Das Wort - Das slavische Verb

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73 134 2. Substantive ten im Auge hat, der Hörer diesen aber nicht eindeutig identifizieren kann, weil er in der gegebenen Sprechsituation das erste Mal von ihm hört. In diesem Falle handelt es sich um einen neuen Gegenstand (im Deutschen steht der unbestimmte Artikel ein). Kupilis´my nowy dom. ‚Wir haben ein neues Haus gekauft.’ Appellativa haben also die Möglichkeit, auf verschiedene Art zu referieren. Appellativa verhalten sich sprachlich im Prinzip regulär; d.h. sie unterliegen den in dieser Grammatik dargestellten Regeln der Aussprache, Orthografie, Morphologie und Syntax. 2.1.2. Eigennamen Die andere offene Subkategorie der Substantive in jeder Sprache bilden die Eigennamen (nazwy w!asne). Sie unterscheiden sich von den Appellativa dadurch, dass ihnen eine überindividuell gleich abgespeicherte Bedeutung fehlt, die mit Hilfe einer beschreibenden Paraphrase (="Explikation) erfasst werden kann. In diesem Sinne hat jeder Muttersprachler des Polnischen unterschiedliche Vorstellungen bzw. Assoziationen zu dem Personennamen Jerzy Kowalski, je nachdem welche Erfahrung er mit Menschen dieses Namens gemacht hat. Die einzige überindividuelle Vorstellung, die mit einem solchen Namen verbunden ist, lässt sich darstellen als: Name eines polnischen Mannes. Diese Merkmale sind aber sehr viel abstrakter als die semantischen Komponenten, die man einem samocho´d zuschreiben kann. Ein zentraler Unterschied zwischen Appellativa und Eigennamen liegt in den Referenzfunktionen. Während erstere mehrere Möglichkeiten haben (s.o. Bezug auf ganze Kategorie, auf identifizierbares Einzelobjekt, auf nichtidentifizierbares Objekt), ist der Eigenname typischerweise nur in Referenz auf konkrete Einzelobjekte verwendbar. Eigennamen können sich nicht auf Klassen oder nichtidentifizierbare Objekte beziehen. Es handelt sich in der Regel um in der jeweiligen Gemeinschaft unikale Einheiten. Eigennamen entstehen auf verschiedensten Wegen und sind ganz unterschiedlichen Alters. So stammt z.B. der Flussname Odra aus vorslawischer Zeit. Aus diesem Grunde weichen Eigennamen häufig von den Appellativa insofern ab, als sie eine besondere Schreibweise bzw. Aussprache haben, sich morphologisch anders verhalten und gewissen syntaktischen Restriktionen unterliegen. Die meisten Eigennamen werden groß geschrieben. a) orthografische Abweichungen; vor allem bei ausländischen Namen • abweichende Aussprache: Zimmermann [‘t⁄s¥mrmÅn] statt ["i…]; • nur Großbuchstaben: ORBIS • seltene Buchstaben: Violetta, HOLBEX Ltd. b) morphologische Abweichungen; z.B.: • einige (u.a. deutsche) Ortsnamen werden nicht flektiert:

2.1. Lexikalisch-grammatische Kategorien des Substantivs 135 By!em w Bonn.; aber: *w Bonnie ‚Ich war in Bonn.’ • die weiblichen Familiennamen außer denen auf -ska bzw. -cka werden nicht flektiert: Spotka!em Ma!gorzate± Sztop. ‚Ich habe Ma!gorzata Sztop getroffen.’ • es fehlen u.U. grammatische Kategorien wie der Plural: ORBIS ! *ORBISY, Piotr Kowalski ! *Piotrzy Kowalscy • Besonderheiten im Genus DAEWOO zdecydowa!a sie± na mecz z reszta± s´wiata. ‚DAEWOO ist zum Spiel mit dem Rest der Welt bereit.’ • syntaktische Abweichungen im Prädikatsnomen: Jestem studentem. ‚Ich bin Student’ aber: Jestem Piotr Kowalski. ‚Ich bin Piotr Kowalski.’ Im Polnischen gibt es die gleichen Typen von Eigennamen wie im Deutschen. Sie werden nach der Kategorie des benannten Objekts klassifiziert. Einige Namen sind zusammengesetzt aus einem ursprünglichen Eigennamen und einem Appellativum, mit denen sie eine neue Einheit bilden. Die wichtigsten sind: a) Namen belebter Einzelwesen: • Vornamen (imie±); das besondere des polnischen Vornamensystem liegt in der großen Spannbreite von Koseformen, deren Gebrauch z.T. obligatorisch ist Joanna – Asia, Piotr – Piotrus´ • Nachnamen (nazwisko); Kowalski, Ba±k, Kleszczyn´ski, Strutyn´ska • Tiernamen (Hund, Katze etc.) Burek, Misio, Mruczek b) Namen von Personengruppen und Institutionen (Firmen u.ä.) Bank S#l$ski, ORBIS, Wiedza Powszechna, Uniwersytet Warszawski, PSL (Polskie Stronnictwo Ludowe) ‚Polnische Volkspartei’

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ten im Auge hat, der Hörer diesen aber nicht eindeutig identifizieren kann, weil er in der<br />

gegebenen Sprechsituation das erste Mal von ihm hört. In diesem Falle handelt es sich um<br />

einen neuen Gegenstand (im Deutschen steht der unbestimmte Artikel ein).<br />

Kupilis´my nowy dom. ‚Wir haben ein neues Haus gekauft.’<br />

Appellativa haben also die Möglichkeit, auf verschiedene Art zu referieren.<br />

Appellativa verhalten sich sprachlich im Prinzip regulär; d.h. sie unterliegen den in<br />

dieser Grammatik dargestellten Regeln der Aussprache, Orthografie, Morphologie und<br />

Syntax.<br />

2.1.2. Eigennamen<br />

Die andere offene Subkategorie der Substantive in jeder Sprache bilden die Eigennamen<br />

(nazwy w!asne). Sie unterscheiden sich von den Appellativa dadurch, dass ihnen eine<br />

überindividuell gleich abgespeicherte Bedeutung fehlt, die mit Hilfe einer beschreibenden<br />

Paraphrase (="Explikation) erfasst werden kann. In diesem Sinne hat jeder Muttersprachler<br />

des Polnischen unterschiedliche Vorstellungen bzw. Assoziationen zu dem Personennamen<br />

Jerzy Kowalski, je nachdem welche Erfahrung er mit Menschen dieses Namens gemacht<br />

hat. Die einzige überindividuelle Vorstellung, die mit einem solchen Namen verbunden ist,<br />

lässt sich darstellen als: Name eines polnischen Mannes. Diese Merkmale sind aber sehr<br />

viel abstrakter als die semantischen Komponenten, die man einem samocho´d zuschreiben<br />

kann.<br />

Ein zentraler Unterschied zwischen Appellativa und Eigennamen liegt in den Referenzfunktionen.<br />

Während erstere mehrere Möglichkeiten haben (s.o. Bezug auf ganze Kategorie,<br />

auf identifizierbares Einzelobjekt, auf nichtidentifizierbares Objekt), ist der Eigenname<br />

typischerweise nur in Referenz auf konkrete Einzelobjekte verwendbar. Eigennamen<br />

können sich nicht auf Klassen oder nichtidentifizierbare Objekte beziehen. Es handelt sich<br />

in der Regel um in der jeweiligen Gemeinschaft unikale Einheiten.<br />

Eigennamen entstehen auf verschiedensten Wegen und sind ganz unterschiedlichen<br />

Alters. So stammt z.B. der Flussname Odra aus vorslawischer Zeit. Aus diesem Grunde<br />

weichen Eigennamen häufig von den Appellativa insofern ab, als sie eine besondere<br />

Schreibweise bzw. Aussprache haben, sich morphologisch anders verhalten und gewissen<br />

syntaktischen Restriktionen unterliegen. Die meisten Eigennamen werden groß geschrieben.<br />

a) orthografische Abweichungen; vor allem bei ausländischen Namen<br />

• abweichende Aussprache: Zimmermann [‘t⁄s¥mrmÅn] statt ["i…];<br />

• nur Großbuchstaben: ORBIS<br />

• seltene Buchstaben: Violetta, HOLBEX Ltd.<br />

b) morphologische Abweichungen; z.B.:<br />

• einige (u.a. deutsche) Ortsnamen werden nicht flektiert:

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