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Deutsche Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin e.v.

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kanten modifizierenden Effekt hinsichtlich<br />

des berufskrankheitenbedingten Lungenkrebsrisikos.<br />

P49<br />

Status der UDP-Glucuronosyltransferase<br />

2B7 bei Harnblasenkarzinompatienten<br />

aus Sachsen-Anhalt<br />

Anna Zimmermann1 , Thilo Seidel2 , Gerhard Roth2 , Holger<br />

Dietrich2 , Meinolf Blaszkewicz1 , Hermann M. Bolt1 ,<br />

Klaus Golka1 1Institut <strong>für</strong> Arbeitsphysiologie, Universität Dortm<strong>und</strong>,<br />

2Klinik <strong>für</strong> Urologie <strong>und</strong> Kinderurologie, Paul-Gerhardt-<br />

Stiftung, Lutherstadt Wittenberg<br />

In einer Studie an Harnblasenkarzinompatienten<br />

war zu untersuchen, ob der Status<br />

der am Benzidinstoffwechsel beteiligten<br />

UDP-Glucuronosyltransferase 2B7<br />

(UGT2B7) einen Risikofaktor <strong>für</strong> das<br />

Harnblasenkarzinom darstellt.<br />

Es wurden 221 an einem Harnblasenkarzinom<br />

erkrankte Patienten der urologischen<br />

Klinik der Paul-Gerhardt-Stiftung,<br />

Lutherstadt Wittenberg, <strong>und</strong> 161 nicht an<br />

einem Tumor erkrankte Patienten der<br />

gleichen urologischen Klinik hinsichtlich<br />

des Polymorphismus am Locus UGT2B7<br />

C802T (His268Tyr) mit Standardmethoden<br />

(PCR, RFLP) untersucht. Außerdem<br />

wurden bei allen Patienten berufliche <strong>und</strong><br />

außerberufliche Risiken <strong>für</strong> ein Harnblasenkarzinom<br />

mittels eines Fragebogens erhoben.<br />

Der Anteil der UGT2B7 T/T-Genotypträger<br />

war in der Harnblasenkarzinomgruppe<br />

im Vergleich zu den Kontrollen<br />

leicht erniedrigt (27 vs. 34 %). Im Teilkollektiv<br />

der farbstoffexponierten Harnblasenkarzinompatienten<br />

betrug der Anteil der<br />

T/T Genotypträger 25 %.<br />

Die Studie weist auf einen geringeren<br />

Anteil von UGT2B7 T/T Genotypträgern<br />

bei Harnblasenkarzinompatienten hin. Gegen<br />

Farbstoffe exponierte Harnblasenkarzinompatienten<br />

unterscheiden sich hinsichtlich<br />

des UGT2B7 T/T Genotyps nicht von<br />

anderen Harnblasenkarzinompatienten.<br />

Psychosoziale Faktoren<br />

P50<br />

Cortisol im Speichel während unterschiedlicher<br />

Belastungssituationen<br />

im Rettungsdienst (Notfallrettung/Krankentransport)<br />

Eva Backé 1 , Gerlinde Kaul 2 , Carmen Thim 1 , André Klußmann<br />

3 , Falk Liebers 4 , Ulf Steinberg 5 , Peter Maßbeck 6<br />

POSTER<br />

1 FB 4.5, B<strong>und</strong>esanstalt <strong>für</strong> Arbeitsschutz <strong>und</strong> <strong>Arbeitsmedizin</strong><br />

(BAuA), Berlin, 2 FB 2.7, B<strong>und</strong>esanstalt <strong>für</strong> Arbeitsschutz <strong>und</strong><br />

<strong>Arbeitsmedizin</strong> (BAuA), Berlin, 3 Institut <strong>für</strong> <strong>Arbeitsmedizin</strong>,<br />

Sicherheitstechnik <strong>und</strong> Ergonomie (ASER) e.V., Bergische<br />

Universität Wuppertal, 4 FB 3.4 „Arbeitsgestaltung bei physischen<br />

Belastungen, Muskel-Skelett-Erkrankungen“, B<strong>und</strong>esanstalt<br />

<strong>für</strong> Arbeitsschutz <strong>und</strong> <strong>Arbeitsmedizin</strong> (BAuA), Berlin,<br />

5 B<strong>und</strong>esanstalt <strong>für</strong> Arbeitsschutz <strong>und</strong> <strong>Arbeitsmedizin</strong><br />

(BAuA), Berlin, 6 DRK Generalsekretariat, Berlin<br />

Ziele waren die Analyse von Speichelcortisol<br />

als Beanspruchungsparameter in Situationen<br />

mit unterschiedlicher Belastung im<br />

Rettungsdienst sowie der Zusammenhang<br />

zwischen individuellen Verlaufscharakteristiken<br />

der Cortisolsekretion an einem Arbeitstag<br />

bzw. in einer Einsatzsituation <strong>und</strong> der<br />

psychischen Merkmalscharakteristik der<br />

Person sowie ihrem Belastungserleben.<br />

Untersucht wurden 21 Mitarbeiter einer<br />

städtischen Rettungswache an zwei aufeinanderfolgenden<br />

Tagen, an denen sie<br />

einmal zur Notfallrettung <strong>und</strong> einmal zum<br />

Krankentransport eingeteilt waren. Cortisol<br />

wurde aus Speichelproben analysiert, die am<br />

Arbeitstag zum Zeitpunkt des Aufwachens,<br />

nach 45 min, um 12.00, um 15.00 <strong>und</strong><br />

um 20.00 Uhr abgegeben wurden. Mit je<br />

4 weiteren Proben ist die Veränderung des<br />

Speichelcortisols zu den Einsätzen ermittelt<br />

<strong>und</strong> mit der Änderung der Herzfrequenz<br />

verglichen worden. Beobachtet wurden 42<br />

Notfalleinsätze <strong>und</strong> 21 Krankentransporte.<br />

Mittels standardisierter Fragebögen<br />

wurde aus den Selbstauskünften der Person<br />

ihre psychische Charakteristik hinsichtlich<br />

ihres Erlebens <strong>und</strong> Bewältigens von<br />

leistungsbezogenen Anforderungen (AVEM<br />

<strong>und</strong> FABA), der reaktiven Ansprechbarkeit<br />

in akuten Belastungssituationen (SRS), der<br />

Lärmempfindlichkeit, ihres Gefühls allgemeiner<br />

Ängstlichkeit (STAI) <strong>und</strong> ihres Typs<br />

einer im ZNS begründeten, allgemeinen<br />

Reizverarbeitung („reducing/augmenting“)<br />

ermittelt.<br />

Nach der Einsatzsituation wurde die<br />

Person mit Hilfe von Ratingskalen zu ihrer<br />

emotionalen <strong>und</strong> körperlichen Belastung<br />

während des Einsatzes befragt.<br />

Die Tagescortisolsekretion war zwar<br />

<strong>für</strong> den Einsatztag charakteristisch, aber es<br />

fanden sich zu den Merkmalen, mit denen<br />

sich das Leistungs- <strong>und</strong> Anspruchsverhalten<br />

einer Person kennzeichnen lässt, oder<br />

zu solchen, die <strong>für</strong> eine anlagebedingte<br />

Stressbereitschaft stehen könnten, keine<br />

eindeutigen Beziehungen.<br />

In der Einsatzsituation zeigte sich in<br />

wenigen Fällen eine sehr ausgeprägte „endokrine<br />

Reaktion“ (Anstieg des Cortisol<br />

um mehr als 200 %). In 26 % der betrachteten<br />

Notfall- <strong>und</strong> Krankentransporteinsätze<br />

DGAUM – 47. JAHRESTAGUNG<br />

wurde ein Cortisolanstieg von über 50 %<br />

des Ausgangswertes gesehen. Der Anstieg<br />

der Herzfrequenz war dagegen deutlich ausgeprägter.<br />

Subjektiv wurde die körperliche<br />

<strong>und</strong> emotionale Belastung im Einsatz eher<br />

gering eingeschätzt. Es zeigte sich im Einsatz<br />

kein Zusammenhang zwischen Cortisolanstieg<br />

<strong>und</strong> Herzfrequenzanstieg <strong>und</strong><br />

auch nicht zur individuell erlebten Belastung.<br />

Die Ergebnisse sprechen einerseits <strong>für</strong><br />

einen „routinierten“ Umgang der Rettungsdienstkräfte<br />

mit der Anforderung in den<br />

Einsatzsituationen, zeigen aber auch, dass<br />

die persönliche Einschätzung erlebter Belastungen<br />

<strong>und</strong> die physiologische Reaktion<br />

auf solche „Stressoren“ im gewohnten Arbeitsalltag<br />

nicht deckungsgleich sind.<br />

P51<br />

Überst<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit<br />

Kristina Harth1 , Carola Seitz1 , Elizabeth Heins1 , Stephan<br />

Letzel 1 , Eva Böhler1 1Institut <strong>für</strong> Arbeits-, Sozial- <strong>und</strong> <strong>Umweltmedizin</strong>, Johannes<br />

Gutenberg-Universität, Mainz<br />

Internationale Studien zeigen, dass längere<br />

<strong>und</strong> unregelmäßige Arbeitszeiten mit einer<br />

schlechteren Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> schlechterem<br />

Wohlbefinden assoziiert sind. Entsprechende<br />

Untersuchungen zu Erwerbstätigen<br />

in Deutschland liegen nicht vor. Es werden<br />

<strong>für</strong> Deutschland mögliche Assoziationen<br />

zwischen Ges<strong>und</strong>heitszustand <strong>und</strong> der<br />

Überst<strong>und</strong>enleistung analysiert.<br />

Gr<strong>und</strong>lage <strong>für</strong> die Analyse bilden die<br />

Daten des „Sozio-oekonomischen Panels“<br />

(SOEP) aus dem Jahr 2005. Hierbei handelt<br />

es sich um eine seit 1984 jährlich<br />

wiederholte repräsentative Befragung von<br />

<strong>Deutsche</strong>n, Ausländern <strong>und</strong> Zuwanderern<br />

der alten <strong>und</strong> neuen B<strong>und</strong>esländer. Es<br />

werden u. a. Fragen zur Erwerbstätigkeit,<br />

zur generellen Lebenssituation <strong>und</strong> zur<br />

Ges<strong>und</strong>heit gestellt.<br />

Im Erhebungsjahr 2005 haben insgesamt<br />

21 105 Personen (47,8 % männlich,<br />

52,2 % weiblich; Altersmedian 47,0 Jahre)<br />

aus etwa 12 000 Haushalten in Deutschland<br />

an der Befragung teilgenommen. Voll<br />

erwerbstätig waren 8128 Personen, wobei<br />

67,4 % männlichen Geschlechts waren.<br />

Teilzeiterwerbstätig waren 2121 Personen<br />

(10,1 % Männer). Nicht erwerbstätig waren<br />

insgesamt 43,3 % der Befragten (n = 9126).<br />

Die Analyse beschränkte sich auf Voll-<br />

oder Teilzeitbeschäftigte, die nicht selbständig<br />

tätig waren (n = 9090). Von den insgesamt<br />

4905 männlichen Erwerbstätigen,<br />

leisteten 77,6 % generell Überst<strong>und</strong>en, er-<br />

Arbeitsmed.Sozialmed.Umweltmed. 42, 3, 2007 153

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