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WJ Info 02/2013 - Wirtschaftsjunioren Mannheim-Ludwigshafen

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lage sehr schwierig, jedoch betrachtetKoch dies nicht als „Sackgasse“.„Wir wollen eines der führenden Industrieländerder Welt bleiben“, so Kochwörtlich. Energieversorgungssicherheitund vor allem Energiepreise seien hierbeieine der Schlüsselfragen, da einige wichtigeIndustrieunternehmen Deutschlandsz. B. mehr Energie bräuchten als eineganze Stadt.Für Koch ist sicher, dass das Thema Umstellungauf regenerative Energien imJahr 2<strong>02</strong>0 nicht gelöst sein wird, dennochdie AKWs abgeschaltet werden sollen. Esgäbe keinen vergleichbaren gesellschaftlichenund politischen Konsens, wie erbeim Ausstieg aus der Atomenergie undfür die Nutzung der regenerativen Energienbesteht. Für Koch sei sicher, dasswir 2050 in der „regenerativen Welt“ leben.Das habe er schon immer gesagt.Dass eine Kostensteigerung für die Energiehieraus unvermeidlich ist, sei ebensosicher. Dies beruhe vor allem auf der nichtkontinuierlichen Energielieferung durchdie regenerativen Energieträger, da dieEnergie eben heute nicht speicherbar sei.Es werden bereits heute Kraftwerkparksvorgehalten (für kalte Wintertage), dieteilweise lediglich 120 Betriebsstundenpro Jahr haben. Diese geringe Nutzungführt zu hohen Energiekosten.Koch stellt die zwei wesentlichen Thesenheraus, die als politische Entscheidungsgrundlagedienten.Erste These: Die Vorkommen fossiler Energieträgernehmen weltweit ab, was zueiner nachhaltigen Verteuerung dieserführen wird.Zweite These: Die Massenproduktion derregenerativen Energien führt zu einerPreisminderung dieser Technologien.Folge: Die regenerativen Energien werdengünstiger, die nichtregenerativenEnergien teurer, was mittelfristig zurPreisgleichheit führen wird, bevor sichdie Verhältnisse umkehren.Diese Annahme stimme nicht, da dieEnergiepreisprognose insgesamt nichtstimmen würde, so Koch. Vor allem derPreis für Kohle steige bei Weitem nicht sodeutlich an, wie erwartet.Eine Reindustrialisierung der USA – diebereits eingesetzt habe – würde dazuführen, dass die Energiepreise in denUSA künftig 1/3 günstiger sein werden,als selbige in Europa im Mittel. Die logischeFolge sei, so Koch, dass die Energiekostenin Deutschland und Europazu hoch sein werden, als dass der Bürgerbereit wäre, sie zu bezahlen. Überdas „politische Instrument der Wahl“werde eine Mehrheit dafür sorgen, dassdie Energiepreiserhöhungen im Wesentlichenvon der Industrie bezahlt werdenmüssten.In der logischen Konsequenz würde dieswiederum – durch Verlust der internationalenWettbewerbsfähigkeit – zu Arbeitsplatzverlustin Deutschland führen.Koch geht aus seiner Sicht auf Grundfehlerdes politischen Handelns und der Politikinsgesamt ein, indem er als Beispielerläutert, dass es völliger Unsinn sei,dass der größte Teil der staatlichen Subventionenin Solarenergie investiert werde,obwohl hinlänglich bekannt sei, dassWind der wesentliche stärkere Faktor imBereich der regenerativen Energien ist.Damit einher geht Kochs Sorge, dass einevom Staat getroffene Finanzierungsgarantiezu einem Problem werden könne,da durch die technische Entwicklung absehbarsei, dass in 10 Jahren dann völligveraltete Solartechnologien finanziertwerden.Es sei z.B. absehbar, dass in Zukunftorganische Stoffe, z.B. sog. OLEDs miteiner Energieeffizienz von 90 % im Verhältniszur Solarenergie um das hundertfachegünstiger sei, als vergleichbareFotovoltaik.Hier sieht Koch auch den Grundfehler:Politik ermögliche Techniken, die es unterWettbewerbsbedingungen nicht gäbeund subventioniere damit letztlich veralteteEnergietechnik.„Ich kenne keinen in Berlin, der das inOrdnung findet, aber auch keinen, derfindet, das sollte man vor einer Bundestagswahldiskutieren.“Koch schließt seinen Vortrag mit der Erkenntnis,dass die von ihm ausgeführtenHerausforderungen nur gemeinsam vonIndustrie, Politik und Wissenschaft lösbarsei. Auf jeden Fall müssen die notwendigenEntscheidungen sehr schnellgetroffen werden, da sonst erheblicheProbleme auf Deutschland zukämen.Koch rät an, die Ideologie beim ThemaEnergie beiseite zu legen und sachlichvernünftige Entscheidungen zu treffen.Er selbst sei der Überzeugung, dass dieVerfügbarkeit von Energie ein hohes sozialesGut darstellt.6 / WIR WIRTSCHAFTSJUNIOREN

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