Das Wort - Das slavische Verb
Das Wort - Das slavische Verb Das Wort - Das slavische Verb
129 130 162 2. Substantive Durch den Verlust der deminutiven Bedeutung in vielen Lexemen bilden sich sekundäre Verkleinerungen. Dafür werden die Suffixe -eczek, -iczek, -uszek verwendet, die in drei Genera realisiert werden. domeczek ‚Häuschen’, lampeczka ‚Lämpchen’, ko´!eczko ‚kleiner Ring’, pokoiczek ‚winziges Zimmer’, ro´z˙yczka ‚Röslein’, kwiatuszek ‚Blümchen’, paczuszka ‚Päckchen’, serduszko ‚kleines Herz’ Diese Ausdrücke haben eine ständige oder kontextabhängige hypokoristische Funktion. Unter den erweiterten Suffixen ist das Formativ -a±tko auf die Bezeichnung von jungen Lebewesen einer Klasse spezialisiert. kurcza±tko ‚Küken’, lwia±tko ‚Junglöwe’ Sehr reich ist der Bestand an Formativen, die Hypokoristika von Eigennamen und Verwandtschaftsbezeichnungen bilden. Diese Formative treten in verschiedenen Genera auf und bewirken meist eine Kürzung des Stamms: -us´, -is´, -ulo, -ula, -cia, -cio, -unia, -unio. Bogus!aw ! Bogus´, Henryk ! Henrys´, Anna ! Anusia/Anula, babka ! babcia/babunia/babusia, dziadek ! dziadunio Die Verwendung dieser Koseformen ist durch die menschliche Nähe zum Angesprochenen bestimmt. Augmentativa und Pejorativa ‚domisko’ Im Gegensatz zu den Formationen der Deminutiva und Hypokoristika sind die Augmentativa (Vergrößerungsformen) niemals neutrale Bezeichnungen. Sie bezeichnen große Entitäten einer Kategorie, wobei immer eine negative expressive Färbung vorliegt, die eine Beziehung des Widerwillens oder der Verachtung im Hinblick auf die Entität ausdrückt. Augmentativa werden im Wesentlichen durch die Formative -isko (-ysko) oder -id!o (-yd!o) gebildet. Typ ‚domisko’ Das Formativ -isko (-ysko) bildet Augmentativa von Substantiven aller drei Genera. dom ! domisko ‚Riesenhaus’, palto ! palcisko ‚Riesenmantel’ Dabei kommt es zum Wechsel im Genus; d.h. die kongruierenden Elemente stehen im Neutrum. czerwone domisko ‚rotes Riesenhaus’, czarne palcisko ‚schwarzer Riesenmantel’ Zu den Ausgangslexemen zählen Bezeichnungen von Personen, Tieren und konkreten Gegenständen. Das Formativ -isko tritt nicht an abstrakte Lexeme und an Deminutiva. Die Formationen haben meist einen wenig stabilen Charakter; d.h. sie werden oft spontan gebildet, weshalb man sie bisweilen nicht im Wörterbuch findet. In bestimmten Kontexten, vor allem in Verbindung mit den Adjektiven dobry ‚guter’, kochany ‚geliebter’, poczciwy
2.2. Substantivische Wortbildungsformationen 163 ‚lieber’ u.ä., verlieren die Augmentativa ihre negative Färbung und stellen ein Signal für die positive Einstellung des Sprechers dar. Sie enthalten das semantische Element einer gewissen Nachsicht. dobre psisko ‚braver Hund’, kochane ch!opaczysko ‚geliebter Lausbengel’, poczciwe kobiecisko ‚nette Frau’ In den Stämmen der mit -isko affigierten Substantive kommt es zu Alternationen. Typ ‚filmid!o’ Das Formativ -id!o (-yd!o) ist durch die Spezialisierung gekennzeichnet, dass es Augmentativa von Bezeichnungen für literarische Werke und andere Kunstwerke bildet. Meist handelt es sich um einzelne Ausdrücke aus diesem Bereich. powies´c´ ! powies´cid!o ‚Schundroman’, sztuka ! sztuczyd!o ‚Machwerk’, filmid!o ‚lausiger Film’, wiersz ! wierszyd!o ‚erbärmliches Gedicht’ Das einzige Lexem, das nicht von einem Substantiv, sondern von einem Verb abgeleitet ist, stellt czytad!o ‚Buch aus der Unterhaltungsliteratur’ dar. Die Formationen mit -id!o bringen eine negative Beurteilung durch den Sprecher, seine ablehnende Haltung gegenüber dem versprachlichten Gegenstand zum Ausdruck. Meist werden sie auf langatmige, weitschweifige Filme oder Bücher angewendet. Das Anfügen des Suffixes -id!o kann Alternationen im Stamm bewirken. Andere Typen Augmentativa werden auch mit Hilfe anderer Formationen gebildet. Zum einen durch die Nullsuffigierung. szpilka ! szpila ‚große Nadel’, cie±z˙aro´wka ! cie±z˙aro´wa ‚Riesen-LKW’ Dieses Ableitungsverfahren kann von Alternationen des Auslauts auf -ch begleitet sein. ciastko ! ciacho ‚leckerer riesiger Kuchen’, kie!basa ! kie!bacha ‚Riesenwurst’ Diese Formationen haben insofern einen spezifischen Charakter, als in ihnen neben der augmentativen Bedeutung eine besondere Färbung vorliegt, die nicht nur die Beziehung des Sprechers zum versprachlichten Gegenstand ausdrückt, sondern seine allgemeine Einstellung zur Wirklichkeit als nonchalant oder als herablassend markiert. Dieser Derivationstyp ist in der Umgangssprache, besonders unter der städtischen Jugend sehr verbreitet. Viele dieser Ausdrücke gelten als vulgär. Nur wenige haben sich fest im Wortschatz des Polnischen als scherzhafte Ausdrücke etabliert wie z.B. ciacho ‚leckerer riesiger Kuchen’. 131 132
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- Seite 44 und 45: 74 136 c) Geographische Namen • L
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- Seite 56 und 57: 103 104 105 106 107 148 2. Substant
- Seite 58 und 59: 109 110 150 • Vertreter einer Gat
- Seite 60 und 61: 112 113 114 152 Typ ‚karierowicz
- Seite 62 und 63: 117 118 154 s´lusarz ! s´lusarnia
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- Seite 66 und 67: 158 2. Substantive Relativ regelmä
- Seite 68 und 69: 128 160 Deminutiva und Hypokoristik
- Seite 72 und 73: 133 134 164 Pejorativa ‚kobiecina
- Seite 74 und 75: 136 166 2. Substantive In der Grupp
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- Seite 80 und 81: 172 2. Substantive Dabei ist zu seh
- Seite 82 und 83: 174 Plural Nominativ barwy g!owy ta
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- Seite 88 und 89: 180 Dativ Singular -e, -y, -i 2. Su
- Seite 90 und 91: 161 162 182 Akkusativ Plural -y, -i
- Seite 92 und 93: 163 164 184 b) Neutrale Substantive
- Seite 94 und 95: 166 167 168 186 Typ ‚imie±’ Si
- Seite 96 und 97: 169 170 188 2.3.3. Nicht-feminine D
- Seite 98 und 99: 172 190 Singular Nominativ poeta ki
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- Seite 108 und 109: 200 2. Substantive ojciec - ojcu
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- Seite 112 und 113: 183 204 f) Unregelmäßige maskulin
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- Seite 116 und 117: 208 Es gibt drei Grundgenera: a) ma
- Seite 118 und 119: 185 210 2. Substantive kobieta ‚F
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Durch den Verlust der deminutiven Bedeutung in vielen Lexemen bilden sich sekundäre<br />
Verkleinerungen. Dafür werden die Suffixe -eczek, -iczek, -uszek verwendet, die in drei<br />
Genera realisiert werden.<br />
domeczek ‚Häuschen’, lampeczka ‚Lämpchen’, ko´!eczko ‚kleiner Ring’, pokoiczek<br />
‚winziges Zimmer’, ro´z˙yczka ‚Röslein’, kwiatuszek ‚Blümchen’, paczuszka ‚Päckchen’,<br />
serduszko ‚kleines Herz’<br />
Diese Ausdrücke haben eine ständige oder kontextabhängige hypokoristische Funktion.<br />
Unter den erweiterten Suffixen ist das Formativ -a±tko auf die Bezeichnung von jungen<br />
Lebewesen einer Klasse spezialisiert.<br />
kurcza±tko ‚Küken’, lwia±tko ‚Junglöwe’<br />
Sehr reich ist der Bestand an Formativen, die Hypokoristika von Eigennamen und Verwandtschaftsbezeichnungen<br />
bilden. Diese Formative treten in verschiedenen Genera auf<br />
und bewirken meist eine Kürzung des Stamms: -us´, -is´, -ulo, -ula, -cia, -cio, -unia, -unio.<br />
Bogus!aw ! Bogus´, Henryk ! Henrys´, Anna ! Anusia/Anula, babka ! babcia/babunia/babusia,<br />
dziadek ! dziadunio<br />
Die Verwendung dieser Koseformen ist durch die menschliche Nähe zum Angesprochenen<br />
bestimmt.<br />
Augmentativa und Pejorativa ‚domisko’<br />
Im Gegensatz zu den Formationen der Deminutiva und Hypokoristika sind die Augmentativa<br />
(Vergrößerungsformen) niemals neutrale Bezeichnungen. Sie bezeichnen große Entitäten<br />
einer Kategorie, wobei immer eine negative expressive Färbung vorliegt, die eine Beziehung<br />
des Widerwillens oder der Verachtung im Hinblick auf die Entität ausdrückt.<br />
Augmentativa werden im Wesentlichen durch die Formative -isko (-ysko) oder -id!o (-yd!o)<br />
gebildet.<br />
Typ ‚domisko’<br />
<strong>Das</strong> Formativ -isko (-ysko) bildet Augmentativa von Substantiven aller drei Genera.<br />
dom ! domisko ‚Riesenhaus’, palto ! palcisko ‚Riesenmantel’<br />
Dabei kommt es zum Wechsel im Genus; d.h. die kongruierenden Elemente stehen im<br />
Neutrum.<br />
czerwone domisko ‚rotes Riesenhaus’, czarne palcisko ‚schwarzer Riesenmantel’<br />
Zu den Ausgangslexemen zählen Bezeichnungen von Personen, Tieren und konkreten Gegenständen.<br />
<strong>Das</strong> Formativ -isko tritt nicht an abstrakte Lexeme und an Deminutiva. Die<br />
Formationen haben meist einen wenig stabilen Charakter; d.h. sie werden oft spontan gebildet,<br />
weshalb man sie bisweilen nicht im Wörterbuch findet. In bestimmten Kontexten,<br />
vor allem in <strong>Verb</strong>indung mit den Adjektiven dobry ‚guter’, kochany ‚geliebter’, poczciwy