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Das Wort - Das slavische Verb

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2. Substantive<br />

kobieta ‚Frau’, nauczycielka ‚Lehrerin’, dziewczyna ‚Mädchen’, profesor (indeklinabel)<br />

‚Professorin’, sierota (feminin) ‚Waise’<br />

In fast allen Fällen kann man von der Deklinationsklasse auf das Genus schließen. In einigen<br />

Sonderfällen liegt jedoch eine andere Beziehung zwischen Deklinationsklasse und<br />

Genus vor, z.B. bei weiblichen Berufsbezeichnungen des Typs profesor ‚Professorin’ (indeklinabel)<br />

oder bei den Substantiven des Genus communes, bei denen das Genus bei gleicher<br />

Form wechseln kann. Hier gilt das semantische Prinzip.<br />

Rozmawia!em z nasza± nowa± profesor / z naszym nowym profesorem. ‚Ich habe mit<br />

unserer neuen Professorin / unserem neuen Professor gesprochen.<br />

Janek jest biednym sierota±. Magda jest biedna± sierota±. ‚Janek/Magda ist ein armes<br />

Waisenkind.’<br />

Die Bezeichnungen der maskulinen Subgenera ‚personal’, ‚belebt’ und ‚unbelebt’ beziehen<br />

sich auf die Tatsache, dass sie eng mit diesen semantischen Merkmalen korrelieren; d.h. die<br />

überwiegende Mehrheit der Substantive des maskulin-unbelebten Genus bezeichnet unbelebte<br />

Gegenstände. Es gibt jedoch einige Ausnahmen: zu diesem Genus gehören auch Automarken<br />

und Tänze.<br />

Kupi!em sobie nowego mercedesa. ‚Ich habe mir einen neuen Mercedes gekauft.’<br />

Tanćzy!em walca. ‚Ich habe Walzer getanzt.’<br />

Einige Substantive des maskulin-belebten Genus, das eng mit der semantischen Komponente<br />

‚Tier’ korreliert, haben personale Bedeutung wie niemowlak ‚Säugling’, dzieciak<br />

‚Kind’ u.a.<br />

2.4.2. Differenzierung der maskulinen Substantive im Genitiv Singular -a vs. -u<br />

Die maskulinen Substantive teilen sich in die Subgenera ‚maskulin-personal’, ‚maskulinbelebt’<br />

und ‚maskulin-unbelebt’ auf. Im letztgenannten Genus gibt es eine weitere Aufteilung,<br />

die sich an der Form des Genitiv Singular festmacht: -a vs. -u. Während Substantive<br />

des maskulin-personalen und des maskulin-belebten Subgenus immer die Endung -a haben<br />

(Ausnahmen wo!-u ‚Ochse’ und bawo!-u ‚Bison’), sind hier zwei Endungen vertreten. Obwohl<br />

der Gebrauch von -a bzw. -u nicht eindeutig umrissenen semantischen Klassen von<br />

Substantiven zuzuordnen ist, gibt es semantische und formale Motivierungstendenzen, die<br />

es erlauben, gewisse Faustregeln abzuleiten. <strong>Das</strong> wichtigste semantische Merkmal ist die<br />

Gestalthaftigkeit bzw. Gestaltlosigkeit (postaciowos´c – bezpostaciowos´c´´) des Gegenstandes,<br />

auf den sich das Substantiv bezieht. Die Gestalthaftigkeit ergibt sich aus der Individuierung<br />

oder Abgegrenztheit aus einer Masse. Substantive mit gestalthafter Semantik haben<br />

tendenziell die Endung -a, die gestaltlosen -u. Dies erklärt die Genitivform -a von Bezeichnungen<br />

für<br />

• Werkzeuge<br />

m!ot – m!ota ‚Hammer’, s´wider – s´widra ‚Bohrer’, kilof – kilofa ‚Spitzhacke’

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