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Kreisverband der Kleingärtner Sonneberg eV - Fachhochschule Erfurt

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Forschungsbericht<br />

Kleingartenentwicklungskonzeption<br />

Thüringen<br />

Teil 2 | Detailierte Betrachtung<br />

<strong>der</strong> Verbände<br />

FACHHOCHSCHULE<br />

ERFURT UNIVERSITY<br />

OF APPLIED SCIENCES


Kleingartenentwicklungskonzeption Thüringen – Teil 2 | Detallierte Betrachtung <strong>der</strong> Verbände<br />

Kreis- und Regionalverband Thüringer Land | <strong>Kreisverband</strong> <strong>der</strong> <strong>Kleingärtner</strong> <strong>Sonneberg</strong> e.V.<br />

15.1 Demographische und wirtschaftliche Situation im Eichsfeld Seite 3<br />

15.1.1 Bevölkerungsstruktur Seite 5<br />

15.1.2 Erwerbslosenquote Seite 6<br />

15.1.3 Bruttoinlandsprodukt Seite 6<br />

15.2 Auswertung <strong>der</strong> Befragungsergebnisse Seite 7<br />

15.2.1 Anzahl <strong>der</strong> Anlagen / Verein Seite 7<br />

15.2.2 Gründungsjahr Seite 8<br />

15.2.3 Aufgaben und Vermittlungen Seite 9<br />

15.2.4 Mitglie<strong>der</strong>statistik Seite 9<br />

15.3 Angaben zur Kleingartenanlage Seite 10<br />

15.3.1 Flächengröße Seite 10<br />

15.3.2 Eigentumsverhältnisse Seite 11<br />

15.4 Status <strong>der</strong> Kleingartenanlage Seite 12<br />

15.4.1 Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Kleingartengröße Seite 13<br />

15.5 Ausstattung <strong>der</strong> Kleingartenanlage Seite 14<br />

15.5.1 Vereinshauses Seite 14<br />

15.5.2 Ausstattung des Vereinshauses Seite 14<br />

15.5.3 Gemeinschaftsflächen Seite 15<br />

15.5.4 Pflege <strong>der</strong> Gemeinschaftsflächen Seite 16<br />

15.5.5 Infrastrukturelle Erschließung Seite 17<br />

15.5.6 Parkplätze Seite 18<br />

15.5.7 Versieglung Seite 19<br />

15.6 Zugänglichkeit Seite 20<br />

15.7 Belegung Seite 21<br />

15.8 Parzellengröße Seite 22<br />

15.9 Ausstattung <strong>der</strong> einzelnen Gärten und Lauben Seite 23<br />

15.9.1 Angaben zu den Gartenlauben Seite 23<br />

15.9.2 Technische Infrastruktur Seite 24<br />

15.9.3 Bodenschadstoffe Seite 24<br />

15.9.4 Kleintierhaltung und Imkergärten Seite 25<br />

15.10 Pachtpreis Seite 26<br />

15.11 Angaben zu den Pächtern Seite 27<br />

15.11.1 Familienstand Seite 27<br />

15.11.2 Alterstruktur Seite 28<br />

15.11.3 Erwerbsstruktur Seite 29<br />

15.12 Veranstaltungen und Aktivitäten Seite 30<br />

Seite 2


Kleingartenentwicklungskonzeption Thüringen – Teil 2 | Detallierte Betrachtung <strong>der</strong> Verbände<br />

Kreis- und Regionalverband Thüringer Land | <strong>Kreisverband</strong> <strong>der</strong> <strong>Kleingärtner</strong> <strong>Sonneberg</strong> e.V.<br />

15 <strong>Kreisverband</strong> <strong>der</strong> <strong>Kleingärtner</strong> <strong>Sonneberg</strong> e.V.<br />

15.1 Demographische und wirtschaftliche Situation im<br />

Landkreis <strong>Sonneberg</strong><br />

Die Bewertung erfolgte nach dem in Deutschland üblichem Schulnotensystem.<br />

Wobei die Note 1 bedeutet, dass die <strong>der</strong>zeitige Lage hinsichtlich des jeweiligen<br />

Bewertungskriteriums als sehr positiv einzuschätzen ist. Die Note 6 dagegen<br />

drückt die <strong>der</strong>zeitige Lage als äußerst kritisch und negativ aus.<br />

Wie <strong>der</strong> Tabelle zu entnehmen ist, ist <strong>der</strong> Landkreis <strong>Sonneberg</strong> beson<strong>der</strong>s stark<br />

von <strong>der</strong> negativen Bevölkerungsentwicklung betroffen. Im Bereich Wirtschaft<br />

weist <strong>der</strong> Landkreis allerdings eine deutlich höhere Beschäftigungszahl als Gesamtthüringen<br />

auf, was auf die Nähe zum Bundesland Bayern zurückzuführen<br />

ist, wo viele schnell neue Arbeit im oberfränkischen Raum um Coburg, Kronach<br />

und Lichtenfels fanden. Damit blieb die Arbeitslosenquote im Landkreis lange<br />

Zeit die niedrigste in ganz Thüringen. Ebenso liegt auch <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> Frauen in<br />

Beschäftigung über dem Thüringer Durchschnitt.<br />

Seite 3


Tabelle 5 | Auszug aus <strong>der</strong> Rangliste<br />

<strong>der</strong> Thüringer Landkreise auf <strong>der</strong><br />

Basis <strong>der</strong> statistischen Aussagen<br />

von 2004 des Berlin-Institut für<br />

Bevölkerung und Entwicklung 2006,<br />

S. 12, S. 109 zusammengestellt<br />

Kleingartenentwicklungskonzeption Thüringen – Teil 2 | Detallierte Betrachtung <strong>der</strong> Verbände<br />

Kreis- und Regionalverband Thüringer Land | <strong>Kreisverband</strong> <strong>der</strong> <strong>Kleingärtner</strong> <strong>Sonneberg</strong> e.V.<br />

GESAMTNOTE<br />

Seite 4<br />

<strong>Sonneberg</strong> Thüringen<br />

3,90 3,89<br />

DEMOGRAPHIE Kin<strong>der</strong>zahl 5 6<br />

unter 35-jährige 6 5<br />

Frauenanteil 5 5<br />

Wan<strong>der</strong>ung 5 4<br />

über 75-Jährige 5 4<br />

Prognose 2020 5 5<br />

ZWISCHENNOTE 5,2 4,7<br />

TREND 4,4 4,1<br />

WIRTSCHAFT Verfügbares Einkommen 4 5<br />

Bruttoinlandprodukt 5 4<br />

Kommunale Schulden 5 4<br />

Erwerbstätigkeit 1 3<br />

Arbeitslose +<br />

Sozialhilfeempfänger<br />

3 4<br />

Erwerbstätige -<br />

Anteil Frauen<br />

1 2<br />

Erwerbstätige -<br />

Anteil Ältere<br />

3 4<br />

Fremdenverkehr 5 5<br />

ZWISCHENNOTE 3,4 4,0<br />

TREND 4,3 4,3<br />

INTEGRATION Bildungschancen 6 5<br />

Auslän<strong>der</strong> / Arbeitslose 1 2<br />

ZWISCHENNOTE 3,5 3,1<br />

BILDUNG ohne Abschluß 4 3<br />

Jugendarbeitslosigkeit 3 4<br />

Hochqualifizierte 4 3<br />

ZWISCHENNOTE 3,7 3,4<br />

FAMILIEN-<br />

Personen je Wohnung 5 5<br />

FREUNDLICHKEIT Baulandpreise 1 2<br />

Freifläche 3 2<br />

ZWISCHENNOTE 3,0 3,0


Abbildung 37 | Alterstruktur <strong>der</strong><br />

Bevölkerung (März 2004);<br />

Quelle | Thüringer Landesamt für<br />

Statistik (2005): Statistisches Jahrbuch<br />

Thüringen, Ausgabe 2005,<br />

13. Jahrgang, <strong>Erfurt</strong><br />

Kleingartenentwicklungskonzeption Thüringen – Teil 2 | Detallierte Betrachtung <strong>der</strong> Verbände<br />

Kreis- und Regionalverband Thüringer Land | <strong>Kreisverband</strong> <strong>der</strong> <strong>Kleingärtner</strong> <strong>Sonneberg</strong> e.V.<br />

15.1.1 Bevölkerungstruktur<br />

< 6 Jahre<br />

6 - 15 Jahre<br />

15 - 25 Jahre<br />

25 - 65 Jahre<br />

> 65 Jahre<br />

Altersstruktur <strong>der</strong> Bevölkerung im Landkreis <strong>Sonneberg</strong><br />

<strong>Sonneberg</strong> Thüringen<br />

4,1 %<br />

4,3 %<br />

5,9 %<br />

6,3 %<br />

12,5 %<br />

13,6 %<br />

21,7 %<br />

19,8 %<br />

55,8 %<br />

56,0 %<br />

0 % 20 % 40 % 60 % 80 % 100 %<br />

Die Alterstruktur <strong>der</strong> Bevölkerung des Landkreises <strong>Sonneberg</strong> liegt bis zur<br />

Gruppe <strong>der</strong> 65jährigen unter dem Thüringer Durchschnitt. Auffallend ist <strong>der</strong><br />

deutlich höhere Anteil in <strong>der</strong> Altersgruppe <strong>der</strong> ab 65jährigen mit einem Anteil<br />

von 21,7 %.<br />

Die neuen Daten des Thüringer Landesamtes für Statistik (Stand 31.12.2005)<br />

zeigen insgesamt einen prozentualen Rückgang <strong>der</strong> unter 65jährigen. Beson<strong>der</strong>s<br />

die Gruppe <strong>der</strong> Hochbetagten (> 75jährigen) weist mit 9,1 % eine höhere<br />

Quote als <strong>der</strong> Thüringer Durchschnitt (8,4 %) auf.<br />

Die prognostizierte Bevölkerungsentwicklung bis zum Jahr 2020 gibt für den<br />

Landkreis <strong>Sonneberg</strong> einen Bevölkerungsverlust von 10 bis unter 15 % an.<br />

Seite 5


Quelle | Thüringer Landesamt für<br />

Statistik (2005): Statistisches Jahrbuch<br />

Thüringen, Ausgabe 2005,<br />

13. Jahrgang, <strong>Erfurt</strong>.<br />

Quelle | Thüringer Landesamt für<br />

Statistik (2005): Statstisches Jahrbuch<br />

Thüringen, Ausgabe 2005,<br />

13. Jahrgang, <strong>Erfurt</strong>.<br />

(Zeitbezug Daten bis 2004)<br />

Kleingartenentwicklungskonzeption Thüringen – Teil 2 | Detallierte Betrachtung <strong>der</strong> Verbände<br />

Kreis- und Regionalverband Thüringer Land | <strong>Kreisverband</strong> <strong>der</strong> <strong>Kleingärtner</strong> <strong>Sonneberg</strong> e.V.<br />

15.1.2 Erwerbslosenquote<br />

1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004<br />

<strong>Sonneberg</strong> 12,7 % 11,9 % 10,9 % 10,2 % 11,8 % 12,7 % 13,1 %<br />

Thüringen 18,3 % 16,5 % 16,5 % 16,5 % 17,2 % 18,1 % 18,1 %<br />

Die Arbeitslosenquote ist im Landkreis <strong>Sonneberg</strong> im Vergleich zu Gesamtthüringen<br />

mit 13,1 % beson<strong>der</strong>s niedrig. Die leichte Entspannung in den Jahren<br />

1999 bis 2001 ist mit <strong>der</strong> Entwicklung Thüringens identisch. Die neuen Daten des<br />

Thüringer Landesamtes für Statistik (Stand 31.12.2005) legen dar, dass die Arbeitslosenquote<br />

im Landkreis <strong>Sonneberg</strong> auf dem gleichen Stand wie 2004 blieb.<br />

Thüringen hingegen hat einen leichten Rückgang um 1,0 % zu verzeichnen.<br />

15.1.3 Bruttoinlandsprodukt 1999 bis 2002<br />

Jahr <strong>Sonneberg</strong> Thüringen<br />

BRUTTOINLANDSPRODUKT 1999 916 Mio. € 39.182 Mio. €<br />

2000 895 Mio. € 39.762 Mio. €<br />

2001 950 Mio. € 40.391 Mio. €<br />

2002 971 Mio. € 40.824 Mio. €<br />

Verän<strong>der</strong>ungen zum Vorjahr 2,2 % 1,1 %<br />

Anteil an Thüringen 2,4 %<br />

Bruttoinlandsprodukt je Erwerbstätigen<br />

36.046 € 38.949 €<br />

Das Bruttoinlandsprodukt hat sich für Thüringen nur langsam erhöht.<br />

Im Landkreis <strong>Sonneberg</strong> gab es im Jahr 2002, einen leichten Anstieg zu verzeichnen.<br />

Die neuen Daten des Thüringer Landesamtes für Statistik (vorläufiger<br />

Stand August 2005 /Februar 2006) zeigen einen Anstieg des Bruttoinlandsproduktes<br />

in Thüringen im Jahr 2003 um 2,4 % und im Jahr 2004 um 3,0<br />

%. Auch <strong>der</strong> Landkreis <strong>Sonneberg</strong> weist einen hohen Anstieg von 3,5 % im<br />

Jahr 2003 auf. Dieser steigt im Jahr 2004 nochmals um 7,1 % zum Vorjahr.<br />

Das Bruttoinlandsprodukt je Erwerbstätigen erhöht sich auf 41.495 € im Landkreis<br />

<strong>Sonneberg</strong>. Das Bruttoinlandsprodukt in Thüringen liegt bei 44.087 € je<br />

Erwerbstätigen.<br />

Seite 6


Kleingartenentwicklungskonzeption Thüringen – Teil 2 | Detallierte Betrachtung <strong>der</strong> Verbände<br />

Kreis- und Regionalverband Thüringer Land | <strong>Kreisverband</strong> <strong>der</strong> <strong>Kleingärtner</strong> <strong>Sonneberg</strong> e.V.<br />

15.2 Auswertung <strong>der</strong> Befragungsergebnisse<br />

Zum 01. 01. 2004 gehörten zum <strong>Kreisverband</strong> <strong>Sonneberg</strong> 34 Kleingartenvereine.<br />

Der Fragebogen wurde von acht Vereinen beantwortet. Es ergibt sich<br />

damit eine Quote von 23,5 %. Ab einer Quote von 20 % kann die Umfrage als<br />

repräsentativ be-trachtet werden.<br />

Bis auf die drei Anlagen „Wulst I“ Neuhaus/Rwg. e.V., „Wald-frieden Neuhaus“<br />

e.V. und „Am Bornhügel“ Neuhaus/Rwg. e.V. sind alle fünf an<strong>der</strong>en Anlagen im<br />

Stadtgebiet von <strong>Sonneberg</strong> ansässig.<br />

15.2.1 Anzahl <strong>der</strong> Anlagen / Verein<br />

Von den acht Vereinen, die an <strong>der</strong> Befragung teilnahmen, gaben sieben Vereine<br />

an, dass nur jeweils eine Anlage dem Verein zugehörig wäre. Nur zu dem<br />

Verein „Mariensee 1921“ e.V. gehören vier Anlagen.<br />

16,1 % <strong>der</strong> Thüringer Vereine umfassen mehrere Anlagen. Betrachtet man dagegen<br />

die neuen Bundeslän<strong>der</strong>, so liegt dieser Wert mit 5 % deutlich niedriger.<br />

Die Kleingartenvereine in den alten Bundeslän<strong>der</strong>n umfassen dahingegen<br />

mit 28 % meist mehrere Anlagen, so dass sie im Bundesvergleich insgesamt<br />

größer sind als in den neuen Bundeslän<strong>der</strong>n.<br />

Seite 7


Abbildung 38 | Gründungsjahr <strong>der</strong><br />

Kleingartenanlage sowie des Kleingartenvereins<br />

Kleingartenentwicklungskonzeption Thüringen – Teil 2 | Detallierte Betrachtung <strong>der</strong> Verbände<br />

Kreis- und Regionalverband Thüringer Land | <strong>Kreisverband</strong> <strong>der</strong> <strong>Kleingärtner</strong> <strong>Sonneberg</strong> e.V.<br />

15.2.2 Gründungsjahr<br />

Gründungsjahr <strong>der</strong> Kleingartenanlage sowie des Kleingartenvereins<br />

von 1918<br />

1918 - 1945<br />

1946 - 1960<br />

1961 - 1989<br />

nach 1989<br />

0<br />

Gründungsjahr des Vereins Gründungsjahr <strong>der</strong> Anlage<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

2<br />

3<br />

3<br />

3<br />

0 2 4 6 8<br />

Aus <strong>der</strong> Abbildung wird ersichtlich, dass ein Großteil <strong>der</strong> Anlagen in <strong>der</strong> Zeit<br />

während und nach dem Zweiten Weltkrieg gegründet wurden. Dies ist zum einen<br />

auf die Wohnungsnot und auf die Ernährungslage während und nach dem<br />

Krieg zurückzuführen. An<strong>der</strong>s in Thüringen, hier fanden die meisten Anlagengründungen<br />

in <strong>der</strong> Zeit zwischen 1961 - 1989 statt.<br />

Abweichend als in Gesamtthüringen wurden die Vereine fast alle im gleichen<br />

Jahr wie die Anlagen ins Leben gerufen. Lediglich <strong>der</strong> Verein <strong>der</strong> Anlage „Am<br />

Lutherhaus 1919 <strong>Sonneberg</strong>“ e.V. gründete sich erst 1990.<br />

Seite 8


Abbildung 39 | Mitglie<strong>der</strong>statistik<br />

des Regionalverbandes<br />

Kleingartenentwicklungskonzeption Thüringen – Teil 2 | Detallierte Betrachtung <strong>der</strong> Verbände<br />

Kreis- und Regionalverband Thüringer Land | <strong>Kreisverband</strong> <strong>der</strong> <strong>Kleingärtner</strong> <strong>Sonneberg</strong> e.V.<br />

15.2.3 Aufgaben und Vermittlungen<br />

Die durchschnittliche Anzahl <strong>der</strong> Gärten je Verein liegt mit 65 niedriger als in Gesamtthüringen,<br />

das durchschnittlich 71 Gärten je Anlage aufweist. Die Kleingartenvereine<br />

in den alten Bundeslän<strong>der</strong>n enthalten durchschnittlich 91 Parzellen<br />

je Anlage. Die große Parzellenanzahl ist für die Zukunft günstiger als viele<br />

kleinparzellige Anlagen.<br />

Die Quote <strong>der</strong> Vermittlungen je Jahr ist mit <strong>der</strong> Quote <strong>der</strong> Aufgaben je Jahr deckungsgleich.<br />

Allerdings ergibt sich bei <strong>der</strong> genaueren Betrachtung ein Rückgang<br />

bei <strong>der</strong> Zahl <strong>der</strong> Anwärter auf einen Garten. Der Verband entspricht damit<br />

dem Durchschnitt Thüringens von zwei Aufgaben und zwei Vermittlungen je<br />

Verband / je Jahr. Eine genauere Betrachtung <strong>der</strong> Verteilung erfolgt im Kapitel<br />

15.8.<br />

15.2.4 Mitglie<strong>der</strong>statistik<br />

Anzahl <strong>der</strong><br />

Gärten<br />

Anzahl <strong>der</strong><br />

Mitglie<strong>der</strong><br />

Anzahl <strong>der</strong><br />

Mitglie<strong>der</strong> / aktiv<br />

Anzahl <strong>der</strong><br />

Mitglie<strong>der</strong> / passiv<br />

Mitglie<strong>der</strong>statistik des Verbandes<br />

126<br />

0 200 400 600 800<br />

Von den 1.923 Parzellen, die zum 01.01.2004 zu den Vereinen des <strong>Kreisverband</strong>es<br />

gehörten, sind im Rahmen <strong>der</strong> Fragebogenaktion 521 Parzellen erfasst<br />

worden. Diese Zahl entspricht einer Quote von 27,1 %. Somit wurden im Rahmen<br />

<strong>der</strong> Befragung fast ein Drittel <strong>der</strong> Kleingartenparzellen im <strong>Kreisverband</strong><br />

erfasst.<br />

Thüringenweit wurden bei <strong>der</strong> Befragung gut ein Drittel (34,5 %) <strong>der</strong> Kleingartenparzellen<br />

registriert. Zum 31.12.2004 waren zwar noch 34 Vereine gemeldet.<br />

Die Parzellenzahl verringerte sich allerdings um 3 auf 1920 Parzellen.<br />

Seite 9<br />

521<br />

554<br />

680


Abbildung 40 | Prozentuales Verhältnis<br />

<strong>der</strong> Gartenflächen zu den<br />

Gemeinschaftsflächen<br />

Kleingartenentwicklungskonzeption Thüringen – Teil 2 | Detallierte Betrachtung <strong>der</strong> Verbände<br />

Kreis- und Regionalverband Thüringer Land | <strong>Kreisverband</strong> <strong>der</strong> <strong>Kleingärtner</strong> <strong>Sonneberg</strong> e.V.<br />

15.3 Angaben zur Kleingartenanlage<br />

15.3.1 Flächengröße<br />

Verhältnis Gartenflächen zu Gemeinschaftsflächen<br />

Gartenflächen<br />

Gemeinschaftsfläche<br />

15,1 %<br />

0 % 20 % 40 % 60 % 80 % 100 %<br />

Seite 10<br />

84,9 %<br />

Die Gesamtfläche <strong>der</strong> Kleingartenanlagen im <strong>Kreisverband</strong> <strong>Sonneberg</strong> beträgt<br />

177.010 qm, die Summe <strong>der</strong> Gemeinschaftsflächen 26.794 qm. Damit ergibt<br />

sich eine durchschnittliche Gesamtfläche von 22.126 qm je Verein und eine<br />

durchschnittliche Gemeinschaftsfläche von 3.828 qm je Verein.<br />

Mit einer durchschnittlichen Gesamtfläche von 22.126 qm je Verein liegen die<br />

Vereine im Verband unter dem Thüringer Durchschnitt von 26.774 qm. Dazu<br />

im Vergleich: die neuen Bundeslän<strong>der</strong>n weisen lediglich 23.000 qm je Verein,<br />

die alten Bundeslän<strong>der</strong> hingegen durchschnittliche 40.000 qm je Verein auf.<br />

Mit einem prozentualen Anteil von 15,1 % an Gemeinschaftsflächen zählt <strong>der</strong><br />

<strong>Kreisverband</strong> zu den neun weiteren Verbänden Thüringens, die einen Anteil<br />

von über 9,5 % in dieser Kategorie aufweisen. Der Thüringer Durchschnitt liegt<br />

bei 9,5 %. Im Vergleich dazu: die neuen Bundeslän<strong>der</strong> weisen durchschnittlich<br />

einen Anteil von 11,0 % und die alten Bundeslän<strong>der</strong> einen Anteil von 15,0 %<br />

an Gemeinschaftsflächen vor.


Abbildung 41 | Eigentumsverhältnisse<br />

des Pachtlandes<br />

Kleingartenentwicklungskonzeption Thüringen – Teil 2 | Detallierte Betrachtung <strong>der</strong> Verbände<br />

Kreis- und Regionalverband Thüringer Land | <strong>Kreisverband</strong> <strong>der</strong> <strong>Kleingärtner</strong> <strong>Sonneberg</strong> e.V.<br />

15.3.2 Eigentumsverhältnisse<br />

Stadt / Gemeinde<br />

Kirche<br />

Staat<br />

Deutsche Bahn AG<br />

Privateigentum<br />

Sontiges<br />

Eigentumsverhältnisse des Pachtlandes<br />

0 %<br />

0 %<br />

8,6 %<br />

17,2 %<br />

29,3 %<br />

44,9 %<br />

0% 20 % 40 % 60 % 80 % 100 %<br />

Mit 29,3 % Anteil <strong>der</strong> Kleingartenflächen im Besitz von Privateigentümern<br />

liegen die befragten Vereine im <strong>Kreisverband</strong> <strong>Sonneberg</strong> über dem Thüringer<br />

Durchschnitt von 27,3 % und ebenso über dem <strong>der</strong> neuen Län<strong>der</strong> (21 %). Planungsrechtliche<br />

Sicherheit ist aber nur dann gegeben, wenn sich die Flächen<br />

im Besitz <strong>der</strong> Gemeinde befinden und /o<strong>der</strong> diese im Bebauungsplan als Grünfläche<br />

mit <strong>der</strong> Zweckbestimmung „Dauerkleingarten“ ausgewiesen sind.<br />

Der Verein „Hüttensteinach 1910“ e.V. und <strong>der</strong> Verein „Pistor“ e.V. führten an,<br />

Eigentümer eines Teils des Pachtlandes zu sein. Der Verein „Am Eichbach“<br />

e.V. bemerkte, dass sich seine Flächen im Besitz des Staatlichen Forstes befinden.<br />

Die Fläche des Vereines „Waldfrieden Neuhaus“ e.V. führte an, gehören<br />

zum Forsthaus Neuhaus / Rwg.<br />

Seite 11


Kleingartenentwicklungskonzeption Thüringen – Teil 2 | Detallierte Betrachtung <strong>der</strong> Verbände<br />

Kreis- und Regionalverband Thüringer Land | <strong>Kreisverband</strong> <strong>der</strong> <strong>Kleingärtner</strong> <strong>Sonneberg</strong> e.V.<br />

15.4 Status <strong>der</strong> Kleingartenanlage<br />

Alle acht befragten Vereine bezeichneten ihre Anlage als Dauerkleingartenanlage.<br />

Die Anlage des Vereins „Waldfrieden Neuhaus“ e.V. ist seit 1992, die Anlage<br />

des Vereins „Mariensee 1921“ e.V. seit 1993 sowie die Anlage des Vereins<br />

„Pistor“ e.V. seit 2000 in einem Flächennutzugsplan als Dauerkleingartenanlage<br />

ausgewiesen.<br />

Die Vereine „Am Lutherhaus 1919 <strong>Sonneberg</strong>“ e.V. sowie „Hüttensteinach 1910“<br />

e.V. gaben ebenfalls an, dass ihre Anlage in einem Flächennutzungsplan als<br />

Dauerkleingartenanlage ausgewiesen ist. Die beiden Vereine nannten jedoch<br />

das Datum <strong>der</strong> Ausweisung nicht. Der Verein „Hüttensteinach 1910“ e.V. gab<br />

außerdem an, die Anlage des Vereins sei gesichert, da das Gelände Vereinseigentum<br />

ist.<br />

Die Anlage des Vereins „Am Bornhügel“ Neuhaus / Rwg. e.V. ist in einem vorläufigen<br />

Flächennutzungsplan sowie seit 2002 in einem Bebauungsplan als<br />

Dauerkleingartenanlage ausgewiesen. Ebenfalls sowohl in einem Flächennutzungs-<br />

als auch in einem Bebauungsplan ist die Anlage des Vereins „Wulst I“<br />

Neuhaus / Rwg. e.V. festgesetzt. Der Verein nannte allerdings das Datum <strong>der</strong><br />

Ausweisung nicht.<br />

Nur <strong>der</strong> Verein „Am Eichenberg“ e.V. gab an, die Ausweisung seiner Anlage in<br />

einem <strong>der</strong> Planwerke sei nicht bekannt.<br />

Die planungsrechtliche Sicherung ist nur dann gegeben, wenn die Fläche auf<br />

<strong>der</strong> sich die Kleingärten befinden, in einem Bebauungsplan als Grünfläche mit<br />

<strong>der</strong> Zweckbestimmung Dauerkleingartenanlage festgesetzt ist. Bei Flächen, die im<br />

Flächennutzungsplan als Grünfläche mit <strong>der</strong> Zweckbestimmung Dauerkleingärten<br />

ausgewiesen wurden, ist davon auszugehen, dass diese auch im Bebauungsplan<br />

als solche festgeschrieben wurden / o<strong>der</strong> werden.<br />

Anhand <strong>der</strong> Aussagen ist ersichtlich, dass über die Bedeutung des Status<br />

„Dauerkleingartenanlage“ in den Vorständen noch Informationsbedarf bezüglich<br />

<strong>der</strong> planungsrechtlichen Sicherung <strong>der</strong> Anlagen besteht. Diese planungsrechtliche<br />

Sicherung in Planwerken wie Bebauungs- und Flächennutzungsplan ist<br />

wie<strong>der</strong>um im Zusammenhang mit den Eigentumsverhältnissen <strong>der</strong> jeweiligen<br />

Anlagen zu betrachten.<br />

Seite 12


Kleingartenentwicklungskonzeption Thüringen – Teil 2 | Detallierte Betrachtung <strong>der</strong> Verbände<br />

Kreis- und Regionalverband Thüringer Land | <strong>Kreisverband</strong> <strong>der</strong> <strong>Kleingärtner</strong> <strong>Sonneberg</strong> e.V.<br />

15.4.1 Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Kleingartenanlage<br />

keine<br />

Verän<strong>der</strong>ung<br />

Verlagerung Vergrößerung Verkleinerung<br />

1 0 1 1<br />

Fünf <strong>der</strong> Vereine machten hierzu keine Angaben.<br />

Eine Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Kleingartenanlage vollzog sich nur im Verein „Pistor“<br />

e.V. Seine Anlage wurde 1931 um 13.750 qm (57 Parzellen) vergrößert. Die<br />

Anlage ist im Jahr 1994 um zwei Parzellen verkleinert worden.<br />

Damit ist ersichtlich, dass es in <strong>der</strong> Zeit nach bzw. zwischen den beiden Weltkriegen<br />

zur Vergrößerung von Anlagen kam, um <strong>der</strong> kritischen Versorgungslage<br />

zu begegnen. Nach <strong>der</strong> politischen Wende auf Grund <strong>der</strong> verän<strong>der</strong>ten<br />

Rechtslage aber auch durch Verän<strong>der</strong>ungen im persönlichen Umfeld ging<br />

die Nachfrage zurück, die sich in <strong>der</strong> Verkleinerung von Anlagen bemerkbar<br />

machte.<br />

Seite 13


Abbildung 42 | Ausstattung des<br />

Vereinshauses<br />

Kleingartenentwicklungskonzeption Thüringen – Teil 2 | Detallierte Betrachtung <strong>der</strong> Verbände<br />

Kreis- und Regionalverband Thüringer Land | <strong>Kreisverband</strong> <strong>der</strong> <strong>Kleingärtner</strong> <strong>Sonneberg</strong> e.V.<br />

15.5 Ausstattung <strong>der</strong> Kleingartenanlage<br />

15.5.1 Vereinshauses<br />

75 % <strong>der</strong> befragten Vereine gaben an, ein Vereinshaus zu haben. Damit liegen<br />

die Vereine im <strong>Kreisverband</strong> <strong>Sonneberg</strong> über dem Durchschnitt <strong>der</strong> neuen<br />

Bundeslän<strong>der</strong> (60 %) und entsprechen damit fast dem Durchschnitt <strong>der</strong> alten<br />

Bundeslän<strong>der</strong> mit 80 %. In den Thüringer Verbänden besitzen nur 47,2 % <strong>der</strong><br />

Vereine ein Vereinshaus.<br />

Die durchschnittliche Grundfläche des Vereinshauses beträgt 250 qm.<br />

Die durchschnittliche Anzahl <strong>der</strong> Räume beträgt zwei Stück. Mit <strong>der</strong> Grundfläche<br />

des Vereinshauses liegen die Vereine um fast 50 % höher als <strong>der</strong><br />

Durchschnitt Thüringens mit 129 qm. Die durchschnittliche Anzahl <strong>der</strong> Räume<br />

entspricht nicht dem Thüringer Durchschnitt von 3 Räumen.<br />

15.5.2 Ausstattung des Vereinshauses<br />

Strom<br />

Wasser<br />

Kanalisation<br />

Ausschank<br />

Ausstattung des Vereinshauses<br />

0 1 2 3 4 5 6 7<br />

Mit 100 % Stromanschluss liegen die Vereine im Thüringer Durchschnitt und<br />

über dem <strong>der</strong> alten Bundeslän<strong>der</strong>. Bei <strong>der</strong> Ausstattung mit Wasseranschluss<br />

bleiben die Vereine des <strong>Kreisverband</strong>es mit 83,3 % hinter dem Thüringens von<br />

85 % zurück. Die Ausstattung <strong>der</strong> Vereinshäuser mit Kanalisation und Ausschank<br />

liegt in beiden Bereichen um 20 % höher als <strong>der</strong> Durchschnitt Thüringens.<br />

Damit reichen die Vereine des <strong>Kreisverband</strong>es fast an den bundesweiten<br />

Durchschnitt von 60 % beim Anschluss an die örtliche Kanalisation heran. Der<br />

bundesweite Durchschnitt bei <strong>der</strong> Ausstattung mit Ausschank liegt bei 70 %.<br />

Der Verein „Hüttensteinach 1910“ e.V. führte an, dass zur Ausstattung eine<br />

Klärgrube gehöre. Des Weiteren besitzt die Anlage „Pistor“ e.V. eine Küche<br />

und einen Biergarten.<br />

3<br />

3<br />

Seite 14<br />

5<br />

6


Abbildung 43 | Arten <strong>der</strong> Gemeinschaftseinrichtungen<br />

Kleingartenentwicklungskonzeption Thüringen – Teil 2 | Detallierte Betrachtung <strong>der</strong> Verbände<br />

Kreis- und Regionalverband Thüringer Land | <strong>Kreisverband</strong> <strong>der</strong> <strong>Kleingärtner</strong> <strong>Sonneberg</strong> e.V.<br />

15.5.3 Gemeinschaftsflächen<br />

Spielplatz<br />

Gemeinschaftsgrün<br />

öffentliches Grün<br />

Sitzbänke<br />

Sontiges<br />

Arten <strong>der</strong> Gemeinschaftseinrichtungen<br />

28,6 %<br />

42,9 %<br />

42,9 %<br />

0% 20 % 40 % 60 % 80 % 100 %<br />

Seite 15<br />

57,1 %<br />

71,4 %<br />

Die Gesamtfläche <strong>der</strong> Gemeinschaftsflächen beträgt 3.244 qm. Diese Summe<br />

weicht sehr stark von <strong>der</strong> Summe <strong>der</strong> unter Nr. 2 b. erfragten Größe <strong>der</strong> Gemeinschaftsflächen<br />

ab (26.794 qm).<br />

In sieben <strong>der</strong> acht befragten Vereine sind Gemeinschaftsflächen vorhanden.<br />

Lediglich <strong>der</strong> Verein „Am Eichberg“ e.V. vermerkte, dass er über keine Gemeinschaftsflächen<br />

verfüge.<br />

Die Anzahl <strong>der</strong> Anlagen, die Gemeinschaftsflächen aufweisen, liegt im <strong>Kreisverband</strong><br />

über dem Bundesdurchschnitt (70 %) und über dem Thüringer Durchschnitt<br />

von 80,1 %.<br />

In <strong>der</strong> folgenden Abbildung wird nochmals genauer dargestellt, welche Arten<br />

von Gemeinschaftseinrichtungen mit welchem Anteil in den Anlagen zu finden<br />

sind. Bei <strong>der</strong> Angabe <strong>der</strong> Art waren Mehrfachnennungen möglich.<br />

Mit 42,9 % Anteil an Spielplätzen liegen die Anlagen im <strong>Kreisverband</strong> <strong>Sonneberg</strong><br />

weit über dem Durchschnitt Thüringens (22,6 %) und bleiben nur gering<br />

unter dem Bundesdurchschnitt von 46 %. Weiterhin positiv ist zu vermerken,<br />

dass <strong>der</strong> Anteil an öffentlichem Grün als auch <strong>der</strong> Anteil an Sitzbänken höher<br />

als <strong>der</strong> Thüringer Durchschnitt von 15,8 % bzw. 32,7% ist.<br />

Die Vereine „Wulst I“ Neuhaus / Rwg. e.V., „Hüttensteinach 1910“ e.V. sowie<br />

„Pistor“ e.V. weisen jeweils einen Spielplatz auf.<br />

Die Vereine „Waldfrieden Neuhaus“ e.V., „Am Lutherhaus 1919 <strong>Sonneberg</strong>“<br />

e.V. und „Hüttensteinach 1910“ e.V. nannten unter „Sonstige Gemeinschaftsflächen“<br />

die Parkplätze <strong>der</strong> Gartenanlagen.


Abbildung 44 | Pflege <strong>der</strong> Gemeinschaftsflächen<br />

Kleingartenentwicklungskonzeption Thüringen – Teil 2 | Detallierte Betrachtung <strong>der</strong> Verbände<br />

Kreis- und Regionalverband Thüringer Land | <strong>Kreisverband</strong> <strong>der</strong> <strong>Kleingärtner</strong> <strong>Sonneberg</strong> e.V.<br />

Zu den Gemeinschaftseinrichtungen im Verein „Pistor“ e.V. gehören eine<br />

Galgenkegelanlage, ein Biergarten und eine Freitanzfläche aus Holz. Weiterhin<br />

gibt es ein Gerätehaus. Die dort vorhandenen Geräte können ausgeliehen<br />

werden.<br />

Anhand dieser Aussagen wird ersichtlich, dass in einzelnen <strong>der</strong> befragten Vereine<br />

ein breites Spektrum an Gemeinschaftsflächen vorhanden ist.<br />

15.5.4 Pflege <strong>der</strong> Gemeinschaftsflächen<br />

durch einzelne<br />

<strong>Kleingärtner</strong><br />

durch KGV gemeinsam<br />

durch Gemeinde<br />

Pflege <strong>der</strong> Gemeinschaftsflächen<br />

0 %<br />

42,9 %<br />

0 % 20 % 40 % 60 % 80 % 100 %<br />

Seite 16<br />

85,7 %<br />

Die prozentuale Verteilung für Pflege- und Instandhaltungsmaßnahmen <strong>der</strong><br />

Gemeinschaftsflächen ist dem Durchschnitt Thüringens ähnlich. Allerdings<br />

liegt <strong>der</strong> Anteil, <strong>der</strong> von einzelnen <strong>Kleingärtner</strong>n erbracht wird um 13 % höher<br />

als in Gesamtthüringen.<br />

Ein wichtiges Argument für Kleingärten liegt darin, dass große, für das Stadtklima<br />

und die Stadtökologie wesentliche Grünräume mit einem hohen Anteil an<br />

Vegetation von privater Hand gepflegt werden. Hier muss mit Blick auf die Alterstruktur<br />

<strong>der</strong> Pächter aber auch allgemein bedacht werden, dass diese Anzahl<br />

von Helfern in den nächsten Jahren in dieser Form nicht mehr zur Verfügung<br />

stehen wird. Trotz dessen muss bemerkt werden, dass durch das Engagement<br />

<strong>der</strong> Pächter die Städte und Kommunen entlastet werden und den jeweiligen<br />

Gemeinden attraktive Freiräume zur Verfügung stehen.


Abbildung 45 | Infrastrukturelle Erschließung<br />

<strong>der</strong> Kleingartenanlagen<br />

Kleingartenentwicklungskonzeption Thüringen – Teil 2 | Detallierte Betrachtung <strong>der</strong> Verbände<br />

Kreis- und Regionalverband Thüringer Land | <strong>Kreisverband</strong> <strong>der</strong> <strong>Kleingärtner</strong> <strong>Sonneberg</strong> e.V.<br />

15.5.5 Infrastrukturelle Erschließung<br />

öffentliches Straßennetz<br />

Privatweg / - gelände<br />

ÖPNV<br />

Infrastrukturelle Erschließung <strong>der</strong> KGA<br />

28,6 %<br />

0 % 20 % 40 % 60 % 80 % 100 %<br />

Seite 17<br />

85,7 %<br />

85,7 %<br />

Insgesamt ist die infrastrukturelle Erschließung <strong>der</strong> Anlagen als gut zu bewerten.<br />

Sowohl <strong>der</strong> Prozentsatz an Anlagen, die durch das öffentliche Straßennetz<br />

erschlossen werden, als auch <strong>der</strong> Anlagen, die durch den öffentlichen Personennahverkehr<br />

angebunden sind, entspricht bzw. liegt über dem Thüringer<br />

Durchschnitt. Die durchschnittliche Entfernung von <strong>der</strong> Kleingartenanlage zur<br />

Haltestelle des ÖPNV beträgt 350 m. Diese Entfernung liegt unter <strong>der</strong> Thüringens<br />

von 432 m.


Kleingartenentwicklungskonzeption Thüringen – Teil 2 | Detallierte Betrachtung <strong>der</strong> Verbände<br />

Kreis- und Regionalverband Thüringer Land | <strong>Kreisverband</strong> <strong>der</strong> <strong>Kleingärtner</strong> <strong>Sonneberg</strong> e.V.<br />

15.5.6 Parkplätze<br />

Stellplätze vorhanden Stellplätze nicht vorhanden<br />

6 Anlagen 2 Anlagen<br />

Gesamtanzahl <strong>der</strong> Stellplätze Gesamtanzahl <strong>der</strong> Besucherstellplätze<br />

82 Plätze 11 Plätze<br />

Beachtet man, dass gut 85 % <strong>der</strong> Anlagen über das öffentliche Straßennetz<br />

erreichbar sind, ist es verwun<strong>der</strong>lich, dass lediglich sechs <strong>der</strong> acht befragten<br />

Anlagen über Stellplätze verfügen. Allerdings muss vermerkt werden, dass<br />

bei dem Verein „“Mariensee 1921“ e.V. diese Seite des Fragebogens fehlte und<br />

demzufolge keine Antworten einbezogen werden konnten. Betrachtet man nur<br />

diese sechs Vereine steht durchschnittlich ein Stellplatz 3,6 Kleingärten zur<br />

Verfügung. Damit kann nicht dem Richtwert des Bundesministeriums für Bau<br />

entsprochen werden, <strong>der</strong> 3 Kleingärten je Stellplatz vorgibt. Nimmt man alle<br />

Vereine zur Betrachtung wird diese Differenz noch größer. Daraus lässt sich<br />

schlussfolgern, dass ein hoher Nachholbedarf existiert.<br />

Positiv ist zu vermerken, dass immerhin zwei Vereine über Besucherstellplätze<br />

verfügen.<br />

Seite 18


Abbildung 46 | Befestigung <strong>der</strong><br />

Erschließungsflächen<br />

Kleingartenentwicklungskonzeption Thüringen – Teil 2 | Detallierte Betrachtung <strong>der</strong> Verbände<br />

Kreis- und Regionalverband Thüringer Land | <strong>Kreisverband</strong> <strong>der</strong> <strong>Kleingärtner</strong> <strong>Sonneberg</strong> e.V.<br />

15.5.7 Versieglung<br />

Asphalt<br />

Pflastersteinsysteme<br />

Sand / Schotter<br />

Sonstiges<br />

Befestigung <strong>der</strong> Erschließungsflächen<br />

Nebenwege Hauptwege Stellplätze<br />

0 %<br />

0 %<br />

0 %<br />

0 %<br />

0 %<br />

16,7 %<br />

33,3 %<br />

42,9 %<br />

20,0 %<br />

50,0 %<br />

57,1 %<br />

0 % 20 % 40 % 60 % 80 % 100 %<br />

Seite 19<br />

80,0 %<br />

Positiv ist festzustellen, dass <strong>der</strong> Versieglungsgrad bei Haupt- und Nebenwegen<br />

sehr gering ist. Der Anteil an Sand- und Schotterflächen liegt bei den befragten<br />

Anlagen über dem Thüringer Durchschnitt. Allerdings ist <strong>der</strong> Anteil an Pflastersteinsystemen<br />

bei den Stellplatzflächen doppelt so hoch wie <strong>der</strong> Durchschnitt<br />

Gesamtthüringens (7 %) und neuen Bundeslän<strong>der</strong> (4 %).<br />

Die alten Bundeslän<strong>der</strong> weisen einen deutlich höherer Versieglungsgrad auf.<br />

Unter „Sonstigem Bodenbelag“ machten zwei Vereine Aussagen. So gaben sie<br />

Wiese, Grasnarbe und Splitt als Bodenbelag an.<br />

Der allgemeine Trend zu anspruchsvolleren Befestigungen <strong>der</strong> Wege und<br />

damit zu einem höheren Versieglungssgrad ist in den Anlagen des <strong>Kreisverband</strong>es<br />

nicht abzulesen. Trotzdem sollte gezielt Aufklärungsarbeit bezüglich <strong>der</strong><br />

Belange von Umwelt- und Naturschutz geleistet werden.<br />

Anzumerken ist, dass viele Kommunen auf versiegelte Flächen mit erhöhten<br />

Abwassergebühren reagieren. Auch zu überprüfen und in zukünftige Planungen<br />

mit einzubeziehen ist die rollstuhl- und behin<strong>der</strong>tengerechte Erschließung <strong>der</strong><br />

Anlagen.


Abbildung 47 | Zugänglichkeit <strong>der</strong><br />

Kleingartenanlagen<br />

Abbildung 48 | Struktur <strong>der</strong><br />

öffentlich zugänglichen Kleingartenanlagen<br />

Kleingartenentwicklungskonzeption Thüringen – Teil 2 | Detallierte Betrachtung <strong>der</strong> Verbände<br />

Kreis- und Regionalverband Thüringer Land | <strong>Kreisverband</strong> <strong>der</strong> <strong>Kleingärtner</strong> <strong>Sonneberg</strong> e.V.<br />

15.6 Zugänglichkeit<br />

nicht öffentlich<br />

öffentlich<br />

KGA öffentlich, Nutzung<br />

vorwiegend durch<br />

Gärtner und <strong>der</strong>en Gäste<br />

Wege in Geh- /<br />

Radwegenetz <strong>der</strong><br />

Gemeinden eingebunden<br />

KGA in Parkstruktur<br />

eingebettet<br />

Zugänglichkeit <strong>der</strong> KGA<br />

Der Verein „“Mariensee 1921“ e.V., dessen Seite des Fragebogens fehlte, ging<br />

nicht mit in die Bewertung ein. Die befragten Vereine entsprechen mit einer<br />

Zugänglichkeit ihrer Anlagen von 85,7 % dem Niveau des Thüringer Durchschnitts,<br />

bleiben aber hinter dem bundesdeutschen Durchschnitt von 95 % zurück.<br />

Trotz dessen stellen die befragten Anlagen im <strong>Kreisverband</strong> <strong>Sonneberg</strong><br />

einen wichtigen Bestandteil des Freiraumsystems <strong>der</strong> Stadt dar.<br />

Die folgende Abbildung gibt genauer an, durch wen die geöffneten Anlagen<br />

größtenteils genutzt werden.<br />

Struktur <strong>der</strong> öffentlich zugänglich KGA<br />

0 %<br />

0 %<br />

14,3 %<br />

0 % 20 % 40 % 60 % 80 % 100 %<br />

Seite 20<br />

85,7 %<br />

0 % 20 % 40 % 60 % 80 % 100 %<br />

83,3 %<br />

Negativ ist zu vermerken, dass keine <strong>der</strong> Anlagen in ein Geh- und Radwegenetz<br />

eingebunden ist. Der Thüringer Durchschnitt liegt hier bei 21,1 %, <strong>der</strong><br />

bundesweite Durchschnitt immerhin bei 17,5 %.<br />

Perspektivisch sollten Ideen entwickelt werden, die Kleingartenanlagen mehr<br />

in das städtische Rad- und Gehwegnetz einzubeziehen, denn die Attraktivität<br />

<strong>der</strong> Kleingartenanlagen sollte <strong>der</strong> breiten Öffentlichkeit nicht hinter hohen Hecken<br />

und Zäunen verborgen bleiben!


Kleingartenentwicklungskonzeption Thüringen – Teil 2 | Detallierte Betrachtung <strong>der</strong> Verbände<br />

Kreis- und Regionalverband Thüringer Land | <strong>Kreisverband</strong> <strong>der</strong> <strong>Kleingärtner</strong> <strong>Sonneberg</strong> e.V.<br />

15.7 Belegung<br />

Die Vereine „Wulst I“ Neuhaus / Rwg. e.V., „Am Bornhügel“ Neuhaus / Rwg.<br />

e. V. und „Am Lutherhaus 1919 <strong>Sonneberg</strong>“ e. V. machten keine Angaben zur<br />

Steuerung <strong>der</strong> Belegung <strong>der</strong> Parzellen. Der Verein „Wulst I“ Neuhaus / Rwg.<br />

e. V. kreuzte an, die Belegung <strong>der</strong> Parzellen wird über Wartelisten gesteuert,<br />

machte dazu aber keine weiteren Angaben.<br />

Zwei <strong>der</strong> acht Vereine („Mariensee 1921“ e.V. und „Pistor“ e.V.) gaben für die<br />

vier Jahre verwertbare Zahlen an. Es ergeben sich folgende Mittelwerte:<br />

1985<br />

Bewerber / Platz<br />

1990<br />

Bewerber / Platz<br />

1996<br />

Bewerber / Platz<br />

Seite 21<br />

2003<br />

Bewerber / Platz<br />

16 / 4 6 / 5 8 / 6 6 / 4<br />

Der Verein „Pistor“ e.V. gab außerdem an, eine Warteliste zur Steuerung <strong>der</strong><br />

Belegung <strong>der</strong> Parzellen sei ab 1990 nur kurzfristig nötig gewesen.<br />

Der Verein „Waldfrieden Neuhaus“ e.V. gab für 1985 vier sowie für 1990, 1996<br />

und 2003 jeweils keinen Bewerber an. Der Verein nannte nicht die Zahl <strong>der</strong><br />

freien Plätze in den einzelnen Jahren.<br />

Im Verein „Hüttensteinach 1910“ e.V. erfolgt die Werbung für freie Parzellen durch<br />

die Gärtner. Der Verein „Am Eichberg“ e. V. gab an, die Parzellen innerhalb des<br />

Vereins seien „Dauerplätze“.<br />

Die Übersicht zeigt, entgegen <strong>der</strong> Entwicklung Gesamtthüringens eine verän<strong>der</strong>te<br />

Nachfrage nach Kleingartenparzellen auf. So verringerte sich zwar die<br />

Anzahl <strong>der</strong> Bewerber, blieb aber dennoch über <strong>der</strong> <strong>der</strong> freien Plätze. So das<br />

<strong>der</strong> Leerstand von vier Parzellen unklar ist.<br />

Aufgrund <strong>der</strong> Alterung <strong>der</strong> Bevölkerung wird es in den kommenden Jahren vermehrt<br />

zu Abgaben / Aufgaben des Kleingartens kommen.<br />

Infolgedessen verschärft sich die Leerstandssituation in den Kleingartenanlagen.<br />

Vor diesem Hintergrund ist es notwendig, Ideen zur Verpachtung zu entwickeln.<br />

Auch für die Art <strong>der</strong> Vermittlung freier Kleingartenparzellen müssen neue Ideen<br />

konzipiert werden. So ist die Öffnung <strong>der</strong> Anlagen ein wichtiger Schritt in diese<br />

Richtung, um die Attraktivität <strong>der</strong> Anlagen bei einer breiteren Öffentlichkeit publik<br />

zu machen. Ebenso kann die Vermittlung über Gartenbörsen erfolgen. Darüber<br />

hinaus sind Vermarktungsstrategien zu entwickeln.


Abbildung 49 | Prozentuale Verteilung<br />

<strong>der</strong> Parzellengröße<br />

Kleingartenentwicklungskonzeption Thüringen – Teil 2 | Detallierte Betrachtung <strong>der</strong> Verbände<br />

Kreis- und Regionalverband Thüringer Land | <strong>Kreisverband</strong> <strong>der</strong> <strong>Kleingärtner</strong> <strong>Sonneberg</strong> e.V.<br />

15.8 Parzellengrößen<br />

< 200 m 2<br />

200 - 400 m 2<br />

400 - 600 m 2<br />

> 600 m 2<br />

Prozentuale Verteilung <strong>der</strong> Parzellengröße<br />

0,4 %<br />

7,1 %<br />

22,5 %<br />

0 % 20 % 40 % 60 % 80 % 100 %<br />

Seite 22<br />

70,0 %<br />

Die durchschnittliche Parzellengröße beträgt 300 qm. Damit liegen die Vereine<br />

im Landkreis <strong>Sonneberg</strong> noch unter dem Gesamtdurchschnitt Thüringens mit<br />

349 qm je Parzellengröße. Die durchschnittliche Parzellengröße <strong>der</strong> neuen<br />

Bundeslän<strong>der</strong> beträgt 305 qm, die <strong>der</strong> alten Bundeslän<strong>der</strong> 350 qm.<br />

Der Anteil <strong>der</strong> Gärten, die sich bei <strong>der</strong> vorgeschriebenen Parzellengröße laut<br />

BkleingG bewegen, ist mit 92,5 % enorm hoch. Die Anzahl <strong>der</strong> Parzellen, die<br />

eine Größe über <strong>der</strong> vom BkleingG vorgeschriebenen Größe von 400 qm aufweisen,<br />

liegt mit insgesamt 4,7 % deutlich unter dem Thüringer als auch dem<br />

bundesdeutschen Durchschnitt, die hier einen Anteil von 24,2 % bzw. 24,5 %<br />

aufweisen.<br />

Laut Umfragen in Hamburg und Münster favorisiert weit über 50 % <strong>der</strong> <strong>Kleingärtner</strong><br />

eine Parzellengröße von 200 qm bis 300 qm. Dies ist zum einen auf den<br />

hohen Anteil an älteren Pächtern zurückzuführen, zum an<strong>der</strong>en <strong>der</strong> Wunsch von<br />

bisher unterpräsentierten Gruppen wie junge Familien, Singles und Studenten.<br />

Von den 521 erfassten Parzellen stehen vier Parzellen leer. Damit ergibt sich<br />

ein verän<strong>der</strong>tes Bild von Angebot und Nachfrage. Gab es zu DDR-Zeiten noch<br />

Wartelisten auf einen Garten, hat sich die Situation nach 1990 gewandelt. Drei<br />

dieser vier Parzellen stehen bereits seit über zwei Jahren leer.<br />

Im Verhältnis zu den 521 erfassten Gärten im <strong>Kreisverband</strong> sind es 0,8 % <strong>der</strong><br />

Parzellen, die leer stehen. Davon stehen 75 % <strong>der</strong> Parzellen über 2 Jahre leer.<br />

Von den insgesamt 546 leer stehenden Parzellen in den Thüringer Verbänden<br />

beträgt die Leerstandsquote des <strong>Kreisverband</strong>es <strong>Sonneberg</strong> 0,7 %. Die <strong>der</strong><br />

seit über 2 Jahren leer stehenden 0,9 % im Vergleich zu Gesamtthüringen.


Abbildung 50 | Grundflächengrößen<br />

<strong>der</strong> Lauben<br />

Kleingartenentwicklungskonzeption Thüringen – Teil 2 | Detallierte Betrachtung <strong>der</strong> Verbände<br />

Kreis- und Regionalverband Thüringer Land | <strong>Kreisverband</strong> <strong>der</strong> <strong>Kleingärtner</strong> <strong>Sonneberg</strong> e.V.<br />

15.9 Ausstattung <strong>der</strong> einzelnen Gärten und Lauben<br />

15.9.1 Angaben zu den Gartenlauben<br />

< 25 m 2<br />

25 - 30 m 2<br />

> 30 m 2<br />

Grundflächengrößen <strong>der</strong> Lauben<br />

5,0 %<br />

14,9 %<br />

0 % 20 % 40 % 60 % 80 % 100 %<br />

Seite 23<br />

80,1 %<br />

Die Gesamtzahl <strong>der</strong> angegebenen Lauben beträgt 502 Stück. Das heißt, auf<br />

96,4 % <strong>der</strong> Parzellen befindet sich eine Laube. Es kann geschlussfolgert werden,<br />

dass sich auf den verbleibenden 19 Parzellen (3,6 %) entwe<strong>der</strong> keine Laube befindet<br />

o<strong>der</strong> dass zur Größe <strong>der</strong> Laube keine Angabe gemacht werden konnte.<br />

Der Anteil <strong>der</strong> Lauben mit einer Größe bis zu 25 qm liegt in den befragten Vereinen<br />

im <strong>Kreisverband</strong> <strong>Sonneberg</strong> deutlich höher als in Gesamtthüringen<br />

(67,4 %). Der Anteil an Lauben, die diese Größe überschreiten, ist demzufolge<br />

nicht so hoch, liegt aber trotzdem über dem Durchschnitt <strong>der</strong> alten Bundeslän<strong>der</strong>.


Abbildung 51 | Ausstattung <strong>der</strong><br />

Parzellen mit Strom- und Wasseranschluss<br />

Kleingartenentwicklungskonzeption Thüringen – Teil 2 | Detallierte Betrachtung <strong>der</strong> Verbände<br />

Kreis- und Regionalverband Thüringer Land | <strong>Kreisverband</strong> <strong>der</strong> <strong>Kleingärtner</strong> <strong>Sonneberg</strong> e.V.<br />

15.9.2 Technische Infrastruktur<br />

Austattung <strong>der</strong> Parzellen mit Strom- und Wasseranschluss<br />

Stromanschluss<br />

Wasseranschluss<br />

Kanalistaion<br />

10,0 %<br />

0 % 20 % 40 % 60 % 80 % 100 %<br />

Seite 24<br />

100 %<br />

100 %<br />

Die Ausstattung <strong>der</strong> Parzellen mit einem Strom- und Wasseranschluss liegt bei<br />

den befragten Vereinen über dem Durchschnitt Thüringens mit 93,1 % (Stromanschluss)<br />

und 81,3 % (Wasseranschluss) und auch über denen <strong>der</strong> neuen und<br />

alten Bundeslän<strong>der</strong>. Thüringenweit sind 0,8 % <strong>der</strong> Parzellen mit einem Kanalisationsanschluss<br />

ausgestattet.<br />

Der bundesweite Durchschnitt liegt hier bei 1,0 %.<br />

Alle 52 Parzellen des Vereins „Wulst I“ Neuhaus / Rwg. e.V. weisen einen Kanalisationsanschluss<br />

auf.<br />

15.9.3 Bodenschadstoffe<br />

Zu <strong>der</strong> Frage nach Verdachtsflächen für Bodenschadstoffe und dadurch bedingte<br />

Einschränkungen im Anbau machten vier <strong>der</strong> acht befragten Vereine<br />

keine Aussagen. Vier Vereine beantworteten diese Frage mit „Nein“.


Kleingartenentwicklungskonzeption Thüringen – Teil 2 | Detallierte Betrachtung <strong>der</strong> Verbände<br />

Kreis- und Regionalverband Thüringer Land | <strong>Kreisverband</strong> <strong>der</strong> <strong>Kleingärtner</strong> <strong>Sonneberg</strong> e.V.<br />

15.9.4 Kleintierhaltung und Imkergärten<br />

Kleintierhaltung Imkergärten<br />

5 Vereine 0 Vereine<br />

insgesamt 14 Parzellen insgesamt 0 Parzellen<br />

2,7 % <strong>der</strong> Parzellen 0,0 % <strong>der</strong> Parzellen<br />

Von den insgesamt 116 Vereinen mit Kleintierhaltung in Thüringen beträgt <strong>der</strong><br />

Anteil <strong>der</strong> Vereine des <strong>Kreisverband</strong>es <strong>Sonneberg</strong> 4,3 %. Die Zahl <strong>der</strong> Gärten,<br />

in denen Bienenvölker gehalten werden, ist in Gesamtthüringen sehr gering.<br />

Die Vereine im <strong>Kreisverband</strong> weisen keine Imkergärten auf.<br />

Seite 25


Kleingartenentwicklungskonzeption Thüringen – Teil 2 | Detallierte Betrachtung <strong>der</strong> Verbände<br />

Kreis- und Regionalverband Thüringer Land | <strong>Kreisverband</strong> <strong>der</strong> <strong>Kleingärtner</strong> <strong>Sonneberg</strong> e.V.<br />

15.10 Pachtpreis<br />

Der durchschnittliche Pachtpreis liegt im <strong>Kreisverband</strong> <strong>Sonneberg</strong> bei 0,07 €<br />

/ qm / Jahr. Dieses Ergebnis wurde aus sieben Vereinen ermittelt. Der Verein<br />

„Wulst I“ Neuhaus / Rwg. e. V. gab einen Pachtpreis von 15,50 € / Jahr an. Der<br />

Verein führte nicht an, ob es sich dabei um einen pauschalen Pachtpreis pro<br />

Jahr und Parzelle o<strong>der</strong> den durchschnittlichen Pachtpreis je Parzelle handelt.<br />

Damit entspricht <strong>der</strong> ermittelte durchschnittliche Pachtpreis dem Thüringer<br />

Durchschnitt und liegt 0,02 € (Stand 1996) über dem <strong>der</strong> neuen Bundeslän<strong>der</strong>.<br />

Die Pachtzinsen <strong>der</strong> alten Bundeslän<strong>der</strong> betragen 0,15 € / qm / Jahr (Stand 1996).<br />

Seite 26


Abbildung 52 | Familienstand <strong>der</strong><br />

Pächter<br />

Kleingartenentwicklungskonzeption Thüringen – Teil 2 | Detallierte Betrachtung <strong>der</strong> Verbände<br />

Kreis- und Regionalverband Thüringer Land | <strong>Kreisverband</strong> <strong>der</strong> <strong>Kleingärtner</strong> <strong>Sonneberg</strong> e.V.<br />

15.11 Angaben zu den Pächtern<br />

15.11.1 Familienstand<br />

Paare<br />

Familien mit<br />

Kin<strong>der</strong>n<br />

Alleinstehende<br />

Familienstand <strong>der</strong> Pächter<br />

23,6 %<br />

21,5 %<br />

54,9 %<br />

0 % 20 % 40 % 60 % 80 % 100 %<br />

Die Gesamtzahl <strong>der</strong> Gartennutzer beträgt 550. Diese Zahl ist nicht identisch mit<br />

<strong>der</strong> Zahl <strong>der</strong> aktiven und passiven Vereinsmitglie<strong>der</strong> beziehungsweise <strong>der</strong> Zahl<br />

<strong>der</strong> Parzellen.<br />

Der Anteil <strong>der</strong> Familien mit Kin<strong>der</strong>n aber auch <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> Alleinstehenden<br />

in den Anlagen des Verbandes liegt deutlich über dem Thüringer Durchschnitt<br />

(17,7 % bzw. 15,0 %). Damit steht <strong>der</strong> Verband an vierter Stelle beim Anteil an<br />

Familien mit Kin<strong>der</strong>n. Allerdings weist er neben dem <strong>Kreisverband</strong> Apolda /<br />

Weimarer Land auch den höchsten Anteil an Alleinstehenden innerhalb seiner<br />

Vereine auf.<br />

Seite 27


Abbildung 53 | Altersstruktur <strong>der</strong><br />

Pächter<br />

Kleingartenentwicklungskonzeption Thüringen – Teil 2 | Detallierte Betrachtung <strong>der</strong> Verbände<br />

Kreis- und Regionalverband Thüringer Land | <strong>Kreisverband</strong> <strong>der</strong> <strong>Kleingärtner</strong> <strong>Sonneberg</strong> e.V.<br />

15.11.2 Alterstruktur<br />

< 50 Jahre<br />

50 - 59 Jahre<br />

60 - 69 Jahre<br />

> 70 Jahre<br />

Altersstruktur <strong>der</strong> Pächter<br />

19,7 %<br />

17,0 %<br />

31,0 %<br />

32,3 %<br />

0 % 20 % 40 % 60 % 80 % 100 %<br />

Der Ermittlung <strong>der</strong> Altersstruktur <strong>der</strong> Pächter liegt eine Gesamtzahl von 493<br />

Pächtern zu Grunde. Diese Zahl ist nicht identisch mit <strong>der</strong> Zahl <strong>der</strong> aktiven<br />

und passiven Vereinsmitglie<strong>der</strong> beziehungsweise <strong>der</strong> Zahl <strong>der</strong> Parzellen. Sie<br />

weicht von <strong>der</strong> Gesamtzahl <strong>der</strong> Gartennutzer ab, die zur Ermittlung des Familienstandes<br />

diente. Die Angaben des Vereins „Wulst I“ Neuhaus / Rwg. e.V.<br />

gingen nicht in die Berechnung ein, da <strong>der</strong> Verein nur prozentuale Angaben<br />

machte.<br />

Die unter 50jährigen Pächter sind in den Vereinen häufiger vertreten als im<br />

Thüringer Durchschnitt (28,1 %). Bei den Pächtern zwischen 50 - 69 Jahren ist<br />

<strong>der</strong> Anteil in den Vereinen des <strong>Kreisverband</strong>es geringer. Auffällig ist <strong>der</strong> prozentuale<br />

Anteil <strong>der</strong> über 70jährigen, <strong>der</strong> Anteil dieser Altersgruppe Pächter liegt<br />

über dem Thüringer Durchschnitt von 13,9 % und über dem Durchschnitt von<br />

6,5 % <strong>der</strong> neuen und alten Bundeslän<strong>der</strong>.<br />

Diese Zahlen verdeutlichen, dass in den kommenden Jahren mit erhöhten Aufgaben<br />

des Kleingartens zu rechnen ist, da über 50 % <strong>der</strong> Pächter das kritische<br />

Alter erreicht haben wird, in dem die Wahrscheinlichkeit auftritt, den Garten aus<br />

gesundheitlichen Gründen nicht mehr bewirtschaften zu können.<br />

Diese Zahlen geben an, dass die Altersstruktur <strong>der</strong> Pächter eines Kleingartens<br />

im Verhältnis zur Altersstruktur <strong>der</strong> Bevölkerung des Landkreises <strong>Sonneberg</strong><br />

konform ist.<br />

Seite 28


Abbildung 54 | Situation <strong>der</strong> Pächter<br />

auf dem Arbeitsmarkt<br />

Kleingartenentwicklungskonzeption Thüringen – Teil 2 | Detallierte Betrachtung <strong>der</strong> Verbände<br />

Kreis- und Regionalverband Thüringer Land | <strong>Kreisverband</strong> <strong>der</strong> <strong>Kleingärtner</strong> <strong>Sonneberg</strong> e.V.<br />

15.11.3 Erwerbsstruktur<br />

erwerbstätig<br />

arbeitslos<br />

Rentner /<br />

Vorruheständler<br />

arbeitsunfähig<br />

nicht erwerbstätig<br />

Situation <strong>der</strong> Pächter auf dem Arbeitsmarkt<br />

0,9 %<br />

0,7 %<br />

8,4 %<br />

38,9 %<br />

51,1 %<br />

0 % 20 % 40 % 60 % 80 % 100 %<br />

Es kann davon ausgegangen werden, dass die Angaben auf den Fragebögen<br />

lediglich Schätzwerte sind. Es muss eine Ungenauigkeit einkalkuliert werden.<br />

Die Angaben des Vereins „Am Bornhügel“ Neuhaus / Rwg. e.V. gingen nicht in<br />

die Berechnung ein. Die Angaben waren nicht eindeutig als prozentuale Angaben<br />

o<strong>der</strong> Zahl <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong> zuzuordnen.<br />

Der Anteil <strong>der</strong> Erwerbstätigen ist in den Vereinen des <strong>Kreisverband</strong>es <strong>Sonneberg</strong><br />

augenfällig geringer als im Thüringer Durchschnitt (11,8 %) und auch geringer<br />

im Vergleich zu den neuen Bundeslän<strong>der</strong>n (11,3 %). Damit korrespondieren<br />

die Werte mit den Daten des Landesamtes für Statistik, wonach <strong>der</strong><br />

Landkreis <strong>Sonneberg</strong> mit die geringste Arbeitslosenquote Thüringens aufweist.<br />

Deutlich höher ist allerdings auch <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> Rentner und Vorruheständler<br />

in den Vereinen des <strong>Kreisverband</strong>es. So liegt <strong>der</strong> bundesweite Durchschnitt<br />

hier bei 42,5 %, <strong>der</strong> Thüringens bei 45,5 %.<br />

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jährliche Vereins- und<br />

Kin<strong>der</strong>feste<br />

Wettbewerbe<br />

Sonstige Aktivitäten<br />

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Kreis- und Regionalverband Thüringer Land | <strong>Kreisverband</strong> <strong>der</strong> <strong>Kleingärtner</strong> <strong>Sonneberg</strong> e.V.<br />

15.12 Veranstaltungen und Aktivitäten<br />

Einer („Am Eichberg“ e.V.) von acht Vereinen machten zu <strong>der</strong> Frage nach Vereinsaktivitäten<br />

keine Angaben.<br />

Die Vereine „Wulst I“ Neuhaus / Rwg. e.V., „Am Bornhügel“ Neuhaus/Rwg. e.V.,<br />

„Am Lutherhaus 1919 <strong>Sonneberg</strong>“ e.V. „Mariensee 1921“ e.V., „Hüttensteinach<br />

1910“ e.V. sowie „Pistor“ e.V. feiern einmal im Jahr ein Vereinsfest. Ein Kin<strong>der</strong>fest<br />

organisieren die Vereine „Mariensee 1921“ e.V. sowie „Pistor“ e.V. einmal<br />

jährlich.<br />

Wettbewerbe innerhalb <strong>der</strong> Anlage werden zweimal jährlich von dem Verein<br />

„Am Bornhügel“ Neuhaus / Rwg. e.V. sowie jeweils einmal jährlich von den Vereinen<br />

„Mariensee 1921“ e.V. und „Pistor“ e.V. durchgeführt.<br />

Unter „Sonstige Aktivitäten“ gab <strong>der</strong> Verein „Wulst I“ Neuhaus/Rwg. E.V. die<br />

Teilnahme an örtlichen Veranstaltungen an. Die Aktivitäten des Vereins „Waldfrieden<br />

Neuhaus“ e.V. beschränken sich auf zwei Mitglie<strong>der</strong>versammlungen<br />

im Jahr. Im Verein „Hüttensteinach 1910“ e.V. werden Schulungen und Beratungen<br />

durch die Fachberater durchgeführt.<br />

Beson<strong>der</strong>s aktiv gestalten die Mitglie<strong>der</strong> des Vereins „Pistor“ e.V. ihr Vereinsleben.<br />

Neben den oben genannten Vereinsfesten finden zusätzlich jährlich eine<br />

Rentner- und eine Kin<strong>der</strong>weihnachtsfeier statt. Drei- bis fünfmal jährlich wird das<br />

„Galgenkegeln“ veranstaltet, wobei zweimal ein Familienkegeln durchgeführt<br />

wird. Einmal im Jahr wird ein Fußballturnier gegen eine an<strong>der</strong>e Gartenanlage<br />

ausgerichtet. Weiterhin organisieren zweimal jährlich die Mitglie<strong>der</strong> des Vereins<br />

einen musikalischen Frühschoppen. Einige <strong>Kleingärtner</strong> singen im Chor<br />

Höhnbach. Die Fachberater des Vereins halten zweimal jährlich Fachvorträge<br />

mit praktischen Vorführungen. Es besteht eine Partnerschaft zum Verein <strong>der</strong><br />

Gartenanlage „Auwiesen“ e.V. in Neustadt bei Coburg.<br />

Anhand <strong>der</strong> Aussagen wird ersichtlich, dass innerhalb des Verbandes die Vereinsaktivitäten<br />

in einigen Vereinen beson<strong>der</strong>s ausgeprägt sind, an<strong>der</strong>e hingegen<br />

gemeinsamen Aktivitäten gar keinen Stellenwert beimessen. Generell sollte<br />

<strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung des Gemeinschaftslebens in den Vereinen beson<strong>der</strong>e Beachtung<br />

geschenkt werden, um das Zusammengehörigkeitsgefühl als auch die<br />

Motivation, die Kleingartenanlage zu erhalten und aufzuwerten, zu för<strong>der</strong>n.<br />

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Bildnachweis<br />

Titelbild Kleingarten | Foto: FH <strong>Erfurt</strong><br />

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