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Deutsche Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin e.v.

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2. Entwicklung von QSAR-Modellen, die<br />

gefilterte -log (LC50)-Werte benutzen.<br />

Wenn Datenunsicherheiten herausgefiltert<br />

werden, kann der Trainingsalgorithmus<br />

zur Identifikation eines Modells<br />

mit guter Verallgemeinerungsfähigkeit<br />

führen – sogar wenn der Trainingsalgorithmus<br />

im Modellbildungssinne nicht<br />

robust wäre.<br />

Um unsere Methode der Toxizitätsmodellierung<br />

mit Hilfe einer Unsicherheitsfilterung<br />

zu entwickeln <strong>und</strong> zu überprüfen, haben<br />

wir Daten der „U.S. Environmental Protection“<br />

Agency benutzt, die die Toxizität organischer<br />

Komponenten betreffen. Der Datensatz<br />

beinhaltet 568 Komponenten, die<br />

verschiedene Klassen toxikologisch relevanter<br />

chemischer Verbindungen <strong>und</strong> Wirkmechanismen<br />

repräsentieren.<br />

Die Ergebnisse der Studie werden in<br />

der Arbeit dargestellt <strong>und</strong> diskutiert.<br />

P67<br />

Bestimmung der pyrogenen Aktivität<br />

endotoxinhaltiger Arbeitsplatzproben<br />

mittels Mediatorenfreisetzung aus Frisch<strong>und</strong><br />

Kryoblut<br />

Verena Liebers, Monika Raulf-Heimsoth, Juliane Floßdorf,<br />

Heike Stubel, Maria Düser, Thomas Brüning<br />

Institut der Ruhr-Universität Bochum, Berufsgenossenschaftliches<br />

Forschungsinstitut <strong>für</strong> <strong>Arbeitsmedizin</strong> (BGFA),<br />

Bochum<br />

Belastungen mit luftgetragenen Endotoxinen<br />

spielen an vielen Arbeitsplätzen eine<br />

Rolle. Ziel unserer Studien ist es, zusätzlich<br />

zum LAL-Test (Limulus-Amöbocyten-Lysat-<br />

Test) das Verfahren des Vollbluttests zu etablieren,<br />

um die berufliche Belastung besser<br />

abschätzen zu können.<br />

Wir wählten aus verschiedenen Arbeitsbereichen<br />

insgesamt fünf Proben aus (zwei<br />

Bodenstaubproben aus einem Getreidehandel,<br />

zwei Befeuchterwasserproben aus einer<br />

Druckerei, eine Luftfilterprobe aus Labor-<br />

Tierhaltung), die im Endotoxingehalt (gemessen<br />

im LAL-Test) sehr verschieden<br />

waren. Sie wurden nach standardisiertem<br />

Protokoll aufgearbeitet. Nach Zellstimulation<br />

(mit Kryoblut <strong>und</strong> frischem Blut von<br />

drei Einzelspendern) wurde die In-vitro-<br />

Freisetzung von IL1β, IL8, IL6 <strong>und</strong> TNFα<br />

der Proben mittels ELISA bestimmt. Die<br />

Einzelspender waren anhand der IL1β-<br />

Freisetzung gegenüber Standard-Endotoxin<br />

als low, medium <strong>und</strong> high responder charakterisiert.<br />

Anhand des LAL-Tests ließen sich die<br />

Proben drei verschiedenen Expositionsbereichen<br />

zuordnen (< 100 EU/ml Luftfilter-<br />

POSTER<br />

probe; 100–1000 EU/ml Befeuchterwasser;<br />

> 1000 EU/ml Getreidestaubproben). Sowohl<br />

im Frisch- als auch im Kryoblut waren<br />

alle getesteten Zytokine messbar <strong>und</strong> eine<br />

Einteilung der Proben analog zum LAL-<br />

Test (niedrig/mittel/hoch exponiert) möglich.<br />

Die wiederholte Messung der IL1β-<br />

Freisetzung einer Probe im Frischblutsystem<br />

ergab einen mittleren „coefficient of variation“<br />

(CV) von 82 % (Range 60–157 %;<br />

n = 9), wenn drei verschiedene Blutspender<br />

verwendet wurden. Durch den Einsatz eines<br />

einzelnen Blutspenders senkte sich der<br />

mittlere CV auf 33 % (Range 11–110 %;<br />

n = 4). Mit Einsatz von Kryoblut konnte<br />

der CV auf 19 % (Range 10 –31 %; n = 4)<br />

gesenkt werden.<br />

Endotoxin konnte als wesentliche<br />

Komponente der pyrogenen Aktivität anhand<br />

einer Befeuchterwasserprobe ermittelt<br />

werden, da sich nach chromatografischer<br />

Entfernung mittels Endotrap die IL1β-<br />

Freisetzung um 95 % verringerte.<br />

Der Vollbluttest liefert wichtige Informationen<br />

im Hinblick auf die pyrogene Aktivität<br />

von Arbeitsplatzstäuben. Das Kryoblut<br />

ist zur Standardisierung des Verfahrens<br />

geeignet. Inwiefern eine differenzierte Beurteilung<br />

der Arbeitsplatzproben anhand des<br />

Tests möglich ist, müssen weitere Untersuchungen<br />

zeigen.<br />

P68<br />

Untersuchung biologischer Arbeitsstoffe<br />

im Befeuchterwasser von<br />

raumlufttechnischen Anlagen in Verwaltungsbetrieben<br />

Monika Raulf-Heimsoth1 , Elisabeth Arnold2 , Klaus<br />

Pohl3 , Annette Kolk4 , Anne Flagge1 , Thomas Brüning1 1Institut der Ruhr-Universität Bochum, Berufsgenossenschaftliches<br />

Forschungsinstitut <strong>für</strong> <strong>Arbeitsmedizin</strong> (BGFA),<br />

Bochum, 2Prävention/<strong>Arbeitsmedizin</strong>, Verwaltungs-Berufsgenossenschaft,<br />

Mainz, 3Verwaltungs-Berufsgenossenschaft, Mainz, 4Fachbereich 2, Berufsgenossenschaftliches Institut<br />

<strong>für</strong> Arbeitsschutz (BGIA), St. Augustin<br />

Schlecht gewartete raumlufttechnische Anlagen<br />

(RLTA) mit mikrobiell verunreinigtem<br />

Befeuchterwasser (BW) können die<br />

Raumluft mit Bakterien (Bkt) <strong>und</strong> Endotoxinen<br />

(ET) belasten <strong>und</strong> ihre Inhalation<br />

kann Erkrankungen wie die Befeuchterlunge<br />

oder das Organic Dust-Toxic Syndrom<br />

auslösen. An Stichproben aus 16 Verwaltungsbetrieben<br />

(35 RLTA <strong>und</strong> Wasserzuleitungen<br />

als Referenzen) wurde überprüft,<br />

ob das BW die Hygieneanforderungen nach<br />

VDI 6022 erfüllte.<br />

Neben dem Gehalt an Bkt <strong>und</strong> ET wurden<br />

der Proteingehalt, die Antigenität <strong>und</strong><br />

die pyrogene Aktivität der BW-Proben be-<br />

DGAUM – 47. JAHRESTAGUNG<br />

stimmt. In vier Verwaltungsbetrieben, deren<br />

BW hohe mikrobielle Kontaminationen<br />

aufwiesen, wurden bei einer wiederholten<br />

Messung neben der BW-Probe auch Raumluftmessungen<br />

durchgeführt.<br />

Im BW aus 17 von 35 RLTA wurde der<br />

Orientierungswert nach VDI 6022 von<br />

1000 KBE/ml <strong>für</strong> Bkt überschritten. Nur<br />

vier der 18 Referenzwerte wiesen Gesamtkoloniezahlen<br />

größer 1000 KBE/ml Bkt auf.<br />

Die höchste Konzentration von ET betrug<br />

3032 EU/ml BW. Nur in neun BW-Proben<br />

konnte Protein nachgewiesen werden. Der<br />

Vollbluttest zeigte, dass einige BW-Proben<br />

die Blutzellen derart stimulieren, dass sie<br />

in erhöhtem Maße IL-1β <strong>und</strong> damit pyrogene<br />

Aktivität freisetzen. 18 BW-Proben<br />

hatten eine erhöhte spezifische Antigenität<br />

(gemessen als Nachweis der IgG-bindenden<br />

Komponenten). Die Analysen der Raumluftproben<br />

zeigen, dass die Konzentration an<br />

Bkt <strong>und</strong> ET am Lüftungsauslass als auch in<br />

der Raumluft der Außenluftkonzentration<br />

entspricht <strong>und</strong> damit, dass die mikrobielle<br />

Verunreinigung des BWs nicht in die Raumluft<br />

übertragen wurde.<br />

Dieses Ergebnis wird durch Daten anderer<br />

Messungen unterstützt <strong>und</strong> bestätigt<br />

die Erfahrung aus der <strong>Arbeitsmedizin</strong> <strong>und</strong><br />

der Leistungsabteilung der VBG, da es aus<br />

Bürobereichen von Verwaltungsbetrieben in<br />

den vergangenen Jahren keine entsprechenden<br />

Berufskrankheitenanzeigen gab. Eine<br />

potentielle Gefährdung des Wartungspersonals<br />

von RLTA ist allerdings möglich, da<br />

beim Reinigen der Anlagen Aerosole eingeatmet<br />

werden können. Persönliche Schutzausrüstungen<br />

bei der Wartung sind daher<br />

zu empfehlen.<br />

Asbest<br />

P69<br />

EDV-gestützte quantitative Expositionserfassung<br />

bei asbestexponierten<br />

Kraftwerksmitarbeitern als Basis <strong>für</strong> eine<br />

differenzierte Risikoabschätzung<br />

Christian Eisenhawer1 , Michael Felten1 , Lars Knoll1 , Christian<br />

Feldhaus2 , Johannes Hüdepohl3 , Thomas Kraus1 1Institut <strong>für</strong> Arbeits- <strong>und</strong> Sozialmedizin, RWTH Aachen,<br />

2 3 RWE Power AG, Essen, <strong>Arbeitsmedizin</strong>, Berufsgenossenschaft<br />

der Feinmechanik <strong>und</strong> Elektrotechnik, Köln<br />

Ziel der Studie war es, mit Hilfe eines praktikablen<br />

Vorgehens bei einer großen Kohorte<br />

asbestexponierter Arbeitnehmer aus<br />

Kraftwerken zu einer Dosisabschätzung zu<br />

kommen.<br />

Arbeitsmed.Sozialmed.Umweltmed. 42, 3, 2007 159

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