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Das Wort - Das slavische Verb

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7. <strong>Verb</strong>en<br />

Die Argumente des <strong>Verb</strong>s können in ihrer syntaktischen Umsetzung aber auch unterschiedlich<br />

gewichtet und damit umgruppiert werden. Wird das zweite Argument zum Subjekt<br />

erhoben, sprechen wir von passivischer Diathese:<br />

Passivische Diathese:<br />

Y jest czytany przez X<br />

czyta (X, Y)<br />

Syntax: Subjekt fakultatives Objekt<br />

Referenz: X und Y sind identisch<br />

Die Hauptunterscheidung der sprachlichen Verfahren der Diathese liegt in der Opposition<br />

‚subjekthaltig’ vs. ‚subjektlos’; d.h. in der Frage, ob ein Subjekt vorhanden ist oder nicht.<br />

Auf der Prädikatsseite entspricht dem die Unterscheidung von Typen mit variabler und<br />

invarianter grammatischer Person. Daneben ist zu unterscheiden, wie regelmäßig das jeweilige<br />

Verfahren funktioniert. Einige Verfahren können regelmäßig auf große Gruppen<br />

von <strong>Verb</strong>en angewendet werden, während andere auf wenige <strong>Verb</strong>en beschränkt sind.<br />

Letztere sind schwächer grammatikalisiert und tendieren in den Bereich der <strong>Wort</strong>bildung.<br />

Subjekthaltige Diathese<br />

Es ist ein Subjekt vorhanden und das Prädikat kann in der Regel bezüglich der grammatischen<br />

Person variieren (1., 2. oder 3. Person). Folgende Ausdrucksmittel treten auf:<br />

• Genus verbi: Aktiv und Passiv; bei letzterem wird ein zweitrangiges Argument<br />

auf den Platz des Subjekts gehoben (hoch grammatisch).<br />

Firma Polifarb produkuje nowoczesne lakiery. ! Nowe lakiery sa± produkowane<br />

przez firme± Polifarb. ‚Die Firma Polifarb produziert moderne Lacke.’ ! ‚Von<br />

der Firma Polifarb werden moderne Lacke produziert.’<br />

• Reflexivität bzw. Reziprozität mit Gebrauch des Reflexivpronomens; ein zweitrangiges<br />

Argument wird durch siebie oder sie± realisiert (weniger grammatisch).<br />

Fryzjer goli mnie co rano. ! Gole± sie± co rano. ‚Der Frisör rasiert mich jeden<br />

Morgen.’ ! ‚Ich rasiere mich jeden Morgen.’<br />

Ten ch!opczyk lubi bic´ inne dzieci. ! Ch!opczyk lubi bic´ sie±. ‚Der Junge schlägt<br />

gerne andere Kinder.’ ! ‚Der Junge schlägt sich gerne.’<br />

• Stativierung durch Weglassen des zweiten Arguments, das vorgesehen ist für die<br />

Stelle des Objekts. Dieses Verfahren ist schwach grammatikalisiert und der<br />

<strong>Wort</strong>bildung recht nahe. Es entsteht die Zusatzbedeutung ‚Gewohnheit’ bzw.<br />

‚ständige Eigenschaft.’

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