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Das Wort - Das slavische Verb

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2.4. Grammatische Kategorien des Substantivs 215<br />

Genitiv<br />

In seiner grammatischen Funktion signalisiert der Genitiv (dope!niacz) primär den<br />

Gebrauch eines Substantivs in der Funktion einer abhängigen Nominalgruppe. Bei verneinten<br />

<strong>Verb</strong>en hingegen erfüllt er die gleiche Funktion wie der Akkusativ oder in bestimmten<br />

Konstruktionen auch des Nominativs:<br />

Jeszcze nie kupi!em sobie nowego s!ownika. (vs. Kupi!em sobie nowy s!ownik.)<br />

‚Ich habe mir noch kein neues Wörterbuch gekauft.’ (vs. ‚Ich habe mir ein neues<br />

Wörterbuch gekauft.’)<br />

Gazu nie ma do tej pory, bo w kasie pusto. (vs. Gaz jest.) ‚Es gibt bis jetzt kein<br />

Gas, denn die Kasse ist leer.’ (vs. ‚Es gibt Gas.’)<br />

Eine weitere obligatorische Gebrauchsbedingung des Genitivs besteht in der Verwendung<br />

nach Numeralen. Im Deutschen verwenden wir hier dagegen den Nominativ. Nach den<br />

Numeralen 2 bis 4 steht der Nominativ Plural, ab 5 der Genitiv Plural.<br />

4 ksia˛z˙ki ‚vier Bücher’, 1730 czo!go´w ‚1730 Panzer’<br />

Daneben kann der Genitiv auch gewisse semantische Funktionen haben, wenn das betreffende<br />

Substantiv nach einem anderen Substantiv steht. <strong>Das</strong> vom Genitiv begleitete Substantiv<br />

kann dann eine Art Merkmal im weiteren Sinne ausdrücken, das der Entität im attribuierten<br />

Substantiv zukommt.<br />

a) Merkmal der Entität:<br />

syn kolejarza ‚der Sohn des Eisenbahners’<br />

b) das Ganze, von dem das erstgenannte Substantiv ein Teil benennt:<br />

drzwi mieszkania ‚die Wohnungstür’<br />

c) Subjekt einer Handlung:<br />

krzyk dziecka ‚der Schrei des Kindes’<br />

d) Objekt einer Handlung:<br />

zabo´jstwo ksie˛dza Popie!uszki ‚der Mord an Pfarrer Popie!uszko’, u.a.<br />

Im Sinne dieses Merkmals, das zusätzlich genannt wird, ist der Terminus ‚dope!niacz’ zu<br />

verstehen: dope!niac´ ‚hinzufügen’.<br />

Dativ<br />

Der Dativ (celownik) zeigt als grammatischer Kasus das indirekte Objekt an. In unpersönlichen<br />

Konstruktionen mit <strong>Verb</strong>en des psychischen Erlebens bezeichnet der Dativ den Träger<br />

des Erlebnisprozesses.<br />

Pies uciek! w!asćicielowi. ‚Der Hund ist seinem Eigentümer weggelaufen.’<br />

Zimno mi. ‚Mir ist kalt.’<br />

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