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Deutsche Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin e.v.

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P84<br />

Bestimmung von alkylierten <strong>und</strong><br />

methylenüberbrückten polyzyklischen<br />

aromatischen Kohlenwasserstoffen in<br />

umweltrelevanten Matrices<br />

Albrecht Seidel1 , Heinrich Frank1 , Hansruedi Glatt2 ,<br />

Andrea John1 1Biochemisches Institut <strong>für</strong> Umweltcarcinogene, Prof. Dr.<br />

Gernot Grimmer-Stiftung, Großhansdorf, 2Abteilung <strong>für</strong><br />

Ernährungstoxikologie, <strong>Deutsche</strong>s Institut <strong>für</strong> Ernährungforschung<br />

(DIfE), Nuthetal<br />

Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe<br />

(PAK) kommen in der Umwelt als<br />

komplexe Mischungen vor. Neben den<br />

Mutterkohlenwasserstoffen werden auch<br />

alkylierte <strong>und</strong> methylenüberbrückte PAK<br />

nachgewiesen, von denen auch zahlreiche<br />

Verbindungen Karzinogene sind, so z. B<br />

das 4H-cyclopenta[def]chrysen. Im Gegensatz<br />

zu den Mutterkohlenwasserstoffen muss<br />

eine benzylische Hydroxylierung <strong>und</strong> anschließende<br />

Konjugation zum Sulfatester<br />

als eine mögliche metabolische Aktivierung<br />

dieser Stoffklasse berücksichtigt werden. Bisher<br />

war eine quantitative <strong>und</strong> isomerenspezifische<br />

Bestimmung dieser PAK-Derivate<br />

oft durch den Mangel an Referenzmaterialien<br />

erschwert.<br />

Insgesamt wurden 17 alkylierte PAK<br />

(Reinheit > 99 %) als auch die als interne<br />

Standards benötigten deuterierten Analoga<br />

hergestellt. Die Quantifizierung der alkylierten<br />

PAK erfolgte nach der Isotopenverdünnungsmethode.<br />

Nach Extraktion der<br />

jeweiligen Matrix <strong>und</strong> Zugabe der internen<br />

Standards wurde eine Anreicherung durch<br />

Cyclohexan/DMF-Verteilung <strong>und</strong> Festphasenextraktion<br />

an Kieselgel erzielt. Die<br />

quantitative Bestimmung wurde mittels<br />

GC-MS(SIM Modus) durchgeführt.<br />

Die isomeren Methyl- <strong>und</strong> isomere Dimethylpyrene<br />

wurden in Zigarettenrauchkondensat<br />

(ZRK) in einem Bereich von<br />

6–32 ng/Cig. nachgewiesen. In gebrauchten<br />

Motorenölen wurden diese Verbindungen<br />

im Bereich von 110–2500 µg/kg per<br />

1000 km gef<strong>und</strong>en, während im Dieselruß<br />

77–3816 µg/kg enthalten sind. In Boden-<br />

(BCR 524) <strong>und</strong> Sedimentproben (BCR<br />

535) findet man diese Pyrenderivate im Bereich<br />

von 10–8150 µg/kg. Im Steinkohlenteerpech<br />

(STP) hingegen findet man lediglich<br />

Monomethylpyrene im Bereich von<br />

390–730 mg/kg. Die methylenüberbrückten<br />

Derivate des Chrysens, Benz[a]anthracens<br />

<strong>und</strong> Benzo[a]pyrens wurden ebenfalls<br />

im ZRK (1,3–3,3 ng/Cig), in gebrauchten<br />

Motorenölen (40–200 µg/kg per 1000 km),<br />

im Dieselruß (23–142 µg/kg), in Boden<br />

(30–200 µg/kg) <strong>und</strong> Sediment (30–55 µg/kg)<br />

sowie im STP (510–1080 mg/kg) gef<strong>und</strong>en.<br />

POSTER<br />

In der vorliegenden Studie wurden 17<br />

alkylierte PAK als Referenzverbindungen<br />

hergestellt <strong>und</strong> ihre Gehalte in verschiedenen<br />

umweltrelevanten Matrices bestimmt.<br />

Erstmals stehen somit gesicherte quantitative<br />

Daten zu alkylierten PAK <strong>für</strong> eine<br />

Risikobewertung von komplexen PAK Mischung<br />

in den untersuchten Matrices zur<br />

Verfügung.<br />

Das Forschungsprojekt wird unterstützt<br />

durch Philip Morris USA Inc. <strong>und</strong> Philip<br />

Morris International (Philip Morris External<br />

Research Program).<br />

Atemwege, Allergien, Stäube II<br />

P85<br />

Entwicklung eines zweiseitigen Enzymimmunoassays<br />

zum Nachweis<br />

von Allergenen der Vorratsmilbe Acarus siro<br />

Ingrid Sander1 , Ricarda Hoppe1 , Eva Zahradnik1 , Sabine<br />

Kespohl1 , Stefan Mayer2 , Thomas Brüning1 , Monika<br />

Raulf-Heimsoth1 1Institut der Ruhr-Universität Bochum, Berufsgenossenschaftliches<br />

Forschungsinstitut <strong>für</strong> <strong>Arbeitsmedizin</strong> (BGFA),<br />

Bochum, 2Abteilung Prävention, Großhandels- <strong>und</strong> Lagerei-<br />

Berufsgenossenschaft, Mannheim<br />

Bei der Lagerung von Nahrungs- <strong>und</strong> Futtermitteln<br />

kann es zu einem Befall durch<br />

Vorratsmilben kommen, deren allergene<br />

Bestandteile zu einer Sensibilisierung von<br />

Exponierten führen können. Ziel war es, ein<br />

empfindliches <strong>und</strong> spezifisches Nachweisverfahren<br />

<strong>für</strong> Allergene der Vorratsmilbe<br />

Acarus siro auf Basis polyklonaler Antikörper<br />

zu entwickeln.<br />

Für den Aufbau eines zweiseitigen Enzymimmunoassays<br />

(EIA) wurden aus dem<br />

Serum eines mit A. siro Protein immunisierten<br />

Kaninchens durch eine Protein-G-Säule<br />

anti-A.-siro-Antikörper (aAs-Ak) als Fangantikörper<br />

isoliert <strong>und</strong> als Nachweisantikörper<br />

aAs-Ak durch Antigenaffinitätschromatographie<br />

gereinigt <strong>und</strong> biotinyliert. Nach<br />

Optimierung des A.-siro-EIA wurde mit<br />

Extrakten aus verschiedenen Milben <strong>und</strong><br />

Pflanzensamen die Testspezifität überprüft.<br />

Die Reproduzierbarkeit wurde anhand von<br />

69 in mindestens 3 Verdünnungen gemessenen<br />

Proben aus Lagereibetrieben (Intraassay-Variationskoeffizient,<br />

CV) <strong>und</strong> 16 an<br />

verschiedenen Tagen durchgeführten Tests<br />

einer Probe (Interassay-CV) ermittelt.<br />

Der entwickelte A.-siro-EIA besitzt einen<br />

Messbereich von 0,16–4,1 ng/ml, einen<br />

mittleren Intraassay-CV von 10,5 % <strong>und</strong> Interassay-CV<br />

von 12,4 %. Während Pflanzen-<br />

DGAUM – 47. JAHRESTAGUNG<br />

samen allenfalls bei hochkonzentrierten Extrakten<br />

eine schwache Reaktivität im<br />

A.-siro-EIA aufwiesen (Dinkel ab 5 mg/ml,<br />

Soja ab 40 mg/ml, Hafer <strong>und</strong> Hirse ab<br />

80 mg/ml, Gerste, Leinsamen <strong>und</strong> Roggen<br />

ab 166 mg/ml bzw. Weizen <strong>und</strong> Sesam keine<br />

Reaktion), zeigten alle getesteten Milbenextrakte<br />

etwas Kreuzreaktivität. Die stärkste<br />

Reaktivität im A.-siro-EIA, die aber im Vergleich<br />

zu A. siro um einen Faktor 100 geringer<br />

war, zeigte die zur gleichen Unterfamilie<br />

gehörende Vorratsmilbe Tyrophagus putrescentiae.<br />

Die folgenden Milben wiesen um<br />

den Faktor 3000–140 000 verringerte Aktivitäten<br />

in genannter Reihenfolge auf: Dermatophagoides<br />

microceras, Lepidoglyphus destructor,<br />

D. farinae, D. pteronissinus, Blomia<br />

tropicalis, Glycyphagus domesticus sowie Euroglyphus<br />

maynei.<br />

Mit dem A.-siro-EIA konnte Allergen<br />

der Vorratsmilbe A. siro reproduzierbar <strong>und</strong><br />

spezifisch in Staubproben aus Lagereibetrieben<br />

nachgewiesen werden. Durch die<br />

im Minimum um einen Faktor 100 höhere<br />

Empfindlichkeit auf A.-siro-Protein im Vergleich<br />

zu anderen Milbenspezies kann der<br />

EIA Allergene verschiedener Milben gut<br />

differenzieren.<br />

P86<br />

Untersuchungsmethoden <strong>für</strong> die<br />

arbeitsmedizinische Vorsorge bei<br />

Platinsalzexposition – eine exploratorische Datenanalyse<br />

Thorsten Mashofer1 , Rolf Merget1 , Paul Degens1 , Gerhard<br />

Schultze-Werninghaus2 , Rupprecht Kulzer3 , Rolf<br />

Breitstadt4 , Thomas Brüning1 1Institut der Ruhr-Universität Bochum, Berufsgenossenschaftliches<br />

Forschungsinstitut <strong>für</strong> <strong>Arbeitsmedizin</strong> (BGFA),<br />

Bochum, 2Abteilung <strong>für</strong> Pneumologie, Allergologie <strong>und</strong><br />

Schlaflabor, BG Kliniken Bergmannsheil, Bochum, 3Indus triepark Wolfgang GmbH, Hanau, 4Degussa AG, Frankfurt<br />

Bisher gibt es wenige Daten über die Effizienz<br />

verschiedener diagnostischer Werkzeuge<br />

in der arbeitsmedizinischen (AM)<br />

Vorsorge von Beschäftigten mit beruflicher<br />

Exposition zu Atemwegsallergenen. Es war<br />

Ziel der Studie, mittels exploratorischer<br />

Datenanalyse im Rahmen einer Längsschnittstudie<br />

an gegenüber Platinsalzen (Pt)<br />

exponierten Beschäftigten herauszuarbeiten,<br />

welche Werkzeuge in der AM Vorsorge<br />

sinnvoll einzusetzen sind.<br />

Im Rahmen einer Längsschnittstudie<br />

über 5 Jahre wurden Beschäftigte eines<br />

Katalysatorbetriebes <strong>und</strong> betriebsinterne<br />

Kontrollen in Jahresabständen mittels Fragebogen,<br />

Hautpricktest (SPT) mit Hexachloroplatinsäure,<br />

gesamt-IgE, FEV 1 <strong>und</strong><br />

Methacholintest (Effektparameter) unter-<br />

Arbeitsmed.Sozialmed.Umweltmed. 42, 3, 2007 167

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