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Arbeiter für Gottes Lohn - The Salvation Army

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Monatszeitschrift <strong>für</strong> Salutisten und Freunde der Heilsarmee<br />

<strong>Arbeiter</strong> <strong>für</strong> <strong>Gottes</strong> <strong>Lohn</strong><br />

Bild : Stéphane Lehr dialog<br />

09/ 2011<br />

Die Vielfalt der Freiwilligenarbeit in der Heilsarmee 4−6<br />

Vierzig Betten und <strong>Gottes</strong> Liebe <strong>für</strong> Ungarn 7<br />

Aus dem Leben der Heilsarmee 7−9


Dialog<br />

Leserbriefe<br />

Zum Artikel „Neues Projekt startet in<br />

Zürich” in „dialog” 5/2011<br />

(Von der Redaktion gekürzt)<br />

Ist meine Bibel eine andere als diejenige,<br />

die unsere Leitung liest? Hätte Jesus wirklich<br />

so gehandelt, wie es ihm unsere Ethikkommission<br />

unterstellt? Wenn ich meine<br />

Bibel recht verstehe, ist Jesus nach Lukas<br />

4 (Nazaret-Manifesto) gekommen, um die<br />

Gefangenen zu befreien.<br />

Dort, wo die Heilsarmee diesen von Jesus<br />

gezeigten Weg verlässt, verliert sie<br />

ihre Daseinsberechtigung. Dort, wo die<br />

Heilsarmee als abstinente Organisation<br />

„kontrollierten Alkoholismus” anwendet,<br />

verlässt sie ihre Prinzipien. Wo bleibt die<br />

lebensverändernde Kraft des Heiligen<br />

Geistes in diesem Projekt?<br />

Peter Hauri<br />

Heilsarmeeoffizier Gurzelen<br />

Ich gehe jeden Morgen zur Reinigung in<br />

die Zimmer der Bewohner der 1. Etage.<br />

Seit Projektstart mache ich mir regelmässig<br />

Notizen zu meinen Beobachtungen. Die<br />

Bewohner entsorgen die leeren Büchsen<br />

selber und ich habe den Eindruck, dass<br />

wegen der neuen Regelung niemand mehr<br />

trinkt als zuvor. Für mich hat sich das Verhältnis<br />

gerade zu den starken Trinkern verbessert:<br />

Sie müssen ihren Alkoholkonsum<br />

nicht mehr vor mir verstecken und ich muss<br />

sie nicht mehr beim Sozialdienst melden,<br />

wenn ich sie doch dabei erwische. Das<br />

hat früher immer wieder zu Spannungen<br />

geführt und mich auch belastet.<br />

Marquelina Kreihenbühl, seit 16 Jahren<br />

Mitarbeiterin in der Reinigung im WHZ<br />

Für eine alkoholgefährdete Person kann es<br />

eine grosse Hilfe sein, sich eine abstinenzorientierte<br />

Umgebung zu suchen. Das ist<br />

einer der Gründe, weshalb ich vor vielen<br />

Jahren Salutist wurde. In meiner 19-jährigen<br />

Arbeit in unserem Wohnheim habe<br />

ich andrerseits die Erfahrung gemacht,<br />

dass das hausinterne Alkoholverbot bei<br />

schwer abhängigen Bewohnern keine<br />

wesentlichen, positiven Veränderungen<br />

bewirkt hat. Deshalb unterstütze ich es,<br />

in diesem Bereich einen neuen Weg zu<br />

suchen.<br />

Peter Ramseyer,<br />

Salutist im Korps Wädenswil,<br />

seit 19 Jahren als Pflegefachperson im WHZ tätig<br />

2 «dialog» · Monatszeitschrift der Heilsarmee · September 2011<br />

Wir müssen vieles versuchen, abhängigen<br />

Menschen wirklich zu helfen. Nie aber dürfen<br />

wir unsere eigene Identität verlieren:<br />

Die Heilsarmee ist - und bleibt wohl - eine<br />

totale Abstinenzbewegung! Ich wünsche<br />

der Heimleitung, aber auch der schlussendlich<br />

verantwortlichen Heilsarmee-<br />

Territorialleitung viel Weisheit, die richtigen<br />

Entscheidungen zu treffen. Vergessen Sie<br />

dabei nicht, dass es sehr schwer wird,<br />

einmal begangene Schritte wieder retour<br />

zu machen!<br />

Roland Magnin, Major<br />

Abteilungsleiter Sozialwerk im Ruhestand<br />

Weitere Informationen zum <strong>The</strong>ma: Seiten<br />

3 und 8. Die Redaktion wird in der<br />

Dezember-Ausgabe über erste Ergebnisse<br />

berichten. Bis dahin schliessen wir die Leserbriefspalten<br />

zu diesem <strong>The</strong>ma.<br />

Verteilen Sie TRIALOG und<br />

leisten Sie einen Beitrag zur<br />

Verbreitung des Evangeliums.<br />

Jeder Empfänger erfährt von<br />

Jesus und von der Arbeit der<br />

Heilsarmee.<br />

Gebet <strong>für</strong> Opfer sexueller Ausbeutung<br />

Generalin Linda Bond hat die Heilsarmee<br />

<strong>für</strong> den 25. September 2011 zum Gebet<br />

<strong>für</strong> die Opfer des Menschenhandels aufgerufen.<br />

Bereits am 18. September 2011<br />

findet ein Gebetstag <strong>für</strong> Frieden statt.<br />

Mit Freude dienen<br />

Für 2011 hat der Europarat das Jahr der<br />

Freiwilligenarbeit ausgerufen. Bei diesem<br />

Stichwort dachte ich zunächst an den<br />

berühmten Tropfen auf den heissen Stein.<br />

„Was soll mein Einsatz schon bringen, ich<br />

kann ja doch nicht die Welt retten!”<br />

Doch die Freiwilligen entscheiden sich da<strong>für</strong>,<br />

nicht ihre Mühe anzusehen, sondern<br />

das Ziel. Für einen himmlischen <strong>Lohn</strong> arbeiten<br />

heisst, das klassische Verständnis<br />

von Bezahlung, Urlaub oder Freizeit abzulegen<br />

(Seite 4).<br />

Die Schätze der vielen Freiwilligen der<br />

Heilsarmee sind im Himmel <strong>für</strong> sie bereit.<br />

Das verspricht Gott in seinem Wort. Er ist<br />

ein Belohner. Unser freier Wille, uns <strong>für</strong> andere<br />

einzusetzen, ist ein wichtiges Merkmal,<br />

mit dem uns Gott ausgestattet hat.<br />

Nur durch unseren freien Willen können wir<br />

uns entscheiden, Jesus zu lieben und ihm<br />

zu dienen.<br />

In dieser Ausgabe soll nicht nur das Engagement<br />

der Freiwilligen in der Heilsarmee<br />

gelobt werden. Vielmehr möchten wir<br />

zeigen, mit wie viel Freude diese Hingabe<br />

geschehen kann. Und Freude an der Arbeit<br />

ist unbezahlbar.<br />

Leitbild der Heilsarmee<br />

Florina German<br />

Die Heilsarmee ist eine internationale<br />

Bewegung und Teil der weltweiten<br />

christlichen Kirche.<br />

Ihre Botschaft gründet auf der Bibel.<br />

Ihr Dienst ist motiviert von der Liebe<br />

<strong>Gottes</strong>.<br />

Ihr Auftrag ist es, das Evangelium von<br />

Jesus Christus zu predigen und menschliche<br />

Not ohne Ansehen der Person zu<br />

lindern.<br />

Bild: Stéphane Lehr


Bild: Alexander Egger<br />

HA-Info<br />

Offen kommunizieren kann provozieren<br />

Die Heilsarmee ist mit ihrer Informationspolitik sehr transparent. Den<br />

Verantwortlichen ist es ein Anliegen, offen und früh über laufende<br />

Projekte zu berichten.<br />

2009 führte diese Offenheit zu Negativschlagzeilen<br />

wegen Buchverlusten in den<br />

Wertschriftenanlagen. Aktuell untersucht<br />

ein externer Historiker die Situation in<br />

Heilsarmee-Kinderheimen in den fünfziger<br />

Jahren, nachdem die Zeitschrift "Beobachter"<br />

dort Missstände in Kinderheimen aus<br />

dieser Zeit beleuchtete.<br />

Zurzeit haben die Informationen zum Pilotprojekt<br />

im Wohnheim an der Molkenstrasse<br />

in Zürich mit einer Regeländerung<br />

im Bereich des Alkoholkonsums verständlicherweise<br />

zu kontroversen Meinungen<br />

geführt. Antworten auf viele offene Fragen<br />

zu diesem Projekt gibt es heute nicht. Sie<br />

können erst im Verlauf des Projektes gefunden<br />

werden.<br />

Der Entscheid, dieses Projekt durchzuführen,<br />

basiert auf einer breiten Basis von Argumenten,<br />

die grundsätzlich da<strong>für</strong> sprechen.<br />

Doch gerade in einer Abstinenzorganisation<br />

Offen gesagt<br />

Willkommensgruss<br />

Wer „Italien” hört,<br />

denkt an Ferien<br />

am Meer, Temperament<br />

oder die<br />

Mafia. Ich hingegen<br />

denke an die<br />

neuen Chefsekretäre,Oberstleutnante<br />

Florence und<br />

Massimo Tursi, die<br />

am 1. September ihre Arbeit in unserem<br />

Territorium aufnehmen werden.<br />

Ich habe erlebt, was die operative Leitung<br />

unserer Heilsarmee mit all ihren Facetten<br />

bedeutet, und schaue auf interessante Entwicklungen,<br />

bereichernde Begegnungen<br />

und herausfordernde Entscheide zurück.<br />

Seit meiner Berufung schlägt mein Herz<br />

<strong>für</strong> die Heilsarmee und die Menschen, die<br />

sie ausmachen. Egal in welcher Position<br />

ich meine Verantwortung wahrgenommen<br />

habe, meinen Alltag habe ich immer wieder<br />

wirft der Entschluss einige grundsätzliche<br />

Fragen auf.<br />

Beim Blick über den Tellerrand ist die Heilsarmee<br />

Schweiz keinesfalls Pionierin. Sie<br />

folgt dem Beispiel anderer Heilsarmee-Territorien,<br />

die mit ähnlichen Projekten die Betreuungssituation<br />

von Schwerstabhängigen<br />

verbessern und schliesslich die Behandlung<br />

der Sucht positiv beeinflussen konnten.<br />

Der Wille zum Dialog<br />

Die Projektverantwortlichen sind bestrebt,<br />

kontinuierlich über den Verlauf des Projektes<br />

zu berichten und aus Erkenntnissen<br />

zu lernen. Aktuell stehen ein Bericht der<br />

Ethikkommission, eine Liste mit Antworten<br />

zu häufig gestellten Fragen und ein Flyer als<br />

Informationsmaterial zur Verfügung.<br />

Wie dieses Beispiel zeigt, kann offene<br />

Kommunikation provozieren. Um Offenheit<br />

grundsätzlich zu fördern, ist Dialogfähigkeit<br />

in <strong>Gottes</strong> Hand gelegt. Im Vertrauen auf<br />

ihn und seine Weisheit habe ich mich motivieren<br />

können, schwierige Situationen zu<br />

durchlaufen und ich habe mich an fruchtbaren<br />

Entwicklungsschritten gefreut.<br />

Den Oberstleutnanten Tursi wünsche ich<br />

<strong>Gottes</strong> Schutz und Segen <strong>für</strong> die neue<br />

Aufgabe. Ich freue mich, gemeinsam mit<br />

meiner Frau und dem Ehepaar Tursi meinen<br />

Dienst im Reich <strong>Gottes</strong> tun zu dürfen.<br />

Die Einsetzungsfeier findet am 18. September<br />

statt und wird von den internationalen<br />

Sekretären <strong>für</strong> Europa, Kommissäre Robert<br />

und Janet Street, bereichert. Gerne laden<br />

wir Sie ein, diesem Anlass beizuwohnen,<br />

Freunde und Bekannte zu treffen und damit<br />

einem ganz wichtigen Element der Stärke<br />

unserer Heilsarmee – nämlich Beziehungen<br />

zu leben und zu pflegen – Rechnung zu<br />

tragen.<br />

Kommissär Franz Boschung, Territorialleiter<br />

franz_boschung@swi.salvationarmy.org<br />

Offenheit ist der Schlüssel zu gelungener<br />

Kommunikation. (Symbolbild)<br />

gefragt. Sie sucht nicht zwingend Rechtfertigung,<br />

sondern baut auf gegenseitigem<br />

Vertrauen auf. Eine offene Kommunikation,<br />

auch bei brisanten <strong>The</strong>men, fordert alle<br />

Beteiligten heraus. Es einander nachsehen<br />

wollen, zuhören können und einander<br />

respektieren, sind Tugenden, die offene<br />

Kommunikation erfolgreich werden lassen<br />

und schliesslich zur Stärkung und Weiterentwicklung<br />

der Organisation beitragen.<br />

Martin Künzi<br />

Abteilungsleiter Marketing und Kommunikation<br />

18. September 2011,<br />

17 Uhr (Apéro ab 16 Uhr)<br />

Einsetzung des Territorialleiters und<br />

der Präsidentin <strong>für</strong> G&F und Willkomm<br />

des Chefsekretärs und der Territorialen<br />

Sekretärin <strong>für</strong> G&F.<br />

Gast: Kommissäre Robert und Janet<br />

Street, Internationale Sekretäre <strong>für</strong><br />

Europa<br />

Heilsarmee Korps Bern, Laupenstrasse<br />

5, 3001 Bern<br />

Mit diesem Willkommensgruss setzt Kommissär<br />

Franz Boschung die Tradition seines<br />

Vorgängers, Kommissär Kurt Burger, fort,<br />

im Dialog einige Worte an die Leser zu<br />

richten. Das Redaktionsteam wünscht den<br />

Kommissären Hanny und Franz Boschung<br />

<strong>Gottes</strong> reichen Segen in ihrem verantwortungsvollen<br />

Amt! Er möge ihnen Kraft, Freude<br />

und Weisheit schenken.<br />

Die Redaktion<br />

«dialog» · Monatszeitschrift der Heilsarmee · September 2011<br />

3<br />

Bild: Gabrielle Keller


Bild: Sébastien Goetschmann<br />

Dossier – <strong>Arbeiter</strong> <strong>für</strong> <strong>Gottes</strong> <strong>Lohn</strong><br />

Im Küchendienst: Damit alle Kinder im Lager satt werden, verbringen Diamantine Leiber und ihre Tochter Yaëlle die Ferien hinter dem Herd.<br />

Wo sie kocht, ist Reich <strong>Gottes</strong><br />

Diamantine Leiber (41) reist in ihren Ferien nicht auf sonnige Inseln,<br />

sondern schenkt ihre Zeit der Heilsarmee. Ehrenamtlich kümmert sie<br />

sich um das Kochen in den Musik- und Sommerlagern. Begegnung<br />

während des Musiklagers 2011.<br />

Was bewegt Sie dazu, in den Ferien zu<br />

kochen?<br />

Am Anfang war es, um meinen Freunden<br />

Céline und Sylvain Riard (die Lagerverantwortlichen,<br />

Anm. d. Red.) zu helfen. Aber<br />

darüber hinaus ist es auch eine Art und<br />

Weise, Gott nachzufolgen, „Denn der Menschensohn<br />

ist nicht gekommen, um sich<br />

dienen zu lassen, sondern um zu dienen<br />

und sein Leben hinzugeben als Lösegeld<br />

<strong>für</strong> viele” (Markus 10 : 45) und meiner Kirche<br />

und meinem Nächsten einen Dienst zu<br />

erweisen.<br />

Was bedeutet Ihnen diese Zeit, in der<br />

Sie anderen dienen?<br />

Selbstverständlich sind dies keine Ferien,<br />

die Arbeit in der Küche ist nicht wirklich<br />

4 «dialog» · Monatszeitschrift der Heilsarmee · September 2011<br />

erholsam, aber sie holt mich aus dem täglichen<br />

Trott. Und ich erfahre viel Freude<br />

und Zufriedenheit, wenn mir ein Kind nach<br />

dem Essen sagt: „Mmh, das war gut!” Diese<br />

Zeichen der Dankbarkeit sind es, was<br />

mich motiviert.<br />

Seit wann nehmen Sie aktiv an den<br />

Lagern teil?<br />

Dieses Jahr ist mein 23. Lager! Lange Zeit<br />

war ich Leiterin und Verantwortliche <strong>für</strong><br />

die Hilfsdienste. Seit zwei Jahren bin ich<br />

in der Küche und es gefällt mir gut, obwohl<br />

der Kontakt mit den Kindern anders<br />

ist. Da man oft in Eile ist, hat man nicht<br />

wirklich Zeit, mit allen Bekanntschaft zu<br />

machen. Dieser Aspekt fehlt mir ein bisschen.<br />

Hat es auch Vorteile, in der Küche zu<br />

sein?<br />

Die Küche in einem Lager ist ein Ort, wo<br />

sich das Leben abspielt. Die Leiter kommen,<br />

um Kaffee zu trinken und auf andere<br />

Gedanken zu kommen. Der Ansturm<br />

während den Mahlzeiten ausgenommen,<br />

empfinde ich die Küche als ruhigen und<br />

angenehmen Ort.<br />

Was denken Sie über Freiwilligenarbeit<br />

in einer zunehmend individualistischen<br />

Gesellschaft?<br />

Ich habe den Eindruck, dass die Jungen<br />

Schwierigkeiten haben, sich zu investieren.<br />

Sie sind nicht gewohnt, ihre Aufgaben nach<br />

Plan zu erledigen. Das ist schwierig in einem<br />

Lager, das mehrere Monate im Voraus vorbereitet<br />

wird. Damit es unserer Gesellschaft<br />

gut geht, braucht es die Verantwortung<br />

eines jeden. Es ist wichtig, die Bedeutung<br />

von Freiwilligenarbeit zu betonen.<br />

Fragen: Sébastien Goetschmann


Die Heilsarmee dankt<br />

Ist der Freiwillige eine vom Aussterben bedrohte Art? Die Heilsarmee erlebt eher das Gegenteil. Laut<br />

Jahresbericht haben freiwillige Helfer 2010 zusammen 48 732 Arbeitstage geleistet, das sind 191 Jahre.<br />

Es ist angebracht, da<strong>für</strong> Dank auszusprechen und Interessierte zu ermutigen. Bei einer so vielfältigen<br />

Organisation kann sich jeder und jede <strong>für</strong> den Nächsten einsetzen.<br />

Daniel Röthlisberger, Leiter des Sozialwerks<br />

„Im Sozialwerk<br />

arbeiten sehr viele<br />

Freiwillige. Ohne<br />

ihren Einsatz<br />

könnte die grosse<br />

Arbeit nicht bewältigt<br />

werden. In<br />

der Brocki Nyon<br />

zum Beispiel,<br />

arbeiten rund 20<br />

Freiwillige. Gerade in den Brockis braucht<br />

es immer wieder viele Hände, um die Arbeit<br />

zu erledigen. Andere übernehmen Nachtwachen<br />

oder Wochenenddienste, manche<br />

besuchen Gefangene. Die Aufgaben sind<br />

wirklich vielfältig: Jeder kann sich mit seinen<br />

Gaben und Interessen einsetzen. Er<br />

sollte ein grosses Herz <strong>für</strong> die Mission der<br />

Heilsarmee haben und sich <strong>für</strong> Menschen<br />

einsetzen wollen.”<br />

Christine Hauri, Diakoniebeauftragte<br />

der Ost-Division<br />

„Diakonie heisst<br />

selbstloser Dienst<br />

am Nächsten.<br />

Gerade der<br />

Besuchsdienst<br />

ist zunehmend<br />

wichtig wegen<br />

der Anonymisierung<br />

der Städte<br />

und allgemein in<br />

einer Gesellschaft, die immer älter wird. Im<br />

Besuchsdienst gibt es vorwiegend Frauen,<br />

dabei wissen viele Männer nicht, dass es<br />

auch <strong>für</strong> sie Aufgaben gibt. Transporte zum<br />

Beispiel, jemanden zum Arzt fahren … In<br />

jedem Korps oder Divisionsbüro kann man<br />

nachfragen. Vor allem junge Leute sollten<br />

sich ermutigt fühlen, mitzumachen. Wer früh<br />

anfängt, bleibt oft lange dabei. Von der Ost-<br />

Division aus bereiten wir Einsätze auch mit<br />

Einführungen vor.”<br />

Bild: Thomas Anliker<br />

Bild: ZVG<br />

Kommissärin Hanny Boschung, Territoriale<br />

Präsidentin Gesellschaft &<br />

Familie<br />

„In der OrganisationseinheitGesellschaft<br />

& Familie<br />

würde ohne Freiwillige<br />

überhaupt nichts<br />

mehr funktionieren.<br />

Es ist schwierig,<br />

sich der Wichtigkeit<br />

der Freiwilligen bewusst<br />

zu werden,<br />

denn dies sind häufig diskrete Menschen, die<br />

sich nicht in den Vordergrund drängen. Ich<br />

kann ihnen nur meinen Respekt zollen und<br />

meine Dankbarkeit ausdrücken <strong>für</strong> die ganze<br />

Arbeit, die sie leisten.<br />

Bild: Alexander Egger<br />

Unsererseits versuchen wir, sie so gut wie<br />

möglich zu coachen und Rahmenbedingungen<br />

zu erstellen, zum Beispiel indem wir<br />

ihnen ein Wochenende zum Vertiefen eines<br />

<strong>The</strong>mas anbieten. Wir brauchen Menschen,<br />

die ihre Zeit in Frauen- oder Männergruppen,<br />

im gesamten Bereich des Baby Songs und<br />

im Besuchsdienst zur Verfügung stellen,<br />

aber auch, um Mahlzeiten zu verteilen.<br />

Jedermann braucht Kontakte und <strong>für</strong> uns<br />

bedeutet die Freiwilligenarbeit eben auch,<br />

Brücken zu schlagen. Es braucht nur offene<br />

Augen <strong>für</strong> seinen Nächsten, Motivation und<br />

Verfügbarkeit. Interessiert? Die Offiziere und<br />

Verantwortlichen geben gerne mehr Auskunft.”<br />

Wissen Sie, dass Sie <strong>für</strong> jeden<br />

Dienst auch erstmal Schnupperwochen<br />

belegen können? Sie haben so<br />

Gelegenheit, Ihre ganz persönlichen<br />

Stärken und Interessen zu prüfen.<br />

Auskunft gibt es in den Korps oder<br />

Divisionsbüros.<br />

Allen Freiwilligen der Heilsarmee<br />

sei von Herzen <strong>für</strong> ihren Einsatz<br />

gedankt.<br />

Redaktion<br />

Major Fritz Schmid, Leiter des Evangelisationswerks<br />

„Der Einsatz der<br />

Freiwilligen hat<br />

wesentlich dazu<br />

beigetragen, dass<br />

das Evangelisationswerk<br />

heute<br />

ist, was es ist. Mit<br />

dem Engagement<br />

der Freiwilligen<br />

kommt Qualität<br />

und Vielfalt in die Heilsarmee. Der Herzenswunsch<br />

dieser Freiwilligen ist, <strong>Gottes</strong> Reich<br />

zu bauen und von dem Segen, den sie empfangen<br />

haben, weiterzugeben. Ich stelle aber<br />

auch fest, dass sich die Leute heute eher <strong>für</strong><br />

Projektarbeit – <strong>für</strong> eine definierte Zeitspanne<br />

– engagieren. Überall ist Bedarf: Kinder- und<br />

Jugendarbeit, Seniorenarbeit, Besuchsdienst,<br />

Freizeiten, Administration, Organisation,<br />

Topfkollekte, usw. Mein Vorschlag:<br />

Einfach mal beim Standortleiter nachfragen<br />

und probeweise irgendwo anfangen.”<br />

Martin Künzi, Leiter der Abteilung Marketing<br />

und Kommunikation<br />

„Ohne Freiwillige<br />

wäre die Abteilung<br />

Marketing &<br />

Kommunikation<br />

massiv teurer.<br />

Wir brauchen<br />

kompetente, hingegebene<br />

Helfer.<br />

Für uns arbeiten<br />

viele Texter, Grafiker,<br />

Layouter, Übersetzer oder Lektoren<br />

mit dem Wunsch, etwas Gutes zu tun.<br />

Sie arbeiten <strong>für</strong> die gute Sache und nicht<br />

<strong>für</strong> den <strong>Lohn</strong>. Das ist anders als das übliche<br />

Verständnis von Leistung gegen Entgelt.<br />

Sie sagen mit ihrer Entscheidung: Ich<br />

nehme das Geld nicht <strong>für</strong> mich, sondern<br />

spende es indirekt <strong>für</strong> Bedürftige.”<br />

«dialog» · Monatszeitschrift der Heilsarmee · September 2011<br />

Bild: HA<br />

Bild: HA<br />

5


Bild: Vibes images<br />

Dossier: <strong>Arbeiter</strong> <strong>für</strong> <strong>Gottes</strong> <strong>Lohn</strong><br />

Freiwilliges Engagement <strong>für</strong> die Gemeinde ermöglicht es Menschen, mehr von Gott und seiner wunderbaren Liebe zu erfahren. (Symbolbild)<br />

Lydias Gemeindearbeit nach Feierabend<br />

Sie ehrt Gott mit ihrem hingegebenen Einsatz: Es macht Lydias Arbeit attraktiv, wenn man sich vor Augen<br />

führt, dass sie weder explizit von Gott zu einem Dienst berufen ist noch aus einer religiösen Tradition heraus<br />

dient. Es geschieht freiwillig und ist sicherlich mit Opfern verbunden.<br />

Lydia stammt aus Tyatira in der heutigen<br />

Türkei. Sie ist keine Jüdin und somit nicht<br />

verpflichtet, am <strong>Gottes</strong>dienst teilzunehmen.<br />

Dennoch heisst es von ihr, dass sie aufmerksam<br />

den Predigten von Paulus folgt und das<br />

Wort <strong>Gottes</strong> anwendet. Sie wird deshalb von<br />

Paulus eine <strong>Gottes</strong><strong>für</strong>chtige genannt.<br />

So ist es ihr freier Wille, sich mit ihren Angehörigen<br />

und Angestellten taufen zu lassen.<br />

Von nun an dient sie Gott mit vollem Herzen.<br />

Sie bittet Paulus, der von Gott nach Mazedonien<br />

gerufen wird, zu ihr zu kommen. Beide<br />

sind unverheiratet, also gibt es sicherlich<br />

Geschwätz. Doch Lydia will Gott dienen und<br />

lädt Paulus in ihr Haus ein. Der findet dort<br />

eine Hausgemeinde vor, die erste Gemeinde<br />

in Europa, laut führenden Bibelauslegern.<br />

<strong>Gottes</strong> Wort folgen und eine Gemeinde leiten,<br />

das machte Lydia nicht aus Langeweile.<br />

Sie ist nicht einmal Schriftgelehrte, sondern<br />

6 «dialog» · Monatszeitschrift der Heilsarmee · September 2011<br />

Geschäftsfrau. Es heisst, dass sie ein Purpurgeschäft<br />

besitzt und geschickt Handel<br />

betreibt.<br />

An die Vergessenen denken<br />

Trotz ihres geschäftlichen Engagements<br />

gibt sie sich voll in die Gemeindearbeit.<br />

Jeder, der sich in seinem Korps oder einem<br />

anderen Dienst investiert, weiss, dass der<br />

Einsatz <strong>für</strong> den Nächsten viel Zeit und viel<br />

Energie kostet. Lydia dient zudem nicht nur<br />

der Gemeinde in ihrem Haus: Als Paulus ins<br />

Gefängnis geworfen wird, ist sie es, die ihn<br />

versorgt. Damals wurden Gefangene während<br />

der Haft nicht verpflegt. Paulus sehnt<br />

sich sehr nach der Gemeinde in Philippi und<br />

dankt ihr in einem Brief. Ohne die aufopfernden<br />

Gaben und Ermutigungen dieser<br />

Gemeinde hätte er niemals den Insassen<br />

und Wächtern seines Gefängnisses das<br />

Wort <strong>Gottes</strong> verkündigt.<br />

Freiwilligenarbeit heisst mehr als nur ein<br />

Einsatz <strong>für</strong> den Nächsten. Es kann auch bedeuten,<br />

anderen die Gelegenheit zu geben,<br />

zu Gott zu finden, im Glauben zu wachsen<br />

und das Evangelium zu predigen.<br />

Als Paulus an die Philipper schreibt, dankt er<br />

Gott <strong>für</strong> sie: „Ich danke meinem Gott, sooft<br />

ich euer gedenke […] <strong>für</strong> eure Gemeinschaft<br />

am Evangelium vom ersten Tage an bis heute.”<br />

(Philipper 1, 3-5)<br />

Manchen Freiwilligen ist so viel Dank auf<br />

Erden nicht vergönnt. Doch Gott sieht jedes<br />

Engagement <strong>für</strong> ihn. Mit Lydias Einsatz <strong>für</strong><br />

Gott, auch nach Geschäftsschluss, konnte<br />

das Evangelium in Europa Fuss fassen. Die<br />

Freiwilligenarbeit einer Person kann grosse<br />

Dinge bewirken.<br />

Florina German


Bilder: Xenia Anneler<br />

Panorama<br />

Gyöngyös: Vierzig Betten und <strong>Gottes</strong> Liebesbotschaft im Gepäck<br />

„Tausend Eindrücke”, so Carsten Scharwächter,<br />

bringen die 16 Helfer der Rolling<br />

Church von ihrem Einsatz in Ungarn mit.<br />

Vom 15. bis 23. Juli 2011 war das ungewöhnlich<br />

grosse Team unter der Leitung<br />

von Carstens Vater Jo Scharwächter in<br />

Gyöngyös. Dort befindet sich eines der vier<br />

Korps Ungarns.<br />

„Stoppt Armut”, mit diesem Ziel vor Augen<br />

und nicht weniger als 40 elektrischen<br />

Betten <strong>für</strong> ein Altersheim im LKW ging es<br />

los, dazu noch Nachttische und Stühle.<br />

Grosse Freude herrschte vor Ort, auch<br />

über einen neu eingerichteten Spielplatz<br />

<strong>für</strong> das Kinderheim. Die Geräte wurden mit<br />

den Spenden des letzten Jahres finanziert.<br />

Hoffnung in ihren Augen<br />

25 Menschen übergeben Jesus während<br />

des Evangelisationseinsatzes ihr Leben.<br />

Die schönste Erinnerung: Bei einer Abendveranstaltung<br />

in einem Familienheim bekehren<br />

sich drei Mütter. Am Abend werden<br />

sie nach Hause gefahren, tauchen jedoch<br />

wenig später wieder auf. Sie fragen nach<br />

Bibeln. Sie haben so sehr Feuer gefangen,<br />

dass sie nicht bis zum nächsten Morgen<br />

warten wollen, um <strong>Gottes</strong> Wort zu lesen.<br />

Carsten Scharwächter ist bewegt: Statt<br />

hoffnungsloser Blicke der Zerbrochenheit<br />

sieht er nun Sanftheit und Hoffnung in ihren<br />

Augen.<br />

Florina German<br />

Alive-Teens auf Tour<br />

62 Jugendliche waren dieses Jahr unterwegs<br />

im „so ziemlich besten Lager dieser<br />

Welt”, so Teilnehmer Nils Marti. „Die Gemeinschaft<br />

untereinander und der Worship<br />

sind einfach super. Auch auf der Tournee<br />

Im Einsatz <strong>für</strong> Ungarn: ein aussergewöhnlich grosses Team begleitet Jo Scharwächter (r.).<br />

Toben, klettern, schaukeln... mit den Spielgeräten bringen die Helfer Spass ins Kinderheim.<br />

wird man zwar gefordert, hat aber trotzdem<br />

noch Freude am Singen.” Während<br />

der Konzertwoche an sechs Orten haben<br />

die Teens gezeigt, dass sie fast zwei Stunden<br />

Rock, Pop, kräftige Stimmen, <strong>The</strong>ater<br />

und Tanz draufhaben.<br />

Florina German<br />

„Fit <strong>für</strong>s Leben”<br />

Bei herrlichen Sommertemperaturen startete<br />

am 12. Juli die viertägige „Fitness”-<br />

Kinderwoche auf dem Campingplatz Mosen<br />

am Hallwilersee mit 22 Kindern.<br />

Die Kinder lernten, wie sie ihren Körper<br />

brauchen und trainieren und damit Menschen<br />

aber auch Gott dienen können. Mit<br />

Liedern, Spielen, Geschichten, Bibelversen<br />

und Basteln vertieften die Kinder die biblischen<br />

Geschichten.<br />

Besonders das Wochenlied „Gott hat<br />

mich wunderschön geschaffen” wird in<br />

den Herzen der Kinder sicher noch lange<br />

nachklingen.<br />

Silvia Gebhard<br />

Heilsarmee Aargau Süd<br />

«dialog» · Monatszeitschrift der Heilsarmee · September 2011<br />

7<br />

Bilder: Carsten Scharwächter


Panorama<br />

Ziel bleibt Lebensveränderung<br />

Im Wohnheim an der Molkenstrasse Zürich (WHZ) dürfen neu alkoholkranke<br />

Menschen in ihrem Zimmer Alkohol trinken (siehe „dialog”<br />

5/11). Die Bekanntgabe dieser Regeländerung hat teilweise zu Verunsicherung<br />

in den eigenen Reihen geführt.<br />

Zum jetzigen Zeitpunkt können die Projektverantwortlichen<br />

noch nicht über Erfolg<br />

oder Misserfolg sprechen. Heim- und<br />

Projektleiter Roger Berger: „Äusserlich hat<br />

sich durch das Projekt wenig geändert. Wir<br />

stellen bisher keine negativen Begleiterscheinungen<br />

fest. Was wir aber feststellen,<br />

ist eine Entspannung der Beziehungen zwischen<br />

Mitarbeitenden und Bewohnerinnen<br />

und Bewohnern. Das ist ein erster Schritt.<br />

Ich hoffe sehr, dass es uns gelingen wird,<br />

auf der Grundlage von vertrauensvollen<br />

Beziehungen wirksameren Einfluss auf das<br />

Trinkverhalten der uns anvertrauten Menschen<br />

zu nehmen, als dies mit dem Alkoholverbot<br />

möglich war. Unser Ziel bleibt: wir<br />

wollen erleben, dass Menschen in unseren<br />

Wohnheimen Lebensveränderung hin zum<br />

Guten erfahren!”<br />

Hanna Ninghetto, Salutistin im Korps Zürich<br />

Zentral, arbeitet seit 16 Jahren am Empfang<br />

des WHZ. Ihr ist der geistliche Aspekt<br />

wichtig: „Jesus ist in meinen Augen absolut<br />

vorbildlich mit Menschen am Rande der<br />

Gesellschaft umgegangen. Er wagte Sachen<br />

zu sagen und zu tun, die Empörung,<br />

Wut und Unverständnis ausgelöst haben.<br />

Im WHZ geht es um solche Menschen.<br />

Ich möchte im Sinn von Jesus mit ihnen<br />

unterwegs sein. Auch wenn es gilt, einen,<br />

wie es auf den ersten Blick scheint, absolut<br />

unmöglichen Weg zu gehen.”<br />

Das sagen Betroffene<br />

Kurt R. ist trockener Alkoholiker und lebt seit<br />

sieben Jahren im WHZ: „Ich finde es gut,<br />

dass die Regeländerung eingeführt wurde.<br />

Früher wurde trotz des Verbots immer<br />

wieder im Haus getrunken. Wenn das aber<br />

einen anderen Bewohner störte, konnte er<br />

kaum etwas dagegen sagen. Es wäre dann<br />

ja ein Denunziant gewesen. Jetzt kann das<br />

offen ausgesprochen werden, ohne dass<br />

jemand aus dem Haus verwiesen wird.”<br />

Vreni F. lebt seit drei Jahren im WHZ und<br />

ist Studienteilnehmerin: „Ich bin froh, muss<br />

ich meinen Alkohol nun nicht mehr reinschmuggeln<br />

und muss ich das Personal<br />

auch nicht mehr anlügen. Früher hatte ich<br />

Angst, entdeckt zu werden. Ich trinke nicht<br />

8 «dialog» · Monatszeitschrift der Heilsarmee · September 2011<br />

mehr als zuvor – ich habe meinen festen<br />

Pegel, den ich brauche.“<br />

Menschenwürde im Mittelpunkt<br />

Walter Liechti ist als Geschäftsführer des<br />

Blauen Kreuzes Mitglied der Steuergruppe<br />

„Projekt Regeländerung im WHZ”. Er weiss<br />

aus Erfahrung, dass nicht alle Alkoholkranken<br />

alkoholfrei leben können oder wollen.<br />

„Die Freiheit zur Selbstbestimmung gilt<br />

es zu respektieren. Der Pilotversuch wird<br />

zeigen, ob es gelingt, im Sinne der Schadensminderung<br />

einen Beitrag zu einem<br />

menschenwürdigen Leben trotz Sucht und<br />

Krankheit zu leisten.”<br />

Dazu meint Daniel Röthlisberger, Abteilungsleiter<br />

Sozialwerk der Heilsarmee<br />

Schweiz: „Auch in der internationalen<br />

Heilsarmee wird das <strong>The</strong>ma diskutiert. Im<br />

Austausch mit den Sozialwerkleitern von<br />

anderen Territorien kam stark zum Ausdruck,<br />

dass die Menschenwürde vor die<br />

Reglemente zu stellen ist. Es ist problematisch,<br />

wenn wir von schwerstabhängigen<br />

Alkoholkranken Regeln einfordern, die sie<br />

einfach nicht erfüllen können."<br />

Übersicht der Meilensteine<br />

2011<br />

April/Mai: Schulungen aller Mitarbeiter<br />

(2 bis 3 Stunden Workshops)<br />

28. Juni: Start Projekt; Regeländerung,<br />

Aufnahme von Bewohnern in Studie<br />

Oktober: Standort-Veranstaltung: Erster<br />

Erfahrungsaustausch mit Mitarbeitenden<br />

des WHZ<br />

2012<br />

Januar: Abschluss der Aufnahme von<br />

neuen Studienteilnehmenden<br />

April und Sept.: Erfahrungsaustausch mit<br />

Mitarbeitenden des WHZ (Probleme erfassen,<br />

nötige Anpassungen beschliessen,<br />

usw.)<br />

Entscheid mit unbeantworteten Fragen<br />

Die Direktion und Ethikkommission, kommentiert<br />

Kommissär Franz Boschung,<br />

haben das Projekt eingehend thematisiert<br />

und geprüft. Beide Gremien sind zum<br />

Schluss gekommen, dieses Pilotprojekt<br />

durchzuführen. Der Entscheid basiert auf<br />

Erfahrungen anderer Heilsarmee-Territorien,<br />

die ähnliche Projekte erfolgreich<br />

durchgeführt haben, und der sorgfältigen<br />

Studienanordnung, die mittels Begrenzung<br />

auf ein Wohnheim eine überschaubare<br />

Projektsituation ermöglicht. Zweifelsohne<br />

lässt dieses Projekt Fragen unbeantwortet.<br />

Antworten können nur gefunden werden,<br />

wenn Schritte gewagt werden.<br />

Weiterführende Informationen<br />

Über das Projekt kann man sich laufend bei<br />

Roger Berger oder seiner Stellvertreterin,<br />

Melanie Böhler, telefonisch oder via E-Mail<br />

erkundigen. Schriftliche Unterlagen sind<br />

erhältlich bei Roger Berger.<br />

Gerne nimmt Roger Berger auch Einladungen<br />

in Korps an, um über das Projekt,<br />

die dahinterliegenden Überlegungen wie<br />

auch gemachte Erfahrungen persönlich<br />

zu informieren und mit allen Interessierten<br />

ins Gespräch zu kommen. Weitere Informationen<br />

werden an den Offizierstreffen<br />

weitergegeben.<br />

Redaktion<br />

Oktober: Abschluss der Datenerfassung<br />

November: Durchführung der Datenanalyse<br />

2013<br />

Januar: Der Schlussbericht der Studie<br />

wird verfasst. Dieser stellt die Grundlage<br />

zur Beurteilung des Erfolgs des Pilotprojektes<br />

dar.<br />

März: Schlussbericht liegt vor; Abschluss<br />

des Projektes; Direktion der Heilsarmee<br />

entscheidet auf der Grundlage des Berichtes<br />

über das weitere Vorgehen.<br />

Wohnheim Zürich (Roger Berger oder<br />

Melanie Böhler verlangen):<br />

Tel. 044 298 90 00<br />

roger_berger@swi.salvationarmy.org


Bild: Mirjam Kern<br />

Bild: Ernst Benz<br />

Panorama<br />

Anlass zum Feiern<br />

Aux. Kapitän Ernst Benz beglückwünscht<br />

Sonja Kern zu ihrer Entscheidung <strong>für</strong> Jesus.<br />

Gleich zwei Feste wurden im Juni im<br />

Korps Rheineck gefeiert.<br />

An ihrer Unterrichtsabschluss-Feier bestätigte<br />

Sonja Kern ihren Glauben an Jesus<br />

Christus vor der ganzen Gemeinde.<br />

Verschiedene Beiträge zum <strong>Gottes</strong>dienst<br />

gestalteten die Feier sehr persönlich.<br />

Als Predigttext hatte sie sich den Vers aus<br />

1. Samuel 16 gewünscht. „Der Mensch<br />

sieht, was vor Augen ist, der Herr aber<br />

sieht das Herz an.” Möge Gott in Sonjas<br />

Herzen das finden und wachsen lassen,<br />

was er bei David sah: Mut, Dankbarkeit,<br />

Demut, Vertrauen und Gehorsam.<br />

Gehorsam war auch das, was Bea Hofer<br />

dazu bewog, sich als Salutistin einreihen<br />

zu lassen. Auf ihre Gebete um Klarheit<br />

zu dieser Entscheidung antwortete Gott<br />

durch ein Psalmwort.<br />

Im Korps Rheineck ist man Gott dankbar<br />

da<strong>für</strong>, miterleben zu dürfen, wie er auf verschiedene<br />

Arten am Wirken ist.<br />

Christa Benz<br />

Bea Hofer ist neue Salutistin in Rheineck.<br />

Sommerzeit ist Lagerzeit<br />

In drei verschiedenen Sommerlagern<br />

erlebten über 120 Teilnehmer und Mitarbeitende<br />

des Korps Huttwil spannende,<br />

abwechslungsreiche Ferienwochen mit<br />

viel Abenteuer, Spiel und Spass.<br />

Das Zeltlager <strong>für</strong> Kinder zwischen 10 und<br />

13 Jahren hat sich ganz um Ägypten gedreht.<br />

Im Verlauf der Woche hat die Lagergruppe<br />

zum Beispiel eine Sphinx aus<br />

Bauschaum oder eine echte Saunapyramide,<br />

ägyptische Wegweiser, ein Labyrinth<br />

und vieles mehr angefertigt.<br />

Viel zu lachen bei den Teenies: Ihr Lager<br />

hat einen Massageworkshop, eine Wanderung<br />

mit Handysafari und Baden im<br />

Schwarzsee sowie eine waghalsige Abfahrt<br />

mit Monster-Trottis angeboten. Die<br />

Teenies haben auch tüchtig beim Helfereinsatz<br />

angepackt.<br />

Im Pantherlager wurden 49 Kinder in<br />

Workshops, Geländespielen und „Ernstfall-<br />

Einsatz” zu echten Detektiven ausgebildet.<br />

Nach gründlicher Spurensuche fanden sie<br />

die als gestohlen gemeldeten Bilder der<br />

Heilsarmee-Brocki Huttwil und konnten sie<br />

der Polizei übergeben. Nach Hause ging<br />

es mit Detektiv-Ausrüstung und Diplom.<br />

Und unzähligen schönen Erlebnisse, von<br />

denen sie noch lange erzählen werden!<br />

Heilsarmee Korps Huttwil<br />

Willkommen Florina German!<br />

Das Team der<br />

Redaktion freut<br />

sich über die<br />

neue Redaktorin,<br />

Florina German.<br />

Sie ist eine<br />

junge Christin<br />

mit Bürgerrecht<br />

<strong>für</strong> Deutschland<br />

und die<br />

Schweiz. Sie hat sich nach erfolgreich<br />

abgeschlossenem Master-Diplom in<br />

„Deutsch-Französischer Journalistik” und<br />

ersten Erfahrungen in den Bereichen Redaktion,<br />

Journalismus und Kommunikation<br />

<strong>für</strong> die Mitarbeit bei der Heilsarmee entschieden.<br />

Ihre aufgestellte, enthusiastische<br />

Art bereichert den Alltag und damit auch<br />

die Publikationsinhalte.<br />

Menschen zu finden, die sich als Mitarbei-<br />

Bild: Rémy Hennuyer<br />

tende <strong>für</strong> die Heilsarmee eignen, ist herausfordernd.<br />

Viele Bewerbende sehen sich<br />

„christlich” oder „gläubig”, doch bekennende<br />

Christen sind sie damit nicht. In einer ersten<br />

Bewerbungsrunde <strong>für</strong> diese wichtige Stelle<br />

musste trotz der dringend nötigen Personalressourcen<br />

allen Bewerbenden abgesagt<br />

werden.<br />

Die Bewerbung von Florina, und das ist eine<br />

wunderbare Gebetserhörung, ist an dem Tag<br />

datiert, an dem <strong>für</strong> diese Stellenbesetzung<br />

anlässlich der Jahreszielkonferenz gebetet<br />

wurde. Sie bewarb sich auf die zweite Ausschreibung,<br />

und ihren Wunsch, <strong>für</strong> die christliche<br />

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit tätig zu<br />

sein, hat Gott ebenfalls erfüllt.<br />

Herzlich willkommen im Redaktionsteam,<br />

liebe Florina!<br />

Martin Künzi<br />

«dialog» · Monatszeitschrift der Heilsarmee · September 2011<br />

9<br />

Bild: Adrian Scheidegger Bild: Esther Stalder-Nyffeler Bild: Micha Grossenbacher


Notabene<br />

Termine Heimgang<br />

Kommissäre Franz und Hanny Boschung,<br />

Territorialleiter<br />

18. September: Einsetzungsgottesdienst<br />

um 17 Uhr, Korps Bern<br />

27. September: Direktionssitzung im<br />

Phare-Elim, La Tour-de-Peilz<br />

30. September – 3. Oktober: Besuch<br />

Ungarn<br />

Oberstleutnante Massimo und Anne-<br />

Florence Tursi, Chefsekretäre<br />

Sonntag, 18. September Einsetzungsgottesdienst<br />

um 17 Uhr, Korps Bern<br />

27. September: Direktionssitzung im<br />

Phare-Elim, La Tour-de-Peilz<br />

Nationale Offiziersversammlungen und öffentliche<br />

Versammlung mit Generalin Linda<br />

Bond: Montag, 21. November 2011 im<br />

Saal vom Korps Bern<br />

Freizeitangebote<br />

Reitwochenende<br />

Mit Judith Schwitter. Für Anfänger und<br />

Fortgeschrittene. 16. bis 18. September<br />

im Gästehaus Ringgenberg. Für Familien<br />

mit Kindern und Erwachsene. Anmeldung:<br />

Gästehaus der Heilsarmee, Vordorf 264,<br />

3852 Ringgenberg. Infos: Rosmarie Gabathuler,<br />

033 822 70 25, gaestehaus@swi.<br />

salvationarmy.org<br />

Jung und total krea(k)tiv<br />

Herbstlager der <strong>Salvation</strong> <strong>Army</strong> Youth.<br />

Kids von 8 bis 12 Jahren: 8. bis 14. Oktober<br />

2011, Lagerhaus Stäfa. Gute Gemeinschaft<br />

beim Basteln, Handwerken,<br />

Sport... Weitere Infos und Anmeldung<br />

bei Dani Bösch, Tel. 044 831 02 30.<br />

Teens von 12 bis 16 Jahren: 8. bis 15.<br />

Oktober 2011, Erlebnishaus Eichberg.<br />

Kochen, Outdoor, Modedesign, Zirkus,<br />

Sport, Zeit mit Gott und Gemeinschaft.<br />

Anmeldung bis 25. September 2011<br />

beim Jugendsekretariat Ost-Division.<br />

www.salvy.ch<br />

Internationale Wechsel<br />

Die Majore Henrik und Lisbeth Andersen<br />

sind zu Chefsekretär und Territoriallsekretärin<br />

<strong>für</strong> G & F im Territorium Dänemark<br />

ernannt worden. Sie werden den Grad von<br />

Oberstleutnanten erhalten und am 1. Oktober<br />

ihren Dienst antreten.<br />

10 «dialog» · Monatszeitschrift der Heilsarmee · September 2011<br />

Bild: ZVG<br />

Kommissärin<br />

Verena Egger<br />

Verena Egger<br />

wird am 29.<br />

Januar 1921<br />

in Gerlafingen<br />

als fünftes und<br />

letztes Kind geboren.<br />

Später<br />

nimmt die Familie<br />

noch ein<br />

Mädchen auf.<br />

Die Fröhlichkeit<br />

ihrer grossen Familie nimmt Verena Egger<br />

<strong>für</strong> ihr ganzes Leben mit.<br />

Nach der Haushaltsschule geht sie in die<br />

Westschweiz. Zurück in Lenzburg lernt sie<br />

die Heilsarmee kennen. Schon kurz nach<br />

der Bekehrung wird ihr bewusst, dass<br />

ihr Leben nun Gott gehört. Die frohe, begeisterte<br />

Salutistin tritt 1944 in die Kadettenschule<br />

der „Furchtlosen Kämpfer” ein.<br />

Kommissärin Egger stand während 42<br />

Jahren im aktiven Dienst der Heilsarmee<br />

und diente während dieser Zeit mit ihrem<br />

Mann in verschiedenen Bestallungen, vor<br />

allem im Ausland. Nach fast 20 Jahren in<br />

Haiti, wo auch ihre zwei Töchter auf die<br />

Welt kamen, wurde das Ehepaar Egger<br />

nach Kongo Kinshasa (Zaire) geschickt,<br />

danach nach Mexiko und Central Amerika-<br />

Territorium, gefolgt vom South Amerika<br />

East-Territorium.<br />

In den letzten Dienstjahren übernahmen<br />

sie die Verantwortung <strong>für</strong> das Territorium<br />

Schweiz, Österreich und Ungarn und verrichteten<br />

in dieser Arbeit einen gesegneten<br />

Dienst.<br />

Kommissärin Egger war eine engagierte<br />

Offizierin und führte ihren Dienst immer<br />

mit voller Hingabe und viel persönlichem<br />

Einsatz aus. Auch nach dem Heimgang<br />

ihres lieben Gatten führte sie den Dienst<br />

am Nächsten weiter. Gott allein weiss um<br />

die Tragweite dieses gesegneten und hingegebenen<br />

Dienstes.<br />

Die Heilsarmee dankt Gott <strong>für</strong> das reiche<br />

Leben der Kommissärin. Er hat seine Dienerin<br />

am 2. August heimgeholt.<br />

Erwachsenenbildung in Basel<br />

persolog ® Persönlichkeits-Profil (DISG),<br />

Majore Bernhard und Regina Wittwer. Ein<br />

praxisnaher Weg, Persönlichkeit weiterzuentwickeln.<br />

21. und 28. Oktober 2011<br />

Work-Life Balance und Burnout-Prävention.<br />

Pfarrer Thomas Härry, <strong>für</strong> Leitungspersonen.<br />

25. bis 27. Oktober 2011<br />

Anmeldung jeweils bis spätestens 10. Oktober<br />

2011 an: Heilsarmee Erwachsenenbildung,<br />

PF 54, 4012 Basel oder<br />

erwachsenenbildung@swi.salvationarmy.org<br />

Die Adresse der vermissten Hanni<br />

Griffiths-Britt (dialog 08/11) konnte<br />

ausfindig gemacht werden.<br />

Martha Mosimann, Personensuchdienst<br />

Gratulationen<br />

90 Jahre<br />

28. September : Brigadierin Adrienne<br />

Roth-Genoux, Rue de l'Horloge 14, 1164<br />

Buchillon<br />

85 Jahre<br />

06. Oktober : Major Otto Wittwer-Maurer,<br />

Schachenstrasse 28, 4653 Obergösgen<br />

80 Jahre<br />

22. September : Kommissär Willy Huguenin-Lüthi,<br />

Chapeau-Râblé 22, 2300<br />

La Chaux-de-Fonds<br />

24. September : Kommissärin Miriam<br />

Huguenin-Lüthi, Chapeau-Râblé 22, 2300<br />

La Chaux-de-Fonds<br />

75 Jahre<br />

26. September : Oberstleutnantin Liliane<br />

Donzé-Jeanneret, Rue de l'Hôpital 10B,<br />

2024 St-Aubin-Sauges<br />

70 Jahre<br />

21. September : Majorin Ruth Kugler-<br />

Eleutheri, Bächimattstrasse 7, 3075 Rüfenacht<br />

06. Oktober : Majorin Birgitta Magnin-Linander,<br />

Glattwiesenstrasse 181, 8051 Zürich<br />

12. Oktober : Oberstleutnant François<br />

Thöni-Geissmann, Rue de la Dîme 82,<br />

2000 Neuchâtel<br />

Heimgang<br />

Am 17. August 2011 ist Alfred Allenbach,<br />

Vater von Majorin Vreni Rudolf und Major<br />

Peter Allenbach-Josi, im Alter von 85 Jahren<br />

von Gott heimgerufen worden.<br />

Fritz Heiniger, Vater von Major Traugott<br />

Heiniger und von Thomas Heiniger ist am<br />

20. August 2011 im Alter von 85 Jahren<br />

heimgegangen.


Bild: Reinhard Lässig<br />

Unterhaltung<br />

„Im Schlössli habe ich wieder Halt gefunden”<br />

Für junge Frauen in Krisensituationen gibt es in Basel eine Anlaufstelle:<br />

das Schlössli der Heilsarmee. Mehr als 30 Jugendliche jährlich<br />

wohnen hier kurzfristig unter pädagogischer Betreuung.<br />

Gegründet wurde das Schlössli an der<br />

Breisacherstrasse. Seit 1954 thront es auf<br />

dem Bruderholz, am Rande der Stadt. Die<br />

ruhige Lage ist <strong>für</strong> viele der 13- bis 18-jährigen<br />

Frauen ungewohnt. Bisher haben sie<br />

in der Hektik der Stadt gelebt. Mutter und<br />

Vater arbeiten, fehlen als Ansprechpartner.<br />

Daniel Simeone, dem Leiter des Schlössli,<br />

fällt auf, dass es immer mehr junge Frauen<br />

mit psychischen<br />

Problemen gibt.<br />

„Die Jugendlichen<br />

Daniel Simeone, Leiter<br />

des Schlössli<br />

kommen mit dem<br />

Tempo der Gesellschaft<br />

nicht<br />

klar, werden oft<br />

depressiv”, sagt<br />

der Sozialpädagoge.<br />

Im Haus<br />

haben bis zu 14<br />

junge Frauen Platz, die er zusammen mit<br />

seinem Team über ein paar Monate begleitet.<br />

In der Wohngruppe „Rubin” lernen sie zunächst<br />

wieder eine Tagesstruktur: selber<br />

aufstehen, die eigene Wäsche waschen,<br />

einkaufen und kochen. Wer psychisch<br />

wieder stabil ist, kann in der Wohngruppe<br />

„Saphir” eigenverantwortliches Wohnen<br />

üben, zurückhaltend von Sozialpädagogen<br />

Sudoku - Spass<br />

Bild: ZVG<br />

begleitet. Wer fit <strong>für</strong>s Leben ist, der kann in<br />

eine externe Wohnung ziehen, beraten von<br />

einer Fachkraft.<br />

„Ich spreche mit den Jugendlichen ausgiebig<br />

über aktuelle Probleme”, sagt Daniel<br />

Simeone. Das hat auch Karin* so erlebt.<br />

„Im Schlössli habe ich wieder Halt gefunden”,<br />

sagt die 16-Jährige offen. Sie hat<br />

hier viel gelernt. „Später will ich in einem<br />

sozialen Beruf arbeiten. Ich glaube, ich<br />

kann anderen Menschen etwas <strong>für</strong>s Leben<br />

mitgeben”, sagt sie selbstbewusst.<br />

* Name von der Redaktion geändert<br />

Reinhard Lässig<br />

Die jungen Frauen lernen, miteinander zu<br />

leben und <strong>für</strong> sich selbst zu sorgen.<br />

Lösungen:<br />

Sudoku<br />

Für Sie<br />

gelesen<br />

Mein Leben als Volltreffer:<br />

Wenn <strong>Gottes</strong><br />

geniale Liebe antreibt<br />

Von Francis Chan<br />

Herausgeber: Luqs Verlag, Ingolstadt<br />

ISBN-10: 3940158445<br />

„Crazy Love” heisst das Buch im Englischen,<br />

verrückte Liebe. Gott liebt jeden<br />

Menschen genau so. Doch Hand aufs<br />

Herz – wer liebt Jesus heute mehr als alles?<br />

Ein herausforderndes Buch, in dem Francis<br />

Chan zunächst Gott in seiner Grösse<br />

beschreibt. Er ist würdig, angebetet zu<br />

werden.<br />

Im zweiten Teil geht es also darum, leidenschaftliche<br />

Liebe <strong>für</strong> ihn zu entwickeln. Dabei<br />

zeigt der Pastor auf, wie Umstände und<br />

Sorgen an einer bedingungslosen Liebe zu<br />

Gott hindern können. Man bekommt Lust<br />

durch das Buch, Gott völlig hingegeben<br />

und verrückt zurück zu lieben. Nicht mehr<br />

lau mit dem grössten Liebhaber umzugehen.<br />

Dazu gibt es zahlreiche Verweise auf atemberaubende<br />

Videos auf der Homepage<br />

zum Buch (www.crazylovebook.com).<br />

Herzklopfen garantiert!<br />

Francis Chan ist vor allem unter Studenten<br />

tätig, doch sein Buch spricht alle an, denn<br />

<strong>für</strong> eine passionierte Liebesbeziehung mit<br />

Gott ist es nie zu spät …<br />

Florina German<br />

«dialog» · Monatszeitschrift der Heilsarmee · September 2011<br />

11


Im Dialog bleiben<br />

Ein Loch im Kopf<br />

Der Mann war jung, gross und kräftig.<br />

Er konnte sich gut ausdrücken und war<br />

humorvoll. Seit Kurzem wurde er in einer<br />

Einrichtung der Heilsarmee beherbergt.<br />

Ich habe ihn jede Woche zu einem kurzen<br />

Treffen und zum Austausch in einem Café<br />

motiviert. Nach mehreren Treffen und einer<br />

gewissen Zeit des Informationsaustauschs<br />

hat dieser Mann seine Geschichte erzählt.<br />

Ich habe mir nur jene Stelle gemerkt, als<br />

er die Spur seines Vaters wiedergefunden<br />

hatte und den Entschluss fasste, ihn zu<br />

treffen. Vor der Tür seines Hauses hat ihm<br />

sein Vater nur durch die Gegensprechanlage<br />

geantwortet und nie die Türe geöffnet.<br />

Vater und Sohn haben sich nicht wiedergesehen.<br />

Als er diese Niederlage erzählt<br />

hatte, sagte dieser grosse und kräftige<br />

Mann mit starker und bebender Stimme:<br />

„An jenem Tag hat mir mein Vater ein Loch<br />

in den Kopf gemacht.”<br />

Im Dialog mit Gott<br />

Jahwe Schalom,<br />

der Herr ist Frieden<br />

Der Begriff Schalom beinhaltet mehr als<br />

nur „Ende der Feindseligkeiten”. Er bedeutet<br />

Vollständigkeit, Vollkommenheit,<br />

Sicherheit, Harmonie, Erfüllung, auch<br />

Wohlergehen. Schalom kommt aus<br />

einem Leben im Einklang mit Gott. Wenn<br />

wir zu Jahwe Schalom beten, wenden<br />

wir uns an den Ursprung allen Friedens.<br />

Und sein Sohn wird Friede<strong>für</strong>st genannt.<br />

Durch die Kraft des Heiligen Geistes in<br />

der Gegenwart <strong>Gottes</strong> zu leben, heisst,<br />

Frieden zu haben. Frieden mit Gott, mit<br />

anderen, mit uns selbst.<br />

Herr, ich sehne mich nach Frieden, nach<br />

dem Frieden, den nur du geben kannst.<br />

Bitte hilf mir, <strong>für</strong> Frieden überall auf der<br />

Welt und in meinem eigenen Herzen zu<br />

beten. Lass mich ein Werkzeug deines<br />

Friedens sein. Amen.<br />

„Euren Herzen wünsche ich den Frieden,<br />

der von Christus kommt.” Schalom!<br />

(Kolosser 3,15a)<br />

Majorin Heidi Knecht<br />

12 «dialog» · Monatszeitschrift der Heilsarmee · September 2011<br />

Bild: Jean-François Perboi / Fotolia<br />

Den Einsamen gilt: Klopfet an und euch wird<br />

aufgetan. Matthäus 7,7 (Symbolbild)<br />

Vielleicht wollte er sagen, ein Loch ins Herz?<br />

Wie soll man so einen Satz je vergessen?<br />

Das ausgedrückte Leiden widerhallt immer<br />

wieder in mir, parallel zum Versprechen<br />

Jesu „Ich werde Jenen, der zu mir kommt,<br />

nicht abweisen” (Johannes 6,37). Ein<br />

wahres und immerwährendes Wort <strong>Gottes</strong>,<br />

dem Einzelnen zugesprochen.<br />

Im nächsten „dialog”<br />

Ein echt soziales<br />

Netzwerk<br />

Bild: Gabrielle Keller<br />

Majorin Corinne Gossauer-Peroz<br />

Über 2000 Fans in weniger als neun Monaten<br />

kann die Facebookseite der Heilsarmee<br />

Schweiz feiern. Soziale Netzwerke sind<br />

alles andere als nur ein Trend im Internet.<br />

Im nächsten Dialog erklären wir, wie christliche<br />

Organisationen die neuen Medien<br />

nutzen können, um Leute zu erreichen,<br />

sich mit ihnen auszutauschen und ihnen<br />

<strong>Gottes</strong> gute Botschaft weiterzugeben.<br />

Die Redaktion<br />

Impressum<br />

Monatszeitschrift <strong>für</strong> Salutisten<br />

und Freunde der Heilsarmee<br />

Zum Schluss:<br />

„Also, meine lieben Brüder,<br />

[…] steht fest in dem<br />

Herrn, ihr Lieben.”<br />

Philipper 4,1<br />

AZB<br />

3001 Bern<br />

Verlag und Redaktion<br />

Hauptquartier der Heilsarmee <strong>für</strong> die<br />

Schweiz-Österreich-Ungarn<br />

Laupenstrasse 5 · Postfach 6575 · CH-3001 Bern<br />

Telefon 031 388 05 91<br />

redaktion@swi.salvationarmy.org<br />

Adressänderungen bitte an diese Adresse!<br />

Redaktionsteam<br />

Martin Künzi (mk), Leiter Kommunikation und Marketing;<br />

Gabrielle Keller (gk), Redaktionsleiterin;<br />

Florina German (FG), Redaktorin; redaktionelle<br />

Mitarbeiter: Elsbeth Cachelin-Rufener, Ines Adler,<br />

Claire-Lise Bitter, Reinhard Lässig.<br />

Layout Rolf Messerli<br />

Druck Rub Graf-Lehmann AG, Bern<br />

Gründer der Heilsarmee William Booth<br />

Generalin Linda Bond<br />

Territorialleiter Franz Boschung<br />

Abonnement<br />

«dialog» Fr. 46.– (Inland), Fr. 65.– (Ausland)<br />

«Trialog» Fr. 24.– (Inland), Fr. 44.– (Ausland)<br />

Klecks Kinderzeitschrift Fr. 20.–

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