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Das Wort - Das slavische Verb

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7.3.2. Partizipien, Adverbialpartizipien<br />

7. <strong>Verb</strong>en<br />

Mit den Formen dieser grammatischen Kategorien werden neue grammatische Stämme<br />

gebildet. Insofern sind es Kategorien der <strong>Wort</strong>art <strong>Verb</strong>. Mit der Bildung der neuen Stämme<br />

werden die Wörter in eine andere <strong>Wort</strong>art transponiert (es handelt sich um Transpositonskategorien):<br />

<strong>Verb</strong> und<br />

• Affixe der Partizipien > Adjektive<br />

• Affixe der Adverbialpartizipien > Adverben.<br />

Die so gebildeten Adjektive, Adverben bzw. Substantive werden mit ihren lexikalischgrammatischen<br />

Eigenschaften und den entsprechenden Endungen im Kapitel dieser neuen<br />

<strong>Wort</strong>art dargestellt.<br />

7.4. Konjugationen der <strong>Verb</strong>en und kombinatorische Formtypen der <strong>Verb</strong>stämme<br />

a) Ansätze zur Beschreibung der Konjugationen<br />

Die Vielzahl an Konjugationsformen des polnischen <strong>Verb</strong>s ist in der Polonistik auf verschiedene<br />

Arten behandelt worden. Im Hinblick auf die Klassifizierung der formalen Eigenschaften<br />

von <strong>Verb</strong>en sind im Wesentlichen drei Ansätze zu unterscheiden.<br />

In vielen älteren Grammatiken und Wörterbüchern findet sich häufig die Klassifikation<br />

Szobers (1923). Den Ausgangspunkt bilden zwei Stämme des <strong>Verb</strong>s: zum einen der<br />

Präteritalstamm, der im Infinitiv, Präteritum, analytischen Futur, im Partizip Passiv und im<br />

Adverbialpartizip der Vorzeitigkeit auftritt; zum anderen der Präsenstamm, der im Präsens,<br />

Imperativ, Partizip Aktiv und dem Adverbialpartizip der Gleichzeitigkeit auftritt. Auf der<br />

Basis der stammbildenden Suffixe kommt Szober zu sechs <strong>Verb</strong>gruppen wie z.B. die <strong>Verb</strong>en<br />

auf -a- (z.B. brac´), auf -e-/-a- (z.B. cierpiec´), auf -i- (z.B. bronic´), auf -na±- (z.B.<br />

zamkna±c´) und zwei Typen atematischer <strong>Verb</strong>en (z.B. dac´, pas´c´). Diese Gruppen werden<br />

dann mit den Konjugationsendungen des Präsens kombiniert; Szober unterscheidet dabei<br />

vier Typen von Konjugationsparadigmen, den eigentlichen Konjugationen: 1. -e±, -esz, -e; 2.<br />

-e±, -isz, -i; 3. -am, -asz, -a; 4. -em, -esz, -e. Aus der Kombination der beiden Merkmale –<br />

Präteritalstamm und Präsensendung – ergeben sich dreizehn <strong>Verb</strong>typen.<br />

Die Mehrheit der Wörterbücher verwendet einen weiteren Ansatz, der von Tokarski<br />

(2001 3 ) entwickelt wurde. Anders als Szober geht Tokarski nicht von verschiedenen<br />

Endungsparadigmen, sprich Konjugationen aus, sondern von einem einheitlichen Paradigma<br />

und Unterschieden in den <strong>Verb</strong>stämmen; d.h. die Unterscheidung -e±, -esz versus -e±, -isz<br />

spielt keine Rolle. Die <strong>Verb</strong>en werden klassifiziert auf der Grundlage von den Stämmen:<br />

Präsens, Präteritum, Imperativ und Partizip Passiv. Im Gegensatz zu Szober berücksichtigt<br />

Tokarski auch die Alternationen zwischen den Personen im Präsens wie in czytam – czytasz<br />

– czytaja±. Auf der Basis der Stammreihen kommt Tokarski auf 11 Konjugationsklassen mit<br />

einigen weiteren Subtypen.

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