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Deutsche Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin e.v.

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178<br />

DGAUM – 47. JAHRESTAGUNG POSTER<br />

P112<br />

Ergebnisse der Impulsoszillometrie<br />

in einer Längsschnittstudie in<br />

zwei Kalibergwerken im Vergleich zur Spirometrie<br />

<strong>und</strong> Bodyplethysmograpie<br />

Gabriele Lotz, Erhardt Gierke<br />

Fachgruppe Wirkung von biologischen <strong>und</strong> chemischen<br />

Arbeitsstoffen, B<strong>und</strong>esanstalt <strong>für</strong> Arbeitsschutz <strong>und</strong> <strong>Arbeitsmedizin</strong><br />

(BAuA), Berlin<br />

Bei langjährig exponierten Kalibergleuten<br />

wurden die Beziehungen zwischen der Exposition<br />

<strong>und</strong> den Atemtraktbef<strong>und</strong>en im<br />

Längsschnitt von 5 Jahren untersucht. Neben<br />

der traditionellen Methode der Spirometrie<br />

<strong>und</strong> der spezialisierten Diagnostik mit Hilfe<br />

der Bodyplethysmographie (BP) sollten erstmals<br />

die Bef<strong>und</strong>e der Impulsoszillometrie<br />

(IOS) im Längsschnitt dargestellt werden.<br />

Zur Expositionsermittlung fanden folgende<br />

Verfahren Anwendung: gravimetrische<br />

Bestimmung der einatembaren <strong>und</strong> alveolengängigen<br />

Salzstaubkonzentration, coulometrische<br />

Bestimmung von Dieselruß<br />

(elementarer Kohlenstoff) in der alveolengängigen<br />

Fraktion, <strong>und</strong> Analyse von Stickstoffdioxid<br />

<strong>und</strong> Stickstoffmonoxid mittels<br />

elektrochemischer, direktanzeigender Sensoren<br />

(Kooperation mit dem IGF der Bergbau<br />

BG <strong>und</strong> der K+S Aktiengesellschaft).<br />

Die medizinischen Untersuchungen<br />

beinhalteten einen standardisierten Fragebogen,<br />

eine klinische Untersuchung <strong>und</strong><br />

die Lungenfunktionsdiagnostik IOS (periphere<br />

Resistance, zentrale Resistance, Impedanz,<br />

Reactance) sowie Spirometrie <strong>und</strong><br />

Bodyplethysmographie.<br />

Dosis-Wirkungs-Beziehungen wurden<br />

im multiplen linearen Regressionsmodell<br />

<strong>für</strong> jede der Expositionskomponenten separat<br />

(als Indikator der Gesamtexposition)<br />

berechnet.<br />

Im 5-Jahres-Follow-up wurden in<br />

Sachsen-Anhalt (S) 290 <strong>und</strong> in Hessen<br />

(H) 278 Bergleute untersucht. Im Ergebnis<br />

der Untersuchungen im Werk H ist ein<br />

expositionsabhängiger Effekt auf alle IOS-<br />

Parameter im Längsschnitt nachweisbar.<br />

Im angewandten Regressionsmodell ergibt<br />

sich beispielsweise <strong>für</strong> die oszillometrische<br />

periphere Resistance (Rp-IOS) ein expositionsabhängiger<br />

Effekt von ungefähr<br />

0,005 (kPa/l/s)/Jahr <strong>und</strong> <strong>für</strong> den spirometrischen<br />

Parameter FEV 1 von ca. –10 ml/Jahr<br />

bei einer mittleren Belastung der Kohorte<br />

im 5-Jahres-Zeitraum (adjustiert <strong>für</strong> Alter,<br />

Tabakrauchen u a.). Im Werk S, wo sich<br />

das Messgerät zwischen der ersten <strong>und</strong><br />

der Follow-up-Untersuchung methodisch<br />

geringfügig geändert <strong>und</strong> der Untersucher<br />

gewechselt hatte, war nur <strong>für</strong> Rp-IOS ein<br />

Effekt erkennbar. Ein Effekt auf die BP-<br />

Arbeitsmed.Sozialmed.Umweltmed. 42, 3, 2007<br />

Resistance war nur <strong>für</strong> eine Expositionskomponente<br />

im Werk H ersichtlich.<br />

Die Ergebnisse zeigen, dass die Impuls-<br />

Oszilloresistometrie bei epidemiologischen<br />

Längsschnittuntersuchungen unter den Bedingen<br />

eines mobilen Lungenfunktionseinsatzes<br />

die spirometrische Untersuchung<br />

sinnvoll ergänzen kann. Auf gleich bleibende<br />

methodische Bedingungen ist zu achten.<br />

P113<br />

Validität von Bodyplethysmographie<br />

<strong>und</strong> Spirometrie zur<br />

Erfassung der bronchialen Hyperreaktivität mit<br />

Methacholin<br />

Rolf Merget, Evelyn Heinze, Thomas Brüning<br />

Institut der Ruhr-Universität Bochum, Berufsgenossenschaftliches<br />

Forschungsinstitut <strong>für</strong> <strong>Arbeitsmedizin</strong> (BGFA),<br />

Bochum<br />

Der Methacholin(MCH)-Test ist sowohl<br />

in der Prävention als auch in der Kompensation<br />

von Atemwegserkrankungen von<br />

Bedeutung. Bislang gibt es nur wenige vergleichende<br />

Daten über die Eignung von<br />

Bodyplethysmographie oder Spirometrie<br />

<strong>für</strong> die Diagnostik einer bronchialen Hyperreaktivität.<br />

Der MCH-Test erfolgte als 5-Stufentest<br />

nach den Angaben der American Thoracic<br />

Society (ATS). Als Goldstandard wurden die<br />

Antworten auf die von der ATS formulierten<br />

Fragen benutzt. Positivkriterien waren<br />

ein FEV 1 -Abfall von ≥ 20 % bzw. eine Verdoppelung<br />

des sRt bei gleichzeitiger Überschreitung<br />

von 2 kPa.s. Es wurden 829 Medizinstudenten<br />

im Alter zwischen 20 <strong>und</strong><br />

40 Jahren im Rahmen des <strong>Arbeitsmedizin</strong>ischen<br />

Praktikums rekrutiert, das Votum der<br />

Ethik-Kommission lag vor.<br />

431 Probanden (52 %) führten den<br />

Test durch, 254 Probanden (31 %) lehnten<br />

den Test ab <strong>und</strong> 144 Probanden (17 %)<br />

wiesen eine Kontraindikation auf, meist<br />

akute Bronchitis in den letzten 6 Wochen<br />

(n = 122). Von den 431 Probanden, die den<br />

Test durchführten, wurden 36 (8,4 %) wegen<br />

instabiler Atemtechnik (Wiederanstieg<br />

FEV 1 > 5 %) ausgeschlossen. In der Gruppe<br />

mit verfügbarem qualitätsgesicherten Test<br />

(n = 395) gaben 58 (14,7 %) ein pfeifendes<br />

Geräusch im Brustkorb im letzten Jahr an.<br />

Mit diesem Symptom als Goldstandard betrugen<br />

die Sensitivitäten nach der 4. Stufe<br />

(die von der ATS bereits als pathologisch<br />

definiert wird) <strong>für</strong> sRt, FEV 1 <strong>und</strong> Kombination<br />

beider Methoden 38 %, 34 % <strong>und</strong><br />

31 %, die Spezifitäten 90 %, 95 % <strong>und</strong><br />

98 %. Bei der 5. Stufe lagen die Sensitivitäten<br />

bei 60 %, 45 % <strong>und</strong> 40 %, die Spezifitäten<br />

bei 76 %, 89 % <strong>und</strong> 91 %. Bei der<br />

selbstberichteten Arztdiagnose Asthma als<br />

Goldstandard (n = 46) lagen ähnliche Sensitivitäten<br />

<strong>und</strong> Spezifitäten vor.<br />

Die Kombination von Bodyplethysmographie<br />

<strong>und</strong> Spirometrie zeichnet sich<br />

durch eine hohe Spezifität aus, allerdings<br />

sind die Ergebnisse bei ausschließlicher<br />

Durchführung der Spirometrie ähnlich.<br />

Die Bodyplethysmographie ist sensitiver,<br />

aber weniger spezifisch als die Spirometrie.<br />

Mit beiden Methoden wurde ein erheblicher<br />

Anteil von Personen (bis zu 40 %) mit<br />

asthmatischen Beschwerden bzw. selbstberichteter<br />

Arztdiagnose Asthma auch in der<br />

höchsten Stufe nicht detektiert.<br />

P114<br />

Früherkennung der chronisch<br />

obstruktive Lungenerkrankung<br />

(COLD) mit den Methoden der arbeitsmedizinischen<br />

Vorsorgeuntersuchung<br />

Heiz-Jörg Elliehausen<br />

<strong>Arbeitsmedizin</strong>scher Dienst, Berufsgenossenschaft der<br />

Bauwirtschaft, Hannover<br />

Die COLD ist als Berufskrankheit <strong>und</strong><br />

arbeitsbedingte Erkrankung wegen der besonderen<br />

inhalativen Gefährdungen auch<br />

im Bauhandwerk bedeutsam. Eine rechtzeitige<br />

Diagnose kann die Prognose deutlich<br />

verbessern. Daher sind die klinischen Frühindikatoren<br />

der COLD fester Bestandteil<br />

der Vorsorgeuntersuchungen beim AMD<br />

der BG BAU. Die Qualität der Bef<strong>und</strong>erhebung<br />

<strong>und</strong> die ärztliche Bewertung dieser<br />

Indikatoren wurde untersucht.<br />

Die wesentlichen anamnestischen Angaben,<br />

die körperlichen Untersuchungsbef<strong>und</strong>e,<br />

die Messergebnisse der Spirometrie<br />

sowie die ärztlichen Diagnosen wurden standardisiert<br />

erfasst. Die Daten von n = 31 857<br />

Untersuchten der Jahre 1998–2003 wurden<br />

im Längsschnitt analysiert. Für das Jahr 2004<br />

erfolgte eine Querschnittsauswertung von<br />

n = 27 411 Untersuchten. Messergebnisse,<br />

Bef<strong>und</strong>e <strong>und</strong> Diagnosen wurden gegenübergestellt.<br />

Die Längsschnittanalysen bestätigen<br />

die bekannten Einflüsse von Alter, Rauchgewohnheiten<br />

<strong>und</strong> beruflichen Einwirkungen.<br />

In der Querschnittsuntersuchung zeigen<br />

die Messwerte der Spirometrie in 10 %<br />

der Fälle eine obstruktive Ventilationsstörung<br />

(FEV 1 /VC < 70 %). Von diesen wurde<br />

in 40 % der Fälle die Lungenfunktion<br />

von den Ärzten auch als obstruktiv bewertet.<br />

Lediglich bei einem Drittel der Fälle<br />

mit obstruktiver Bewertung wurde die Diagnose<br />

COLD verschlüsselt. Ähnliche Diskrepanzen<br />

zwischen Symptom <strong>und</strong> Diagnose<br />

fanden sich auch <strong>für</strong> die Angaben aus der

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