Vortrag demografischer Wandel von Bernward Karl Junge
Vortrag demografischer Wandel von Bernward Karl Junge Vortrag demografischer Wandel von Bernward Karl Junge
arf Gesellschaft für Organisationsentwicklung mbHEmmericher Straße 1790411 NürnbergTel.: (09 11) 2 30 87-83Fax: (09 11) 2 30 87-84E-Mail: arf@arf-gmbh.deLAG Hohe HeideLAG Vogelpark-RegionDemographischer Wandel –Sprengsatz an den Kommunalen KassenVisselhövede, 07. Juni 2010Bernward Karl Junge
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arf Gesellschaft für Organisationsentwicklung mbHEmmericher Straße 1790411 NürnbergTel.: (09 11) 2 30 87-83Fax: (09 11) 2 30 87-84E-Mail: arf@arf-gmbh.deLAG Hohe HeideLAG Vogelpark-RegionDemographischer <strong>Wandel</strong> –Sprengsatz an den Kommunalen KassenVisselhövede, 07. Juni 2010<strong>Bernward</strong> <strong>Karl</strong> <strong>Junge</strong>
Kurze Vorstellung<strong>Bernward</strong> <strong>Karl</strong> <strong>Junge</strong>Diplom SozialwissenschaftlerMagister der VerwaltungswissenschaftenMaster of Science (Regionalentwicklung)1998 – 2002 Berater bei KGSt consult, WIBERA, PWC2003 – 2006 Staatsangestellter im Bau- und Liegenschaftsbetriebseit 2007 Seniorberater arf GmbHTätigkeitsschwerpunkte:- Strategie, Strategische Haushaltsplanung und –konsolidierung- Bewältigung des demografischen <strong>Wandel</strong>s- Produktsteuerung: Budgetierung, Ziele, Kennzahlen- KLR, Controlling- Facility Management, Immobiliencontrolling| 2 |01.12.2008
ÜberblickDemografischer <strong>Wandel</strong>: Weniger, bunter, älter, vereinzelterKommunalfinanzen und „Demografiesensibilität“:EinnahmenseiteKommunalfinanzen und „Demografiesensibilität“:AusgabenseiteHandlungsoptionen & StrategienFazit| 3 |01.12.2008
Weniger(11. koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung)Quelle: SBA, 2008| 4 |01.12.2008
Bevölkerungsentwicklungin Niedersachsen bis 2050| 6 |01.12.2008
Wenigerca. 2,1 sind„bestandserhaltendCloppenburg:1,813Niedersachsen:1,388Quelle: SBA, 2007| 8 |01.12.2008
weniger: Erklärungen für die GeburtenrateErklärungsmodell 1: WertewandelErfindung des Individuums mit individuellen Rechten (-> Priotitätindividueller Bedürfnisse)Geburtenkontrolle als Teil der SelbstbestimmungMaterialismus: Wertschätzung für Geld und KarriereAuflösung familiärer Strukturen (innerhalb und zwischen denGenerationen)Veränderung der Geschlechterrollen:Mutterschaft ist für Weiblichkeit weniger konstitutivBildungs- und berufliche Erfolge <strong>von</strong> Frauen bieten weibliche Identifikationsbilderabseits familiärer RollenDas Rollenbild des Vaters ist unbestimmter / verunsichert| 9 |01.12.2008
weniger: Erklärungen für die GeburtenrateErklärungsmodell 2: Ökonomische ErklärungElternschaft bedeutet KonsumverzichtAufwand für KinderVerzicht auf EinkommenElternschaft kann die berufliche Entwicklung beeinträchtigenKinderlose erreichen aufgrund ungebrochener Erwerbsbiografien diebessere Altersversorgung| 10 |01.12.2008
weniger: Reaktionen der Politik auf die GeburtenrateErklärungsmodell 1: WertewandelRückbesinnung auf traditionelle WerteEntwicklung eines modernen Familienbildes (theoretisch)Maßnahmen zur Vereinbarkeit <strong>von</strong> Beruf (Selbstbestimmung) undFamilieErklärungsmodell 2: Ökonomische ErklärungTransfereinkommen für ElternBerücksichtigung der Elternschaft in der AltersversorgungMaßnahmen zur Vereinbarkeit <strong>von</strong> Beruf (Einkommen) und FamilieODER:Akzeptanz der Geburtenrate / eines Rückgangs der Bevölkerungkompensatorische Zuwanderung| 11 |01.12.2008
Migration:Wanderung <strong>von</strong> und nach Niedersachsen| 12 |01.12.2008
Migration| 13 |01.12.2008
Warum haben wir (im Westen) bishernicht viel gespürt?Demographische Veränderungen wirken langfristig1900-2000: Lebenserwartung +31 Jahre in Deutschland1970-2005: Migrationssaldo +12 Mio. nach DeutschlandZuzug in die Westländer aus den neuen Ländern nach der Vereinigung| 16 |01.12.2008
ÄlterAltersaufbau der deutschen Bevölkerung 1871 zu 2030Quelle: SBA, 2008| 17 |01.12.2008
Alterung: NiedersächsischeBevölkerung 2005 - 2050| 18 |01.12.2008
Älter: Nicht nur der Durchschnitt zählt!Beispiel Nordfriesland| 20 |01.12.2008
Demografischer <strong>Wandel</strong>: VereinzelungHaushaltsgrößen 1990 - 2005Quelle: SBA, 2008| 21 |01.12.2008
Bunter| 22 |01.12.2008
Bunter: Diversifizierung der LebensweltenUnterschiedlichkeit der kulturellen Wurzeln: Durch demografischen <strong>Wandel</strong>gewinnen kulturelle „Minderheiten“ an prozentualem GewichtZunahme <strong>von</strong> „Patchwork- Familien“ und Alleinerziehenden: Bedeutung fürdie Reproduktion der Bevölkerung wird stärker wahrgenommenAkzeptanz verschiedener sexuellen Orientierungen: Politische undrechtliche Neubewertung der ReproduktionGeneration 65+ wichtiger als Konsumenten, Wähler, Leistungsempfänger ...Unterschiede zwischen Stadt und Land – Gefälle nimmt durchdemografischen <strong>Wandel</strong> zuAber: Mangel an Arbeitskräften, an Ehrenamtlichen, an Wohnbevölkerung ...erzwingt Integration <strong>von</strong> Ausländern, Leistungsschwachen, Homosexuellen...+ Potenzial der Frauen wird wichtiger| 23 |01.12.2008
Bunter| 24 |01.12.2008
Folgen des demografischen <strong>Wandel</strong>sfür die kommunalen FinanzenDieEinnahmenseite| 25 |01.12.2008
Kommunalfinanzen undDemografiesensibilität: Die Einnahmenseitebedingte Demografiesensibilität: laufende ZuweisungenBerechnungsbasis ~pro KopfBevölkerungsentwicklung im Landesschnitt ‡ keine „Abzüge“, d.h.Risiko für Kommunen im peripheren ländlichen Raummittlere Demografiesensibilität: Steuern und AbgabenGewerbesteuer: mittel, indirekte EffekteESt-Anteil: hoch, direkte EffekteUSt-Anteil: mittel, indirekte EffekteGrundsteuer: gering, indirekte EffekteSteigerung der Einnahmen ist nicht Aufgabe derKommunen| 26 |01.12.2008
Kommunalfinanzen undDemografiesensibilität: Die Einnahmenseitehohe Demografiesensibilität: InvestitionszuweisungenAus- und NeubaumaßnahmenSpezialfall: Gebührentheoretisch höchstens kostendeckendpraktisch: Kostenremanenz = höhere Belastung pro Kopfmittelbare Demografiesensibilitätsonstige Einnahmen, Veräußerungseinzahlungenempirische Tendenz: sinkende Bevölkerung ‡ sinkende Einnahmen| 27 |01.12.2008
Folgen des demografischen <strong>Wandel</strong>s2006DasArbeitskräftepotenzialschwindetQuelle: StatistischesBundesamt, 2007| 28 |01.12.2008
Folgen des demografischen <strong>Wandel</strong>sfür die kommunalen FinanzenDie Ausgabenseite| 29 |01.12.2008
Kommunalfinanzen und Demografiesensibilität:Die Ausgabenseite - Bevölkerungsmenge„Wirtschaftlichkeitsschwellen“ der Aufgabenerfüllungwerden bei Bevölkerungsrückgang und disparaterBevölkerungsverteilung unterschrittenWeniger ehrenamtlich tätige Bürger -> Aufgaben fallen andie Kommune zurück: Brandschutz, Kultur, SozialeAufgabenÜberschuldete Kommunen in der Haushaltssicherung ->Streichung der „freiwilligen“ Aufgaben -> Verlust anAttraktivität| 30 |01.12.2008
Kommunalfinanzen und Demografiesensibilität:Altersstruktureffekte„kostenintensive“ Altersgruppe 0-18„Demografie-Rendite“: Schulen, KiTaPolitische Vorgaben, z.B. in der Kinderbetreuung zwingen zum Investieren„Zahler-Generation“ Altersgruppe 19-59flächendeckend geringeres ArbeitskräftepotenzialAusgleich durch steigende Erwerbsbeteiligung gering„Senioren“ Altersgruppe 60+ / 80+veränderte Anforderungen an kommunale Daseinsvorsorgesteigende Mobilitätsinkende Pflege- und Unterstützungsleistung durch das soziale Umfeld| 31 |01.12.2008
Kommunalfinanzen und Demografiesensibilität:Die Ausgabenseitegeringe Demografiesensibilität: Kultur- undBrauchtumspflege, Denkmalschutz, Haushaltsplanung,Personalwesen, politische Gremienmittlere Demografiesensibilität: Bauverwaltung,Meldewesen, Umweltschutzhohe Demografiesensibilität: Kinderbetreuung, Schulen,soziale Leistungen, Gesundheitswesen, Bestattungswesen,Brandschutz (wegen Ehrenamt!)| 32 |01.12.2008
Kommunalfinanzen und Demografiesensibilität:Infrastruktur / VersorgungsnetzeNetze sind: Wasser, Abwasser, Gas, Straßen, Wege,Plätze, Parkanlagen, Gewässer etc.Planung: i.d.R. Betriebsspitze + Wachstumsreserve +SicherheitszuschlagInanspruchnahme pro Kopf i.d.R. geringer als geplant (z.B. Wasser,Abwasser), Anzahl der Köpfe geringer als geplantNetzlänge im ländlichen Raum überdurchschnittlichKosten sind: Bau (Abschreibung), Sanierung, Unterhalt,Verkehrssicherung= 90 % Fixkosten, 10 % Variable Kosten, die sich nichtproportional zur Inanspruchnahme entwickeln| 33 |01.12.2008
Folgen des demografischen <strong>Wandel</strong>sfür die kommunalen FinanzenHandlungsoptionen& Strategien| 34 |01.12.2008
Handlungsoptionen:InfrastrukturUnterhalt: Unzureichender Unterhalt = Verlust <strong>von</strong> SubstanzEinschränkung <strong>von</strong> Standards / Funktionalität (z.B.Straßenzustand, Grünpflege)Anpassung / Rückbau ist teuer, aber die einzigekonsequente AbhilfeRückbau ist möglich in interkommunaler Kooperation (z.B.gemeinsame Kläranlage)| 35 |01.12.2008
Strategien: „Stegreif-Strategie“= „Reagiere auf die jeweils aktuelle Handlungsnotwendigkeit“am weitesten verbreitete StrategieChancen:Nur manifeste Probleme werden gelöst, kein AktionismusRisiken:Zeitpunkte zum Handeln werden verpasstFür die Region: Geringe Chancen, hohe Risiken| 37 |01.12.2008
Strategien: „Sankt Florian“= Wettbewerb um Bevölkerung (Infrastruktur, Arbeitsplätze,Zuschüsse)weit verbreitete Strategie: Standort-WettbewerbChancenregionale Gewichte zugunsten der eigenen Kommune verschiebenProbleme treten verschärft in Nachbarkommunen aufRisikenNachbarn sind schneller / besserDemografische Entwicklung trifft alle – erreicht wird nur eine VerzögerungFür die Region: Chancen oft schon ausgereizt / Risiken hoch| 38 |01.12.2008
Strategien: „Miami-Strategie“= „Ziele auf Marktlücken“z.B. Lebensqualität für (solvente) Senioren, Gesundheits- und PflegeangeboteEinzelfälle, wenig verbreitete StrategieChancenProbate Anpassungsstrategievorhandene Infrastruktur wird (vorübergehend) weiter genutztRisikenKaufkraft der Zielgruppe wird überschätztNachhaltigkeit kann begrenzt seinVerdrängungswettbewerb im gleichen SegmentFür die Region: Chancen hoch, Risiken hoch| 39 |01.12.2008
Strategien: „Gemeinsam sind wir stark“= Aktivitäten mit anderen Kommunen zusammenlegenZweckverbände, gemeinsamer Bauhof, Ordnungsamtsbezirkeetc. (= dem Grund nach nicht neu)Chancen:Wirtschaftlichkeit durch gemeinsame Anlagen, Betriebsmittel, Personal,EinkaufsvorteileRisiken:Verlust an Steuerungsmöglichkeiten: Vertragsbindung, Abhängigkeit <strong>von</strong>Entscheidungen der PartnerFür die Region: Chancen hoch, Risiken mittel| 40 |01.12.2008
Strategien: „Small is smarter“= Schrumpfungsprozess gestalten mit dem Ziel einergeringeren, angemessenen VersorgungStrategie wird eher notgedrungen, partiell umgesetztChancen:Schadensbegrenzung„Gesunde“ Strukturen erreichenRisiken:Kosten der Schrumpfung sind schwer beherrschbarSchrumpfung entwickelt EigendynamikFür die Region: Chancen mittel, Risiken niedrig| 41 |01.12.2008
„Small is smarter“Von „Größer und Mehr“ zur kontrolliertenSchrumpfung ...... löst Ängste und Abwehrreflexe aus... kostet Geld und schafft (vorübergehend) neue Probleme... wird bisher vom Land nicht unterstützt... kostet Wählerstimmen... führt in die Wertedebatteaber ist unverzichtbar!| 42 |01.12.2008
„Small is smarter“Wertedebatte (Beispiele)Die Heide ist deutscher Kultur, die wir nicht aufgeben!Wir geben uns auf, wenn wir Kläranlage, Feuerwehrund Kehrmaschine zusammen mit den Nachbarn vorhalten.Was ist gut für unsere Kinder und Familien?(z.B. „Herdprämie“ oder Kindergarten)Wie viel und welche Zuwanderung wollen wir in unser Dorf?Was hinterlassen wir den Enkeln an Vermögen / Schulden?Dieser Weg, Park, Sportplatz... sind unsere Heimat.| 43 |01.12.2008
Folgen des demografischen <strong>Wandel</strong>sfür die kommunalen FinanzenFazit| 44 |01.12.2008
FazitHandlungsbedarf für das Land Niedersachsen....vernünftige Schrumpfung sollte ermöglicht und belohntwerden -> BedarfszuweisungenKommunaler FinanzausgleichMechanik der Haushaltssicherung wirkt im ländlichen Raumbesonders fatal (Verlust der Attraktivität)Standards überprüfen (?) z.B. Abwasser, Denkmalschutz,Kinderbetreuung, Brandschutz............ aber Hannover ist weit.| 45 |01.12.2008
Fazit für die RegionenHohe Heide & Vogelpark-RegionDemografischer <strong>Wandel</strong> ist keine vorübergehende „Delle“.-> Verschuldung ist keine Lösung.Regionale Koordination statt ruinösen WettbewerbInterkommunale Zusammenarbeit erhält LeistungsfähigkeitRückbau muss kommunalpolitisch denkbar werdenKnackpunkt:Wer sich in der Wertedebatte verheddert,hat verloren!| 46 |01.12.2008
AuswegeDenken und Handeln neu ausrichten:Von „Größer und Mehr“zur kontrollierten und zielgerichtete Schrumpfung... ist politisch nicht sexy... kostet Geld und schafft (vorübergehend) zusätzliche Probleme... führt in die WertedebatteWert der kulturelle Vielfalt, durch ländlichen Raum?Wie viel Heimat geben wir auf?Was ist gut für unsere Kinder und Familien?Welches Vermögen und welche Lasten hinterlassen wir den Kindern undEnkeln?| 47 |01.12.2008
Vielen Dank für IhreAufmerksamkeit!| 48 |01.12.2008