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Das Wort - Das slavische Verb

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7.6. Der Aspekt 361<br />

Die Funktionen des Aspekts sind Elemente der funktional-semantischen Kategorie<br />

Aspektualität, die die semantische Kategorie Aktionalität und die pragmatische Kategorie<br />

der temporalen Definitheit (Episodizität) enthalten. Letztere kann zusammen mit einer<br />

marginalen Funktion, die wir als modale Definitheit bezeichnen, zur Kategorie der pragmatischen<br />

Definitheit zusammengefasst werden. Die Aspektualität mit den Subkategorien der<br />

Aktionalität und temporalen Definitheit sind rein funktionale Kategorien, d.h. unabhängig<br />

von bestimmten formalen Bedingungen und Beschreibungsebenen. Der Aspekt ist dagegen<br />

eine morphologische Kategorie, die bestimmten formalen Paradigmen auf der morphologischen<br />

Ebene zugeordnet ist.<br />

Zur Aktionalität gehören folgende Subkategorien:<br />

– die aktionalen Gestalten: Ereignis, Verlauf, stative Situation;<br />

– die aktionalen Phasen (Anfang, innere Phasen, Ende);<br />

– die aktionale Häufigkeit;<br />

– der aktionale Zustandswechsel;<br />

– die aktionale Dauer.<br />

Die Funktionen dieser Subkategorien treten bei einer Aspektverwendung gleichzeitig auf,<br />

zusammen mit einer Funktion der temporalen (gegebenenfalls modalen) Definitheit. In der<br />

folgenden Tabelle sind die genannten Begriffe zusammengestellt:<br />

Aspektualität<br />

Aktionalität pragmatische Definitheit<br />

aktionale Gestalt: aktionale Häufigkeit temporale Definitheit modale<br />

Ereignis Situationsphasen (= Episodizität) Definitheit<br />

Verlauf Zustandswechsel<br />

stative Situation aktionale Dauer u.a.<br />

Aspektrelevante funktionale Kategorien<br />

(zentrale Kategorien fett; ohne Temporalität)<br />

Nicht alle Funktionen sind für alle Beschreibungsebenen gleich relevant. Sehr wichtig sind<br />

die temporalen Funktionen des Aspekts. Sie gehören zur Kategorie der Temporalität und<br />

werden im Abschnitt über das Tempus besprochen.<br />

Die aktionale Gestalt<br />

Während die unten behandelten Funktionen der temporalen Definitheit – ‚episodisch’ und<br />

‚nicht episodisch’ – quasi ‚Außenbeziehungen’ der aktionalen Situation betreffen, zeigen<br />

die Funktionen der aktionalen Gestalt die ‚innere zeitliche Struktur’ der Situation an. Diese<br />

innere zeitliche Struktur kann am besten als Aufteilbarkeit der Situation in Phasen umschrieben<br />

werden. Die aktionale Gestalt ist insofern eine ‚Phasenstruktur’. Die Funktionskategorie<br />

der aktionalen Gestalt umfasst drei Funktionen (Subkategorien):<br />

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