Das Wort - Das slavische Verb

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64 118 1. Grundlagen cieplej ‚wärmer’, najcieplej ‚am wärmsten’, cieplejszy ,wärmer’, najcieplejszy ,am wärmsten’ und Präfixe zur Bildung von pf. Aspektpartnern, vgl. pisac´ > napisac´ ‚schreiben’; • Grammatische Suffixe, die nicht zu den grammatischen Kategorien gerechnet werden, sind die Affixe für pf. und ipf. Adverbialpartizipien, vgl. przeczytawszy, czytaja±c ‚lesend’, die Affixe für pf. und ipf. adjektivische Partizipien, vgl. czytaja±cy ‚lesend’, czytany, przeczytany ‚gelesen’, robiony, zrobiony ‚gemacht’, bity, zbity ‚geschlagen’; • Affixe, deren grammatischer Status zweifelhaft ist, sind Affixe der Adverbableitung, vgl. ciep!o ‚warm’, !adnie ‚schön’, po niemiecku ‚auf deutsch’. Die Typen morpho-grammatischer Kategorien Wir schlagen vor, die Kategorien der Morphologie entsprechend ihrem morphogrammatischen Typ einschließlich der Stärke ihrer Grammatizität zu systematisieren und sie als morpho-grammatische Kategorien zu bezeichnen. Die Unterscheidung der verschiedenen morpho-grammatischen Kategorientypen beruht auf der Art der Träger der grammatischen Funktion, der Art, wie diese die grammatische Opposition bilden und wie die Opposition markiert wird. Sie hat also eine funktionale und eine formale Dimension, wobei die funktionale Dimension Vorrang hat, wenn beide nicht kongruieren sollten. Entsprechend der obigen Definition des grammatischen Status (‚die Kategorie kann ausgehend von der Wortart vorausgesagt werden’) kann zur Feststellung des grammatischen Status der Funktion eines Morphems oder einer Morphemkombination die Frage formuliert werden, ob und inwieweit die Kategorie eine Implikation der Wortart im folgendem Sinne ist: ‚Wenn ein Wort der Wortart W gebraucht wird, kann dann auch die Funktionskategorie K als Teil beliebiger Wortformen von W realisiert werden?’ Antwort NEIN: lexikalischer Status der Funktionskategorie. Antwort JA: grammatischer Status der Funktionskategorie. Die Feststellung des grammatischen Status vorausgesetzt, kann die funktionale Struktur des Kategorientyps – flexivischer, grammatisch derivationaler, grammatisch klassifikatorischer und erweiterter morphologischer Typ – mit folgenden Fragen ermittelt werden:

1.4. Kategorien 119 ‚Impliziert der lexikalische Stamm der Wörter aus der Wortart {W} eine bestimmte funktionale Subkategorie der grammatischen Kategorie {K}?’ NEIN: z.B. impliziert der lexikalische Stamm eines Substantivs nicht eine bestimmte Kasusbedeutung oder ein Verb nicht eine bestimmte Modalbedeutung ‚Ist die grammatische Funktionskategorie obligatorisch?’ JA: ! flexivische Kategorie z.B. muss mit einem Substantiv ein Kasus realisiert werden NEIN: ! erweiterte morphologische Kategorie z.B. muss mit einem Verb nicht eine bestimmte epistemische Modalität realisiert werden JA: z.B. impliziert der lexikalische Stamm eines Verbs eine bestimmte Aspektbedeutung oder der lexikalische Stamm eines Substantivs ein bestimmtes Genus ‚Kann die implizierte funktionale Subkategorie durch ein grammatisches Morphem geändert werden?’ JA: ! derivationale Kategorie z.B.kann der pf. Aspekt eines Verbs wie otworzyc´ durch ein Suffix geändert werden NEIN: ! klassifikatorische Kategorie z.B. kann das feminine Genus eines Substantivs wie kobieta nicht durch ein grammatisches Morphem geändert werden Ermittlung der funktionalen Struktur der morpho-grammatischen Kategorientypen Diesen funktionalen Kriterien der Kategorientypen entsprechen per Default, aber keineswegs gesetzmäßig, bestimmte formale Arten der Markierung. Der zentrale Unterschied ist dabei, ob die Markierung, d.h. der Gebrauch eines gebundenen Morphems (ausnahmsweise auch mehrerer Morpheme) mit grammatischer Funktion synthetisch oder analytisch ist. Ist die Markierung Bestandteil einer aus nur einem Wort bestehenden Wortform, wird diese als synthetisch bezeichnet. Nicht selten werden grammatische Funktionen aber durch zusätzliche Funktionswörter, in der Regel in Kombination mit grammatischen Affixen, markiert, vgl. das Futur be˛de˛ czytac´ bzw. be˛de˛ czyta!(a) ‚ich werde lesen’. Derartige grammatische Wortformen, die aus mindestens zwei Wortformen bestehen, werden als analytisch (auch: periphrastisch) bezeichnet. Wir können dementsprechend von synthetischer und analytischer grammatischer Markierung sprechen. Analytische Markierungen ergeben im Polnischen Wortformen morphologischer oder erweiterter morphologischer Kategorien.

1.4. Kategorien 119<br />

‚Impliziert der lexikalische Stamm der Wörter aus der <strong>Wort</strong>art {W} eine bestimmte funktionale<br />

Subkategorie der grammatischen Kategorie {K}?’<br />

NEIN:<br />

z.B. impliziert der lexikalische Stamm eines<br />

Substantivs nicht eine bestimmte Kasusbedeutung<br />

oder ein <strong>Verb</strong> nicht eine bestimmte<br />

Modalbedeutung<br />

‚Ist die grammatische Funktionskategorie<br />

obligatorisch?’<br />

JA: ! flexivische Kategorie<br />

z.B. muss mit einem Substantiv ein Kasus<br />

realisiert werden<br />

NEIN: ! erweiterte morphologische Kategorie<br />

z.B. muss mit einem <strong>Verb</strong> nicht eine bestimmte<br />

epistemische Modalität realisiert<br />

werden<br />

JA:<br />

z.B. impliziert der lexikalische Stamm eines<br />

<strong>Verb</strong>s eine bestimmte Aspektbedeutung oder<br />

der lexikalische Stamm eines Substantivs ein<br />

bestimmtes Genus<br />

‚Kann die implizierte funktionale Subkategorie<br />

durch ein grammatisches Morphem<br />

geändert werden?’<br />

JA: ! derivationale Kategorie<br />

z.B.kann der pf. Aspekt eines <strong>Verb</strong>s wie<br />

otworzyc´ durch ein Suffix geändert werden<br />

NEIN: ! klassifikatorische Kategorie<br />

z.B. kann das feminine Genus eines Substantivs<br />

wie kobieta nicht durch ein grammatisches<br />

Morphem geändert werden<br />

Ermittlung der funktionalen Struktur der morpho-grammatischen Kategorientypen<br />

Diesen funktionalen Kriterien der Kategorientypen entsprechen per Default, aber keineswegs<br />

gesetzmäßig, bestimmte formale Arten der Markierung. Der zentrale Unterschied ist<br />

dabei, ob die Markierung, d.h. der Gebrauch eines gebundenen Morphems (ausnahmsweise<br />

auch mehrerer Morpheme) mit grammatischer Funktion synthetisch oder analytisch ist.<br />

Ist die Markierung Bestandteil einer aus nur einem <strong>Wort</strong> bestehenden <strong>Wort</strong>form,<br />

wird diese als synthetisch bezeichnet. Nicht selten werden grammatische Funktionen aber<br />

durch zusätzliche Funktionswörter, in der Regel in Kombination mit grammatischen Affixen,<br />

markiert, vgl. das Futur be˛de˛ czytac´ bzw. be˛de˛ czyta!(a) ‚ich werde lesen’. Derartige<br />

grammatische <strong>Wort</strong>formen, die aus mindestens zwei <strong>Wort</strong>formen bestehen, werden als<br />

analytisch (auch: periphrastisch) bezeichnet. Wir können dementsprechend von synthetischer<br />

und analytischer grammatischer Markierung sprechen. Analytische Markierungen<br />

ergeben im Polnischen <strong>Wort</strong>formen morphologischer oder erweiterter morphologischer<br />

Kategorien.

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