Regelenergie Quartalsbericht - MVV Energie AG
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<strong>Regelenergie</strong><br />
<strong>Quartalsbericht</strong><br />
30.09.2012 03/12<br />
Tennet sichert Reserveenergie in Österreich<br />
Der Übertragungsnetzbetreiber Tennet hat Verträge über<br />
940 MW Kaltreserve in Österreich für den kommenden<br />
Winter abgeschlossen. Dies sei notwendig, um der wachsenden<br />
Einspeisung von erneuerbaren <strong>Energie</strong>n, welche in<br />
Deutschland zurzeit eine Kaltreserve von rund 2.000 MW<br />
benötigen, zu begegnen und so die Stabilität im Übertragungsnetz<br />
zu gewährleisten. Ob die <strong>Regelenergie</strong> in den<br />
kommenden Monaten in einem stärkeren Umfang ihren<br />
Beitrag zur Netzstabilität leisten muss, erwarten wir mit<br />
großem Interesse.<br />
EWEA Windkraft soll Markt bestimmen<br />
Der europäische Windverband EWEA fordert zur Förderung<br />
der Windkraft bessere Wettbewerbsbedingungen auf<br />
den Märkten. Dies bezieht sich vor allem auf die Leistung,<br />
die von konventionellen Kraftwerken erbracht wird, um<br />
die volatile Einspeisung von erneuerbaren <strong>Energie</strong>n auszugleichen.<br />
Nach Meinung des Verbandes sollte die dafür<br />
benötigte <strong>Regelenergie</strong>leistung zum Erhalt der Netzstabilität<br />
auf freien Märkten gehandelt werden, um so die<br />
Transparenz und Kosteneffizienz der Wettbewerber zu<br />
gewährleisten und gleichzeitig die Verbraucherpreise für<br />
<strong>Regelenergie</strong> zu senken. Defizite bei der Bereitstellung von<br />
<strong>Regelenergie</strong> aus fluktuierend einspeisenden Anlagen sieht<br />
<strong>MVV</strong> <strong>Energie</strong> insbesondere noch in der Leistungsprognose.<br />
Bedarf an <strong>Regelenergie</strong> steigt<br />
Im Rahmen der Minutenreservebeschaffung haben die<br />
ÜNB erstmals auch den Minutenreservebedarf des abgelaufenen<br />
Quartals berücksichtigt und greifen damit auf<br />
aktuelle Werte zu. Im ersten und zweiten Quartal 2012<br />
bestand an mehreren Tagen ein hoher Bedarf an positiver<br />
Regelleistung, insbesondere während des Kälteeinbruchs<br />
in der zweiten Februarwoche. Um diesen Anforderungen<br />
Rechnung zu tragen, wird die ausgeschriebene Leistung<br />
für positive Minutenreserve (MRL) ab 01.10.2012 um 351<br />
MW auf 2.426 MW erhöht. Der Bedarf an negativer MRL<br />
wird zum gleichen Zeitpunkt moderat um 64 MW auf<br />
2.413MW erhöht. Von beiden Maßnahmen geht tendenziell<br />
eine preisstabilisierende Wirkung aus.<br />
Abruf der Minutenreserve wurde automatisiert<br />
Den Vorgaben der BNetzA folgend, haben die Übertragungsnetzbetreiber<br />
termingerecht zum 03.07.2012 den<br />
Abruf der Minutenreserveleistung automatisiert. Statt wie<br />
bisher telefonisch den Abruf durchzuführen, wird nun der<br />
gleichzeitige Abruf mehrerer Anbieter über den Versand von<br />
Minutenreserve-Fahrplänen ermöglicht. Die Minutenreserve-<br />
Fahrpläne werden bei <strong>MVV</strong> <strong>Energie</strong> durch einen redundanten,<br />
hochverfügbaren Koppelserver empfangen.<br />
Durch die Automatisierung wird die Absenkung der Mindestangebotsgröße<br />
von zehn MW auf fünf MW möglich<br />
und somit die Marktteilnahme kleinerer Anbieter gefördert.<br />
Der Umstellung des Abrufverfahrens war für alle beteiligten<br />
Projektpartner ein langwieriges komplexes Projekt mit einer<br />
mehrmonatigen intensiven Testphase vorausgegangen. Beteiligt<br />
waren neben <strong>MVV</strong> <strong>Energie</strong> und den vier Übertragungsnetzbetreibern<br />
die Unternehmen Soluvia (bis<br />
30.09.2012 24/7 IT-Services), Netrion (bis 30.09.2012 24/7<br />
Netze) und Soptim.<br />
Auf der Verbundleitwarte von Netrion, dem Dienstleister der<br />
<strong>MVV</strong> <strong>Energie</strong>, stehen damit die Telefone jetzt still. Die Mitarbeiter<br />
werden akustisch und optisch über den Eingang<br />
neuer Minutenreserve-Fahrpläne informiert, die dann von<br />
ihnen in die Systemprogrammierung eingegeben und als<br />
anteilige Leistungsanforderung über die Fernwirktechnik an<br />
die beteiligten Kraftwerke übermittelt werden. Um die Prozesssicherheit<br />
zu erhöhen und manuelle Fehleingaben ausschließen<br />
zu können, ist eine automatisierte Schnittstelle<br />
zwischen dem Koppelserver und der Systemprogrammierung<br />
in Arbeit.<br />
Koordinator für die operativen Minutenreserveabrufe aller<br />
deutschen Übertragungsnetzbetreiber ist Amprion. Nur in<br />
Fällen, in denen es bei der automatisierten Übermittlung der<br />
Minutenreserve-Fahrpläne zu Problemen kommen sollte,<br />
würden die ÜNB wieder auf die alte Kommunikation zurückgreifen:<br />
das Telefon.<br />
Für die am <strong>Regelenergie</strong>pool beteiligten Kraftwerke bleibt<br />
alles beim Alten, hier ändert sich nichts.<br />
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