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Deutsche Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin e.v.

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� Arbeiter Landwirtschaft Deutschland:<br />

44,5 ± 11,1 Jahre, Europa: 45,2 ± 12,3<br />

Jahre; Handwerker Deutschland: 39,8<br />

± 12,0 Jahre, Europa: 39,5 ± 12,0 Jahre;<br />

� Hilfsarbeitskräfte Deutschland: 43,8<br />

± 11,9 Jahre, Europa: 42 ± 12,2 Jahre.<br />

Die Ergebnisse zeigen, dass in den einzelnen<br />

Berufsgruppen unterschiedliche Altersverteilungen<br />

vorliegen. Im Hinblick auf die<br />

demographischen Entwicklungen sollten<br />

daher Kenntnisse über berufsgruppenspezifische<br />

Altersverteilungen auf die Unternehmensplanung<br />

Einfluss nehmen. Es ist<br />

unumgänglich, bereits heute über gezielte<br />

Präventionsmaßnahmen <strong>für</strong> ältere Arbeitnehmer<br />

in bestimmten Berufsgruppen nachzudenken.<br />

P79b<br />

Augenbeschwerden an Bildschirmarbeitsplätzen<br />

André Klußmann1 , Hansjürgen Gebhardt1 , Falk Liebers2 ,<br />

Monika A. Rieger3 1Institut <strong>für</strong> <strong>Arbeitsmedizin</strong>, Sicherheitstechnik <strong>und</strong> Ergonomie<br />

(ASER) e.V., Bergische Universität Wuppertal, 2FB 3.4<br />

„Arbeitsgestaltung bei physischen Belastungen, Muskel-<br />

Skelett-Erkrankungen“, B<strong>und</strong>esanstalt <strong>für</strong> Arbeitsschutz <strong>und</strong><br />

<strong>Arbeitsmedizin</strong> (BAuA), Berlin, 3<strong>Arbeitsmedizin</strong>, Fakultät <strong>für</strong><br />

Medizin, Universität Witten/Herdecke, Witten<br />

Bildschirmarbeit kann zu Augenbeschwerden<br />

führen. In einer betriebsepidemiologischen<br />

Untersuchung wurden die Prävalenz<br />

<strong>und</strong> mögliche Prädiktoren <strong>für</strong> Augenbeschwerden<br />

ermittelt.<br />

Bildschirmarbeitsplätze wurden mittels<br />

einer Checkliste analysiert <strong>und</strong> Beschäftigte<br />

mittels eines standardisierten Fragebogens<br />

zu ihrer Arbeit <strong>und</strong> zu etwaigen Beschwerden<br />

befragt. Gefragt wurde u. a., ob nach<br />

oder während der Bildschirmarbeit „Ermüden“<br />

oder „Brennen“ der Augen auftreten.<br />

Es liegen von 614 Beschäftigten Fragebögen<br />

vor (Durchschnittsalter w: 37,7 ± 9,9<br />

Jahre, m: 40,7 ± 9,5 Jahre, Anteil Frauen:<br />

36 %). Die Jahresprävalenz <strong>für</strong> „Augenbrennen“<br />

beträgt 37,1 % (w: 48,9 %, m: 30,5 %)<br />

<strong>und</strong> <strong>für</strong> „müde Augen“ 49,2 % (w: 61,3 %,<br />

m: 44,8).<br />

Der Einfluss verschiedener individueller,<br />

arbeitsplatzspezifischer <strong>und</strong> psychosozialer<br />

Faktoren auf das Auftreten der o. g.<br />

Beschwerden wurde überprüft. Es wurde<br />

kein signifikanter Zusammenfang zwischen<br />

dem Alter der Befragten, der Bildschirmart<br />

(CRT/LCD) <strong>und</strong> der Bildschirmgröße <strong>und</strong><br />

den Beschwerden gef<strong>und</strong>en. Als Prädiktoren<br />

(signifikant) konnten dagegen u. a. die<br />

tägliche Dauer der Bildschirmarbeit <strong>und</strong><br />

das Geschlecht beschrieben werden. Bei Beschäftigten,<br />

die ausschließlich Bildschirm-<br />

POSTER<br />

arbeit ohne bzw. mit nur wenigen Unterbrechungen<br />

verrichten, sowie Beschäftigten,<br />

die häufig große Datenmengen in<br />

kurzer Zeit eingeben, waren die Angaben<br />

zu Augenbeschwerden erhöht. Wie auch<br />

in Untersuchungen zu muskuloskelettalen<br />

Beschwerden bei Bildschirmarbeit beschrieben,<br />

waren auch psychosoziale Faktoren<br />

(hier: Arbeitszufriedenheit <strong>und</strong> Einfluss bei<br />

der Arbeit mit Augenbeschwerden) mit den<br />

körperlichen Beschwerden assoziiert.<br />

Insbesondere die regelmäßige Unterbrechung<br />

der Bildschirmarbeit (z. B. durch<br />

andere Tätigkeiten) kann ein präventiver<br />

Faktor zu sein, um Beschwerden zu reduzieren.<br />

Im Rahmen der G-37-Untersuchung<br />

sollte auf diese arbeitsorganisatorische Maßnahme<br />

hingewiesen werden.<br />

Ambient Monitoring<br />

P80<br />

Raumluftmessungen an ultrafeinen<br />

Zigarettenrauchaerosolen<br />

Klaus Rödelsperger, Bernd Brückel, Stefan Podhorsky,<br />

Egon Roth, Joachim Schneider<br />

Institut <strong>und</strong> Poliklinik <strong>für</strong> Arbeits- <strong>und</strong> Sozialmedizin, Universitätsklinikum<br />

Gießen <strong>und</strong> Marburg GmbH, Gießen<br />

Tabakrauch wird in Gaststätten durch<br />

Streulichtmessungen als gravierende Umwelt-<br />

<strong>und</strong> Arbeitsplatzgefährdung beschrieben.<br />

Die durch Nebenstrom- <strong>und</strong> exhalierten<br />

Hauptstromrauch gebildeten Aerosole<br />

enthalten Kondensattröpfchen <strong>und</strong> Rußpartikel.<br />

Registrierende Messungen der Teilchen-<br />

<strong>und</strong> Massenkonzentration in stark<br />

mit Zigarettenrauch kontaminierter Raumluft<br />

wurden daher durch Gravimetrie <strong>und</strong><br />

Elektronenmikroskopie überprüft.<br />

Messungen erfolgten in einer Expositionskammer,<br />

im Nichtraucher- <strong>und</strong> im<br />

Raucherbereich von Gaststätten sowie in<br />

Diskotheken. Mit dem Kondensationskernzähler<br />

3007(TSI) wurde die Teilchenkonzentration<br />

<strong>und</strong> mit dem Respicon TM die<br />

Massenkonzentration des alveolengängigen<br />

A-, des thoraxgängigen T- <strong>und</strong> des einatembaren<br />

E-Staubes registriert. Für die Elektronenmikroskopie<br />

wurden TEM-Netzchen<br />

mit einer Formvarfolie durch Diffusionsabscheidung<br />

<strong>und</strong> Kernporenfilter bei definiertem<br />

Luftdurchsatz beaufschlagt.<br />

Der Kammerversuch über 1 h ergab<br />

im Mittel 500 000 T/cm³. A-, T- <strong>und</strong> E-<br />

Staubkonzentration war mit jeweils ca.<br />

4,5 mg/m³ annähernd gleich. Bei im Mittel<br />

240 000 T/cm³ ergaben sich in der Gast-<br />

DGAUM – 47. JAHRESTAGUNG<br />

stätte nur geringe Unterschiede zwischen<br />

Raucher- <strong>und</strong> Nichtraucherbereich. In zwei<br />

Diskothekenmessungen wurden über 6 h<br />

ebenfalls 500 000 T/cm³ <strong>und</strong> etwa gleiche<br />

A-, T- <strong>und</strong> E-Staubkonzentrationen von<br />

jeweils ca. 0,6 mg/m³ registriert. Das mittlere<br />

Streulichtsignal führte <strong>für</strong> die A- <strong>und</strong><br />

E-Fraktion nominell zu höheren Konzentrationen<br />

von 1,8 <strong>und</strong> 2,7 bzw. 1,5 <strong>und</strong> 2,4<br />

mg/m³. Demnach resultierte aus dem Streulicht,<br />

aber nicht aus der Massenbelegung<br />

eine gegenüber der A-Fraktion erhöhte E-<br />

Fraktion. Im Elektronenmikroskop finden<br />

sich nur wenige Rußteilchen aber zahlreiche<br />

Hinweise auf Kondensattröpfchen, die sich<br />

zu Ketten zusammenlagern <strong>und</strong> dabei auf<br />

dem Filter zerfließen können.<br />

Da Zigarettenrauch überwiegend aus<br />

Kondensattröpfchen besteht, sind Streulichtmessungen<br />

der Teilchenkonzentration<br />

fragwürdig. Für die Massenkonzentration<br />

des Staubes liefern sie erst nach individueller<br />

Kalibrierung – <strong>für</strong> die nur das Respicon<br />

eingerichtet ist – richtige Absolutwerte. Die<br />

E-Fraktion enthält größere Anteile flüchtiger<br />

Bestandteile als die A-Fraktion. Auch<br />

die Tröpfchen können durch ihre Inhaltsstoffe<br />

wirksam werden.<br />

P81<br />

Ultrafeine Teilchen in Tonerstäuben<br />

Klaus Rödelsperger, Bernd Brückel, Stefan Podhorsky,<br />

Joachim Schneider<br />

Institut <strong>und</strong> Poliklinik <strong>für</strong> Arbeits- <strong>und</strong> Sozialmedizin, Universitätsklinikum<br />

Gießen <strong>und</strong> Marburg GmbH, Gießen<br />

Tonerstäube werden als nicht ultrafein beschrieben,<br />

<strong>und</strong> zwar sowohl <strong>für</strong> Prüfsubstanzen<br />

im Tierexperiment als auch in<br />

Reviews über Erkrankungen, <strong>für</strong> die ein<br />

Zusammenhang mit Emissionen aus Laserdruckern<br />

<strong>und</strong> Kopierern diskutiert wird.<br />

Den Tonerpartikeln werden hierbei Durchmesser<br />

zwischen 2 <strong>und</strong> 20 µm zugeschrieben.<br />

Bei der Überprüfung der Proben des<br />

19-Stäube-Versuchs von Pott <strong>und</strong> Roller<br />

2003 wurden demgegenüber zahlreiche<br />

ultrafeine Primärteilchen mit einem Durchmesser<br />

von ca. 20 nm beobachtet. Eine<br />

Abklärung auch bezüglich der Relevanz<br />

<strong>für</strong> derzeit im Gebrauch befindliche Tonerstäube<br />

ist daher nötig.<br />

Die Tonerprobe aus dem Tierexperiment<br />

war außer im 19-Stäube-Versuch auch<br />

in Hannover in Inhalationsexperimenten<br />

eingesetzt worden. Beim Kopieren wurden<br />

Messungen der Teilchenkonzentration mit<br />

dem Kondensationskernzähler 3007 (TSI)<br />

durchgeführt <strong>und</strong> Kernporenfilter <strong>für</strong> die<br />

Arbeitsmed.Sozialmed.Umweltmed. 42, 3, 2007 165

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