesenStellen war auch die Gesamtforellendichte erfreulicherweise sehr hoch. An den Stellenim Violenbach war die Alterstruktur der Bachforellenpopulation lückenhaft. Es hattezuwenig Sömmerlinge. Zudem war auch die Gesamtbachforellendichte ungenügend. Etwaserstaunlich ist, dass im Violenbach oberhalb Olsberg gar keine Fische leben. Allerdingssind in diesem Kleingewässer auch keine anderen Arten zu erwarten ausser Bachforellen.• Zum Zeitpunkt unserer Untersuchung Ende Mai hatte noch kein Fischbesatz stattgefunden.Dennoch konnten wir mit Ausnahme der Strecke oberhalb Olsberg überall Sömmer-Violen-, Arisdörfer-, Buuser und Wintersingerbach - Erhebung der <strong>Fischfauna</strong> <strong>2007</strong>, AUE & VJFW BL


31linge feststellen, wenn auch an den zwei unteren Stellen im Violenbach nur in geringerZahl.• An den meisten Stellen fanden wir Fische mit Deformationen. Meist handelte es sich dabeium deformierte Flossen oder verkürzte Kiemendeckel. Erfreulicherweise war die Ratean krankhaften Veränderungen aber durchwegs gering.• Basierend auf einer Gesamtbewertung anhand der verschiedenen Untersuchungskriterienkann der ökologische Zustand der untersuchten Gewässer bezüglich der <strong>Fischfauna</strong>mehrheitlich als 'gut' bis 'sehr gut' eingestuft werden. Als 'schlecht' befanden wir nur dieStelle oberhalb Olsberg, wo wir gar keine Fische vorfanden (siehe Tabelle 9).ViolenbachAugstoberhalb Giebenachoberhalb OlsbergArisdörferbachoberhalb WaldenburgBuuserbachunterhalb Maisprachunterhalb Buusin BuusWintersingerbachunterhalb Wintersingenin WintersingenBewertunggutgutschlechtBewertunggutBewertungsehr gutsehr gutgutBewertungsehr gutsehr gutTabelle 9: GesamtbeurteilungAus den vorliegenden Untersuchungsresultaten ziehen wir folgendes Fazit:Das Artenspektrum der untersuchten Bäche ist an allen Stellen mit ein bis zwei fehlendenFischarten leicht eingeschränkt. Ein Grund für die lückenhafte Verbreitung bzw. das gänzlicheFehlen der Begleitarten der Forellenregion dürfte wahrscheinlich in der ungenügendenLängsvernetzung der Bäche liegen, welche durch die vielen unüberwindbaren, künstlichenAbstürze verursacht wird: Bei Hochwasser werden die Fische bachabwärts verdriftet undkönnen nachher nicht wieder aufsteigen. Ein weitere Ursache könnte eine einseitige fischereilicheBewirtschaftung sein.Für die Bachforellen stellen der Arisdörferbach, der Buuserbach und der Wintersingerbachoffenbar bezüglich der Wasserqualität und der Lebensraumgestaltung ideale Lebensräumedar. Salmoniden sind auch fähig, kleinere Abstürzen zu überwinden. Die Naturverlaichungder Bachforellen funktioniert an den meisten Stellen sehr gut und die Gesamtforellendichtensind sehr hoch. Diesbezüglich schneidet der Violenbach deutlich schlechter ab. Hier wäre einZusammenhang mit den bei Regenereignissen auftretenden Stossbelastungen aus der Autobahnentwässerungdenkbar.Violen-, Arisdörfer-, Buuser und Wintersingerbach - Erhebung der <strong>Fischfauna</strong> <strong>2007</strong>, AUE & VJFW BL


32Folgende Faktoren beeinflussen im Wesentlichen die <strong>Fischfauna</strong> eines Gewässers:- die Gestaltung des Lebensraums- die durch menschliche Aktivitäten permanent beeinflusste Wasserqualität- Gewässerverunreinigungen durch Schadenfälle- die fischereiliche Bewirtschaftung- der Frassdruck von PrädatorenUm eine weitere Verbesserung der Situation zu erreichen, sind Anstrengungen auf diesenverschiedenen Ebenen notwendig.• Für die Förderung der Begleitarten kommt der Verbesserung des Lebensraums durchRevitalisierungen und insbesondere durch Aufhebung von künstlichen Wanderhindernissen,sowie der Verbesserung der Vernetzung mit den Seitengewässern nach wievor grosse Bedeutung zu.• Ebenso ist auch in Bezug auf die Wasserqualität der beiden Gewässer noch Verbesserungspotenzialvorhanden. Dabei ist das Augenmerk sowohl auf einzelne Punktquellen(Autobahnentwässerung, ARA-Ausläufe, Mischwasserentlastungen), als auchauf diffuse Einträge (Landwirtschaft) in die Gewässer zu richten.• Weiter kann auch die fischereiliche Bewirtschaftung der Gewässer überprüft und allenfallsoptimiert werden: Mit Förderungsmassnahmen könnte die Artenvielfalt verbessertwerden. Die fehlenden Begleitarten (Groppen, Schmerlen, Elritzen) sollten durch geeigneteMassnahmen angesiedelt werden.Violen-, Arisdörfer-, Buuser und Wintersingerbach - Erhebung der <strong>Fischfauna</strong> <strong>2007</strong>, AUE & VJFW BL


33AnhangAnhang 1: Erhebungsprotokolle ViolenbachStelle: Violenbach, Augst Liebrüti (100m) Datum: 21.05.<strong>2007</strong> Anzahl Fische: 8132 Bachforellen 29 Lachse 17 GroppenLänge Gewicht Bemerkungen Länge Gewicht Bemerkungen Länge Gewicht Bemerkungenmm g mm g mm g42 70 6542 85 7 72 545 100 12 Schwanzfl. verfranselt 75 650 105 13 7553 107 13 75 1053 107 13 7855 110 14 80 662 110 14 80 663 110 13 85 763 110 14 85 965 110 14 90 1165 112 14 90 1168 113 14 100 1368 115 16 100 1470 115 14 105 16112 17 116 16 110 20118 18 120 16 112 22125 25 120 14132 22 121 16 1Alet150 39 122 18 Länge Gewicht Bemerkungen150 38 122 19 mm g165 47 122 18 210 108170 57 125 20210 100 125 19 2 Schmerlen215 108 125 19 Länge Gewicht Bemerkungen215 116 127 22 mm g215 93 127 19 110 11220 109 130 23 112 13240 152 130 20250 150255 167260 190: Grenze zwischen der 0 + -Generation und den älteren BachforellenViolen-, Arisdörfer-, Buuser und Wintersingerbach - Erhebung der <strong>Fischfauna</strong> <strong>2007</strong>, AUE & VJFW BL


34Stelle: Violenbach, ob. Giebenach (100m) Datum: 21.05.<strong>2007</strong> Anzahl Fische: 2222 BachforellenLänge Gewicht Bemerkungenmm g4552525253535454545555575858585863656568210 102230 132: Grenze zwischen der 0 + -Generation und den älteren BachforellenStelle: Violenbach, ob. Olsberg (100m) Datum: 21.05.<strong>2007</strong> Anzahl Fische: 00 BachforellenLänge Gewicht Bemerkungenmm g: Grenze zwischen der 0 + -Generation und den älteren BachforellenViolen-, Arisdörfer-, Buuser und Wintersingerbach - Erhebung der <strong>Fischfauna</strong> <strong>2007</strong>, AUE & VJFW BL


35Anhang 2: Erhebungsprotokoll ArisdörferbachStelle: Arisdörferbach, ob. Giebenach (80m) Datum: 21.05.<strong>2007</strong> Anzahl Fische: 10496 Bachforellen 8LachseLänge Gewicht Bemerkungen Länge Gewicht Bemerkungenmm g mm g40 62 92 742 63 95 942 65 106 1142 65 115 1242 68 115 1443 131 23 121 1845 142 32 148 3245 142 27 158 3945 161 4445 180 5845 180 5645 180 5845 182 6846 190 7346 195 8448 205 8748 210 9849 215 11349 215 10049 215 10049 225 11549 230 14349 230 12850 240 12350 245 14050 250 14950 255 17950 260 16050 260 15051 270 19651 310 325515151525252525252535353 nur halbe Schwanzfl.53545555555555555555555659606060606061616162: Grenze zwischen der 0 + -Generation und den älteren BachforellenViolen-, Arisdörfer-, Buuser und Wintersingerbach - Erhebung der <strong>Fischfauna</strong> <strong>2007</strong>, AUE & VJFW BL


36Anhang 3: Erhebungsprotokolle BuuserbachStelle: Buuserbach, unterh. Maisprach (110m) Datum: 16.05.<strong>2007</strong> Anzahl Fische: 264156 BachforellenLänge Gewicht Bemerkungenmm g42 56 184 7443 56 185 7545 57 188 7545 57 189 7945 57 191 8146 58 195 78 verkürzt. Kiemend.46 58 201 9147 58 204 10447 58 208 9447 59 214 10348 59 220 2648 59 224 12948 59 233 13649 59 234 14249 60 234 16549 60 249 19549 60 250 17750 60 252 15450 60 262 18650 61 265 22250 61 268 20550 61 283 23650 61 298 31550 61 345 46050 61 361 58550 61 420 59051 6151 61 Fortsetzung nächste Seite51 6251 6251 6251 6251 6252 6352 6352 6352 6453 6453 6453 6553 6553 6553 6553 6653 6653 6654 6654 6754 6754 6754 6754 6754 6754 7255 152 3655 152 3655 159 3955 162 4255 164 5255 164 5655 170 5655 172 5455 174 5756 174 6056 180 64: Grenze zwischen der 0 + -Generation und den älteren BachforellenViolen-, Arisdörfer-, Buuser und Wintersingerbach - Erhebung der <strong>Fischfauna</strong> <strong>2007</strong>, AUE & VJFW BL


37Fortsetzung: Buuserbach, unterh. Maisprach108 GroppenLänge Gewicht Bemerkungenmm g15 2015 2015 2015 2015 2015 2015 2015 2015 2015 2015 2015 2015 2015 2015 2015 2015 2015 2015 2015 2015 2015 2015 2015 90 915 90 815 102 1315 104 1315 104 1420 107 1520 109 1720 110 1520 114 2020 119 2220 120 2320 120 2020 120 2420 123 2420 125 2320 125 2520 127 2920 129 2520 130 2820 141 3320202020202020202020202020202020202020202020Violen-, Arisdörfer-, Buuser und Wintersingerbach - Erhebung der <strong>Fischfauna</strong> <strong>2007</strong>, AUE & VJFW BL


38Stelle: Buuserbach, unt. Buus (90m) Datum: 16.05.<strong>2007</strong> Anzahl Fische: 10283 Bachforellen 19 GroppenLänge Gewicht Bemerkungen Länge Gewicht Bemerkungenmm g mm g32 162 43 2032 166 54 75 633 173 58 81 733 178 61 84 734 188 78 85 835 194 71 8738 209 97 90 938 215 106 93 939 218 113 94 1141 220 118 94 941 223 109 96 1043 234 152 98 1143 234 128 9943 240 142 108 1343 258 202 113 2043 271 204 114 1643 272 224 115 1843 ca. 450 ? leider nicht erwischt 116 2244 118 20444545454646464647474747495050505151525252535357575858 abgefress. Schwanzfl.5859606061616262626364646568150 33153 40161 42161 50162 49: Grenze zwischen der 0 + -Generation und den älteren BachforellenViolen-, Arisdörfer-, Buuser und Wintersingerbach - Erhebung der <strong>Fischfauna</strong> <strong>2007</strong>, AUE & VJFW BL


39Stelle: Buuserbach in Buus (100m) Datum: 16.05.<strong>2007</strong> Anzahl Fische: 185176 BachforellenLänge Gewicht Bemerkungenmm g25 60 145 2725 60 150 3130 60 150 3133 60 150 3634 60 150 3636 60 151 3538 60 152 3438 60 152 3440 61 155 3940 61 155 3740 61 160 3840 61 160 3642 62 162 4143 62 165 4545 62 170 4745 62 175 5045 62 180 6045 63 185 5945 63 185 7045 63 185 6245 63 185 6545 63 190 7145 65 195 6945 65 195 6946 65 195 7248 66 200 7848 66 200 8448 67 200 8148 68 200 8548 68 205 7950 68 210 9950 70 210 9150 70 210 9550 70 210 9650 70 215 10150 70 215 9550 115 17 220 11050 120 17 220 10252 120 17 222 100 st. verk. r. Kiemend.52 120 16 225 11152 125 19 240 13452 125 19 250 16152 125 22 260 164 deformierte Bauchfl.52 125 21 275 22053 128 20 280 20053 130 22 390 59853 131 2353 135 2355 135 2855 135 25 9Groppen55 135 23 Länge Gewicht Bemerkungen55 135 25 mm g55 135 25 7555 136 24 7555 140 26 7856 140 29 8056 140 27 8058 142 28 100 1158 145 31 115 1958 145 31 120 1958 145 33 120 1658 145 3358 145 3059 145 3560 145 30: Grenze zwischen der 0 + -Generation und den älteren BachforellenViolen-, Arisdörfer-, Buuser und Wintersingerbach - Erhebung der <strong>Fischfauna</strong> <strong>2007</strong>, AUE & VJFW BL


40Anhang 4: Erhebungsprotokolle WintersingerbachStelle: Wintersingerbach, unterh. ARA (100m) Datum: 16.05.<strong>2007</strong> Anzahl Fische: 204204 BachforellenLänge Gewicht Bemerkungenmm g26 50 6230 50 6232 51 6238 51 6238 51 6238 51 6239 51 6240 51 6340 51 6340 51 6340 52 6341 52 6341 52 6341 52 6341 52 6341 52 6341 52 6441 52 6441 52 6441 52 6542 53 6742 53 124 2142 53 125 2342 53 129 2242 53 137 2942 54 138 2842 54 142 3442 54 144 3343 54 144 3243 54 144 3543 54 145 3244 54 145 3444 54 148 3344 54 148 3945 54 151 4345 54 154 4345 55 158 4745 55 158 4745 55 160 4545 56 161 5046 56 161 4646 56 164 5046 57 165 5347 57 166 5247 57 169 5247 58 170 5347 58 170 5447 58 173 6147 58 174 6348 58 181 6448 58 214 11148 59 214 11648 60 218 10848 60 221 12248 60 223 125 st. verkürzt. Kiemend.48 60 226 13048 60 227 11448 60 227 13649 60 230 13650 60 232 15150 60 232 14450 60 238 17250 61 240 15050 61 262 190 Kiemendeckel veletzt50 61 301 36350 61 305 31250 61 306 30050 61 325 382: Grenze zwischen der 0 + -Generation und den älteren BachforellenViolen-, Arisdörfer-, Buuser und Wintersingerbach - Erhebung der <strong>Fischfauna</strong> <strong>2007</strong>, AUE & VJFW BL


41Stelle: Wintersingerbach in Winters. (100m) Datum: 16.05.<strong>2007</strong> Anzahl Fische: 153153 BachforellenLänge Gewicht Bemerkungenmm g25 47 138 3028 47 138 2030 47 140 2933 47 141 3334 47 141 3037 47 142 3140 47 144 3440 48 150 3340 48 152 3141 48 156 4041 48 177 5441 48 182 6041 48 197 7342 49 202 8142 49 207 8142 49 237 14442 49 238 24342 49 242 14842 49 258 15542 49 275 18043 50 280 19243 50 295 24343 50 427 85044 5144 5144 5144 5144 5144 5244 5244 5344 5444 5544 5644 5744 6045 6045 6145 6345 6545 108 1545 115 1445 118 2045 119 1945 121 1945 122 2145 125 2145 125 1446 126 1346 127 2246 127 2346 127 2346 128 2346 128 2446 129 2346 130 2446 130 2746 130 2346 131 2346 132 1846 132 2546 135 3047 137 2547 137 2847 137 30: Grenze zwischen der 0 + -Generation und den älteren BachforellenViolen-, Arisdörfer-, Buuser und Wintersingerbach - Erhebung der <strong>Fischfauna</strong> <strong>2007</strong>, AUE & VJFW BL

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