seine Familien über die Runden bringenkonnte, nachdem Walt Disney sich quergestellt hatte. Hurtz, dessen ersteAnstellung dies gewesen war, konnte denBeruf weiter ausüben - und wurde späterzu einem der bekanntesten Trickfilmerüberhaupt.Art Babbitt folgte seinen Idealen, ohnedie negativen Konsequenzen zu beachten.Er war ein gewissenhafter Mensch. Sostand auf seinem Zeichentisch eineStoppuhr. Ein gängiges Mittel, da Trickfilmzeichnernach der Zeit bezahlt werden,die sie für eine Zeichnung brauchen- aber nicht bei Disney. Babbitt wollteselbst sicherstellen, ein gleichbleibendesNiveau einhalten zu können. Auch sollteman Babbitt keine persönliche Bereicherungdurch den Streik vorwerfen - erselbst verdiente gut und hatte einen Haushalt,in dem zwei Angestellte arbeiteten.Auch dies führte dazu, dass Babbitt späterso oft zum Präsidenten der Trickfilmer-Gewerkschaftgewählt wurde, wiekaum ein anderer. Auch war er für Bestechungwährend des Streiks nicht zu haben- so sagte er einem Unterhändler vonDisney, nachdem dieser ihm eine erheblicheSumme für sein Aufgeben gebotenhatte: "Nein danke. Ich verdiene so scheißeviel Geld, dass ich gar nicht weiß, wohindamit."Angestellte der Disney Studios beim StreikStudio. Der Streik und seinekommunistische Gesinnung hatten eineweitere Zusammenarbeit unmöglichgemacht.Wie bereits oben dargestellt, war Babbittnicht der Mann für allzu gewöhnlicheFrauen. Auch seine zweite Ehefrau konnteman nicht als gewöhnlich bezeichnen:Annemarie Gottlieb hieß sie, ausDeutschland stammend. Der Name istwenigen bekannt, die Geschichte dahinterdagegen vielen: sie war diejenige, dievom obersten KZ-Arzt von Auschwitz,Joseph Mengele, gezwungen worden war,Bilder der todgeweihten Insassen zu malen.Die Jüdin selbst überlebte nur, weilsie in der Gunst Mengeles stand. Nachdem Krieg wanderte sie sofort in die USAaus und lernte dort Babbitt kennen, mitdem sie in 14 Jahren Ehe zwei Kinderhatte.In der Folge heiratete Babbitt erneut, von1967 war er 25 Jahre lange bis zu seinemTod mit Barbara Perry liiert. Bis zu seinemRuhestand arbeitete er für die verschiedenstenStudios, er war so gefragt,dass sich unter anderem auch vom zweifachenOscarpreisträger Richard Williams.Er konnte jedoch nie mehr in ähnlicherWeise Fuß fassen wie bei Disneyund starb im Jahr 1992, kurz vor seinem85. Geburtstag.Frieden geschlossen hat Babbit nie wirklichmit Disney. Im Jahr 1990 wurde ihmvon Roy Disney, dem Neffen Walts, eineVHS-Kassette von Fantasia überreicht.Die Auszeichnung Disney Legend, diebedeutende Persönlichkeiten erhalten,wurde ihm posthum 2007 zu Teil. Zuspät, wie ich meine.Der Ausbruch des 2. Weltkriegs und einezufriedenstellende Einigung beendete ArtBabbitts Engagement. Er entschied sich,als Sargeant gegen Japan in den Krieg zuziehen. Das war 1942. Babbitt war offiziellin Frieden gegangen - im Hinterlandbrodelte es. Im selben Jahr wurde er vomersten Biographien des Studios, Dr. RobertField, als "bester Trickfilmzeichneraller Zeiten" bezeichnet. Entgegen vielerMeinungen kehrte Babbitt nach dem gewonnenenKrieg zurück zu Walt Disney.Allerdings nur für wenige Monate, danngab er entnervt auf und verließ dasKevin KyburzBildquellen:1. © Michael Barrier2. © Joe Campana3. © Disney8
Ganz schön blödelig:Das GoofyMagazinGeschichten gab es verschiedeneBerichte über besondere, lustige undkomische Gruppierungen (das will malunbeschrieben bleiben), mehr oderweniger berühmten Sportlern, Sportartenund neben den normalen Comics meisteinen Rätselcomic mit Basil demMäusedetektiv, Sir Dobermann oderMicky und dem besten vom ganzenHeft: Dem sogenannten Nostalgoofy. Inletztgenannte Rubrik wurden alte, in den50er-Jahren in der Micky Mausveröffentlichte Barks-Geschichtennachgedruckt, oder teilweise sogarerstveröffentlicht: 11/1979 und1-7,9,11/1980.Nach der bedauernswerten Verkleinerungdes Formats mit der Ausgabe 11/1981wurden kostspielige Reportagenabgeschafft und die Cover zierte meistdie Werbung zu einem Preisausschreibenoder Hinweisen, dass es wieder einmaleinen ach-so-tollen Ede-Wolf-Klassikerim Heft gab. Auf der letzten Doppelseitefolgte dann noch die Aktions-Seite , aufder das Gewinnspiel abgedruckt wurde.Ende 1988 wurde dann auch dieses Heft,wie viele weitere in den 80er-Jahren,eingestellt und erreichte mit einem Preisvon am Schluss 2,50 DM Micky-Maus-Preisniveau mit über zehn Seitenweniger.Goofy das steht vor allem für eines:eklatante Tollpatschigkeit. Mit dem 1979ins Leben gerufenen Goofy Magazinsallerdings gelang es zumindest für dieerste drei Jahre dann wurde nämlich,ganz ohne jeglichen Grund, das Formatverkleinert (ja, der Preis wurde auch um30 Pfennig gesenkt, was aber bei einerVerringerung der Seitenzahlen von 48 aufErste Ausgabe des Magazins30 immer noch zu wenig ist). Doch manwill ja nicht immer nur meckern, sondernkann sich als Nachsammler , zumindestwas das Format der ersten 29 Ausgabenbetrifft, auf jede Ausgabe des Goofy-Magazins freuen.Neben im Vergleich zur damaligen MickyMaus überdurchschnittlich gutenBei dem Abfall an guten Ausgaben kannman sich eigentlich schon fragen, wiesodas Goofy-Magazin in dem Zustand nochfast sieben Jahre durchgehalten hat vielleicht wurde es von der damaligenLeserschaft ja nicht ganz so schlechtbewertet- wie von mir.Karsten BrackerNächstes Mal:Micky Vision Die erste Serie...mit Asterix, Klein Adlerauge, Karl May & Co.9