Das Wort - Das slavische Verb
Das Wort - Das slavische Verb Das Wort - Das slavische Verb
466 467 444 7. Verben Ojciec wyszed! do kiosku, z˙eby kupic´ papierosy. ‚Vater ist zum Kiosk gegangen, um Zigaretten zu kaufen.’ • Subjekt Kaz˙demu zdarzy sie± pomylic´. ‚Jeder irrt sich einmal.’ Przysz!o mi do g!owy, z˙eby pojechac´ do Zakopanego. ‚Mir kam die Idee, nach Zakopane zu fahren.’ • Objekt Zdecydowa!em sie± pojechac´ do Warszawy. ‚Ich habe beschlossen nach Warschau zu fahren.’ Zastanawiam sie±, czy jechac´. ‚Ich überlege, ob ich fahre.’ • Attribut Mia!em okazje± z!oz˙yc´ wizyte± ministrowi. ‚Ich hatte die Gelegenheit dem Minister einen Besuch abzustatten.’ 7.13. Deverbativum ‚czytanie’ (rzeczowniki odczasownikowe) Polnische Verben können ganz regulär Substantive bilden, die ausgehend vom Verb eine Handlung bezeichnen. Im Deutschen entsprechen sie der Substantivierung durch das + Infinitiv. czytanie ‚das Lesen’, bieganie ‚das Laufen’, noszenie ‚das Tragen’ Es handelt sich um die Formen aus einem Verb mit dem Formativ -ni- (-ani-, -eni-) und -ci-. Diese Formen stehen in Konkurrenz zu den Nomina actionis mit den Formationen -acja, -ka, -anina und dem Nullformativ. 7.13.1. Form Das Morphem -ni-(e) bildet im Prinzip Verbalsubstantive von allen Verben mit Infinitiv auf -ac´ und -ec´; in der Regel tritt der Präteritalstamm auf. czytac´ ! czytanie ‚das Lesen’, pisac´ ! pisanie ‚das Schreiben’, mys´lec´ ! mys´lenie ‚das Denken’, rozumiec´ ! rozumienie ‚das Verstehen’ Bei den Infinitivstämmen i/y (ø) tritt das Suffix -eni- auf: chodzic´ ! chodzenie ‚das Gehen’, kupic´ ! kupienie ‚das Kaufen’, w!oz˙yc´ ! w!oz˙enie ‚das Einfügen’, straszyc´ ! straszenie ‚das Erschrecken’ In diesen Stämmen kommt es zu Alternationen: chodzic´ ! chodzenie ‚das Laufen’, nosic´ ! noszenie ‚das Tragen’ Mit Hilfe des erweiterten Formativs -eni- bildet man Deverbativa von Verben ohne Stammsuffix wie
7.13. Deverbativum ‚czytanie’ 445 nies´c´ ! niesienie ‚das Hintragen’, wiez´c´ ! wiezienie ‚das Fahren’, gryz´c´ ! gryzienie ‚das Beißen’ Das Formativ -cie tritt mit einer gewissen Regelmäßigkeit bei Verbalsubstantiven auf, deren Ausgangsverb auf -a±c´, -na±c´ auslauten: zacza±c´ ! zacze±cie ‚das Beginnen’, stukna±c´ ! stuknie±cie ‚das Klopfen’ oder deren Wurzel auf einen Konsonanten auslautet: pic´ ! picie ‚das Trinken’, kuc´ ! kucie ‚das Schmieden’ oder deren Stamm veränderlich ist drzec´ – dar! ! darcie ‚das Zerreißen’, trzec´ – tar! ! tarcie ‚das Reiben’. Einige Verben auf -na±c´ nehmen das Formativ -enie: pragna±c´ ! pragnienie ‚das Wünschen’, !akna±c´ ! !aknienie ‚das Lechzen’ Manchmal kommen sie parallel zu den Lexemen auf -cie vor wie in cia±gnie˛cie – cia±gnienie ‚das Ziehen’, aber in neuerer Zeit kommt es zu einer Bedeutungsunterscheidung beider Einheiten. Die ältere Form auf -enie erhält eine engere Bedeutung und hört auf, als reguläres Deverbativum zu fungieren. Sie hat heute nur noch die Bedeutung ‚Ziehung’ in Kontexten wie Lotto u.ä. Auf die Regelmäßigkeit der Bildung der genannten Bezeichnungen wirkt vor allem die Tradition ein; denn es gibt keine formalen Gründe, die die Bildung von allen Verben behindern würden. Von folgenden Elementen lassen sich keine Deverbativa bilden: • einigeVerben auf -ec´, -eje bolec´ ! *bolenie • viele unpersönliche Verben brakna±c´ ! *braknienie • Modalauxiliare und einige Verben mit verwandter Semantik: moć ‚können’, potrafic´ ‚vermögen’, musiec´ ‚müssen’, wolec´ ‚bevorzugen’ Die Deverbativa werden wie Substantive des neutralen Genus dekliniert (Neutrale Substantive auf -e wie danie), haben jedoch keinen Plural. 7.13.2. Funktion Die Deverbativa werden im Wesentlichen zu syntaktischen Zwecken gebildet. Sie transformieren ein Verb in ein Substantiv, ohne die Bedeutung zu verändern. Dadurch kann ein ganzer Satz in ein substantivisches Satzglied kondensiert werden. S!ysza!em, z˙e ktos´ otwiera! drzwi. ! S!ysza!em otwieranie drzwi. ‚Ich hörte, dass jemand die Tür öffnete. ! Ich hörte das Öffnen der Tür.’ 468
- Seite 302 und 303: 402 403 394 7. Verben ‚eine Zeit
- Seite 304 und 305: 405 396 Otwieraj te drzwi. ‚Mach
- Seite 306 und 307: 409 410 398 • ein Abraten von ein
- Seite 308 und 309: 400 7. Verben (10) - (a) Ich denke
- Seite 310 und 311: 411 402 7. Verben Zwischen Lexemtyp
- Seite 312 und 313: 412 413 404 7. Verben Dieser Effekt
- Seite 314 und 315: 406 Tempus-Paradigmen im Aktiv Temp
- Seite 316 und 317: 408 7. Verben nur die Unterscheidun
- Seite 318 und 319: 410 (5) - Czy ty (a) mys´lisz o mn
- Seite 320 und 321: 418 419 412 Relative Tempusfunktion
- Seite 322 und 323: 420 414 Narratives Präteritum, pf.
- Seite 324 und 325: 422 416 7. Verben (a) ‚Aktionale
- Seite 326 und 327: 424 418 7. Verben gleich los’; oj
- Seite 328 und 329: 427 428 420 7. Verben (*) Gemeinsam
- Seite 330 und 331: 433 422 7. Verben Willa by!a w!as´
- Seite 332 und 333: 436 437 438 424 7.8. Modus 7. Verbe
- Seite 334 und 335: 439 426 7. Verben Diese Konjunktion
- Seite 336 und 337: 441 428 7. Verben Außerdem: niepod
- Seite 338 und 339: 443 430 • czytajcie: 2. Person Pl
- Seite 340 und 341: 445 446 432 Zwischen dem Hörer und
- Seite 342 und 343: 450 451 452 434 7. Verben Mittlers
- Seite 344 und 345: 436 7. Verben Ein weiterer Fall ind
- Seite 346 und 347: 455 456 438 7. Verben Wenn sich das
- Seite 348 und 349: 458 459 440 7.11.1. Adverbialpartiz
- Seite 350 und 351: 462 463 442 7. Verben • Verben mi
- Seite 354 und 355: 446 7. Verben Bakterie powoduja±,
- Seite 356 und 357: 470 448 8.2. Formen 8. Adverben Au
- Seite 358 und 359: 472 473 474 450 8. Adverben niezro
- Seite 360 und 361: 476 452 smutno ‚(es ist) traurig
- Seite 362 und 363: 478 9. Präpositionen Präpositione
- Seite 364 und 365: 481 456 poprzez + Akkusativ ‚durc
- Seite 366 und 367: 458 spos´ro´d a. räumlich: aus e
- Seite 368 und 369: 460 o a. räumlich: an etwas heran
- Seite 370 und 371: 485 462 za a. räumlich: Lage hinte
- Seite 372 und 373: 486 10. Konjunktionen Konjunktionen
- Seite 374 und 375: 466 lecz gehoben jedoch lub gehoben
- Seite 376 und 377: 488 489 468 11. Partikeln 11.1. Abt
- Seite 378 und 379: 491 492 12. Interjektionen Interjek
7.13. Deverbativum ‚czytanie’ 445<br />
nies´c´ ! niesienie ‚das Hintragen’, wiez´c´ ! wiezienie ‚das Fahren’, gryz´c´ ! gryzienie<br />
‚das Beißen’<br />
<strong>Das</strong> Formativ -cie tritt mit einer gewissen Regelmäßigkeit bei <strong>Verb</strong>alsubstantiven auf, deren<br />
Ausgangsverb auf -a±c´, -na±c´ auslauten:<br />
zacza±c´ ! zacze±cie ‚das Beginnen’, stukna±c´ ! stuknie±cie ‚das Klopfen’<br />
oder deren Wurzel auf einen Konsonanten auslautet:<br />
pic´ ! picie ‚das Trinken’, kuc´ ! kucie ‚das Schmieden’<br />
oder deren Stamm veränderlich ist<br />
drzec´ – dar! ! darcie ‚das Zerreißen’, trzec´ – tar! ! tarcie ‚das Reiben’.<br />
Einige <strong>Verb</strong>en auf -na±c´ nehmen das Formativ -enie:<br />
pragna±c´ ! pragnienie ‚das Wünschen’, !akna±c´ ! !aknienie ‚das Lechzen’<br />
Manchmal kommen sie parallel zu den Lexemen auf -cie vor wie in cia±gnie˛cie – cia±gnienie<br />
‚das Ziehen’, aber in neuerer Zeit kommt es zu einer Bedeutungsunterscheidung beider<br />
Einheiten. Die ältere Form auf -enie erhält eine engere Bedeutung und hört auf, als reguläres<br />
Deverbativum zu fungieren. Sie hat heute nur noch die Bedeutung ‚Ziehung’ in Kontexten<br />
wie Lotto u.ä.<br />
Auf die Regelmäßigkeit der Bildung der genannten Bezeichnungen wirkt vor allem<br />
die Tradition ein; denn es gibt keine formalen Gründe, die die Bildung von allen <strong>Verb</strong>en<br />
behindern würden. Von folgenden Elementen lassen sich keine Deverbativa bilden:<br />
• einige<strong>Verb</strong>en auf -ec´, -eje<br />
bolec´ ! *bolenie<br />
• viele unpersönliche <strong>Verb</strong>en<br />
brakna±c´ ! *braknienie<br />
• Modalauxiliare und einige <strong>Verb</strong>en mit verwandter Semantik:<br />
moć ‚können’, potrafic´ ‚vermögen’, musiec´ ‚müssen’, wolec´ ‚bevorzugen’<br />
Die Deverbativa werden wie Substantive des neutralen Genus dekliniert (Neutrale Substantive<br />
auf -e wie danie), haben jedoch keinen Plural.<br />
7.13.2. Funktion<br />
Die Deverbativa werden im Wesentlichen zu syntaktischen Zwecken gebildet. Sie transformieren<br />
ein <strong>Verb</strong> in ein Substantiv, ohne die Bedeutung zu verändern. Dadurch kann ein<br />
ganzer Satz in ein substantivisches Satzglied kondensiert werden.<br />
S!ysza!em, z˙e ktos´ otwiera! drzwi. ! S!ysza!em otwieranie drzwi. ‚Ich hörte, dass<br />
jemand die Tür öffnete. ! Ich hörte das Öffnen der Tür.’<br />
468