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Das Wort - Das slavische Verb

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1. Grundlagen<br />

abgesehen von den meisten Auxiliaren, die die Endungen von <strong>Verb</strong>en haben und morphologisch<br />

gesehen somit ‚<strong>Verb</strong>en’ sind (wenn die satzgliedfähigen <strong>Verb</strong>en davon abgesetzt<br />

werden sollen, können diese als ‚Vollverben’ bezeichnet werden).<br />

Die allgemeinste Inhalts- und Funktionswörter unterscheidende, lexikalische Eigenschaft<br />

bezieht sich auf die Fähigkeit, ohne Kombination mit einem anderen <strong>Wort</strong> auf<br />

etwas zu referieren. Mit ihnen kann auf Weltausschnitte verwiesen werden und sie sind<br />

relevant für den logischen Wahrheitswert einer Aussage.<br />

In der folgenden Tabelle sind die genannten Eigenschaften und <strong>Wort</strong>arten der beiden<br />

<strong>Wort</strong>artgruppen noch einmal zusammengestellt:<br />

Inhaltswörter Funktionswörter<br />

satzgliedfähig (Hauptkriterium)<br />

bilden oppositive grammatische<br />

Paradigmen<br />

autosemantisch<br />

Substantive<br />

Adjektive<br />

Adverben<br />

(Voll-)<strong>Verb</strong>en<br />

Pronomen<br />

Numeralia<br />

nicht satzgliedfähig (Hauptkriterium)<br />

bilden keine oppositiven grammatische<br />

Paradigmen<br />

nicht autosemantisch<br />

Präpositionen<br />

Konjunktionen<br />

Partikeln<br />

Interjektionen<br />

Auxiliare<br />

Mit der Definition der einzelnen <strong>Wort</strong>arten und der Zuordnung der einzelnen Wörter zu den<br />

<strong>Wort</strong>arten findet ein Abgleich der lexikalischen, morphologischen und syntaktischen Eigenschaften,<br />

wiederum bei Dominanz der Letzteren, statt. Der Abgleich führt u.a. dazu,<br />

indeklinable Substantive, vgl. kakao, Rousseau, zu den Substantiven zu rechnen, weil sie<br />

satzgliedfähig (und autosemantisch) sind, und aus dem gleichen Grund die nicht flektierbaren<br />

Pronominaladverben, vgl. dzisiaj, jak, als Adverben und die Auxiliare, die meist flektiert,<br />

aber nicht satzgliedfähig (und nicht autosemantisch) sind, als eigene <strong>Wort</strong>art anzusehen.<br />

Wie für die <strong>Wort</strong>artgruppen gilt also auch für die einzelnen <strong>Wort</strong>arten, dass die syntaktischen,<br />

morphologischen und lexikalischen Eigenschaften dem jeweiligen Typ, nicht<br />

aber jedem einzelnen <strong>Wort</strong> zukommen.<br />

Die Wörter einer <strong>Wort</strong>art bilden je nach gemeinsamer syntaktischer, morphologischer<br />

und lexikalischer Eigenschaft verschiedene Mengen, die sich jedoch sehr weitgehend<br />

überschneiden. Der Überschneidungsbereich bildet das Zentrum der <strong>Wort</strong>art, die Restbe-

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