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Baulos 3 - Kopswerk II

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<strong>Kopswerk</strong> <strong>II</strong> dabei<br />

Ausgabe 8 / Juli 2007<br />

Information der Vorarlberger Illwerke AG zum Bau des<br />

Pumpspeicherkraftwerks <strong>Kopswerk</strong> <strong>II</strong> in Gaschurn/Partenen<br />

Postentgelt bar bezahlt<br />

www.kopswerk2.at<br />

Mitten im letzten Baudrittel<br />

Maschine 3, Absenken des Rotors


2 Juli 2007<br />

<strong>Kopswerk</strong> <strong>II</strong> dabei<br />

3<br />

Editorial<br />

„Mittendrin“<br />

in der letzten Bauphase<br />

Besonders arbeitsintensivgestaltet<br />

sich die<br />

letzte Ausbauphase<br />

für die beteiligten<br />

Firmen,<br />

illwerke vkw-Abteilungen<br />

und die<br />

verschiedenen<br />

Fachbetriebe im<br />

<strong>Kopswerk</strong> <strong>II</strong>. Eines<br />

der wichtigsten<br />

Etappenziele, die Inbetriebnahme des ersten<br />

Maschinensatzes (Maschine 3), ist in Reichweite<br />

gerückt. Es wird fieberhaft daran gearbeitet,<br />

den zeitlichen Fahrplan dafür einzuhalten, und<br />

das erfordert perfekte Koordination: Mit besonderem<br />

Nachdruck ist der Arbeitseinsatz in einzelnen<br />

Bauabschnitten verbunden, um eine<br />

Übereinstimmung im Baufortschritt auf allen<br />

<strong>Baulos</strong>en zu gewährleisten.<br />

Konzentration und Spannung sind ständige<br />

Begleiter der vielen Mitarbeiter von illwerke<br />

vkw und der Firmen. Auch wenn alle Modellversuche,<br />

die zur Konstruktion notwendig waren,<br />

und spezielle, bereits durchgeführte Proben das<br />

Projekt voll bestätigen. Optisch vermittelt das<br />

Kraftwerk schon jetzt die perfekte Umsetzung des<br />

enormen Planungsumfanges. Maschinenzusammenbau<br />

und Innenausstattung des zentralen<br />

Krafthauses und der Ausbau der Unterwasserführung<br />

zeugen eindrucksvoll vom weit<br />

gediehenen Baufortschritt. Höchste Priorität<br />

haben die zeitgerechte Konsolidierung des<br />

Druckstollens sowie der Endausbau beim komplizierten<br />

Wasserschloss und im Druckschacht.<br />

Gespannt sieht man den Inbetriebsetzungsversuchen<br />

von Maschine 3 entgegen – eine Art<br />

Generalprobe für das Zusammenwirken der großen<br />

Anlagenteile von der Oberwasser- bis zur<br />

Unterwasserführung. Gleichzeitig wird weiter<br />

intensiv am Zusammenbau der Maschinen 2<br />

und 1 gearbeitet.<br />

Gut Ding braucht Weile; das <strong>Kopswerk</strong> <strong>II</strong> braucht<br />

dazu auch noch die Präzision eines Uhrwerks.<br />

Zum erfolgreichen Gelingen der vielen noch<br />

anstehenden Schritte im Endausbau wünsche ich<br />

allen Firmen und unseren Mitarbeitern ein herzliches<br />

Glück auf!<br />

Dr. Ludwig Summer<br />

Die Kaverne ist ein Krafthaus<br />

Zusammenbau eines<br />

Maschinensatzes<br />

In der Kaverne jagt ein Kraftakt den andern. Das fordert nicht nur die Montagekräne, sondern vor allem<br />

die Experten und ihre Mitarbeiter. Der Zusammenbau der drei Maschinensätze mit je 38 Meter Höhe läuft<br />

seit Monaten und ist ein ebenso massives wie pingeliges Unterfangen.<br />

Ein Maschinensatz im <strong>Kopswerk</strong> <strong>II</strong> besteht aus der<br />

sechsdüsigen Peltonturbine, dem Motorgenerator,<br />

dem Wandler und der Speicherpumpe. Der hydraulische<br />

Wandler funktioniert als Kupplung zwischen<br />

Generator und Pumpe. Die Komponenten werden<br />

aber meist nicht in einem Stück, sondern wiederum<br />

in ihre tonnenschweren Einzelteile zerlegt angeliefert:<br />

Beispiele geben Transporte im April, als der<br />

Wandler (5,10 x 4,80 m, 95 t) und eine Stator-Hälfte<br />

(ca. 4,8 x 6,4 m, 100 t) sowie der Rotor (ca. 9 x 3,40<br />

m, 135 t) für Maschine 2 eintrafen. Durch den<br />

Zugangsstollen auf der Montageebene der Kaverne<br />

angelangt, sollen die Anlageteile so rasch wie möglich<br />

an ihren Montageplatz in einem der Tiefgeschosse.<br />

Das übernehmen die zwei fix installierten<br />

130-t-Kräne, die für sehr schwere Teile auch zu-<br />

sammenkoppelt werden können. Durch den<br />

Montageschacht werden Pumpenkomponenten<br />

sowie Wandler, Traglager, Generatorgehäuse, Welle,<br />

Stator und Rotor und zuletzt die Turbine auf die<br />

passende Ebene gehievt:<br />

1. TG Turbinengeschoss<br />

2. TG Druckluftkammergeschoss<br />

3. TG Generatorgeschoss<br />

4. TG Wandlergeschoss<br />

5. TG Pumpengeschoss<br />

6. TG Pumpenklappenraum/Pumpenzulauf<br />

Zwei Montageschächte – einer für Maschine 1, einer<br />

für die Maschinen 2+3 – sind aufgrund der Größe des<br />

Krafthauses und der Maschinensätze unabdingbar.<br />

Maschine 3, Einfahren des Stators Maschine 3, Absenken des Rotors in den Stator


Juli 2007<br />

Maschine 3, Pumpenwelle mit Pumpenlaufrad<br />

Der Zusammenbau ist nicht nur eine technische,<br />

sondern auch eine logistische Herausforderung.<br />

Denn jedes Geschoss wird zur eigenen Konstruktionsebene<br />

und Koordinationsplattform für die etagenübergreifenden<br />

Arbeiten: Jedes zerlegte Anlageteil<br />

folgt zuerst einem eigenen Montageplan,<br />

bevor es im jeweiligen Stockwerk über Rollen und<br />

zahngekuppelte Kranschienen an seiner Endposition<br />

eingerichtet und durch so genannte Kuppel-Flansche<br />

mit einem darüber oder darunter situierten Maschinenteil<br />

verbunden wird. Exaktes Einpassen von und<br />

nach allen Seiten ist verlangt. Ein einfaches Lot<br />

bestimmt die Vertikale, Messpunkte in den Tiefgeschossen<br />

geben die Positionierung vor.<br />

Konstruktive Zusammen(bau)arbeit<br />

Zum informativen Besichtigungsdurchgang im<br />

Krafthaus entscheiden wir uns für den Weg von unten<br />

nach oben, also vom 6. TG aufwärts. Mittlerweile wird<br />

die unterste Ebene schnell und bequem über den Lift<br />

erreicht. Hier ist gerade die Pumpe für die Maschine<br />

2 in Arbeit. An die Pumpenzulaufleitung und das<br />

Ausbaurohr schließt der zweigeteilte Pumpensaugkrümmer<br />

an. Das Verschieben des Kolosses vom nur<br />

wenige Meter entfernten Montageschacht auf das<br />

Pumpentraglager dauerte allein zwei bis drei Tage,<br />

erklärt uns Bauaufsicht Willi Pummer. Kolossal ist<br />

auch die Verankerung des Traglagers am Boden und<br />

zur Wand: Schrauben in der Größe und Dicke eines<br />

Unterarms verschwinden in dicken Stahlplatten und<br />

massiven Betonmauern. Die ganze Pumpe mit 430<br />

Tonnen Gesamtgewicht ragt hoch ins 5. TG. Sie<br />

<strong>Kopswerk</strong> <strong>II</strong> dabei<br />

besteht aus dem Saugkrümmer, der Pumpenspirale<br />

mit drei Laufrädern, einem oberen und einem unteren<br />

Lager und der Pumpenwelle. Im 5. TG wird die<br />

Pumpenspirale mit dem Wandler (eine Art Kupplung)<br />

verbunden. Der 125-Tonnen-Wandler stand schon<br />

länger bereit. Er nimmt nun exakt zusammengekuppelt<br />

seine Position über der Pumpe am Übergang<br />

vom 5. ins 4. TG ein.<br />

Maschine 2, Pumpenkugelschieber<br />

Maschine 3, zusammengebaute Pumpe<br />

3<br />

Etwas abseits im 5. Tiefgeschoss ...<br />

... Richtung Oberwasserseite, zweigt von der Pumpe<br />

die Pumpensteigleitung ab, die mit dem 112-Tonnen-<br />

Pumpenkugelschieber (PUK) abgesperrt werden<br />

kann. Stahlbauer tüfteln an einem UFO-ähnlichen<br />

Gebilde. Wie sich herausstellt, handelt es sich um ein<br />

Kugelschiebergehäuse. Es fungiert als eine Art<br />

„Dummy“, liefert vorläufig nur das genaue Formprofil<br />

für das millimeterscharfe Anpassen an die Steigleitung.<br />

„Anschließend geht es zur Endfertigung<br />

nochmals zurück ins Voith-Werk, bevor die Anlage<br />

als kompletter Kugelschieber endgültig vor Ort an<br />

die Steigleitung angeflanscht werden kann“, erklärt<br />

Willi Pummer. Dieses notwendige Prozedere verdeutlicht<br />

einmal mehr den Aufwand beim Zusammenbau.<br />

Über die Treppe ins Vierte<br />

Das so genannte Wandlergeschoss vermittelt technischen<br />

Höchstanspruch. Hier wird Hundertstelmillimeter-Fuchserei<br />

betrieben: Das Wandlerführungslager<br />

wird mit dem Generatorführungslager zusammengekuppelt.<br />

Eine heikle Angelegenheit, bei der die<br />

Mikrometermessuhr eingesetzt wird und tatsächlich<br />

Haarquerschnitte zählen. „Derzeit machen wir den<br />

so genannten Rundlauf, damit wir sehen, ob die ganzen<br />

Lager schlagfrei zueinander passen“, erklärt<br />

Siegfried Gschaider. Am Generatorlager sind Vorrichtungen<br />

zur Öl- und Wasserkühlung des Generators.<br />

Die Kühlwasserpumpen (zwei pro Maschine,<br />

sechs im Ganzen) sind im separaten Vorraum situiert.<br />

Das Generatorlager trägt die geballte Last des Rotors


4 Juli 2007<br />

<strong>Kopswerk</strong> <strong>II</strong> dabei<br />

Querschnitt Maschine 3<br />

Dom<br />

Generatorlager<br />

Pumpenkugelschieber<br />

Pumpe<br />

Turbine mit Turbinenlaufrad<br />

und Düsenringleitung<br />

Zwei Turbinenauslaufschützen<br />

Generator<br />

Wandler<br />

1. Tiefgeschoss<br />

2. Tiefgeschoss<br />

Wasserrichtung im<br />

Turbinenbetrieb<br />

3. Tiefgeschoss<br />

4. Tiefgeschoss<br />

5. Tiefgeschoss<br />

6. Tiefgeschoss<br />

Wasserrichtung im<br />

Pumpbetrieb<br />

Pumpenabsperrklappen


Juli 2007<br />

mit Zwischenwelle, Turbinenwelle und Turbinenlaufrad,<br />

gesamt ca. 300 Tonnen!<br />

Rund im Rundlauf<br />

Die Zwischenwelle (50 t) wird in der Maschinenachse<br />

abgesenkt und in das vorbereitete Traglager<br />

eingefahren, das sich im 4. TG befindet. Danach<br />

folgt der 200 t schwere Stator, der in das 3. TG in den<br />

Generatorringraum abgesenkt wird und dort auf den<br />

vorbereiteten Fundamentplatten abgestellt wird.<br />

Erst jetzt wird der 230 t schwere Rotor, der mit 12<br />

Polen bestückt wurde und das drehende Teil des<br />

Generators darstellt, abgesenkt und mit der Zwischenwelle<br />

gekuppelt. Nunmehr kann mit den drehenden<br />

Teilen, die gesamt 280 t auf die Waage<br />

bringen, ein Rundlauf durchgeführt werden. Dies<br />

geschieht durch händisches Drehen dieser Teile<br />

(wofür ein Mann genügte). Mit Messuhren wird die<br />

Lage der Achse überprüft und entsprechend nachjustiert.<br />

Bei Generator 3 beträgt die Abweichung<br />

vom theoretischen Maß ca. 9 Hundertstel mm.<br />

Zwischen Generator und Turbine befinden sich die<br />

Zwischen-welle und die Turbinenwelle im 2. TG. Man<br />

ist unter Zeit- und Erfolgsdruck, denn in Kürze trifft die<br />

Turbine ein. Die minimalen Diskrepanzen im<br />

Verhältnis zu den Lasten und Umfängen sind das<br />

eigentliche Wunder im Zusammenbau. – Ganz prag-<br />

„Wir betreuen ein Riesenpaket“:<br />

Sicherheit ist allgegenwärtiges Thema auf der<br />

Baustelle. Seit Baubeginn ist der Aufwand dafür<br />

nicht weniger geworden, sondern eher mehr und<br />

variantenreicher.<br />

Anschnallen im Auto hat schon viele Leben gerettet<br />

und sollte eigentlich wie das Fahren zur Routine werden.<br />

Die routinemäßige Einhaltung von Sicherheitsmaßnahmen<br />

gibt’s auch auf den Baustellen. Und hier<br />

gilt, wie beim Fahren: Ausrüstung und Kontrolle<br />

alleine reichen nicht, wenn es am Verantwortungsbewusstsein<br />

des Einzelnen und seiner Aufmerksamkeit<br />

mangelt. „Wo sollen wir am besten anfangen?“ ...<br />

Hansjörg Schwarz, der ökologische Baubegleiter und<br />

Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordinator der<br />

<strong>Baulos</strong>e <strong>II</strong> und <strong>II</strong>I beim <strong>Kopswerk</strong> <strong>II</strong>, kommt gerade<br />

von der Baustelle und hat eine Stunde später die<br />

Sicherheitsunterweisung neuer Mitarbeiter eingeplant.<br />

Es gibt viel zu sagen, und es gibt vor allem viel<br />

zu tun, denn: Im <strong>Kopswerk</strong> sind aufgrund paralleler<br />

<strong>Kopswerk</strong> <strong>II</strong> dabei<br />

matisch sieht das Gerhard Haim: Erst nach dem darauffolgenden<br />

Montieren der Turbinenwelle und des<br />

Turbinenlaufrades kann ein gemeinsamer Rundlauf<br />

aller drehenden Teile durchgeführt und eine noch-<br />

Die Sicherheit und die Baustelle<br />

Sicherheitsunterweisung durch Ing. Hansjörg Schwarz (links)<br />

Maschine 2,<br />

Kippen des Rotors<br />

5<br />

malige Feinjustierung vorgenommen werden. Die<br />

Montagearbeiten für den Generator werden von<br />

Firma VA TECH HYDRO, Weiz, durchgeführt.


6<br />

Maschine 3, Turbinenschacht, Sicherheitszaun<br />

und verschiedener Bautätigkeiten auch immer mehr<br />

und unterschiedliche Sicherheitsmaßnahmen erforderlich.<br />

Ein Flucht- und Rettungskonzept mit<br />

Alarmplänen, Notfallmaßnahmen und die Sicherheits-<br />

und Gesundheitsschutzpläne lagen den Firmen<br />

schon bei der Ausschreibung vor, berichtet Schwarz.<br />

Die Baustellen- und die Brandschutzordnung sowie<br />

die immer wieder aktualisierten Sicherheitsunterlagen<br />

bieten weitere Informationen für die Mitarbeiter.<br />

Arbeitskleidung und persönliche Schutzausstattung<br />

sind längst Selbstverständlichkeit: „Wir<br />

haben jetzt ziemlich gute Verhältnisse, aber es kommt<br />

oft vor, dass ein Bereich sicherheitstechnisch neu<br />

ausgestattet oder erweitert werden muss.“ Große<br />

Stütze ist hier die interne Baupartie der Illwerke, die<br />

oft in Stundenfrist Sicherheitseinrichtungen einbauen<br />

muss. Sicherheit ist nicht beherrschendes, sondern<br />

allgegenwärtiges Thema. „Es gibt laufend<br />

Unterweisungen für Mitarbeiter, die neu auf die<br />

Baustelle kommen. Wesentlicher Teil davon ist z. B.<br />

der Fluchtwegplan. Oder die Notfallausstattung, die<br />

sich dem fortlaufenden Baugeschehen anpasst und<br />

teilweise wandern muss. Die Funktionen der provisorischen<br />

Einrichtungen werden im Verlauf der<br />

Ausbauphase von den endgültigen Sicherheitsausstattungen<br />

übernommen werden.<br />

Geschult und vorbereitet<br />

Von einer eher rohen Sicherheitsausstattung war<br />

die Bauvortriebsphase geprägt. Seit Beginn besteht<br />

z. B. die Löschwasserleitung, die immer wieder für die<br />

aktuellen Verhältnisse umgebaut wurde. Mit dem<br />

Baufortschritt erweiterte sich auch die Ausrüstung mit<br />

durchgängig angebrachten Feuerlöschern, Notbe-<br />

<strong>Kopswerk</strong> <strong>II</strong> dabei<br />

leuchtung, Absturzsicherungen, Brandschutztüren<br />

usw. Stahl-/Wasserbau, Elektrotechnik, Maschinenbau<br />

und Innenausbau brachten ein Vielzahl neuer<br />

Firmen und Einrichtungen ins Spiel, die noch mehr<br />

Sicherheitsinfrastruktur brauchen. „Die Ausstattung<br />

der Notfallstationen wurde mit dem Brandschutzbeauftragten,<br />

den Feuerwehren, mit dem Arbeits-<br />

Inspektorat und den ausführenden Firmen genau<br />

abgestimmt. Zusätzlich statten Firmen, z. B. bei<br />

Heißarbeiten, ihre Bereiche speziell aus. Diese werden<br />

dann unter bestimmten geprüften Bedingungen<br />

freigegeben“, erklärt Schwarz. Vieles läuft schon<br />

routiniert, aber noch immer sind Druckschacht und<br />

Wasserschloss Brennpunkte, wo auch die persönliche<br />

Sicherung eine große Rolle spielt.<br />

<strong>Kopswerk</strong> <strong>II</strong>, Zugangsstollen: Jeder, der die Baustelle<br />

betritt, muss sich auf dieser Tafel registrieren.<br />

„Neuen am Bau fehlt noch das Wissen über die<br />

spezielle Situation im <strong>Kopswerk</strong> <strong>II</strong>“, so Schwarz. „Eine<br />

neue Firma muss bei mir angemeldet werden, be-<br />

Juli 2007<br />

vor sie auf der Baustelle einzieht. Die Tätigkeiten<br />

werden erläutert und die besonderen Gefahren und<br />

Risiken ermittelt. Die Festlegung von Schutz- oder<br />

Sicherheitsmaßnahmen erfolgt im gemeinsamen<br />

Gespräch aufgrund der gegebenen Rahmenbedingungen.“<br />

Die von der Firma auf die Baustelle entsandten<br />

Mitarbeiter erhalten zusätzlich zu ihren internen<br />

Schulungen vor Ort noch eine Information über die<br />

aktuelle Baustellensituation.<br />

Kontrolle = Sicherheit<br />

An der Komplexität der Zusammenhänge gibt’s keinen<br />

Zweifel: Ständig hat ein Sicherheitsbeauftragter<br />

zu prüfen, ob die vorhandenen Einrichtungen ihren<br />

Zweck erfüllen, muss Schwachstellen und Risiken<br />

erkennen und handeln. Liegt ein Mangel vor, muss<br />

dieser sofort behoben werden. Hält eine Firma die<br />

Vorschriften nicht ein, führt das auch zur Unterbrechung<br />

ihrer Tätigkeit, bis alles wieder seine Ordnung<br />

hat. Die direkte Zuständigkeit für die Arbeitssicherheit<br />

der Mitarbeiter liegt beim Vorarbeiter oder<br />

Montageleiter. Bei übergreifenden Arbeiten tragen<br />

mehrere Verantwortung und Koordination ist das<br />

Um und Auf. Sicherheit gilt natürlich auch im äußeren<br />

Baustellenbereich, wie etwa beim Bau der Steuerung<br />

Auslaufbauwerk/Rifabecken. Der Wanderweg<br />

über den Damm musste vorübergehend umgeleitet<br />

werden, um die Baustelle abzuschirmen. „Es wird ein<br />

Riesenpaket betreut“, sagt Hansjörg Schwarz über die<br />

Sicherheitsmaßnahmen. So mancher Fachspezialist<br />

hätte „... nicht gedacht, dass so viele Vorkehrungen<br />

schon getroffen worden sind ...“, freut<br />

sich der Sicherheitsbeauftragte über diese Anerkennung.


Juli 2007<br />

<strong>Kopswerk</strong> <strong>II</strong> dabei<br />

Halali trotz <strong>Kopswerk</strong> <strong>II</strong><br />

Vom Bau des <strong>Kopswerk</strong>es sind mehrere Jagdgebiete<br />

im Verwall-/Silvretta-Gebiet direkt und indirekt<br />

betroffen. Infolge dessen wurden die Wildökologie<br />

und damit auch die Jagd Thema im UVP-Verfahren:<br />

Das Resümee nach rund drei Jahren Bauzeit ist positiv<br />

und in vielerlei Hinsicht überraschend.<br />

Der Jagdaufseher und Hegeobmann von Gaschurn-<br />

Partenen, Walter Dich, hielt aufgrund des UVP-<br />

Verfahrens ständigen Kontakt mit dem zuständigen<br />

Wildökologen des Landes – von Projektbeginn an.<br />

Nach rund drei Jahren Bauzeit zieht er gemeinsam<br />

mit den Amtssachverständigen Bilanz: „Es hat sich<br />

weit weniger gravierend auf den Wildlebensraum und<br />

Bestand ausgewirkt, als man aufgrund der Bautätigkeit<br />

eigentlich erwarten konnte.“ Das ist natürlich ein<br />

erfreuliches Resultat, hieß es doch im Sachverständigengutachten,<br />

dass zum Teil erhebliche Auswirkungen<br />

auf betroffene Wildbiotope sowie auf die<br />

Jagdwirtschaft zu erwarten seien. Störungen und<br />

Beunruhigungen durch indirekte Einflüsse auf die<br />

Wildeinstandsgebiete wie höhere Frequentierung,<br />

Lärm-, Geruchs- und Lichteinwirkungen könnten sich<br />

in den betroffenen Revieren auf den Jagdbetrieb<br />

negativ auswirken – mit einer Jagderschwernis war<br />

also zu rechnen!<br />

Erkenntnisse und ein Rehbock<br />

namens Detlef ...<br />

Die „Abwanderung“ des Wildes war eine Sache, die<br />

negativen Auswirkungen auf das Jagderlebnis eine<br />

andere. Zumindest räumte das wildökologische Gutachten<br />

aufgrund der Anpassungsfähigkeit des Wildes<br />

„mildernde Umstände“ ein. Durch die Baustellen<br />

Oberwald, Tafamunt und Rifa, die Zufahrten und<br />

den unterirdischen Sprengvortrieb trat die erwartete<br />

Beunruhigung sofort ein und verringerte den Wildeinstand<br />

gleich zu Baubeginn deutlich. Dies betraf vor<br />

allem den gewöhnlich hohen Rotwildeinstand beim<br />

Kopssee. „Es gab eine Verlagerung in angrenzende<br />

Jagdreviere, zum Beispiel konn-<br />

Diese Gams informiert sich interessiert über die Vermessungsarbeiten im Bereich Kops.<br />

Fotografiert wurde sie durch einen Vermessungs-Theodoliten<br />

te statt im Ganifer im Bereich der Silvrettastraße<br />

mehr gejagt werden“, erzählt der Jagdaufseher. Das<br />

war im ersten Baujahr ...<br />

„Es verhielt sich später aber teilweise anders als<br />

erwartet“, schmunzelt Walter Dich. Denn während<br />

der Hochphase im Bau gebärdeten sich Gams, Reh<br />

und Hirsch geradezu evolutionär: Mittlerweile mit der<br />

wenig bedrohlichen Bautätigkeit vertraut, trat das<br />

Wild beim Kopssee und auch in den übrigen<br />

Baustellenbereichen wieder wie gewohnt auf. Es<br />

passte sich sogar der durch die Bautätigkeit erhellten<br />

Nacht an. „Im Zusammenhang mit der geringeren<br />

Präsenz der Jäger im angestammten Gebiet und<br />

dem damit verminderten ‚Jagddruck‘, stellte sich der<br />

Gewöhnungseffekt beim Wild noch wesentlich rascher<br />

ein“, staunten Dich und der Ökologe. Für Verblüffung<br />

sorgte ein Gamsbock, der den Vermessern bei der<br />

Werkstatt in Oberwald ins Fadenkreuz lief. Und der<br />

von Bauleiter-Stv. Detlef Biermann des Öfteren gesichtete<br />

Rehbock in Baustellennähe erhielt sogar seinen<br />

Vornamen, mit dem Appell an die Jägerschaft,<br />

den schon so Vertrauten zu verschonen.<br />

Kann nur schöner werden ...<br />

Die neue Deponie Kops wurde vom Jagdsachverständigen<br />

des Landes bereits im Gutachten dahin gehend<br />

eingeschätzt, dass Standort und unmittelbare<br />

Umgebung keine überragende Rolle für die hiesige<br />

Tierwelt, insbesondere nicht für jene der jagdbaren<br />

Arten spielt. Das Gebiet kann durch die Renaturierung<br />

nur schöner werden, ist auch Kops <strong>II</strong>-Ökologie-<br />

Beauftragter Markus Burtscher überzeugt: „Auf Kops,<br />

7<br />

wo immerhin rd. 250.000 Kubikmeter Ausbruchsmaterial<br />

gelagert sind, wird ein spezielles Begrünungsverfahren<br />

angewandt. Durch die so genannte<br />

„Heugrassaat“, die auf die hochalpinen Bedingungen<br />

abgestimmt ist, wird eine standortangepasste<br />

Grasnarbe angestrebt. Die Bepflanzung wurde mit der<br />

Jagdaufseher Walter Dich<br />

Aufforstung von hochlagengerechten Baumarten<br />

wie Birke, Vogelbeere, Grünerle und Zirbe ergänzt.<br />

Birk- und Auerwild findet mehr Raum, Balzplätze<br />

wurden angelegt und tragen zur Lebensraumqualität<br />

unserer heimischen Raufußhühner bei“, erläutert<br />

Burtscher. Dies wurde nicht nur von amtlicher Seite<br />

gelobt und bestätigt: Im April 2007 konnte von<br />

Walter Dich in der zu zwei Drittel abgeschlossenen<br />

Deponie-Begrünung bereits balzendes Birkwild beobachtet<br />

werden. Auch Auerwild wurde gesichtet!


8 Juli 2007<br />

<strong>Kopswerk</strong> <strong>II</strong> dabei<br />

Ganz schön unter Druck:<br />

Stahlwasserbau fordert heraus<br />

Die gepanzerten Anlagenteile in der Oberwasser- und Unterwasserführung müssen hohen statischen, hydrostatischen<br />

und dynamischen Drücken standhalten und dicht sein. Hochbeanspruchte Anlagenteile verlangen<br />

eine aufwändige Druckprobe.<br />

Die Triebwasserführung ist ein zusammenhängendes<br />

Leitungssystem, vom Kopssee auf 1.800 Meter<br />

Seehöhe bis auf 1.000 Meter ins Rifabecken. Sämtliche<br />

Abschnitte werden im späteren Kraftwerksbetrieb<br />

mehr oder weniger massivem Druck<br />

ausgesetzt.<br />

Zum Drosseln, Erhöhen oder Stoppen des Durchflusses<br />

im Turbinen- und Pumpbetrieb dienen die verschiedenen<br />

Regel- und Absperrorgane zwischen<br />

Kopssee und Rifabecken. Zwei große Drosselklappen<br />

befinden sich in der Sperrkammer, Kugelschieber<br />

sperren die Wasserzuleitung vor der Turbine bzw.<br />

nach der Pumpe ab. Schützen (bewegliche Stahltafeln)<br />

versperren Zu- und Abflussquerschnitte oder<br />

geben sie frei. Auch für Wartungszwecke und aus<br />

Sicherheitsgründen müssen verschiedene Abschnitte<br />

abgesperrt werden können.<br />

Fokus auf kritische Punkte<br />

Gepanzerte Anlagenteile wie Druckschacht, Wasserschloss,<br />

Hochdruckverteilrohrleitung, Pumpsteigleitung<br />

usw. werden bereits im laufenden Stahlwasserbau<br />

auf ihre Betriebstauglichkeit hin überprüft.<br />

Beim 1.080 Meter langen, gepanzerten Druckschacht,<br />

der aus über 400 zusammengeschweißten<br />

Rohrschüssen besteht und eine Vielzahl an Längs- und<br />

Ing. Erik Dünser: Kontrolle der Glühelemente unter<br />

der Hochdruckverteilrohrleitung<br />

Rundschweißnähten aufweist, sind schon vor und<br />

während des Einbaus lückenlose Schweißnaht- und<br />

Werkstoffprüfungen erforderlich. Sie liefern den<br />

Nachweis für die spätere Betriebstauglichkeit.<br />

Rohrabschnitte in der Triebwasserführung mit großen<br />

Wandstärken (über 30 bzw. 36 mm) verlangen<br />

zusätzlich das „Spannungsarmglühen“. Dies geschieht<br />

in einem Temperaturbereich um 550° C, um<br />

die Eigenspannungen im Stahl zu minimieren. Für die<br />

Vorgangsweise beim Glühen ist die Geometrie eines<br />

Anlagenteils ausschlaggebend, erklärt Erik Dünser<br />

vom Illwerke Engineering. Rundnähte an Rohren<br />

werden z. B. einzeln geglüht, bei einem Abzweiger<br />

mit asymmetrischen Segmenten und großen<br />

Hydraulischer Querschnitt<br />

Vorsperre Zeinis<br />

Kopssee<br />

Stahlwandstärken ist eine Gesamtglühung notwendig,<br />

für die das ganze Teil eingehaust wird: Die<br />

Bedingungen sind ähnlich wie in einem Backofen. Die<br />

Prozedur mit Aufheizen, Haltezeit und Abkühlen<br />

kann zw. 30 und 40 Stunden dauern.<br />

Eine weitere vorgeschriebene Maßnahme zur Prüfung<br />

auf die Betriebstauglichkeit eines bestimmten<br />

Anlagenteils ist die Druckprobe. Sie erfolgte erst<br />

kürzlich bei der Hochdruckverteilrohrleitung, wo –<br />

Wasserschloss<br />

Druckstollen<br />

Drucksch


acht<br />

Juli 2007<br />

nomen est omen – im Betrieb gewaltiger Druck<br />

herrscht.<br />

Druckprobe macht allen Druck<br />

Die Dauer der Druckprobe mit Füllen der Rohrleitung,<br />

zweimaliger Druckbeaufschlagung, Durchführung<br />

eines definierten Mess- und Überwachungsprogramms<br />

und dem Entleeren ist mit vier bis fünf<br />

Tagen veranschlagt. Besonders aufwändig sind aber<br />

schon die Vorbereitungen: Da die Rohrleitung zur<br />

Druckprobe dicht verschlossen werden muss, wurden<br />

eigens zu diesem Zweck spezielle, sehr massive<br />

Stahldeckel angefertigt: Ein „Deckel“ mit einem<br />

Innendurchmesser von 3,80 Meter und ca. 19 Tonnen<br />

Gewicht sperrt den Hauptstrang zur Druckschachtseite<br />

hin ab, mehrere Tonnen schwere kleinere Deckel<br />

machen die abzweigenden drei Stichleitungen dicht.<br />

Zur Befüllung der Rohrleitung ist eine riesige<br />

Wassermenge erforderlich. Eintausend Kubikmeter,<br />

sprich 1 Mio. Liter Wasser, stehen zu Buche. „Das ist<br />

<strong>Kopswerk</strong> <strong>II</strong><br />

<strong>Kopswerk</strong> <strong>II</strong> dabei<br />

die Menge, die ein Einfamilienhaus vom Keller bis zum<br />

Dach füllen würde“, führt der örtliche Bauleiter-<br />

Maschinenbau, Herbert Dich, einen imponierenden<br />

Vergleich an. Die Feuerwehr sorgt dafür, dass dieses<br />

Wasser sowohl bereit gestellt als auch wieder nach<br />

draußen gepumpt werden kann.<br />

Für die mehrtägige Druckprüfung ist mehr Wasserdruck<br />

als im Kraftwerksbetrieb notwendig, nämlich<br />

der vorgeschriebene 1,3-fache Betriebsdruck. „Das<br />

sind 143 bar oder anders ausgedrückt ca. 5.500<br />

Tonnen Druck auf jedem Deckel bei den Stichleitungen<br />

und rd. 17.000 Tonnen, die auf den Deckel im<br />

Hauptstrang wirken“, erklärt Dünser.<br />

Zu Pfingsten war es so weit<br />

Bis zum Freitag vor Pfingsten waren verschiedene<br />

Illwerke-Abteilungen mit den umfassenden Vorbereitungen<br />

zur Druckprobe befasst. Freitagabend war es<br />

so weit, die Befüllung der Hochdruckverteilrohrleitung<br />

Unterwasserstollen<br />

Legende:<br />

Wasser<br />

Rechen<br />

Schützenverschluss<br />

Absperrklappe<br />

Kugelschieber<br />

Wasserschloss<br />

Hochdruckverteilrohrleitung: Der 19-Tonnen-Deckel<br />

ist eigens für die Druckprobe erforderlich.<br />

Ringschieber<br />

Absperrorgan<br />

Legende:<br />

Turbine Wasser<br />

Pumpe Rechen<br />

Generator, Schützenverschluss<br />

Motor<br />

Absperrklappe<br />

Kugelschieber<br />

Ringschieber<br />

Absperrorgan<br />

Turbine<br />

Pumpe<br />

Generator, Motor<br />

Ausgleichsbecken Rifa<br />

9


10 Juli 2007<br />

<strong>Kopswerk</strong> <strong>II</strong> dabei<br />

Hochdruckverteilrohrleitung, Abzweig zu Maschine 2 + 3 Maschine 3, der so genannte Dom schützt den darunterliegenden Generator<br />

Hochdruckverteilrohrleitung, Arbeiten am kleinen Abzweiger<br />

lief an. Zuerst über die Löschwasserleitung von der Maschinenkaverne aus, und<br />

am Samstagmorgen sorgten Illwerke-Feuerwehrmänner für Nachschub:<br />

Hunderte Meter Schlauchleitung durch den Zugangsstollen und eine eigene<br />

Pumpe leiteten Wasser direkt aus der benachbarten Ill in das Prüfungsobjekt, das<br />

bis Samstag Nachmittag um vier Uhr randvoll war.<br />

Noch am gleichen Tag ging’s an die Druckprobe. Neben dem Gesamtleiter der<br />

Druckprobe, DI Michael Monschein vom Illwerke-Engineering, waren auch die Prüfund<br />

Abnahmegesellschaft WPK, Kaprun, sowie externe Messtechniker bereit, die<br />

begleitenden Spannungs- und Dehnungsmessungen durchzuführen. Bis<br />

Mitternacht wurde die Verteilrohrleitung mit Druck beaufschlagt, von null – stufenweise<br />

– auf 30, 60 und bis 90 bar. Am Sonntag früh ging’s zügig weiter: Druck<br />

aufbauen – halten – steigern, von den 90 bis auf die vorgeschriebenen 143 bar<br />

Prüfdruck.<br />

Mit dem steigenden Prüfdruck in der Verteilrohrleitung erhöhten sich auch Puls<br />

und Blutdruck der Verantwortlichen. Durchgehend war besondere Vorsicht geboten:<br />

Mess-, Warn-, Sicherheits- und Druckbeaufschlagungseinrichtungen,<br />

Absperrorgane, Mess- und Druckleitungen, Kabel, Dehnmessstreifen, Steuer- und<br />

Registriereinrichtungen, Wasser- und Energieversorgung galt es genau im Auge<br />

zu behalten, wie im Messprogramm für die Druckprobe vorgeschrieben.<br />

Druckprobe gut – alles gut?<br />

„Es lief wie geschmiert“, konnten die Verantwortlichen bereits am Sonntag<br />

Mittag zufrieden vermelden, als der erste Teil der Probe erfolgreich durchgeführt<br />

war. Danach wiederholte sich die ganze Prozedur nochmals – und um 19 Uhr am<br />

Pfingstsonntag war die komplette Druckprobe glücklich überstanden. Nun konnten<br />

sich die Beteiligten und auch der Hochdruckverteiler endlich entspannen!<br />

Am Montag ging’s ans Entleeren, das nochmals zehn Stunden in Anspruch<br />

nahm. Unmittelbar darauf begannen die abschließenden Prüfungen der hochbeanspruchten<br />

Schweißnähte an der Hochdruckverteilrohrleitung, wie Ultraschallund<br />

Oberflächenrissprüfungen, die bis zum folgenden Wochenende dauerten:<br />

Alle Prüfungen bestätigten den einwandfreien Zustand der Verteilrohrleitung.<br />

Der „Kandidat“ hat die Druckprobe mit Auszeichnung bestanden!


Juli 2007<br />

Innenausbau voll im Gange<br />

<strong>Kopswerk</strong> <strong>II</strong> dabei<br />

Viel Infrastruktur im Krafthaus<br />

Ob Architekt oder Häuselbauer: Jeder versteht,<br />

was der Innenausbau an Herausforderungen und<br />

Hürden bereit halten kann. Viel mehr davon und weit<br />

komplizierter ist’s beim <strong>Kopswerk</strong> <strong>II</strong>. Die raumfüllende<br />

Technik im Krafthaus gibt die Marschrichtung<br />

vor.<br />

Jakob Sparr, einer der Zuständigen für die Bauplanung<br />

des Krafthauses, hat die umfassenden Pläne<br />

zur Hand: das Krafthaus in der Ansicht, im Schnitt und<br />

im Detail. Aus der riesigen Gewölbehalle, die man<br />

noch gut von der Montagehallenebene aus als sol-<br />

Montagevorbereitung an Lüftungskanälen<br />

che erkennen kann, wurde eine Art Hochhaus mit<br />

sechs Etagen.<br />

Stiegenhaus, Lift, ein Personaltrakt, Technikräume<br />

und -schächte sowie die jedem Anlagenteil zugeordneten<br />

Geschossebenen unterteilen mittlerweile das<br />

ganze Krafthaus. Die Anlagen der drei Maschinensätze<br />

und die zugehörigen Montageschächte nehmen den<br />

meisten Platz in Anspruch.<br />

In die detaillierte Planung des Innenausbaus sind im<br />

Illwerkehaus in Schruns der Bau, der Maschinenbau,<br />

die Elektrotechnik und die Haustechnik, zuständig für<br />

Licht und Kraftinstallation, Luft, Sanitär, eingebunden.<br />

„Der Vergleich mit dem Ausbau eines herkömmlichen<br />

Gebäudes hinkt insofern, als im Kraftwerk so<br />

viele und so unterschiedliche Einrichtungen notwendig<br />

sind“, erläutert Jakob Sparr und betont:<br />

„Insgesamt ist eine hohe Ausbau-Qualität gefordert.“<br />

Direkte Zugänge<br />

Vom Zugangsstollen ins Krafthaus kommend, hat<br />

man die Wahl für den Lift nach unten oder die<br />

Stiegenhäuser 1–3. Diese führen nicht nur in alle<br />

Tiefgeschosse, sondern auch nach oben bis ins<br />

Errichtung eines Mauerwerkes zur Raumtrennung<br />

Gewölbe des Krafthauses. Noch geht man über<br />

Schutzauflagen aus Holzplatten, die jedoch im<br />

Endausbau durch Riffelblechtritte ersetzt werden.<br />

Die Wände sind zum Teil betongrau, alles ist gut<br />

ausgeleuchtet, und Brandschutztüren in jeder Etage<br />

stellen sicher, dass es auch den Vorschriften eines<br />

sicheren Fluchtweges entspricht.<br />

Den Personaltrakt (noch großteils im Rohbau) betritt<br />

man direkt von der Maschinenhalle aus. Er ragt hoch<br />

bis zum Kavernengewölbe und beherbergt ein<br />

Betriebsleiterbüro, Aufenthalts- und Sanitärräume<br />

sowie einen getrennten Notfallraum mit direkter<br />

11<br />

Verbindung zum Stiegenhaus und Zugangsstollen.<br />

Große Fensteraussparungen geben den Blick in die<br />

Maschinenhalle frei, die Bodenleger sind am Werk.<br />

Ganz oben geht’s weiter in den „Dachboden“, sprich<br />

Kalotte, 20 Meter über der Montageebene: Frischluft<br />

wird über den Kabelstollen angesaugt, über Kanäle<br />

in die Installationsschächte geleitet und so den<br />

Tiefgeschossen und der Maschinenhalle zugeführt.<br />

Ständige Koordination<br />

Die Installationsschächte (drei an der Zahl, stirnseitig<br />

an der Maschinenhalle) bilden die vertikale<br />

Verbindung zwischen den Geschossebenen. Hunderte<br />

Meter Leitungsstränge: Für Wasser, Druckluft,<br />

Belüftung und Energie von den Installationschächten<br />

zu den verschiedenen Technikräumen werden teilweise<br />

in Doppelböden geführt. Die Räume sind je<br />

nach Bedarf mit Kühlaggregaten, Öl- und Kühlwasseranlagen,<br />

Pumpen oder Kompressoren ausgestattet.<br />

Ob die Leitungen unter dem Fußboden<br />

oder hoch über Kopf auf Leitungstassen geführt werden,<br />

hängt von der örtlichen Situation und den<br />

Platzverhältnissen ab. Es geht also immer auch um<br />

das flexible Umsetzen und Anpassen an die<br />

Erfordernisse des Maschinenbaues und der Elektro-


12 Juli 2007<br />

<strong>Kopswerk</strong> <strong>II</strong> dabei<br />

Leitungsführung über den<br />

Maschinentransformatoren<br />

technik: „Der Innenausbau verlangt eine enge<br />

Abstimmung zwischen Bauplanung und den einzelnen<br />

Fachbereichen. Es ist immer Rücksprache notwendig,<br />

und die Anforderungen müssen im Detail geklärt<br />

werden“, erklärt Sparr.<br />

Koordinationsaufgaben aller Art sind täglich erforderlich.<br />

Dafür ist die Unterstützung und Zusammenarbeit<br />

mit den Mitarbeitern aller beteiligten Fachbereiche<br />

unabdingbar. So sind Absturzsicherungen rechtzeitig<br />

anzubringen, braucht es passende Beleuchtung,<br />

Belüftung oder Energiezufuhr; einerseits zum Bau und<br />

andererseits zum späteren Betrieb, und viele vorübergehende<br />

Behelfe machen später fixen<br />

Einrichtungen Platz.<br />

Beim Gang durchs Stiegenhaus und in die vielen<br />

Räumlichkeiten der sechs Tiefgeschosse und drei<br />

Obergeschosse verliert man ohne ortskundige Begleitung<br />

schnell die Orientierung.<br />

Modernste Technik, umgeben von glatten Sichtbetonwänden<br />

und -decken und die hellen Industrieleuchten<br />

lassen vollkommen vergessen, dass man sich<br />

in einem unterirdischen Felsraum befindet.<br />

Transport der drei jeweils ca. 5 m hohen Transformatoren<br />

eingelassen, die hier bald Einzug halten<br />

werden. Rechts neben dem Eingang befindet sich ein<br />

separater Raum für den Eigenbedarfs-Transformator.<br />

Hinter der Trafohalle wird nun alles für den Stromabtransport<br />

vorbereitet: Insgesamt neun Schutzrohre<br />

für die Hochspannungskabel (je drei pro Maschinensatz)<br />

kommen vom Generator-Ringraum im 3.<br />

Tiefgeschoss in die Maschinenhalle und werden im<br />

Gang hinter der Trafohalle zu den Transformatoranlagen<br />

geführt. Hochspannungskabel transportieren<br />

die elektrische Energie durch den Kabelstollen bis<br />

zum Portalbauwerk und von dort unterirdisch zur<br />

SF 6 -Anlage beim Rifabecken.<br />

Kurze Wege<br />

Sicherheit und damit zusammenhängende Vorkehrungen<br />

im ganzen Haus wie Stiegen, Geländer,<br />

Montagepodeste, Kanal- und Schachtabdeckungen,<br />

Brandschutztüren, Brandmeldeeinrichtungen, Feuerlöscheinrichtungen,<br />

Beleuchtung, Hinweisschilder<br />

etc. – alles ein Thema für den Innenausbau. In einem<br />

Krafthaus mit 88 Meter Länge, 30 Meter Breite<br />

und 60 Meter Höhe muss man rasch die Ebenen<br />

und Seiten wechseln können. Besonders im Falle<br />

einer Gefahr. So sind schnell erreichbare Fluchtwege<br />

eingeplant: Auf der 1. Tiefgeschossebene ist das<br />

Stiegenhaus 2 mit dem Stiegenhaus 3 verbunden<br />

und führt direkt zum Kabel- und Fluchtstollen, der<br />

auch als Belüftungsstollen dient. Auch über den<br />

Fluchtstollen zum Schieberstollen kommt man rasch<br />

Auf Höhe der Montageebene befindet sich der breite<br />

Zugang in die Trafokaverne (L: 35 m, B: 16 m,<br />

H: 17 m). In den Boden sind Stahlschienen zum Vorbereitungsarbeiten für die Schweißarbeiten an den Kühlleitungsrohren<br />

Ing. Jakob Sparr kontrolliert die Ausbauarbeiten<br />

im Kraftwerksleitstand<br />

in Richtung Zugangsstollen. In keinem Fall muss<br />

man das ganze Kraftwerk durchqueren. „Fluchtwege<br />

müssen schon während des Baus für die Mitarbeiter<br />

entsprechend ausgeschildert und Sicherheitsmaßnahmen<br />

müssen je nach Bauzustand angepasst<br />

werden“, erklärt Sparr.


Juli 2007<br />

Auf allen <strong>Baulos</strong>en im Endspurt<br />

<strong>Kopswerk</strong> <strong>II</strong> dabei<br />

Fahrplanmäßig<br />

Die Kaverne zieht alle Aufmerksamkeit auf sich. Dort ist zur Zeit am meisten los mit Maschinenzusammenbau<br />

und Innenausbau. Auf Tafamunt drücken noch immer der Druckschacht und das Wasserschloss auf<br />

den Zeitplan, und in Kops/Oberwald sind Ringspaltverfüllung und Gebirgsinjektionen im Druckstollen<br />

im Gange.<br />

Sperrkammer Kops, Ausbaurohr für den Versalstollen<br />

Wie auf Kops ist auch beim Portal Oberwald schon<br />

einiges an Baustelleneinrichtung weg, erzählt<br />

Bauleiter Herbert Schnetzer. Die Mischanlage vor<br />

dem Eingang wird aber noch gebraucht: Die Ringspaltverfüllung<br />

hinter der Tübbingauskleidung im<br />

Versalstollen <strong>II</strong> war Ende Mai schon zu 80 Prozent<br />

abgeschlossen, aber die Bohrungen und anschließenden<br />

Gebirgsinjektionen sind noch voll im Gange.<br />

<strong>Baulos</strong> 1: Druckstollen<br />

Den Weg vom Portal bis zur Abzweigung Richtung<br />

Versalstollen oder Sperrkammer kann man nun im<br />

Auto zurücklegen, denn die hier gelegten Gleise wurden<br />

schon abtransportiert. Im ehemaligen „Anfahrtstollen<br />

der Tunnelbohrmaschine“ erfolgt nun der<br />

Einbau des Innenschalenbetons.<br />

In der Sperrkammer arbeitet die Montagen AG an der<br />

Fertigstellung der Panzerungen. Das 30-Stunden-<br />

Glühen des Ausbaurohres im Anschluss an die<br />

Drosselklappen ist beendet. Ein Flansch zwischen<br />

Ausbaurohr und Drosselklappe verbindet die riesengroßen<br />

Anlageteile. Das Mannloch im Ausbaurohr<br />

dient später der Stollenbegehung bei Revisionen.<br />

Das ganze Rohr kann für notwendige Arbeiten im<br />

Versalstollen ausgebaut und in eine Nische geschoben<br />

werden.<br />

An beiden Seiten der Sperrkammer sind Verankerungsrohre<br />

eingebaut. Diese sind massiv bewehrt und<br />

einbetoniert, denn sie übernehmen hohe Wasserdrücke:<br />

Das oberwasserseitige Verankerungsrohr<br />

beispielsweise ist auf ca. 4.000 Tonnen Druckkraft<br />

bemessen, die auf die Drosselklappen wirken.<br />

Ringspaltverfüllung und<br />

Gebirgsinjektionen<br />

Seit Monaten läuft die Ringspaltverfüllung. Begonnen<br />

wurde von Tafamunt aus, später erfolgte die Injektion<br />

in umgekehrter Richtung, von Kops aus.<br />

Die Ziele der Ringspaltinjektion sind:<br />

13<br />

- Herstellung einer weitestgehend vollständigen<br />

und gleichmäßigen Bettung der Fertigteil-<br />

Tübbinge im umgebenden Gebirge.<br />

- Möglichst vollflächiges Auffüllen und Verpressen<br />

aller offenen Tübbingfugen.<br />

- Abdichtung der Tübbingauskleidung als Basis für<br />

die nachfolgende Gebirgsinjektion mit höherem<br />

Injektionsdruck.<br />

- Verschluss von geringfügigen Wasserzutritten<br />

entlang der Stollenlaibung.<br />

Ing. Herbert Schnetzer bei der Kontrolle der<br />

Injektionsarbeiten im Druckstollen<br />

Die Tagesleistung der Ringspaltverfüllung liegt bei<br />

etwa 30–50 Meter oder ca. 21–36 Tübbing-Ringen<br />

(1 Ring = 4 Tübbingsegmente). Ringspaltverfüllung<br />

und Gebirgsinjektionen sind für die Konsolidierung des<br />

gesamten Stollens notwendig.<br />

Für die Gebirgsinjektionen werden ein Bohrgerät<br />

und mehrere Injektionspumpen eingesetzt. Jeweils<br />

eine Mannschaft bedient das Bohrgerät und die<br />

Injektionseinrichtung. Hunderte Meter trennen sie im<br />

Stollen. Über jedes der Bohrlöcher in der Stollenauskleidung<br />

wird Protokoll geführt. Das wiederum füllt<br />

Versalstollen, Injektionsarbeiten


14 Juli 2007<br />

<strong>Kopswerk</strong> <strong>II</strong> dabei<br />

Dutzende von Ordnern. Eine Computeranlage zeichnet<br />

den Verlauf der Injektionen auf. Die dort eingesetzte<br />

Mannschaft hat 12 Stunden täglich Dienst:<br />

Es ist nicht viel zu sehen, aber, sagt Herbert Schnetzer:<br />

„Hier tut sich sehr viel und es wird sehr viel dokumentiert.“<br />

Die Bedienmannschaft der Injektionspumpen<br />

hat ständigen Kontakt mit den Mitarbeitern, welche<br />

die Injektionsanschlüsse kontrollieren und laufend<br />

umsetzen.<br />

<strong>Baulos</strong> 2: Druckschacht<br />

und Wasserschloss<br />

Das <strong>Baulos</strong> 2, Tafamunt, ist eine Art Knotenpunkt in<br />

der Oberwasserführung, wo der Druckstollen in den<br />

Druckschacht übergeht und (zur Dämpfung des<br />

Systems bei instationären Vorgängen) das Wasserschloss<br />

situiert ist. Hier kommt sehr viel zusammen:<br />

Beim Versalstollen sind noch immer die Schweißarbeiten<br />

der Panzerungsrohre inklusive der Schweißnahtprüfungen<br />

im Gange.<br />

Das Zwei-Kammer-Wasserschloss mit dem Steigschacht<br />

und drei Drosseln ist aufgrund der Betriebsweise<br />

des leistungsstarken Pumpspeicherkraftwerkes<br />

entsprechend groß ausgelegt und die Herstellung<br />

ebenso arbeitsintensiv: Die obere Kammer und der<br />

Steigschacht erhielten eine Betonauskleidung, die<br />

Ende April 2007 fertiggestellt war. Voraussichtlich bis<br />

Jahresende wird man mit der Auskleidung der unteren<br />

Kammer des Wasserschlosses und der Montage<br />

Wasserschloss, Arbeiten an der Drossel 1<br />

Wasserschloss Tafamunt, Drossel 3<br />

der Drosseln beschäftigt sein. Die so genannten<br />

Drosseln 1 + 2, nämlich zwei enge zylinderförmige<br />

Verbindungen, befinden sich zwischen dem Druckstollen<br />

und der unteren Kammer. Die Drossel 3, eine<br />

trichterförmige Verengung, ist am Übergang von<br />

der unteren Kammer zum Steigschacht angeordnet.<br />

In der unteren Kammer, die im Bereich der Drosseln<br />

eine Stahlauskleidung verlangt, sind die Firmen<br />

parallel zu den Panzerungsarbeiten und der Montage<br />

der Drosseln mit Ortbetonauskleidungen und<br />

Hinterbetonierung beschäftigt. Abgeschlossen ist die<br />

Montage der Drossel 1, dann folgt ein 85 Meter langer<br />

Panzerungsabschnitt. Bei Drossel 3 ist geplant,<br />

die Betonhinterfüllung bis Ende August fertig zu stel-<br />

len. Zügig weiter geht’s dann im Panzerungsbereich<br />

zwischen Drossel 2 bis zum halbkugelförmigen<br />

Schlussstück mit einer Panzertüre vom Zugangsstollen.<br />

„Das alles ist unbeschreiblich viel Aufwand“,<br />

sagt DI Gottfried Gökler (Illwerke Engineering) über<br />

die laufenden und noch ausstehenden Arbeiten, die<br />

allein das Wasserschloss betreffen. Das Planziel lässt<br />

keine Pause zu – im Gegenteil: „Gleich auf die Panzerungen<br />

folgend wird hinterbetoniert, und danach<br />

beginnen die Injektionen zur Schwindspaltverfüllung<br />

und Gebirgsverfestigung. Großteils parallel dazu<br />

werden – nur örtlich versetzt – auch die Korrosionsschutzarbeiten<br />

an den Panzerungen durchgeführt.“<br />

Über den Zugangsstollen zum Druckschacht wird<br />

Druckschacht, letztes Panzerungsrohr vor der Krümmung zum Druckstollen und<br />

Wasserschloss


Juli 2007<br />

noch länger mit vollem Einsatz gearbeitet werden:<br />

Im Druckschacht werden in der nächsten Zeit Injektionsarbeiten<br />

und nachfolgend der sehr aufwändige<br />

Korrosionsschutz durchgeführt. Für die Befahrung<br />

des Druckschachtes für diese Arbeiten ist eine neue<br />

Winde installiert worden. „Wenn alles zeitgerecht verläuft,<br />

wird es gegen Jahresende so weit sein, dass mit<br />

Inbetriebsetzungsversuchen der Maschine 3 (die<br />

zuerst fertiggestellte der drei Maschinensätze im<br />

Krafthaus) begonnen werden kann“, sagt DI Peter<br />

Matt.<br />

<strong>Baulos</strong> 3: Krafthaus und<br />

Unterwasserführung<br />

Der Fahrplan im <strong>Baulos</strong> 3 ist nur ein grober Überblick<br />

auf die vielen unterschiedlichen Arbeiten – vom<br />

Maschinenzusammenbau über den Innenausbau bis<br />

zur Fertigstellung der Unterwasserführung – die hier<br />

stattfinden.<br />

Krafthaus<br />

Bei allen drei Maschinensätzen ist mit dem Betonbau<br />

die Montageebene im Erdgeschoss erreicht, denn<br />

sowohl bei der Maschine 2 als auch seit Anfang Juni<br />

auch bei der Maschine 1 sind die Düsenringleitungen<br />

montiert und einbetoniert. Die letzten größeren<br />

Betonarbeiten direkt in der Maschinenkaverne betreffen<br />

das Stiegenhaus bei der Maschine 1.<br />

In den einzelnen Geschossen der Kaverne im Bereich<br />

der Maschinenachsen 3 und 2 wird voll am Innenausbau<br />

(gemauerte Zwischenwände, Doppelböden,<br />

Verlegung von Kabelpritschen, Rohrleitungen, Kabel<br />

etc.) gearbeitet. In den Obergeschossen ist der Innenausbau<br />

der Personalräume im Gange.<br />

Arbeiten am Maschinensatz<br />

Maschine 3: Der Generator ist fertig zusammengebaut<br />

und eingehoben. Die Pumpe ist fertig montiert<br />

und in Position gebracht. Somit ist der Maschinensatz<br />

3 mit Pumpe, Wandler und Generator bereits eingebaut.<br />

Der „Dom“ oberhalb des Generators wurde<br />

Ende Mai eingebaut. Demnächst erfolgt nun die<br />

Montage der Turbine.<br />

Maschine 2: Der Wandler ist montiert, daran wird nun<br />

die Speicherpumpe angeflanscht, die bereits im<br />

Montageschacht 2 zusammengebaut worden ist.<br />

Hierzu muss sie noch in die endgültige Position<br />

geschoben werden.<br />

<strong>Kopswerk</strong> <strong>II</strong> dabei<br />

Maschine 2, Turbinenschacht<br />

Maschine 1, Montage der Düsenringleitung<br />

VA-TECH, Werk Rafensburg: Turbinenlaufrad für die Maschine 2 des <strong>Kopswerk</strong>es <strong>II</strong>,<br />

Anschweißen der Becher an die Nabenscheibe<br />

15


16 Juli 2007<br />

<strong>Kopswerk</strong> <strong>II</strong> dabei<br />

Unterwasserführung<br />

An der Fertigstellung der Unterwasserführung wird<br />

eifrigst gearbeitet, sodass das gesteckte Zwischenziel<br />

„Erstes Füllen der Unterwasserführung“ im September<br />

erreicht wird.<br />

Bereits Ende Mai konnte, nachdem sämtliche ausstehende<br />

Arbeiten beim Auslaufbauwerk des <strong>Kopswerk</strong>es<br />

<strong>II</strong> abgeschlossen wurden, der Wiederaufstau des<br />

Ausgleichbeckens Rifa vorgenommen und das Becken<br />

wieder für den Betrieb übergeben werden.<br />

Portalbauwerk<br />

Vom Portalbauwerk sind die Teilabschnitte für das<br />

Notstromdieselaggregat, die Lüftungszentrale und<br />

der Kabelkeller im Bau. Die Bauabschnitte des<br />

Zugangsstollens werden im letzten Quartal dieses<br />

Jahres errichtet.<br />

Portalbauwerk<br />

3<br />

Impressum<br />

Unterwasserführung, Druckluftkammer,<br />

Maschine 3, Beruhigungsrechen<br />

Herausgeber: Vorarlberger Illwerke AG – ein Unternehmen von illwerke vkw<br />

Redaktionsanschrift: Vorarlberger Illwerke AG, Weidachstraße 6, 6900 Bregenz, Austria<br />

Redaktion: Vorarlberger Illwerke AG, Elisabeth Fischer<br />

Gestaltung: Konzett & Brenndörfer – Werbeagentur, 6900 Bregenz, Austria<br />

Information: Internet: www.kopswerk2.at, E-Mail: info-kopswerk2@illwerke.at, Hotline: +43 5556 701<br />

Unterwasserführung, Maschine 3,<br />

Turbinenauslaufschützen

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